Renault Twingo Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Fahreigenschaften:
- Fahrkomfort:
- Platzangebot:
- Zuverlässigkeit:
Erfahrungsbericht von cranny
Ich finds nen gutes Auto!!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Leider segnete dieser Twingo das Zeitliche bei einem schweren Unfall (mit Überschlag) auf der Heimfahrt nach meinem Gelöbnis. Aber aufgrund der robusten und sicheren Bauweise des Autos ging es recht glimpflich aus und mir geschah mir nichts (bis auf einen kleinen Kratzer am Kopf). Trotzdem mußte ich drei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Glücklicherweise vergütete auch die Versicherung den wirtschaftlichen Totalschaden mit ca. 13000 DM (naja, jetzt wären es etwa 6500 Euro), so das ich mehr oder weniger nur mit einem geknicktem Ego davon kam.
Jeder, der aus irgend einem Grund nicht mehr Auto fahren durfte oder konnte, wird verstehen was ich meine wenn ich sage, in der nächsten Zeit kam ich mir vor wie behindert. Ohne Auto war ich wieder an dem selben leidigen Punkt zurück, wo ich immer erst fragen mußte, ob mich jemand fahren könne. Diesen Zustand galt es schnellst möglich ein Ende zu setzen - nicht zuletzt da ich mich nach Gießen in die Nähe meiner damaligen Verlobten versetzen lassen hatte - ein neuer fahrbare Untersatz mußte her.
Und es dauerte nicht lang, da hielt ich eine Angebotsliste von unserem ortsansässigen Renaulthändler in der Hand (Danke Anja:), in dem ein ein Jahr alter Twingo für ca 15000 DM angeboten wurde. Es war der Vorführwagen des Autohauses, mit dem sie zeigen wollten, was man so alles aus einem Twingo machen kann. Die Extras ließen mich aufhorchen: Aluräder, Sportfahrwerk, von allen seiten verspoilert und Sportauspuff, außerdem noch vier Airbags, Gurtstraffer, Servolenkung elektrische Fensterheber und Spiegel, elektrisches Glasschiebedach (!) und das ganze übliche Programm eben. Einziges Manko - er war gelb - mir wäre natürlich schwarz lieber gewesen - aber bei den Extras zu dem Preis gabs für mich kaum mehr ein Halten. Und so dauerte es nicht lang und ich hatte nach kurzer Pobefahrt meinen neuen Twingo.
So viel zur Vorgeschichte, wie ich auf den Twingo kam - nun die gnadenlosen Fakten.
Der Twingo ist ein Raumwunder. Trotz seines kleinen (eiförmigen) Aussehen - er erinnert an einen geschrumpften Van - und der geringen Maße bietet er inne viel Platz.
Auf den vorderen Plätzen ist die Beinfreiheit sehr großzügig, teilweise sogar größer als bei manchem anderen großen Auto. Auch über dem Kopf hat man trotz des hohen Sitzes noch einiges an Luft (ich bin Sitzriese:).
Auch auf der hinteren Sitzbank wird viel Platz geboten. Dies schafft derTwingo durch eine verschiebliche Rückbank, die es ermöglicht zwischen viel Sitzplatz & kleinster Kofferraum bis hin zu 30 cm Beinfreiheit (wenn man da noch von „Freiheit\" sprechen kann:) & großer Kofferraum in mehreren kleinen Stufen auszuwählen. Dies funktioniert praktischerweise von vorn als auch von hinten über den Kofferraum. Für sehr große Personen ist es ratsam, die Sitzbank nicht bis ganz nach hinten zu verstellen, das sie dann mit dem Kopf oben an der Dachkante anecken werden.
Übrigens ist der Twingo nur für 4 Personen zugelassen. Das heißt hinten dürfen nur zwei mitfahren. Da der 5. Notsitz also fehlt, sind die Hinteren Sitze recht bequem (Gurtschnallen ganz in der Mitte). Leider fehlt einem aber manchmal doch genau dieser 5. Platz, wobei ich aber bezweifle, daß man im Twingo hinten zu dritt sitzen könnte, ohne sich etwas abzuquetschen...
Der Kofferraum an sich ist in der kleinsten Version nicht so überwältigend, nimmt aber noch immer 3 Kästen Bier (oder Wasser:) nebeneinander auf. Fährt man die Sitzbank nach vorn, erhält man etwa einhalb bis dreiviertel mehr Stauraum.
