Resident Evil (GameCube Spiel) Testbericht

Resident-evil-gamecube-spiel
ab 41,82
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

5 Sterne
(12)
4 Sterne
(3)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von The_Wishmaster

Der Horror ist zurück - besser als je zuvor!

Pro:

...

Kontra:

...

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leserinnen und Leser!


Im Jahre 1995 revolutionierte ein einziges Spiel die Welt der Videospiele und sorgte weltweit für Furore: "Resident Evil" von Capcom. Damit war ein neues Genre geboren, der "Survival Horror". Sieben Jahre, etliche Um- und Fortsetzungen auf diversen Konsolen und eine peinliche Shooter-Eskapade später finden wir uns im Jahre 2002 wieder: Der Horror ist zurückgekhrt, diesmal auf Nintendos Gamecube. In seiner ursprünglichsten Form. Aber anders. Noch schockierender. Noch besser. Und das alles exklusiv. Wie gut das passenderweise hierzulande am Freitag, 13. September erschienene "Resident Evil" für den kleinen Würfel wirklich ist und warum ich jeden auslache, der den Gamecube noch ein einziges Mal als "Kinderkonsole" bezeichnet, lest ihr am besten selbst...



W A R N U N G !

Das Spiel beinhaltet teils brutale und blutige Szenen, die ich in diesem Bericht auch erwähnt habe. Wem so etwas nicht zusagt oder wer noch keine 18 ist, sollte vielleicht einfach s.h.-Klicken und den Bericht nicht lesen... ;-)




~~~Die Story~~~

In der Kleinstadt Racoon City gehen seltsame Dinge vor. Menschen verschwinden, zerfressene und verstümmelte Leichen werden gefunden, die Regierung steht vor einem Rästel. Ein Sondereinsatzkommando, das Bravo-Team der "S.t.a.r.s."-Truppe, wird ausgesandt, um den mysteriösen Vorfällen auf den Grund zu gehen. Doch das Team verschwindet und eine zweite Einheit, die Alpha-Truppe muss sich nun auf den Weg machen. In einem gerenderten Vorspann - im Original bediente man sich noch ein atmosphärischen Film-Sequenz mit B-Movie-Charme - findet das "S.t.a.r.s."-Team den ausgebrannten Helikopter ihrer Kollegen - und eine zernagte Leiche. Doch für großartige Diskussionen bleibt keine Zeit, denn plötzlich werden sie von wilden Hunden angefallen. Doch diese Bestien sind anders, sie sind blutrünstig, hartnäckig und nicht durch einen einzigen Schuß zu töten. Ihre Haut hängt in Fetzen und man sieht das blutige Fleisch an Kopf und Körper. Da, ein altes Herrenhaus! Ein Teil des Teams kann sich dorthin retten und nun steigt ihr in das Spiel ein...



~~~Das Spielprinzip~~~

Zu Beginn müsst ihr euch zwischen den beiden Hauptcharakteren entscheiden: Chris Redfield oder Jill Valentine, das ist hier die Frage. Wählt zu Beginn eher Jill, mit ihr ist das Spiel ein wenig leichter, weil sie gleich zu Beginn eine Beretta hat, Chris nur mit einem Messer bewaffnet ist. Dann muss noch der Schwierigkeitsgrad gewählt werden, wobei "Bergsteiger" (schwer) und "Wanderer" (normal) zur Wahl stehen. Dann geht's los und ihr findet euch in dem alten Herrenhaus wieder. Das Ziel des Spiels? Überleben...

Das gestaltet sich aber gar nicht so einfach, denn in diesem Haus hat der Umbrella-Konzern grausame Gen-Experimente durchgeführt. Man wollte die ultimative biologische Waffe erschaffen und den Tod verhindern - und hat damit Zombies geschaffen, deren Verlangen nach Blut nun euch zum Verhängnis wird.
Im Prinzip gilt es also, sich durch die verschiedenen Räume der Villa (und später weiterer Gebäude) hindurchzukämpfen und dabei jede Menge Rätsel zu lösen. Die meisten Türen sind nämlich zu Beginn verschlossen und können nur mit dem passenden Schlüssel geöffnet werden. Etliche weitere Gegenstände (Feuerzeug, Kerosin, Pflanzenvernichtungsmittel, Bilderrahmen, Wappen, Medaillen, etc.) braucht man in Kombination, um an anderen Stellen weiterzukommen.
Dabei wurden die Hintergrundgrafiken vorberechnet (gerendert) und für jede Stelle im Spiel ein fester Kamerawinkel bestimmt. Tretet ihr aus dessen Blickwinkel, ändert sich die Perspektive und wo ihr euch in einem Gang z.B. gerade noch von hinten gesehen habt, lauft ihr nun auf die Kamera zu. Dadurch wirkt alles wie in einem echten Horrorstreifen, wo geschickt mit den Kameraperspektiven gespielt wird. Was wartet hinter der nächsten Biegung? Wo kommt dieses Schlurfen her? War da nicht ein Geräusch?

