Reptilien Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von Stellaluna

Kleiner stachliger Freund

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Bartagamen (Pogona Vitticeps) haben ihren Namen von ihren Stacheln auf und unter dem Kopf, aber auch die Flanken und der Rücken sind mit kleinen Stacheln versehen, wenn auch diese lang nicht so sehr ausgeprägt sind, wie der "Bart". Diese weichen Stacheln wirken aber u.U. gefährlicher als sie sind, im Gegenteil einen Barti in der Hand zu halten, hat er sich ersteinmal an seinen Pfleger gewöhnt, ist ein sehr angenehmes Gefühl :-)

Diese sehr beliebte Echsenart hat einfach ein fasizierendes Aussehen mit ihrem Ornament verzierten Rücken und zeigt vor allem ein absolut interessantes Verhalten. Sie sind tagaktiv und schon Jungtiere kommunizieren durch langsame Armbewegungen. Man hat den Eindruck sie winken einander zu . . . Erwachsene Weibchen locken mit dieser Bewegung die Männchen.

Bartis werden ca. 50-60cm lang und ihr Körper ist abgeflacht. Ist ihnen ihre Umgebungstemperatur zu niedrig drücken sie sich flach auf den Boden. Sie lieben es warm bei Temperaturen zwischen 30 und 40°, da sie in Australien in trockenen Halbwüsten und trockenen lichten Wälder zuhause sind. Eigentlich sind sie Bodenbewohner aber sie können auch sehr gut klettern :-)

Da sie sehr aktiv sind brauchen sie ein grosses Wüstenterrarium von mindestens 150x50x50cm aber gerade in der Tiefe und Breite ist kein Zentimeter zuviel bei der Grösse des Terris.

Am besten hält man ein Pärchen aber möglichst niemals mehr als ein Männchen in einem terri, denn die Männchen stressen sich gegenseitig. Sie haben einen grossen Territorienanspruch und auch wenn sie zusammen aufgewachsen sind, sind Gefechte nicht zu vermeiden. Dabei ist vor allem der Schwanz gefährdet . . .

Das Terri sollte einen trockenen Bodengrund wie Buchenspähne oder entstaubter feinkörniger Sand sein. Eine kletterfeste Rückwand sowie erhöhte Plätze bieten den Tieren Abwechslung, ausserdem verschiedene Kletteräste, Steine und Rindenstücke zum verstecken.

Als Beleuchtung sollte man unbedingt eine UVB Röhre anbringen, denn das Vitamin B ist lebensnotwendig ür die tiere. Das Terri sollte sowieso sehr hell ausgestattet sein und es sollten punktuelle heizstrahler angebracht werden. Um die nötige Temperatur von im Schnitt 28-30° zu halten kann auch eine Heizmatte unter dem Terri zu empfehlen sein.

Wie gesagt sollte die Temperatur lokal durchaus bis zu 40° erreichen, ansonsten zwischen 28 und 30 Grad. Nachts sollte eine Abkühlung auf 21-24° stattfinden. Die Luftfeuchtigkeit sollte 40% nicht überschreiten, allerdings auch nicht wesentlich unterschreiten.

Man sollte den Tieren im Winter eine Winterruhe von circa 8-12 Wochen gönnen. Diese Phase dient der Regenerierung, vor allem der adulten Weibchen zwischen den Eiablagen. In dieser zeit sollte die Tagestemperatur 20-25° und nachts 15-20° betragen.

Bartagamen fressen wie die meisten Echsen Insekten, kleine Nagetiere, Eier, Gemüse und Früchte. Als Insekten werden gerne Grillen, heuschrecken und Heimchen gefüttert. Man kann ausgewachsenen Tieren auch Babymäuse (neugeborenen Nacktmäuse) füttern,. Eine erwachsene Bartagame frisst mindestens 25 Grillen pro Woche und ab und zu eine babymaus oder eine nestjunge Ratte. Man sollte auch regelmässig frisches Wasser anbieten und einmal täglich im Terri mit einer Sprühflasche sprühen, aber nicht nass nur nur leicht feucht, alles muss schnell wieder trocknen.

Vitamine und Mineralien sind auch sehr wichtig in der gesunden Ernährung der Tiere. Man sollte regelmässig Vitaminpräperate dem Trinkwasser zusetzen. Gerade für Jungtiere ist dies sehr wichtig. Einmal in der Woche baden ist eine Freude für die meisten Bartagamen, allerdings vorsicht gerade bei jungtieren, diese können ertrinken, daher auch den Wassernapf niemals tiefer als 1cm Wasserstand halten.

Alles in allem können Bartagamen bis zu 15 Jahre und älter werden. Die ältesten mir bekannten Tiere in der Terrihaltung wurden 11 Jahre alt. Haben sie sich einmal an den Pfleger gewöhnt (die fütternde Hand :-) dann sind sie wirklich handzahm und sie haben einen grossen Spass daran tagsüber ein paar Stunden frei in der Wohnung spazieren zu gehen (ausgewachsene Tiere wohlgemerkt !).

Wir beherbergen z.Zt. 4 Jungtiere, deren Geschlecht noch nit 100% feststeht. manche Halter und Züchter behaupten, sie können das Geschlecht der Tiere bereits von geburt an, spätestens mit 3 Monaten feststellen. ich gebe zu ich tue mich damit etwas schwer :-) Unsere Jungtiere sind deutsche Nachzuchten aus Februar und März 2001 und quicklebend und fidel und vor allem schon richtig frech.

Beim Kauf der Tiere sollte man ruhig auf private Nachzuchten zurückgreifen, zumal es ein riesiges Angebot gibt. Im Handel werden oftmals nur adulte und semiadulte Tiere angeboten. Diese sind sehr teuer und auch oft Importe und Wildfänge, die Parasiten in sich tragen und niemals wirklich zutraulich werden.

Bei der Zutraulichkeit muss man sich natürlich immer vor Augen halten, dass es sich um reptilien handelt. Bartagamen werden zwar nie wirklich gefährlich, aber man sollte sie respektieren. Reptilien sind keine Kuscheltiere . . .

Der Preis für die Tiere variiert sehr. Jungtiere aus privater Nachzucht sind ab 50 DM zu bekommen. Man sollte beim Kauf von einer privatperson vor allem seinen gesunden Menschenverstand gebrauchen und den Verkäufer mehrmals besuchen und das Terri sowie die Elterntiere genau unter die Lupe nehmen. Auf Sauberkeit ist sehr zu achten ! Adulte Tiere aus dem Handel können durchaus zwischen 300 bis 500 DM kosten !Ebenso verhält es sich mit Tieren von Repitilienbörsen, die im Sommer fast jedes Wochenende irgendwo stattfinden.

Auf Börsen sollte man aber sehr vorsichtig sein ein Tier zu kaufen. Da diese Börsen im Sommer regelmässig stattfinden, werden die Tiere oftmals wochenlang am Stück in viel zu kleinen Transportboxen durch die Gegend geschleppt und nach Wochen werden kranken und scheinbar unverkäufliche Tiere zu Schleuderpreisen verkauft.

Die Kosten in der Haltung halten sich in Grenzen. Das Futter (Heimchen und Grillen) bekommt man mittlerweile in jeder guten Zoofachhandlung. Gemüse und Früchte sollten immer frisch angeboten werden.

Der eigentliche Aufwand ist zum einen der zeitfaktor, da die Reinhaltung des Terris durchaus Zeit kostet, regelmässig den kot entfernen, Wasserwechsel, und und und . . . und der zweite überlegenswerte Punkt ist das Futter . . . zumindest war es das für mich. Denn es ist nicht jedermanns Sache mit Grillen zu hantieren oder gar Mäuse (seien sie gefroren oder lebend) zu verfüttern.

Aber Bartis sind wirklich danlbare Pfleglinge und prinzipiell einfach in der Haltung, zumal sie sehr gut sehen und beobachten und ein interessantes Verhalten zeigen. Unsere Bartis wittern die heimchen schon auf 2m Entfernung vom terri :-) Also bloss nicht das Terri vor dem fernseher aufbauen, durch ihre gute Beobachtungsgabe stresst das Fernsehen die Tiere unnötig.

Man sollte sich im vorraus sehr gut über die Lebensbedingungen informieren um den Bärten ein geeignetes Terri einzurichten. Man muss aber vor allem auch Zeit und Geld investieren . . . aber es lohnt sich !

Ich möchte unsere Bartis Tim & Struppi, Susi & Strolchi nicht mehr missen, denn sie stellen die ulkigsten Sachen an und hängen am Efeu unter der Terridecke und machen laufend Spässchen. Auch Moritz mein kleiner 11 Monate alter Sohn sitzt liebend gerne eine hlbe Stunde vor dem Terri und beobachtet faszinierend das Treiben . . . nu kann er auch winken :-)

Bartagamen sind sicher nicht jedermanns Sache, aber auf jeden Fall eine Bereicherung und ein absolutes Abenteuer, das man allerdings verantwortungsvoll und mit Bedacht betreiben sollte.

So long yours Laura :-)

42 Bewertungen, 5 Kommentare

  • ypsel

    10.01.2003, 02:24 Uhr von ypsel
    Bewertung: sehr hilfreich

    Habe auch unter anderem 3 Bartis - überlege noch eines dazu zu holen

  • bosylvester2002

    05.04.2002, 13:23 Uhr von bosylvester2002
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich habe Geckos die sind auch toll

  • uteker

    02.04.2002, 21:58 Uhr von uteker
    Bewertung: sehr hilfreich

    Huhu Laura, du Quietschentenv *lol*. Viele Grüße von Ute

  • schweitzman

    23.03.2002, 19:13 Uhr von schweitzman
    Bewertung: sehr hilfreich

    Nettes "Krabbelgetier"

  • YetiChris

    22.03.2002, 18:27 Uhr von YetiChris
    Bewertung: sehr hilfreich

    Aufschlussreich, aber ich bleibe lieber bei "klassischen" Haustieren wie Katzen... ist mir irgendwie näher!