Letzten Januar war ich das erste mal mit dem Twingo und meiner Freundin (oder anders rum?!:) zum Skifahren in den Schwarzwald gefahren und bin positiv überrascht. Man kann auch Ski problemlos transportieren einfach hinten schräg rein - Klappe zu - paßt!
Und wie sieht’s sonst innen aus?
Saß man im Twingo 1 noch etwas unbequem, da die die Sitze ein wenig kurz waren, hat man damit in der 2. Version weniger Probleme. Zwar können sie einem Luxusklassesitz bestimmt nicht das Wasser reichen, doch geben sie relativ gut Halt und machen auch längere Fahrten erträglich. Der Rest des Interiores ist recht spartanisch gehalten. Das Nötigste ist da, aber eine Vollverkleidung (wie im Folgemodell Twingo 3) gibt es nicht.
Positiv in der Entwicklung des Twingos ist, das die kleinen Lautsprecher jetzt nicht mehr den Fußraum beschallen sondern oben auf dem Amaturenbrett sitzen und somit ein deutlich besseres Klangergebnis liefern (als ich das erste mal drin saß dachte ich schon er hätte vier Boxen). Meines Wissens hat Renault die aber aus unerfindlichen Gründen in der dritten Version wieder nach unten verfrachtet. Aber najka, mir kanns egal sein, ich habe einen 380 Wattverstärker als Heizung unter meinem Sitz, der macht von Hinten ordentlich Druck, die kleinen Standartquäker habe ich übrigens gegen 80 Watt Brüllwürfel ausgetauscht... :) - Also fragt mich nicht nach den Fahrgeräuschen des Twingos, meine Musik ist lauter :)
Das Cockpit ist sehr übersichtlich. Man erblickt durch das Lenkrad die Verschieden Informationslämpchen und ganz vorn in der Mitte ist eine Multifunktionsanzeige, die Geschwindigkeit, Tankfüllung und Kilometerstand digital wiedergibt. Ich glaube der Twingo war eines der ersten Fahrzeuge, die diese zweite Anzeigenposition für sich entdeckte. Laut Hersteller soll es das Fahren erleichtern, da man nicht mehr so weit nach unten von der Straße weg schauen muß. Ob das wirklich so viel ausmacht sei mal dahingestellt, aber ein Hingucker ist es schon. Leider fehlt ein Drehzahlmesser. Den gibt’s von Renault nichtmal zum nachrüsten. Wer ihn trotzdem unbedingt braucht, kann sich aber ohne großen Aufwand selbst einen einbauen (die ist aber eine andere Geschichte:) Ich persönlich vermisse ihn nicht - es geht auch einfach nach Gefühl - was die meisten eh schon machen - oder wer von euch guckt zum Schalten genau auf den Drehzahlmesser?
Platz haben wir also gefunden, und wie sieht’s mit dem Fahren aus?
Der Twingo gehört nicht gerade zu den vor Kraft protzenden Autos, aus seinem Hubraum von 1,1 Litern holt er gerade 43 kW (58Ps). Dies ist im alltäglichen Stadtverkehr gut angebracht. Und auch auf der Autobahn macht er dank seines geringen Gewichtes von nur 0,85 Tonnen keine schlechte Figur. Zwar ist in den Papieren eine Grenze von 151 km/h angegeben - aber es gibt doch noch Understatement in dieser Welt - und so sind 170 noch gut zu schaffen. Da Renault zu faul für ein Update der Papiere ist, ist der Nachfolger, Twingo 3 aber abgeriegelt. :( Mein persönlicher Rekord liegt bei 195 (!) - was aber auch nur bei abschüssiger Strecke machbar und nur mit Breitreifen und Sportfahrwerk ratsam ist.
Nervig wird’s mit dem Twingo aber wenn man mal etwas mehr bergauf oder mit 4 Fahrgästen bzw. voll beladen fährt. Dann kommt die Schmalbrüstigkeut zum Tragen und er scheint regelrecht an der Straße zu kleben. An solchen Tagen wünsche ich mir immer den Twinigo 16V. Mit 75 Ps macht der dann wohl mehr her.
