Reloop RP-4000 MKII Testbericht

Reloop-rp-4000-mkii
ab 65,73
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Verarbeitung:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut
  • Bedienkomfort:  gut

Erfahrungsbericht von DerPferdedieb

Praxistest seit Januar 2001

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Inhalt:

1. Technische Daten
2. Persönlicher Eindruck



1. Technische Daten:

- DJ-Plattenspieler mit Direktantrieb
- voll manuell (Bedienung wie Nadel usw. nur von Hand)
- quarzgesteuerter „High Torque“-Antrieb (=besonders Leitungsstark)
- Pitchbereich +/- 10/20%
- Schalter für Vorwärts- und Rückwärtslauf
- 3 Geschwindigkeiten (33 1/3, 45 und 78 RPM)
- Anschlussmöglichkeit eines Fernstarters (Pedal/Mixer/...)
- Anschlussmöglichkeit eines Beatcounters
- schockabsorbierende Füße
- statisch balancierter Tonarm, S-Form
- Quarz Lock
- Antiskating von 0 bis 7 stufenlos einstellbar (wirkt der Fliehkraft des Tonarms entgegen)
- Start/Stop-Zeit: kleiner0,8 Sek.*
- Startdrehmoment: ca. 2100 g/cm*
- Gleichlaufschwankungen: 0,08% WRMS*
- extra schwere Ausführung (13,2 kg)
- Maße: 450 x 352 x 148,5 mm

*Quelle: www.elevator.de



2. Persönlicher Eindruck:

Der Reloop RP-4000 MKII überrascht mit seiner Leistung, ganz besonders, was das Preis/Leistungs-Verhältnis betrifft. Ich besitze Zwei Plattenspieler dieser Reihe seit Januar 2001 und benutze sie fast täglich und ausgiebig (bin DJ). Auf einige Veranstaltungen musste ich sie ebenfalls schon mitnehmen, was sie (obwohl ich noch keine Cases dafür habe) ohne Beschädigung, oder sonstiger sichtbarer Macken überstanden haben. Ich habe schon auf den verschiedensten Plattenspielern aufgelegt (auch auf den legendären Technic’s1200) und denke im Traum nicht daran, meine 4000er gegen andere Modelle auszutauschen (höchstens gegen den Nachfolger, den 5000 MKII, der August auf den Markt kommt und nochmals bessere technische Werte bietet.. ;-).

Für die üblichen DJ-Anforderungen ist dieses Gerät gut ausreichend. Es sind sämtliche notwendigen Funktionen vorhanden. Bis auf zwei Dinge: Leider hat der 400 MKII keinen BNC-Anschluß für eine Schwanenhalslampe, außerdem ist der Tonarm nicht höhenverstellbar. Mit der Tonarmhöhe hatte ich noch nie Probleme, sämtliche Systeme (Headshell sowie auch Concorde) die ich bisher montiert hatte, wären, was die Höhenverstellung betrifft, nicht besser zu justieren gewesen. Den fehlenden BNC-Anschluß vermisst man da wohl eher. Hier ist man auf eine andere Beleuchtung angewiesen.

Der Pitchregler arbeitet präzise und sehr direkt. Im Vergleich zu dem 1200er (Technics) spricht er schneller an, es ist beim genauen „Einpitchen“ dank des großen Drehmoments keine Verzögerung spürbar. Umstritten ist, wie bei ziemlich allen Plattenspielern, ob durch das Einrasten des Pitchreglers um die Nullmarke die Feinfühligkeit um den Nullbereich verloren geht. Ich hatte in dieser Beziehung noch nie Probleme. Sicher ist ein Bastler in der Lage, den Pitchregler zu „frisieren“ (beim Technics geht das mit großem Schraubaufwand; dazu muss ziemlich der komplette Plattenspieler zerlegt und ein kleines Kügelchen im Regler entfernt werden).

Viele werden sich fragen, warum der 4000MKII (viele aktuelle Plattenspieler haben inzwischen diese Option) auch eine Geschwindigkeit von 78 RPM vorgesehen hat. Früher gab es sehr viele Schellack-Platten, die auf 78 RPM aufgenommen sind. Diese könnten somit z.B. von Sammlern auf diesem Gerät abgespielt werden. Achtung: Auf keinen Fall Schellack-Platten mit einer normalen Vinyl-Nadel abspielen!!!