Um sich der Untoten im Haus erwehren zu können, stehen neben der Standardwaffe "Messer", die aber nicht sehr effektiv ist, noch ein paar andere Waffen dabei, die aber erst mal gefunden werden wollen. Die Beretta hat zumindest Jill bereits von Beginn an, eine Schrotflinte, eine Magnum und einen Raketenwerfer kann man im weiteren Verlauf des Spiels finden. Dafür gilt es aber auch immer erst die passenden Munition zu finden und die ist spärlich gesät. Wildes Umherballern sollte also tunlichst unterlassen werden, um nicht frühzeitig als Zombie-Frühstück zu enden.
Eine Neuerung gegenüber dem Original sind übrigens die Verteidigungswaffen, die auch erst gesammelt werden müssen. Hat man z.B. mit Jill einen Dolch aufgesammelt und den automatischen Einsatz der Waffe aktiviert, braucht man bei einem Zombieangriff von vorne nicht gleich das Schlimmste fürchten. Anstatt wie bisher sich seinem Schicksal zu fügen und sich anknabbern zu lassen, zückt Jill nun den Dolch und rammt ihm den Zombie in den Schädel. So verschafft sie sich wenigstens ein bißchen Raum, um entweder zu fliehen oder schnell die Knarre zücken zu können. Gespeichert werden kann übrigens wie bisher bei jeder Schreibmaschine, ein Farbband vorausgesetzt.



~~~Die Gegner~~~

Am meisten trefft ihr in dem Spiel sicher auf die bereits mehrfach erwähnten Zombies. Diese Untoten schlurfen in aller Regel langsam durch die Gänge und Räume und hängen sich euch gerne mal an den Hals. Je nach Stärke der Kreaturen reichen manchmal drei bis vier Schüsse mit der Beretta aus, manchmal braucht es etwas mehr. Freut euch übrigens nicht zu früh wenn ein Zombie zu Boden geht, denn oftmals leben sie noch und stehen wieder auf, bzw. knabbern euch in den Fuß, wenn ihr zu schnell vorbei wollt. Wo im Vorgänger noch galt: "Hinterlassen die Zombies eine Blutlache am Boden, sind sie tot!" muss man hier damit rechnen, dass ein scheinbar erlegter Untoter später wieder aufsteht und zu einer Art Super-Zombie mutiert, der dann extrem hartnäckig und gefährlich ist. Hier kommen dann Feuerzeug und Kerosin ins Spiel. Zombies sind nur dann wirklich tot, wenn sie verbrannt sind - oder wenn man ihnen mit der Schrotflinte das Haupt weggepustet hat.

Ziemlich bald im Spiel trefft ihr auch auf mutierte Zombie-Hunde, die gerne mal durch Fensterscheiben oder über Zäune springen. Sie sorgen dabei genauso für Schockmomente, wie wenn sie aus großer Entfernung auf euch zuspringen und euch am Arm packen. Denn wo die Köter im Original noch relativ harmlos waren, so greifen sie jetzt schneller an und fügen euch auch wesentlich mehr Schaden zu. Im Rudel sollte man sich ihnen am besten nur mit einer Schrotflinte entgegenstellen...

Zu den weiteren Gegnern zählen die wild gewordenen Krähen, die an Alfred Hitchcocks Klassiker "Die Vögel" erinnern. Sie sind eigentlich immer im Schwarm anzutreffen und stürzen sich auf euch, wenn ihr "ihre Ruhe" stört. Sie rauben euch zwar nicht soviel Kraft, sind aber ziemlich lästig und dank ihres dauernden Geflatters schwer zu erlegen.

Neben diesen, ich sage mal "Hauptgegnern", gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Kreaturen in dem Spiel. Krötenähnliche Monster warten beim zweiten Besuch der Villa auf euch, "Licker" sind fiese Mutationen mit einer Vorliebe für "frische" Köpfe, Spinnen, fleischfressende Pflanzen, Bienen - alles was kreucht und fleucht möchte euch an die Wäsche. Diverse andere Gegner entdeckt ihr am besten selbst...



