Reise, Reise - Rammstein Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von das-christian

Rammwurst auf Reise!

5
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Pro:

Gesang von Till, musikalische Abwechslung

Kontra:

einige schwächere Songs

Empfehlung:

Ja

Einleitung

Reise, Reise – das aktuelle Rammstein-Album und mein erstes von dieser Band, welches ich mir selbst gekauft habe. Auf die Musik von Rammstein war ich bisher nie groß angewiesen, da man Songs von dieser Band täglich im Fernsehen oder Radio hören konnte und ich somit meinen Durst stillen konnte. Eine große Werbung und zahlreiche gute Kritiken im Internet und von meinen Freunden, veranlagten mich dazu, mir diese CD zuzulegen. Hier folgt nun der Bericht über das aktuelle Rammstein-Album Reise, Reise.

Rammstein

Frontmann der Band ist Till Lindemann, er ist auch Sänger. Die weiteren Mitglieder heißen Richard Kruspe-Bernstein, Christoph Schneider, Oliver Riedel, Paul Landers und Christian Lorenz. 1995 treten sie erstmals als Support von Project Pitchfork auf. Ihr Debüt Herzeleid, welches 1995 erscheint sorgt für helle Aufregung, jedoch nur in der Untergrundszene, da es mit dem kommerziellen Erfolg noch nicht so klappen wollte. Die Band muss sich jedoch mit großen Gerüchten auseinandersetzen, dass sie rechts geneigt seien. Mit dem Song Engel landet die Band erstmals hoch in den deutschen Charts, seitdem haben sie an Bekanntheitsgrad nichts verloren, selbst in den USA sind sie ein bekannter und beliebter Act. Viele ausverkaufte Konzerte sprechen für die Band, dass sie auch International große Erfolge feiern können.

Das Album

Die CD enthält 11 Songs und hat eine Gesamtlaufzeit von 39:56 Minuten. Die CD hat ein orangefarbiges Erscheinungsbild, es ist recht dezent gehalten. Es soll einen Flugrekorder darstellen. Passend zum Album und zur Band. Hier nun die 11 Tracks in der Einzelkritik.

1. Reise, Reise

Der erste Song ist auch gleich das Titelstück. Als gutes Intro beginnt er, eine für Rammstein typische träge Musik dient als Einführung. Harte Gitarrenriffs tun ihr weiteres. Till beginnt mit Sprechgesang, seine Stimme ist typisch düster, begleitend von einer trägen Melodie. Beim Refrain singt Till, dieser ist zwar auch langsam, aber sehr laut und hart. Diesen Song kann man als Seemannslied abstempeln, es ist zwar für Rammsteinverhältnisse normal hart, aber auch sehr langsam zugleich, vielleicht nicht der Optimale Tanzflächenfüller, aber sehr passend für dieses Album, wenn man den musikalischen Aspekt betrachtet. Das Einführungsstück ist mit Sicherheit nicht das stärkste, dies kann ich schon vorweg sagen, aber eine herbe Enttäuschung ist es ebenfalls nicht.
6/10

2. Mein Teil

Mein Teil war die erste Singleauskopplung aus diesem Album. Dieser Song beginnt schon sehr hart, Gitarrenriffs, Drums und eine Endzeitmelodie sind sofort zu vernehmen. Anschließend spricht eine verzerrte Stimme eine Art Reim. Dann beginnt Till, schon von Anfang an ist er sehr energisch, die Musik ebenfalls – „…Denn du bist, was du isst…“. Der Song dient jedoch nur zum abreagieren, weil er nichts besonders gutes Melodisches bieten kann. Mir gefallen bei Rammstein mehr ruhigere Songs, mit Stücken wie Links 2 3 4, Feuer Frei oder diesem hier konnte ich mich noch nie anfreunden. Weil es diese Art von Songs bei dieser Band schon in Übermengen gibt. Und für Rammsteinverhältnisse, hätten sie wesentlich bessere Songs gehabt, die sie als ersten Song hätten veröffentlichen können. Sehr zutreffend für dieses Album ist dieser Song ebenfalls nicht.
3/10

3. Dalai Lama

Till spricht mit tiefer und rauer Stimme eine Geschichte nach. Die Instrumente sind Anfangs noch sehr passiv. „…Der Mensch gehört nicht in die Luft…“, wird unter anderem gesprochen. Der Song ist ein relativ ruhiger, harte Gitarren die sich monoton dem Gesang anpassen. In der Mitte des Songs sind mehrere Männerstimmen zu hören, klingt sehr düster. Es ist zu hören, dass es sich bei diesem Song um ein Flugzeug handelt, welches wohl abstürzt. Dies wird jedenfalls auf einfache Weise dem Zuhörer verständlich gemacht. Obwohl der Song kein besonders harter ist, ist er ein wirklich düsteres Stück, weil Text und Melodie sehr dazu beitragen. Es ist ein relativ starkes Stück, das man sich ohne Bedenken anhören kann.
7/10