Ich sprach das Fahrwerk eben schon an. Das standartmäßige ist ganz in Ordnung, reicht aber meine Ansprüchen nicht mehr so recht aus - besser ist da ein Sportfahrwerk. 40mm sind da ein guter Ansatz. Das sieht nicht nur besser aus, es vermittelt auch ein sichereres Fahrgefühl. Tiefer geht’s natürlich immer, aber irgendwann kommt man dann keine Bortsteinkanten mehr hoch. Weiterhin empfehle ich 175/50R Bereifung auf den Standart 13er Alus von Renault. Hier gilt das selbe wie beim Fahrwerk: besser Optik und Straßenlage - und natürlich geht auch hier mehr - dann wird’s aber teuer - denn mehr nehmen die Radkästen nicht auf und man kommt um Karosseriearbeiten nicht mehr drumherum.
Von der Wirtschaftlichkeit ist der Twingo nicht super aber akzeptabel. Bei Stadtfahrten mit kurzen Überlandstrecken komme ich mit einer Tankfühllung in etwa 450 bis 500 km bis die Warnleuchte blinkt - macht stattliche 8 Liter auf 100 km - je nachdem ob man einen defensiven oder eher spritzigen Fahrstil an den Tag legt kann es auch etwas weniger werden, trotzdem halte ich den Verbrauch hier zu hoch.
Auf der Autobahn erhalte ich sehr wechselhafte Ergebnisse. Fahre ich nah Hause (Gießen-A5-A4-Dresden-Landstraße bis Hoyerswerda) komme ich gut hin, bei ruhiger Fahrt (120 - 140 km/h) ohne Bleifuß sogar mit einem Schnitt von etwa knapp 7 Litern. Dagegen brauche ich für die Rückfahrt meist auch noch die Reserve und komme zu einem Schnitt von etwa über 8 Litern.
Diese Werte sind für ein so kleines Auto doch schon beachtlich, auch wenn ich jetzt mit Winterreifen fahre, bei so einem kleinen Motor ist mehr rauszuholen (also eigentlich weniger:)
[Ich werd den Verbrauch nochmal im Sommer mit den 175ern ausrechnen, mal sehen was dann rauskommt]
Extras.
Wer will kann sich (gegen Aufpreis) auch etwas Luxus gönnen. So gibt ihn mit Automatik und auch Klimaanlage. Sehr interessant ist auch das Falt- oder beim Twingo 2 das neue Glasschiebedach (hatte beides). Mit diesen netten Extras kann man das ganze bzw. beim Schiebedach das halbe Dach aufmachen. Ist ne feine Sache, wenn man so im Sommer durch die Stadt oder zum Baden fährt und ein kühler Wind von oben hereinweht. Nur bei schnellerer Fahrt artet das dann in einem Orkan aus und wird unangenehm. Leider verursachen beide Dächer gewissen Luftverwirbelungen, die bei zügigen Autobahnfahrten zusätzlich Krach machen. Glücklicherweise wurde dem Schiebedach ein Windschott spendiert, das sich anders als der Vorgänger im geschlossenen Zustand absenkt und somit etwas ruhiger ist.
Bevor ich zum Schluß komme noch ein Wort zur Qualität.
Ich habe ja nun über mehrere Jahre zwei Twingos gefahren und mußte mit keinem wegen irgendeinem Verschleiß oder sonstigen Ausfallerscheinungen in die Werkstadt. Insofern empfinde ich die Verarbeitung des Twingos als sehr gut. Einige beklagen die Bremsen (bei Renault allgemein) als sehr schlecht - doch auch damit habe ich noch keine Probleme gehabt - und ich mußte schon öfters auch mal bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn mal heftig auf die Bremse treten um zu einem Nothalt anzusetzen.
Die Batterie ist auch sehr gut - ich sehe das eben bei meinem Bruder, wie der sein Auto desswegen nicht mehr anbekommt. Damit hab ich keine Probleme - sogar bei minus 15° springt mein Twingo an wie eine Eins.
Wo ich schon bei Minusgraden bin - die Türverriegelung scheint übrigens einfrieren zu können - das ist mir zumindest passiert . da mußte ich von hinten einsteigen. Der Witz war das die Tür von inne ganz leicht aufging - es scheint also an der äußeren Mechanig zu liegen.