~~~Grafik & Sound~~~

Hier hat man sich im Hause Capcom selbst übertroffen und das meiner Meinung nach bislang grafisch beste Konsolenspiel überhaupt geschaffen. Die vorgerenderten Hintergründe sehen einfach bombastisch aus und wirken wie aus einem Horrorstreifen übernommen. Der Detaillreichtum ist unglaublich hoch und es gibt immer wieder kleine Effekte, welche die Umgebung lebendig werden lassen. Denn die starren Hintergründe aus den Vorgängern sind Vergangenheit! Bereits in der großen Haupthalle zu Beginn des Games werden euch dank der zuckenden Blitze die Münder aufklappen, denn jeder Blitz hinterlässt einen gespenstischen Schattenreflex im Haus. Auch die Räume der Villa wurden durch mehr Details aufpoliert, loderndes Feuer und grelle Blitze sorgen auch hier für schöne Schatteneffekte. Und in den neu gestalteten Bereichen hat man wahre Meisterleistungen verbracht. Der Weg aus der Villa in die Gruft könnte wirklich 1:1 aus einem Film übernommen sein. Einfach phänomenal, wie sich hier die Grashalme bewegen und im Wind wiegen und wie der Mond lange Schatten über die Gräber zieht.

Die Zwischensequenzen passen sich perfekt dem Rest des Spiels an und sind an den richtigen Stellen eingefügt worden, um die Spannung anzutreiben. Wenn man in grafischer Hinsicht überhaupt meckern möchte, dann vielleicht über die Animationen der beiden Helden. Diese laufen nämlich manchmal ein ganz klein wenig hölzern durch die Villa, wobei das aber auch immer auf den Spieler mit ankommt, wie er die Figuren steuert und ob er plötzlich stehenbleibt, sich dreht, etc. - ansonsten gibt es wie gesagt grafisch nichts an dem Titel auszusetzen, denn selbst ein 60 Hz-Modus wurde den deutschen Spielern beschert.

Kommen wir also nun zum Sound. Die Musikstücke sind ziemlich rar gesät, was aber beabsichtigt ist. Meist schleicht ihr nämlich nur vom dem Ticken einer großen Standuhr, dem Donnergrollen draußen oder euren Schritten auf Holzboden, Teppich, Marmor, etc. begleitet durch die Villa, was enorm zur dichten Atmosphäre des Spiels beiträgt. Nur manchmal setzt eine dramatische Musik ein, meist in Schocksituationen, um euch das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Hier kommen dann meist dramatische Streicher und ein Chor zum Einsatz und auch hier wird man nicht selten an einen genialen Horrorfilm erinnert. Einzig die Musik in den wenigen Speicherräumen ist beruhigendes Pianogeklimper, aber nach all dem Horror im Haus hat man die auch mal nötig!