Die Bedienelemente liegen alle in einer guten Position (allerdings ist das inzwischen ja bis auf bei exotischen Plattenspieler so ziemlich standardisiert), und lassen sich angenehm und mit eindeutigem Druckpunkt bedienen. Der Ein/Aus-Schalter wird gedreht und ist sehr gut gegen versehentliches Ausschalten geschützt. Der Tonarmlift ist gedämpft und lässt die Nadel weich auf die Platte aufsetzen. An der Geräteunterseite befinden sich zwei (mit einem kleinen Schraubendreher) einstellbare Feinpitchregler. Der Gleichlauf war bei meinen beiden Modellen bereits einwandfrei eingestellt, bis jetzt musste ich auch noch nie Nachjustieren.

Das Gehäuse macht einen befriedigenden Eindruck. Dies scheint allerdings ein Punkt zu sein, der den geringen Preis etwas rechtfertigt. Hier liegt Technics vorne („unkaputtbar“, „aus dem ersten Stock geworfen, nix passiert“...). Obwohl ich da gerne differenzieren möchte: Die Gehäuseunterseite macht auf mich einen sehr robusten Eindruck. Sie besteht aus einem griffigen (= rutscht durch eine nicht ganz so glatte Oberfläche auch bei Schweißhänden nicht so schnell aus der Hand) schwarzem Kunststoff. Auch die Gerätefüße sind massiv, großzügig proportioniert, etwas beweglich (passen sich unebenem Untergrund an) und sind gedämpft. Die Gehäuseoberseite (gibt es silberfarben und schwarz, ich habe die silberne) knarrt dagegen, wenn man irgendwo etwas stärker darauf drückt. Ich denke aber, dass die Materialstärke der oberen Gehäuseschale ausreicht. Dass man die Oberseite allein mit der Kraft der Hände (selbst wenn man wollte) beschädigen könnte, bezweifle ich. Allein das Knarren klingt halt nicht sooo toll. Mit Kratzern hatte ich auch noch überhaupt keine Probleme, die Oberflächenqualität scheint in Ordnung zu sein. Der Staubschutzdeckel ist dagegen sehr viel empfindlicher gegenüber Kratzern. Bloß nichts darauf abstellen!

Aber welcher DJ setzt seinen Turntables schon „Vitrinen“ auf? Wobei wir auch schon bei der Zielgruppe wären: Wer sich gerne mal gelegentlich eine alte Platte anhören möchte, für den ist der Reloop 4000 MKII eindeutig überdimensioniert. Wer nur mal ausprobieren möchte, ob DJing überhaupt etwas für sie/ihn ist, sollte vielleicht doch erst mal einfachere (riemenangetriebene) Plattenspieler kaufen. Ich habe nämlich keine Ahnung, ob der Werterhalt auch nur annähernd an den der 1200er herankommt, es gibt einfach sehr viele Anbieter, die in diese Preisklasse/ auf diesen Markt drängen. Gut beraten mit dem Reloop 400 MKII ist, wer schon mal mit Vinyl gearbeitet, nicht genug Geld für die 1200er (auch gebraucht noch recht teuer) hat, nicht Markengebunden ist und dennoch etwas wirklich Akzeptables haben möchte. Auch Profis sollten sich mal die Reloops anschauen, der Drehmoment ist sehr viel stärker als der des 1200ers! Übrigens ist ab August der 5000 MKII erhältlich, der noch mal alles übertrumpft (höhenverstellbarer Tonarm, Stahl-Chassis, ganz neuer, noch stärkerer Motor,...)


Wer noch mehr Informationen und/oder eine Übersicht über die Reloop-Baureihe (es gibt auch einen 3000 MKIII, einer 1000er, usw.) verschaffen möchte, kann dies z.B. unter www.elevator.de [ACHTUNG: ÜBERNEHME KEINERLEI HAFTUNG FÜR DIESEN LINK/INHALTE DIE AUF DIESER SEITE DARGESTELLT WERDEN!] dort habe ich meine beiden Plattenspieler gekauft. Geliefert werden sie (ändert sich gelegentlich etwas) in der Regel mit Kabeln, mehrsprachigem Handbuch, Slipmat, Headshell und einem recht guten Ortofon-System (Gold500). Der Preis bei einem Einzelgerät liegt im Moment bei 318 €. Elevator bietet jedoch auch sehr interessante Bundles-Angebote an.



Aktualisierung: Preis mommetan (Oktober 2002) bei 289€, System: Ortofon DJ


(Nach meinen nicht so gut geglückten ersten beiden Berichts-Versuchen, hoffe ich, dass dieser, mein 3. Bericht, nun in Ordnung ist. Feedback würde mich freuen.)

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