Was bei meinem jetzigen Twingo noch unangenehm auffällt, ist der Lack. Der erscheint mir viel zu dünn und rostet an ezwei Stellen leicht durch. (zum Glück ist das nur an der Innenseite der Tür und von außen nicht sichtbar). Ich nehme das aber nicht als Grund zur Abwertung, das kann an der Farbe \"Avocado\" (ist das blasse Gelb) an sich liegen, oder der Lackierer hatte einen schlechten Tag gehabt - denn bei meinem alten Twingo gab es da keine Probleme - der war aber auch Weinrot-metallic.
Weiterhin bin ich nicht hundertprozentig mit der Scheibenwischanlage zufrieden. Die Sprühdüse vorn ist nicht optimal plaziert und spritzt immer halb gegen den Wischer und der Wischer an sich ist nur für Geschwindigkeiten unter 130 km/h geeignet - fährt man schneller fängt er an zu \"fliegen\" und das Ergebnis ist alles - nur nicht streifenfrei.
Auch der hintere Wischer ist etwas abartig. Er geht nur an oder aus. Was aus bedeutet sollte sich jeder denken können, an bedeutet hingegen, daß er ohne Unterlaß wischt. Dieser Anblick im Rückspiegel macht mich einfach wahnsinnig. Hier wäre eine Intervallschaltung angebracht.
Fazit.
Ich halte den Twingo für ein Auto für junge Menschen, da er doch recht günstig ist, wenig Ansprüche stellt und dafür viel mitmacht. Er ist in seinem Ramen sehr variabel zum Einkaufen in der Stadt genauso geeignet wie zum Bewältigen von großen Strecken. Man braucht sich auch nicht zu scheuen mit ihm mal in den Urlaub zu Fahren - er ist zwar nicht das Luxusauto, aber für zwei Personen und Gepäck bietet er genügend Raum.
Positiv für denjenigen, der sich jetzt für einen neuen Twingo entscheidet, ist die Preistendenz der letzten Jahre. Kostete ein Twingo so wie mein erster mit ABS, Airbag etc. (alles als Sonderausstattung) damals noch um 11000 (damals 22000 DM) so ist die optisch leicht gewandeltete 2. Version mit vier Airbags und ABS etc serienmäßig schon für 8000 zu haben.
Als letztes will ich euch noch einen kleinen Surftip auf den Weg geben. Hier könnt ihr euch mal anschauen, was man noch so alles aus einem einfachen kleinen Twingo machen kann... ==> www.twingo-freunde-nrw.de
Jeder, der aus irgend einem Grund nicht mehr Auto fahren durfte oder konnte, wird verstehen was ich meine wenn ich sage, in der nächsten Zeit kam ich mir vor wie behindert. Ohne Auto war ich wieder an dem selben leidigen Punkt zurück, wo ich immer erst fragen mußte, ob mich jemand fahren könne. Diesen Zustand galt es schnellst möglich ein Ende zu setzen - nicht zuletzt da ich mich nach Gießen in die Nähe meiner damaligen Verlobten versetzen lassen hatte - ein neuer fahrbare Untersatz mußte her.
Und es dauerte nicht lang, da hielt ich eine Angebotsliste von unserem ortsansässigen Renaulthändler in der Hand (Danke Anja:), in dem ein ein Jahr alter Twingo für ca 15000 DM angeboten wurde. Es war der Vorführwagen des Autohauses, mit dem sie zeigen wollten, was man so alles aus einem Twingo machen kann. Die Extras ließen mich aufhorchen: Aluräder, Sportfahrwerk, von allen seiten verspoilert und Sportauspuff, außerdem noch vier Airbags, Gurtstraffer, Servolenkung elektrische Fensterheber und Spiegel, elektrisches Glasschiebedach (!) und das ganze übliche Programm eben. Einziges Manko - er war gelb - mir wäre natürlich schwarz lieber gewesen - aber bei den Extras zu dem Preis gabs für mich kaum mehr ein Halten. Und so dauerte es nicht lang und ich hatte nach kurzer Pobefahrt meinen neuen Twingo.
So viel zur Vorgeschichte, wie ich auf den Twingo kam - nun die gnadenlosen Fakten.
Der Twingo ist ein Raumwunder. Trotz seines kleinen (eiförmigen) Aussehen - er erinnert an einen geschrumpften Van - und der geringen Maße bietet er inne viel Platz.
Auf den vorderen Plätzen ist die Beinfreiheit sehr großzügig, teilweise sogar größer als bei manchem anderen großen Auto. Auch über dem Kopf hat man trotz des hohen Sitzes noch einiges an Luft (ich bin Sitzriese:).