4. Keine Lust

Beginnt dieses Stück doch etwas lustig, erinnernd an den Suppenkasper singt Till er habe keine Lust. „…Ich habe Lust zu onanieren…“, hier sieht man dass er doch Lust zu etwas hat. Schnell wird klar, dass es hier ein eher nicht so angespanntes Stück ist. Hört man dem Text zu wirkt dieses Lied dann jedoch sehr traurig, obwohl es von den Instrumenten nicht diese Stimmung übermittelt, Till’s langsamer Gesang an manchen Stellen lässt die Bewegungen beim mittanzen für kurze Zeit stillstehen. Der Song erzählt von vielen Dingen die Menschen wohl mal tun würden, aber dann doch nicht geschehen. „…Ich hätte Lust mit großen Tieren…“, klingt schon sehr seltsam. Der Song ist recht gelungen, er geht wie fast alle Rammstein-Songs recht schnell ins Ohr und kann sich zum kleinen Ohrwurm entwickeln.
7/10

5. Los

Dies ist ein Lied, welches sehr im Country-Stil beginnt. Es ist schon ein fast grooviger Sound, die Gitarrenriffs sind wirklich sanft und monoton. Drums setzen kurze Zeit später ein, aber ebenfalls sehr sanft. Der ganze Song ist sehr ruhig, man könnte ihn auch unter Countrysong einordnen. Aber dies vermittelt eine ungewohnte Lockerheit, obwohl Till’s Stimme wieder einmal sehr tief klingt, aber genau das passt zu diesem doch sehr lockeren Song. Ohne Till’s Gesang wäre dieser Song sicherlich nicht unter Rammstein einzuordnen. Genau dies bringt eine Abwechslung auf dieses Album, obwohl der Song nach mehrmaligem Hören wohl etwas monoton klingt.
6/10

6. Amerika

Ein zynisches Werk folgt jetzt und zugleich die zweite Singleauskopplung. Der Song bietet einen unglaublich einfachen Text, dies jedoch gepaart mit einem starken und melodiösen Lied. „…We are living in Amerika, Amerika ist wunderbar…“m könnte man noch als positives Kompliment ansehen, aber spätestens bei „…This is not a lovesong…“, dessen ursprüngliche Textpassage von Pil stammt. Gitarrenriffs, und Sound gefallen mir sehr gut. Der Song setzt sich sehr kritisch mit Amerika auseinander, speziell das Video, in dem die vermutlich simulierte erste Mondlandung dargestellt wird wirkt auf den Zuseher und auch Zuhörer. Amerika ist stark, vielleicht kein Traumstück, aber hier trifft fast alles zu was man von einem guten Lied erwartet.
9/10

7. Moskau

Moskau hat mir beim ersten Mal hören am besten gefallen. Die Melodie vermittelt etwas Live-Atmosphäre. Hier handelt es sich natürlich um Moskau. Im Refrain sind neben Till noch weibliche Stimmen zu hören, die sehr stark an Tatu erinnern, diese Stimmen singen in Russisch. Der Song setzt sich sehr kritisch mit Moskau und dem gesamten Osten gegenüber, hier geht es um Prostitution Osteuropäischer Menschen. Leider verbufft die Qualität dieses Songs sehr schnell, war er am Anfang noch mein Lieblingsstück hat man spätestens nach dem fünften Mal hören genug von diesem Song. Er ist vielleicht nicht eintönig gestaltet, aber nach mehrmaligem Hören merkt man dass es ein Lied ohne Herz ist.
6/10

8. Morgenstern

Morgenstern beginnt sehr mystisch. Lockere Drums führen neben der mystischen Melodie ein. Schnell dreht sich aber das Blatt. Kurze aber wirkungsvolle Gitarrenriffs und Till’s düsterer Sprechgesang setzen ein, der Refrain ist sehr gut, kommt hier doch wieder die mystische Melodie vom Anfang zum Einsatz. Mit klarer deutlicher Aussage singt till diesen Gesang, hierzu kann man nur sagen ein wirklich typisches deutsches Lied. Dies ist wohl genau der Eindruck den andere Länder von uns haben. Das Ende wartet mit einer sehr hohen Qualität, wiederholt sich hier doch mehrmals der starke Refrain. Ein recht starkes Lied, welches mir auch sehr schnell gefallen hat.
8/10

