Rettungsassistent/in Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  gut
  • Aufstiegschancen:  durchschnittlich
  • Verdienstmöglichkeiten:  gut
  • Sozialleistungen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Herzwig

Blaulicht im Gehirn,

3
  • Einstellungschancen:  durchschnittlich
  • Aufstiegschancen:  durchschnittlich
  • Verdienstmöglichkeiten:  durchschnittlich
  • Sozialleistungen:  durchschnittlich

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

haben meistens leider zu viele in diesem Beruf. Hochgejubelt durch völlig überdrehte Serien im TV, meinen viele Rettungsassistenten nun wirklich die wichtigsten Menschen der Erde zu sein.
Ich übte diesen Beruf 12 Jahren aus und habe nun wirklich alles gesehen. Ich würde die Unwarheit sagen, würde ich nicht auch zugeben, dass anfänglich dieses Stückchen legales Abenteuer auf deutschen Straßen, auch mich sehr gefesselt hat. Es ist schon ein irres Gefühl mit Blaulicht über die Autobahn zu rasen und alle anderen müssen Platz machen! Man bekommt da wirklich das Gefühl, einen sehr wichtigen Job zu machen. Doch nach einigen Jahren wird man ruhiger, betrachtet Patienten nicht mehr als Objekte.

Ich stelle oft fest, besonders bei jungen Rettassn, das sie den Menschen auf der Trage ausser acht lassen und nur den Fall und ihre persönliche Herausforderung sehen. Hinterher wird geprahlt was man wieder "abgerettet" hat und wie überlegen die Siruation gemeistert wurde.
Vielen fehlt einfach die Sensibilität, auf Menschen einzugehen!
Im medizinischen Wahn wird häufig Maximalmedizin angewendet. Medikamente und Infusionen werden verabreicht, nicht selten aus dem Grunde, weil es eben cool ist, an anderen Menschen herumzumanipulieren.
Viele Rettassn werden jetzt ziemlich sauer auf mich sein, aber ich denke das ein paar von diesen Leuten einen Dämpfer brauchen!!
Es ist meiner Ansicht nach unverantwortlich z.B. Zivis im Rettungsdienst einzusetzen, weil einfach die nötige Erfahrung fehlt und sie wirklich nur eine Minimalausbildung erhalten. Was eben im Hinblick, auf die Dauer der Dienstzeit, kein Wunder ist, weil der Dienstherr von dieser billigen Arbeitskraft ja auch was haben will!!
Wenn ich manchmal erlebe, wie Sanis mit psychisch Kranken, betrunkenen oder Ausländern umgehen, kommt mir das kalte Grausen. Nach dem Motto :
Untermenschen sind zum Üben für die Zivis! Bei uns wurden Zivis gleich bei Dienstantritt darauf hingewiesen, daß sie Infusionen erstmal nur bei Betrunkenen anlegen dürfen!
Nach einem Einsatz wird sich häufig auch erst einmal stundenlang gegenseitig erzählt, wie hässlich oder sexy eine Patientin war. Sicher sind das zum größten Teil Verarbeitungsmechanismen, mir wäre aber eine andere Alternative lieber gewesen. Aber Supervision wurde weder angeboten noch in Erwägung gezogen.
Oft erlebte ich, daß bei hübschen Patientinnen erstmal ein EKG angelegt wird, ob es nun nötig ist oder nicht. ( Da darf man halt die Bluse aufknöpfen)
Aber das Paradoxe ist, dass auch Notärzte oftmals diese Spielchen mit treiben!!
Ich erlebte, wie nach einer erfolglosen Reanimation die Angehörigen eines Verstorbenen hinausgeschickt wurden, damit der Zivi an der Leiche intubieren üben kann. (Beatmungsschlauch in die Luftröhre einführen) Wie sensibel !
So geht es lange Meter weiter! Dieser Beruf ist leider wirklich nur etwas für Möchtegerns und hartgesottene Wichtigtuer, weil Leute die es gerne anders machen würden, hoffnungslos untergehen. Wer wirklich anderen Menschen helfen will, der sollte vielleicht eher in die Krankenpflege gehen.
Erschwerend kommt hinzu, das heute die Ausbildung zum Rettungsassistenten selber gezahlt werden muss, je nach Organisation bis 7000.-€
Es sollte sich jeder überlegen , ob er einen Beruf auf Dauer machen kann, in dem er nur schwer erkrankte Menschen sieht! Ohne zu erfahren was aus ihnen wird.
Aber vielleicht ändert sich ja auch mal was, vielleicht dadurch, dass Menschen diesen Beruf ergreifen und schaffen ihre Ideale über lange Jahre zu bewahren.
Ich war zu sensibel und für alle anderen eher nur das "Weichei". Dabei finde ich es außerordentlich ehrlich und wichtig, neben einem toten Kind zu weinen!

Zu den Kommentaren:

Wie an dem neusten Kommentar zu sehen, scheinen sich da ja doch einige Leute auf den Schlipps getreten zu fühlen! Aber, genau das ist es was ich meine, wenn da jemand an der Ehre der Berufshelfer wagt zu kratzen, kratzen die zurück! Wie mir scheint sogar ziemlich unflätig und vergreifen sich derartig im Ton, dass man wohl schon von Beleidigung sprechen kann!! Ich denke, dass gerade dieser Kommentarschreiber sich bestens in obige Beschreibung einreihen lässt!
Auffällig ist an den Kommentaren außerdem, dass nach anfänglicher, strikter Abweisung meiner negativen Erfahrungen eingeräumt wird, dass soetwas sicherlich mal hier und dort vorkommen könnte. Komisch, wenn meine Behauptungen doch so fiktiv sind!!!!
Dieser Bericht wurde von mir Anfang 2002 verfasst, mag sein das sich was geändert hat, das will und kann ich nicht ausschließen. Außerdem bin ich nun seit fast 3 Jahren nicht mehr in dem Beruf tätig. Die geforderte Nachweispflicht von Behauptungen treffen nun mal auf Erfahrungsberichte nicht zu!!

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