Auch auf der hinteren Sitzbank wird viel Platz geboten. Dies schafft derTwingo durch eine verschiebliche Rückbank, die es ermöglicht zwischen viel Sitzplatz & kleinster Kofferraum bis hin zu 30 cm Beinfreiheit (wenn man da noch von „Freiheit\" sprechen kann:) & großer Kofferraum in mehreren kleinen Stufen auszuwählen. Dies funktioniert praktischerweise von vorn als auch von hinten über den Kofferraum. Für sehr große Personen ist es ratsam, die Sitzbank nicht bis ganz nach hinten zu verstellen, das sie dann mit dem Kopf oben an der Dachkante anecken werden.
Übrigens ist der Twingo nur für 4 Personen zugelassen. Das heißt hinten dürfen nur zwei mitfahren. Da der 5. Notsitz also fehlt, sind die Hinteren Sitze recht bequem (Gurtschnallen ganz in der Mitte). Leider fehlt einem aber manchmal doch genau dieser 5. Platz, wobei ich aber bezweifle, daß man im Twingo hinten zu dritt sitzen könnte, ohne sich etwas abzuquetschen...
Der Kofferraum an sich ist in der kleinsten Version nicht so überwältigend, nimmt aber noch immer 3 Kästen Bier (oder Wasser:) nebeneinander auf. Fährt man die Sitzbank nach vorn, erhält man etwa einhalb bis dreiviertel mehr Stauraum.
Letzten Januar war ich das erste mal mit dem Twingo und meiner Freundin (oder anders rum?!:) zum Skifahren in den Schwarzwald gefahren und bin positiv überrascht. Man kann auch Ski problemlos transportieren einfach hinten schräg rein - Klappe zu - paßt!
Und wie sieht’s sonst innen aus?
Saß man im Twingo 1 noch etwas unbequem, da die die Sitze ein wenig kurz waren, hat man damit in der 2. Version weniger Probleme. Zwar können sie einem Luxusklassesitz bestimmt nicht das Wasser reichen, doch geben sie relativ gut Halt und machen auch längere Fahrten erträglich. Der Rest des Interiores ist recht spartanisch gehalten. Das Nötigste ist da, aber eine Vollverkleidung (wie im Folgemodell Twingo 3) gibt es nicht.
Positiv in der Entwicklung des Twingos ist, das die kleinen Lautsprecher jetzt nicht mehr den Fußraum beschallen sondern oben auf dem Amaturenbrett sitzen und somit ein deutlich besseres Klangergebnis liefern (als ich das erste mal drin saß dachte ich schon er hätte vier Boxen). Meines Wissens hat Renault die aber aus unerfindlichen Gründen in der dritten Version wieder nach unten verfrachtet. Aber najka, mir kanns egal sein, ich habe einen 380 Wattverstärker als Heizung unter meinem Sitz, der macht von Hinten ordentlich Druck, die kleinen Standartquäker habe ich übrigens gegen 80 Watt Brüllwürfel ausgetauscht... :) - Also fragt mich nicht nach den Fahrgeräuschen des Twingos, meine Musik ist lauter :)
Das Cockpit ist sehr übersichtlich. Man erblickt durch das Lenkrad die Verschieden Informationslämpchen und ganz vorn in der Mitte ist eine Multifunktionsanzeige, die Geschwindigkeit, Tankfüllung und Kilometerstand digital wiedergibt. Ich glaube der Twingo war eines der ersten Fahrzeuge, die diese zweite Anzeigenposition für sich entdeckte. Laut Hersteller soll es das Fahren erleichtern, da man nicht mehr so weit nach unten von der Straße weg schauen muß. Ob das wirklich so viel ausmacht sei mal dahingestellt, aber ein Hingucker ist es schon. Leider fehlt ein Drehzahlmesser. Den gibt’s von Renault nichtmal zum nachrüsten. Wer ihn trotzdem unbedingt braucht, kann sich aber ohne großen Aufwand selbst einen einbauen (die ist aber eine andere Geschichte:) Ich persönlich vermisse ihn nicht - es geht auch einfach nach Gefühl - was die meisten eh schon machen - oder wer von euch guckt zum Schalten genau auf den Drehzahlmesser?
Platz haben wir also gefunden, und wie sieht’s mit dem Fahren aus?
Der Twingo gehört nicht gerade zu den vor Kraft protzenden Autos, aus seinem Hubraum von 1,1 Litern holt er gerade 43 kW (58Ps). Dies ist im alltäglichen Stadtverkehr gut angebracht. Und auch auf der Autobahn macht er dank seines geringen Gewichtes von nur 0,85 Tonnen keine schlechte Figur. Zwar ist in den Papieren eine Grenze von 151 km/h angegeben - aber es gibt doch noch Understatement in dieser Welt - und so sind 170 noch gut zu schaffen. Da Renault zu faul für ein Update der Papiere ist, ist der Nachfolger, Twingo 3 aber abgeriegelt. :( Mein persönlicher Rekord liegt bei 195 (!) - was aber auch nur bei abschüssiger Strecke machbar und nur mit Breitreifen und Sportfahrwerk ratsam ist.
Nervig wird’s mit dem Twingo aber wenn man mal etwas mehr bergauf oder mit 4 Fahrgästen bzw. voll beladen fährt. Dann kommt die Schmalbrüstigkeut zum Tragen und er scheint regelrecht an der Straße zu kleben. An solchen Tagen wünsche ich mir immer den Twinigo 16V. Mit 75 Ps macht der dann wohl mehr her.
Ich sprach das Fahrwerk eben schon an. Das standartmäßige ist ganz in Ordnung, reicht aber meine Ansprüchen nicht mehr so recht aus - besser ist da ein Sportfahrwerk. 40mm sind da ein guter Ansatz. Das sieht nicht nur besser aus, es vermittelt auch ein sichereres Fahrgefühl. Tiefer geht’s natürlich immer, aber irgendwann kommt man dann keine Bortsteinkanten mehr hoch. Weiterhin empfehle ich 175/50R Bereifung auf den Standart 13er Alus von Renault. Hier gilt das selbe wie beim Fahrwerk: besser Optik und Straßenlage - und natürlich geht auch hier mehr - dann wird’s aber teuer - denn mehr nehmen die Radkästen nicht auf und man kommt um Karosseriearbeiten nicht mehr drumherum.
Von der Wirtschaftlichkeit ist der Twingo nicht super aber akzeptabel. Bei Stadtfahrten mit kurzen Überlandstrecken komme ich mit einer Tankfühllung in etwa 450 bis 500 km bis die Warnleuchte blinkt - macht stattliche 8 Liter auf 100 km - je nachdem ob man einen defensiven oder eher spritzigen Fahrstil an den Tag legt kann es auch etwas weniger werden, trotzdem halte ich den Verbrauch hier zu hoch.
Auf der Autobahn erhalte ich sehr wechselhafte Ergebnisse. Fahre ich nah Hause (Gießen-A5-A4-Dresden-Landstraße bis Hoyerswerda) komme ich gut hin, bei ruhiger Fahrt (120 - 140 km/h) ohne Bleifuß sogar mit einem Schnitt von etwa knapp 7 Litern. Dagegen brauche ich für die Rückfahrt meist auch noch die Reserve und komme zu einem Schnitt von etwa über 8 Litern.
Diese Werte sind für ein so kleines Auto doch schon beachtlich, auch wenn ich jetzt mit Winterreifen fahre, bei so einem kleinen Motor ist mehr rauszuholen (also eigentlich weniger:)
[Ich werd den Verbrauch nochmal im Sommer mit den 175ern ausrechnen, mal sehen was dann rauskommt]
Extras.
Wer will kann sich (gegen Aufpreis) auch etwas Luxus gönnen. So gibt ihn mit Automatik und auch Klimaanlage. Sehr interessant ist auch das Falt- oder beim Twingo 2 das neue Glasschiebedach (hatte beides). Mit diesen netten Extras kann man das ganze bzw. beim Schiebedach das halbe Dach aufmachen. Ist ne feine Sache, wenn man so im Sommer durch die Stadt oder zum Baden fährt und ein kühler Wind von oben hereinweht. Nur bei schnellerer Fahrt artet das dann in einem Orkan aus und wird unangenehm. Leider verursachen beide Dächer gewissen Luftverwirbelungen, die bei zügigen Autobahnfahrten zusätzlich Krach machen. Glücklicherweise wurde dem Schiebedach ein Windschott spendiert, das sich anders als der Vorgänger im geschlossenen Zustand absenkt und somit etwas ruhiger ist.
Bevor ich zum Schluß komme noch ein Wort zur Qualität.
Ich habe ja nun über mehrere Jahre zwei Twingos gefahren und mußte mit keinem wegen irgendeinem Verschleiß oder sonstigen Ausfallerscheinungen in die Werkstadt. Insofern empfinde ich die Verarbeitung des Twingos als sehr gut. Einige beklagen die Bremsen (bei Renault allgemein) als sehr schlecht - doch auch damit habe ich noch keine Probleme gehabt - und ich mußte schon öfters auch mal bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn mal heftig auf die Bremse treten um zu einem Nothalt anzusetzen.
Die Batterie ist auch sehr gut - ich sehe das eben bei meinem Bruder, wie der sein Auto desswegen nicht mehr anbekommt. Damit hab ich keine Probleme - sogar bei minus 15° springt mein Twingo an wie eine Eins.
Wo ich schon bei Minusgraden bin - die Türverriegelung scheint übrigens einfrieren zu können - das ist mir zumindest passiert . da mußte ich von hinten einsteigen. Der Witz war das die Tür von inne ganz leicht aufging - es scheint also an der äußeren Mechanig zu liegen.
Was bei meinem jetzigen Twingo noch unangenehm auffällt, ist der Lack. Der erscheint mir viel zu dünn und rostet an ezwei Stellen leicht durch. (zum Glück ist das nur an der Innenseite der Tür und von außen nicht sichtbar). Ich nehme das aber nicht als Grund zur Abwertung, das kann an der Farbe \"Avocado\" (ist das blasse Gelb) an sich liegen, oder der Lackierer hatte einen schlechten Tag gehabt - denn bei meinem alten Twingo gab es da keine Probleme - der war aber auch Weinrot-metallic.
Weiterhin bin ich nicht hundertprozentig mit der Scheibenwischanlage zufrieden. Die Sprühdüse vorn ist nicht optimal plaziert und spritzt immer halb gegen den Wischer und der Wischer an sich ist nur für Geschwindigkeiten unter 130 km/h geeignet - fährt man schneller fängt er an zu \"fliegen\" und das Ergebnis ist alles - nur nicht streifenfrei.
Auch der hintere Wischer ist etwas abartig. Er geht nur an oder aus. Was aus bedeutet sollte sich jeder denken können, an bedeutet hingegen, daß er ohne Unterlaß wischt. Dieser Anblick im Rückspiegel macht mich einfach wahnsinnig. Hier wäre eine Intervallschaltung angebracht.
Fazit.
Ich halte den Twingo für ein Auto für junge Menschen, da er doch recht günstig ist, wenig Ansprüche stellt und dafür viel mitmacht. Er ist in seinem Ramen sehr variabel zum Einkaufen in der Stadt genauso geeignet wie zum Bewältigen von großen Strecken. Man braucht sich auch nicht zu scheuen mit ihm mal in den Urlaub zu Fahren - er ist zwar nicht das Luxusauto, aber für zwei Personen und Gepäck bietet er genügend Raum.
Positiv für denjenigen, der sich jetzt für einen neuen Twingo entscheidet, ist die Preistendenz der letzten Jahre. Kostete ein Twingo so wie mein erster mit ABS, Airbag etc. (alles als Sonderausstattung) damals noch um 11000 (damals 22000 DM) so ist die optisch leicht gewandeltete 2. Version mit vier Airbags und ABS etc serienmäßig schon für 8000 zu haben.
Als letztes will ich euch noch einen kleinen Surftip auf den Weg geben. Hier könnt ihr euch mal anschauen, was man noch so alles aus einem einfachen kleinen Twingo machen kann... ==> www.twingo-freunde-nrw.de
17 Bewertungen, 3 Kommentare
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13.08.2002, 07:23 Uhr von LeBaron
Bewertung: sehr hilfreichsehr guter Bericht auch wenn er nicht in die Kategorie Initiale 1,2 16V passt. Schade ich wollte eigentlich über diese Version etwas erfahren
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06.06.2002, 18:05 Uhr von Anuschka
Bewertung: sehr hilfreichhab ich jetzt noch fragen? ich glaub nicht...
-
06.06.2002, 18:04 Uhr von LaMagra
Bewertung: sehr hilfreichsuper ausführlicher Bericht!
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