9. Stein um Stein

Till singt begleitend von einer ruhigen Melodie. Aber schnell wird es typisch laut und düster, die Gitarren übertreffen alles. Die beste Stelle hat der Song am Ende dieser lauten Passage, mit „…Stein um Stein, ich werde immer bei Dir sein…“, sie wiederholt sich jedoch während des Liedes mehrmals. Gegen Ende wird speziell Till sehr düster, er beginnt förmlich schon zu schreien. Aber genau diese Stelle macht dieses Lied für mich schlechter, konnte der Song an manchen Stellen noch überzeugen, gibt es am Ende eine enttäuschende Zusammensetzung. Für mich ist das nur ein Füllstück, nicht besonders gut.
3/10

10. Ohne Dich

Ohne Dich beginnt mit einer traurigen und auch sehr trägen Melodie. Till klingt sehr deutlich und ruhig, seine Stimme ist nicht die Whiskeystimme wie man sie von ihm kennt, er singt sogar relativ sanft. Der Song ist eine schöne Ballade von Rammstein. Seine Stimme wird zwar etwas tiefer, aber der Song ist sehr langsam, es kommen zwar sehr harte Instrumente zum Einsatz, die jedoch nichts bewirken dass der Song düsterer wird. Es ist eine etwas schnulzige Rockballade, die vielleicht keine besonders auffällige Melodie hat, aber im Grunde sehr schön und romantisch wirkt. Ohne Dich ist der beste Song auf diesem Album, zugleich auch die dritte Singleauskopplung.
10/10

11. Amour

Amour ist eine weitere Ballade und stellt den Abschluss des Albums dar. Till singt und neben ihm spielt ein leichtes Gitarrensolo. Der Refrain wird nicht härter, das komplette Stück bietet zwar eine gute Melodie, besser als Ohne Dich, aber Amour kann den geneigten Zuhörer nicht so mitreißen. Der Refrain wird eingeleitet mit „…Amour, Amour…“, auch in diesem Refrain ist wieder eine mystische Melodie heraus zu erkennen, wie es bereits bei Morgenstern der Fall war. Der Refrain wird jedoch erwartungsgemäß lauter, die Drums werden lauter. Amour gefällt mir ebenfalls sehr gut, obwohl der Song nicht wirklich mitreißend ist, ist er doch leicht verdauliche Kost für die Ohren.
9/10

Meine Meinung

Dieses Rammstein Album ist richtig gut geworden. Der Stil wurde jedoch gar nicht geändert, wer Angst hat Rammstein in komplett anderem Erscheinungsbild zu sehen, den kann ich hier beruhigen. Dieses Album setzt da an wo Mutter aufgehört hat. Auch hier sind eher ruhige Balladen vertreten wie zum Beispiel Ohne Dich oder Amour, wiederum gibt es harte Kracher wie Mein Teil oder Stein um Stein. Zudem konnte ich erkennen wie Rammstein experimentiert hat, hier möchte ich die Songs Amerika und Morgenstern hervorheben. Alles in allem hat Rammstein von der eigenen Art Musik zu machen nicht losgelassen, trotzdem ist ein sehr abwechslungsreiches Album entstanden, welches man sich anhören kann. Sänger Till Lindemann steht jedoch auch hier wieder im Vordergrund, er ist im Grunde Rammstein, da die weiteren Bandmitglieder eine eher unbedeutende Rolle spielen, so hat es mir jedenfalls den Anschein gemacht. Die Texte sind meist zweideutig und nicht immer Jugendfrei, aber Texte interessieren bei dieser Band nicht so sehr. Eine Weiterentwicklung ist bei Rammstein nicht zu erkennen, jedoch hat diese Band dies auch nicht nötig, Charts-Erfolge sprechen dafür. Rammstein ist am Zenit angelangt und wird, wenn sie weiter solche Alben einspielen sicher auch nicht abfallen.

Fazit

Es lohnt sich wirklich diese CD zu besorgen. Rammstein kennt im Grunde jeder, es ist schon fast massentaugliche Popmusik mit ein paar Eigenarten. Die CD bekommt von mir die volle Punktzahl, obwohl es einige Songs gibt die mir nicht so besonders gefallen, überwiegt der positive Teil. Till kann gesanglich sehr überzeugen, da seine Stimme ihm sehr viel Spielraum lässt. Zudem bietet dieses Album sehr viel Abwechslung was das musikalische anbelangt. Aufgrund dieser vielen positiven Eigenschaften kann ich die CD natürlich auch ohne Bedenken weiterempfehlen. Ob dieses Album nun besser als die bisherigen Alben ist, sei dahingestellt. Qualitativ ist jedenfalls nichts negatives zu erkennen.

21 Bewertungen, 1 Kommentar

  • swissflyer

    08.03.2006, 16:37 Uhr von swissflyer
    Bewertung: sehr hilfreich

    Also mir gefällt das Album recht gut....