Die Soundeffekte sind auch allererste Sahne und passen wie die Faust aufs Auge zum Geschehen. Wie schon erwähnt, gibt es oftmals nur sehr spärlichen Sound wie z.B. eure Schritte auf dem Fußboden. Deren Klang wird dann aber immer dem jeweiligen Untergrund angepasst und klingt auf Teppich dumpf, in der Eingangshalle auf dem Marmorboden entsprechend klar und hallend. Die Zombies stöhnen und ächzen, während ihnen nach eurem Blut dürstet, die Hunde bellen und knurren aggressiv, hecheln während der Angriffe. Die Türen knarren und quietschen beim Öffnen, verschobene Schränkchen, etc. machen schleifende Geräusche - einfach perfekt!



~~~Sonstiges~~~

Eigentlich könnte ich hier noch ewig über dieses Game schreiben, aber da ihr ein wenig auch selbst noch erkunden sollt und ich eure Geduld nicht überstrapazieren will, versuche ich mich kurz zu fassen.

Wie gesagt wurde das Game nicht einfach von der ursprünglichen Playstation-Fassung übernommen und ein wenig grafisch und soundtechnisch aufgebohrt, sondern komplett überarbeitet. So ist vielleicht die Grundstruktur der Villa und die generelle Story gleich geblieben und etliche Szenen werden Kennern des Originals auch bekannt vorkommen, auf der anderen Seite hat man aber auch zahlreiche neue Locations mit in das Game eingebaut. So wird Resident Evil noch abwechslungsreicher und bietet auch für Fans des ersten Teils noch genug Neuerungen, die es zu erkunden gilt. Und wenn man dann endlich mit dem Hubschrauber aus dem Horror-Haus entkommen konnte, stehen nicht nur ein weiterer Schwierigkeitsgrad und neue Kostüme zur Verfügung, sondern nach mehrmaligem Durchspielen darf man sich auch wenn man es schnell genug schafft auf Extrawaffen mit unendlich Munition oder den "Invisible Enemy Mode" - mörderisch schwer, da hier wie der Name es bereits sagt, alle Gegner unsichtbar sind und man sich auf sein Gehör verlassen muss!

Desweiteren möchte ich noch kurz erwähnen, dass trotz aller Spekulationen die deutsche Version des Games absolut unzensiert ist, also alle blutigen Szenen des Originals enthält. Der Aufkleber "Ab 18" versteht sich dabei dann ja von selbst, aber alle Fans der ungeschnittenen Horrorspiele werden sich darüber natürlich freuen. Umso mehr, weil dem Spiel auch ein 60 Hz-Modus spendiert wurde, es gibt also auch keinen Geschwindigkeitsverlust gegenüber der US-Version.

Zarte Gemüter sollten allerdings einen großen Bogen um den Titel machen, denn zimperlich sollte man nicht mit den Zombies umgehen. Da spritzt das Blut, da platzt ein Schädel und auch sonst gibt es allerlei eklige Szenen mit diversen Monstern. "Resident Evil" ist aber sicher kein stumpfes Metzel-Spiel, das soll jetzt bloß keiner denken. Die Gefechte mit den Untoten machen nämlich nur einen kleinen Teil des Spiels aus und setzen sozusagen das "i"-Tüpfelchen auf das Game. Die meiste Zeit geht es wirklich darum, die Rätsel im Haus zu lösen und dem Geheimnis der Umbrella-Organisation auf die Schliche zu kommen. Und viel erschreckener als ein fliegender Zombieschädel sind in aller Regel die Räume, in denen nichts passiert. Leise heult der Wind, der Schein einer Kerze flackert im Wind und zaubert gespenstische Schatten an die Wand - das ist Horror pur und man bekommt solche Szenen eigentlich die meiste Zeit des Spiels geboten. Hinter jeder Ecke kann ein Zombie lauern, aber meistens ist es dann doch falscher Alarm und man kann das Herz wieder aus der Hosentasche holen und an seinen Platz bringen. Kinder sollten das Game aber auf jeden Fall NICHT in ihre Hände bekommen!!!



~~~Kurzübersicht~~~

Titel: Resident Evil
Genre: Survival-Horror
Spieler: 1
Memory Card: 8 Blöcke
Schwierigkeitsgrad: Fortgeschrittene & Profis
Preis: ca. 59,-



~~~Fazit~~~

Ganz klar, hier würde ich sechst Sterne vergeben, wenn es die gäbe. So muss ich mich mit fünf Stück begnügen, werde aber noch einmal kurz alle Vorzüge des Games zusammenfassen. Die Grafik ist einfach bombastisch und eine wahre Augenweide. Hier demonstriert man die ganze grafische Power des kleine Würfels, der die Konkurrenz hier locker meilenweit hinter sich lässt. Der Sound passt in jeder Situation gut zum Geschehen und untermalt jede Situation passend. Die Steuerung ist leicht gewöhnungsbedürftig, für dieses Spiel aber perfekt durchdacht und bald geht die wilde Zombie-Hatz leicht von der Hand. Kenner der Ur-Fassung werden zudem mit neuen Locations und den Verteidigungswaffen bei Laune gehalten, ein paar erspielbare Extras sorgen für die nötige Langzeitmotivation. Nie war ein "Resident Evil"-Teil besser als dieser hier und ich bin jetzt schon gespannt auf das exklusive "Resident Evil Zero", mit dem man sich ein weiteres Mal den Untoten stellen wird. Playstation 2 und X-Box-Spieler werden hier aber erst mal neidisch in die Röhre kucken...


In diesem Sinne...

Stay Dark!

The-Zombiemaster

32 Bewertungen, 1 Kommentar

  • LittleSparko

    11.01.2007, 02:40 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela