Im Westen nichts Neues (Taschenbuch) / Erich Maria Remarque Testbericht

Hallo lieber Leser, liebe Leserin.

===Kaufgrund===
Dieses Buch habe ich mir in der zehnten Klasse kaufen müssen, da wir es im Deutsch-Unterricht durchgenommen haben.

===Allgemeines===
Titel: Im Westen nichts Neues
Autor: Erich Maria Remarque
Verlag: KiWi- Verlag
Preis: 12,90DM
ISBN:3-462-02731-x
Seitenzahl: 213
Jahr: 1999
Rubrik: Erster Weltkrieg
Art: Taschenbuch

===Autor/in===
Erich Maria Remarque wurde 1898 in Osnabrück geboren. 1916 wurde er als Soldat eingezogen. Nach dem Krieg wurde er Lehrer und später Redakteur. Ab 1941 lebte er in den USA, da er in Deutschland nicht mehr gern gesehen wurde von den Nazis. Er starb 1970 in Tessin.

Weitere Bücher:
• Drei Kameraden
• Der Funke Leben
• Arc de Triomphe

===Das Buch===
Paul Bäumer st 19 Jahre alt, als er sich mit der gesamten Klasse als Soldat freiwillig meldet. Sie durchlaufen einen harten Drill, bis sie an der Front ankommen. Doch es ist anders als sie erwartet haben. Kameraden sterben vor ihren Augen, egal welche Altersgruppe sie angehören, sie leben ständig in Angst, haben oft zu wenig zum Essen, zu wenig Schlaf und später kaputte Waffen. Trotzdem machen sie das Beste daraus. Sie versuchen an Essen zu kommen, nicht von Granaten, Kugeln oder Gast getötet oder schwer verletzt zu werden, gehen in den Urlaub oder treffen Frauen, rauchen und spielen Skat. Die Front rückt kaum weiter. Mal etwas vor, dann wieder zurück. Ein sinnloses Gemetzel durch den Stellungskrieg muss Paul fast täglich miterleben und am Ende ist er fast allein. Fast alle seiner Freunde sind gestorben oder schwer verletzt worden. Kurz bevor der Krieg endet, an einem ruhigen Tag, stirbt er für nichts.

===Leseprobe===
Als Leseprobe wähle ich eine Seite per Zufall und such mir dort einen kleinen Text raus. So schaut man sich Bücher im Laden auch an und man bekommt einen realen Eindruck. Zumindest finde ich dieses besser, als wenn ich eine bestimmte Passage raus suche.

Seite 176: Albert geht es schlecht. Er wird geholt und amputiert. Das ganze Bein bis oben hin wird abgenommen. Nun spricht er fast gar nichts mehr. Einmal sagte er, er wolle sich erschießen, wenn er erst wieder an seinen Revolver herankäme.

Seite 177: Ich bin jung, ich bin 20 Jahre alt; aber ich kenne vom Leben nichts anderes als die Verzweifelung, den Tod, die Angst und die Verkettung sinnlosester Oberflächlichkeiten mit einem Abgrund des Leidens.

===Meine Meinung===
Wie oben erwähnt haben wir dieses Buch in der Schule durchgenommen. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich zwar die Daten über den ersten Weltkrieg im Kopf, aber wirklich beschäftigt haben wir uns nur mit dem zweiten Weltkrieg. Außerdem hatte ich noch nie etwas von diesem doch recht bekannten Buch gehört und war dementsprechend sehr gespannt.

Die Geschichte um Paul Bäumer ist sehr realistisch, brutal, bildlich und ehrlich beschrieben. Dadurch bekommt man als Leser einen genauen Eindruck, wie es im Krieg wirklich aussieht. Oft wird eine Seite als die Gute dargestellt, aber hier bekommt man deutlich zu sehen, dass nicht immer jemand der Gute und der andere der Böse ist, sondern in der Regel nur unschuldige Menschen für den Krieg einstehen und sterben müssen. Dabei schont der Autor einen nicht mit Details, was nicht unbedingt jedermanns Sache ist. Gerade manche Details können für schwache Nerven zu viel sein. Dadurch wird aber auch nichts beschönigt.

Es ist ein zeitloses Thema, denn zwar befasst es sich mit dem Thema des ersten Weltkrieges, aber man kann die Geschichte auf jeden anderen Krieg in der Geschichte und Zukunft beziehen. Auch dort sterben unschuldige Menschen für nichts.

Das Ende fand ich persönlich recht traurig. Nicht nur, weil es in einem Satz mit Paul zu Ende ist, sondern auch, weil es kurz vor Kriegsende ist. Irgendwie hat man bis zum Ende gehofft, das er es schafft, aber dadurch wurde das Buch noch realistischer

Vom Alter denke ich, sollte das Buch erst ab 16 gelesen werden, da es doch recht brutale Inhalte beinhaltet. Dieses Alter finde ich sehr passend, denn so kann man die Jugendlichen schon genau über den Krieg aufklären und wie er wirklich ist. Durch die vielen PC- und Konsolenspiele, aber auch, weil kaum ein Krieg einen wirklich noch betrifft, wird ein falscher Eindruck vermittelt und Krieg ist nicht mehr so schlimm, wie er wirklich ist. Hiermit kann man sich genau vorstellen, wie es ist, wenn neben einen eine Granate einschlägt und der Nachbar in Brei zerfetzt wird.

Die letzten Seiten beinhaltet noch kleinere Anmerkungen und ein Nachwort, welches aber leider nicht vom Autor selbst ist. Gerade hier hätte mich eher ein Nachwort vom Autor zum Buch interessiert. Auch wenn das andere Nachwort sehr interessant ist, wäre dies noch der krönende Abschluss. Ebenfalls hat mir eine kleine Karte gefehlt, um genau aufzuzeigen, wo sich das Buch abgespielt hat bzw. wo sich die Front befand. Da ich persönlich nicht genau weiß, wo es ist, auch wenn es Ortsangaben gibt.

Das Buch wurde verfilmt und ist auch heute noch in schwarz-weiß anzuschauen. Diesen Film haben wir ebenfalls angeschaut und ich muss sagen, dass er dadurch, dass er so alt ist, viel realistischer rüberkommt, als wenn er neu verfilmt würde mich vielen Effekten. Trotzdem wurde einiges weggelassen oder im Buch einfach deutlicher. Zwar sieht man im Film genau, wie eine der Leichen aussieht, aber ich finde, dass es im Buch einfach authentischer wirkt.

===Bewertung===
Von mir erhält das Buch volle fünf Sterne und ich empfehle es jüngeren, aber auch älteren Lesern, die mal realistisch lesen wollen, wie es im Krieg zu geht.

Danke fürs Lesen und Bewerten.


Eure Sarah