Reise, Reise - Rammstein Testbericht

Reise-reise-rammstein
ab 16,32
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von GoetzDirk

Auf Reisen mit Rammstein

5
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Pro:

harte Texte gepaart mit harten Klängen, perfektes Gesamtwerk

Kontra:

keine Videoclips

Empfehlung:

Ja

Mit Rammstein konnte ich damals nichts anfangen bis mir die ersten Lieder von Mutter gefielen, dann hab ich mir nochmals die alten Lieder angehört und heute zähle ich mich zu den Fans der Gruppe. Aus diesem Grund wurde ein Arbeitskollege von meinem Bruder gleich dazu eingespannt mir auch ein Album vom Müller mitzubringen bei dem die CD für 12,99 € im Angebot ist.

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Vorwort
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Rammstein kategorisiere ich für meinen Teil als „Neue Deutsche Härte“. Gepaarte werden hier aggressive, provokante und auch immer sozialkritische Texte mit harten Gitarrenriff und Bässen. Aber wem erzähl ich das, vermutlich kennt doch sowieso jeder Rammstein, denn kaum eine Band ist umstrittener.

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Songs
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Langsam steigt man hier auf das Schiff auf dem die Reise vonstatten gehen soll. Doch jeder hat hier sein eigenes Motiv warum er auf das Schiff steigt. Der eine ist Kämpfer, der andere Fischer. Genial ist auch das immer wieder halb gestöhnte „Ahoi“. Ein relativ ruhiges Lied mit viel Blut und Melodie.


Das Lied über den Kannibalen ist wohl den meisten schon durch die Musiksender und das Radio bekannt. Hier wird die Schreckenstat bei der sich jemand freiwillig abschlachten und essen lies auf die rammsteintypische Art und Weise aufgearbeitet. Zu dem harten Text, der großteils stark verzerrt gesungen wird, gesellen sich entsprechend harte Klänge und teilweise richtige Schmerzenschreie.


Klingt der Song erst noch ruhig, steigert er sich mit dem Text bis zum Refrain, wo dann die Bässe über den Hörer hereinbrechen. Thematisch dreht es sich um das Fliegen, welche Faszination es ausübt und dass wir Menschen eigentlich doch gar nicht dafür gemacht sind. Dem entsprechend stirbt auch am Ende das Kind und seine Seele kann dann wirklich davonfliegen.


Immer wieder ein paar schnelle harte Riffs, dann ein Break. So klingt der harte Song über einen Mensch unserer heutigen Null-Bock-Gesellschaft, der vor lauter Lustlosigkeit oder mangelnder Risikobereitschaft, den paar doch vorhandenen Lüsten nachzukommen, stirb und es noch nicht mal merkt.


Hier kommt eine Akustikgitarre zum Einsatz während Rammstein ihre Geschichte aufarbeitet. So war man am Anfang noch namenlos und ist auch heute noch etwas sanglos. Aber wer wäre Rammstein, wenn nicht auch Kritiker ihr Fetzt wegbekämen, denn diese waren fassungslos und verständnislos und die Zensur grundlos. Teilweise erinnert das Riff des humorvollen Songs mich etwas an Tito & Tarantula’s „After Dark“ und auch Flöten sind hier zu hören, also wieder ein sehr gelungener und auch etwas experimenteller Song.


Auch dieser Song ist aus Funk und Fernsehen wohl schon bekannt. Teils verspielt ist die Melodie hier sehr abwechslungsreich. Hier werden die Politik und der Einfluss Amerikas auf rammsteinsche Art thematisiert und kritisiert. Kontrollwahn nach außen und innen wird aufgezeigt, wenn man von der Führung beim Tanz singt und die Musik aus dem Weißen Haus schreit nach Zensur. Die Errungenschaften der Amerikaner sind Coca-Cola, Mickey Maus und Krieg. Der Einfluss wird dadurch widergespiegelt, dass wir alle in Amerika leben und nicht in der Muttersprache singen.


Ganz ruhig beginnt der Song und nimmt dann schnell richtig Fahrt auf als eine Frau einige russische Textpassagen singt. Nachdem man es sich davor schon mit den Amerikanern verdorben hat, wird hier Moskau mit einer alternden Dirne verglichen. Aber ein paar der Beschreibungen treffen allerdings wieder so furchtbar gut, dass es sich lohnt mal über den Vergleich nachzudenken. Und immer wieder die russischen Passagen, von denen ich gern wüsste was sie heißen, aber vielleicht kann mir da ja die Freundin eines Kumpels weiterhelfen.


Ein Chor eröffnet den Song, dann wird dieser von harten Bässen und der ebenso harten Stimme des Sängers abgelöst. Hier geht es um den Vorwurf einer Frau gegenüber hässlich zu sein. Doch nachdem der Sänger statt um Schönheit für sie um Einsicht für sich bittet, zeigt sich ihre innere Schönheit. Dies sollten sich wohl wieder einige zu Herzen nehmen.


Das Lied fängt wie eine Ballade an und erzählt dann von dem Haus, das der Sänger seiner Freundin bauen möchte um sie festzuhalten. Härter wird es dann wenn er im Refrain beginnt sie einzubauen um sie auch wirklich nie zu verlieren. Ein herrlich böses Lied über fehlgeleitete Liebe.


War das Lied davor schon ruhig, geht es hier ähnlich gediegen weiter. Hier geht es um enttäuschte Liebe, denn ohne die Angebetete lohnt sich für den Sänger das Leben nicht und alles Schöne ist vergessen. Das einzig kontroverse ist das er sich auch mit ihr allein fühlt. Auch wieder ein schönes Lied über die Liebe.


Und das nächste relativ ruhige Stück über die Liebe. Die Melodie trottet so vor sich hin während der Sänger von dem wilden Tier „Liebe“ erzählt. Die Liebe kann hier jeden überfallen und ganz in Besitz nehmen, aber jeder versucht sie zu zähmen, doch am Ende wird sie immer machen was sie will. Na, wer kennt das nicht?

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Cover/Booklet
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Das Cover symbolisiert einen Flugrekorder, also das Gerät, das die Flugdaten aufzeichnet um Fehleranalyse zu betreiben. Dies passt gut zu dem Album, das ja auch Fehler aufzeigt.
Im Inneren des Booklets zeiht sich das Flugzeugmotiv und die Farben Weiß und Orange weiter durch. Es sind alle Texte und die üblichen Daten zu finden und auf der Rückseite sieht man erfreulicherweise neben den Songtiteln auch die Dauer.

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Fazit
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Das Album ist genial und ich möchte es jedem empfehlen, der auf harte deutsche Musik steht. Gut gemacht sind neben den Songs auch die ganzen Übergänge, nie findet ein Bruch statt, alles klingt nach einem Gesamtwerk, was leider zu selten der Fall ist. Empfehlenswert ist es sich auch mal hinzusetzen und über die einzelnen Songs nachzudenken, denn jeder lässt einiges an Interpretationsspielraum. Das einzige was dem Album fehlt sind die gut gemachten Videoclips zu „Mein Teil“ und „Amerika“, denn diese wären noch das Tüpfelchen auf dem i.

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Daten
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11 Songs mit einer Gesamtspielzeit von 47:47 Min
Musiker:
Christoph Doom Schneider
Doktor Christian Lorenz
Till Lindemann
Paul Landers
Richard Z. Knuspe-Bernstein
Oliver Riedel
Produziert von:
Jacob Hellner & Rammstein
Preis: 12,99 €

P.S.: Weil es mir gerade einfällt 9mal hören in den ersten zwei Tagen ist, glaub ich, neuer persönlicher Rekord!

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