Return to Castle Wolfenstein (PC Spiel Shooter) Testbericht

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ab 7,73
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Erfahrungsbericht von Janero

Alter Haudegen kehrt zurück

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich habe mir zwar die englische Version gekauft, bzw. schicken lassen, doch sind bis auf die Sprache und die einige Bluteffekte keine Änderungen vorhanden. Wenn man von den Hakenkreuzsymbolen an den Wänden oder sonstwo absieht, die ja in Deutschland als verfassungsfeindliche Sysbole zurecht verboten sind...

Das Pc-Spiel \"Return to Castle Wolfenstein\" ist der Nachfolger vom indizierten (Verboten wegen Darstellung verfassungsfeindlicher Symbole -> Hakenkreuz) Vorgänger \"Wolfenstein 3D\", das nun schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Es spielt also zur Zeit des 2ten Weltkrieges. So sind die Waffen auch der damaligen Zeit angepasst, ebenso wie die Umgebungen. Aber alles nacheinander:

Geschichte und Aufgabe:
Sie schlüpfen in die Rolle von B.J. Blaskowitz, ein Mitglied der OSA, eine streng geheime Organisation, die sich es zum alleinigen Ziel gesetzt hat das 3. Reich aufzuhalten.
Ihre Aufgabe als Spezialagent ist es Heinrich Himmlers genetische Pläne zu vereiteln. Wenn sie scheitern, wäre das der Untergang der Alliierten und der ganzen restlichen Welt, denn in geheimen Labors wird eifrig geforscht und entwickelt, um Kampfmaschinen zu züchten, die die Welt erobern sollen.

Grafik & Sound:
Das Spiel verwendet die hochgelobte und bewährte Quake3-Engine (Basiert auf einem anderen Ego-Shooter) und konnte sich durch den Wegfall an Arbeiten eine eigene Engine zu entwickeln voll auf das Gameplay und die Story konzentrieren. Das macht der Grafik aber keinen Abbruch. Man wollte das Rad nicht 2mal erfinden und so nutze man bekanntes Wissen und eine vorzügliche Engine.
Das sieht man zum einen an den sehr scharfen und liebevoll gestalteten Texturen und den sehr realistischen Gesichtszügen. Die Menschen bewegen beim sprechen den Mund und sehen auch so sehr real aus. Die Umgebungsgrafik hält sich bescheidener. Die meiste Zeit befinden sie sich in finsteren Gängen oder Gassen Nazideutschlands. Nur teilweise spielt man die Trümpfe aus und bildet große Gebäude ab oder man erblickt einen schönen großen Festsaal. Hier wurde ein Kompromiss gewählt zwischen wirklich hübscher düsterer Grafik und bombastischen Hardwarevorraussetzungen. In der Quake3-Engine steckt wesentlich mehr, doch sollte das Spiel auch spielbar bleiben für Leute, die keine hochgezüchteten PCs ihr eigen nennen. Für solche Leute gibt es natürlich die Möglichkeit die Grafikoptionen so hochzustellen, dass man einen wahren Realismusschock erfährt. Die Wände sehen zum Greifen echt aus und die Menschen sind auch sehr realistisch gestaltet. Aber das Spiel sieht auch in den geringsten Grafikoptionen nie schlecht aus. Zumindest nicht unspielbar schlecht.
Einen PC mit über 300 MHz und einer guten Grafikkarte (TNT aufwärts) empfehle ich aber doch für dieses Spiel, da sonst die Spielfreude durch ruckeln auf der Strecke bleiben würde. Mit einem PII 333 MHz und einer TNT2 M64 läuft das Spiel tadellos, wenn auch in geringen Grafikdetails, aber es sieht noch gut aus.

Der Sound hält sich dagegen etwas zurück. Auch mit einer Soundblaster Live! - Karte will sich nicht so recht eine prachtvolle Klangkulisse entfalten. Zwar sind die Waffengeräusche so gut gewählt, dass man dauern schießen möchte, nur um das Geräusch beim nachladen zu hören und den satten Knall beim Schuss, doch bleibt der Rest auf der Strecke. Es gibt keine kleinen Wasserläufe, die man plätschern hört. Keine Vögel, die zwitschern oder nichtmal Eulen, die bedrohlich rufen. Da war ich also etwas entäuscht, da ich die Soundkulisse von Spielen, wie Alien versus Predator kennen und lieben gerlent habe mit den tollen 3D-Effekten, aber das macht dem Spielspass keinen Abbruch, wenn man mal keine Befriedigung dieses Bedürfnisses bekommt *g*
Eine normale Soundkarte reicht also vollkommen aus. Es muss keine Live! sein oder eine andere 3D-Soundkarte.

Gameplay und Gefühl:
Das Gameplay ist für meinen Geschmack sehr gut gelungen. Ab dem ersten Level konnte ich mich in den Protagonisten B.J. Blaskowitz hineinversetzen und wollte die Menschheit unbedingt vor den genetischen Erzeugnissen Himmlers bewahren. Die gute Steuerung tat ihr übriges zu diesem Gefühl bei. Das Sichtfeld ließ sich ohne weiteres und ohne ruckeln mit der Maus bedienen und die Schritte waren geschmeidig mit den Tasten zu steuern. Das ist sehr wichtig um ungewollte \"Manöver\" zu verhindern, die einen erstens aus der Hauptperson herausreißen und zweitens meistens mit dem Tod bestraft werden. Aber zum Glück gab es keine derartigen Ausfälle, wie ein pötzliches vorstürzen hinter einerm Versteck und ein folgendes nicht vorbereitetes Gefecht.
das Spiel ist sowieso relativ realistisch gestaltet worden. So handeln die Soldaten durchaus menschlich, wenn sie Verstärkung rufen oder erstmal in Deckung gehen, wenn man sie unter Beschuss nimmt. Neben der guten Steuerung ist auch das Leveldesign so gestaltet, dass auch ungeduldige Leute, wie ich, die nie die Instruktionen auf dem Ladebildschirm lesen zurechtkommen. Man bleibt selten hängen, weil man einfach nicht weiß, was man machen soll. Eher wird man von den zahlreichen Gegnern in Schach gehalten.
Das macht das Spiel fast etwas plump, aber das ist durchaus nicht negativ zu sehen, denn ein perfektes Spiel gibt es nunmal nicht und wenn man auf Taktik steht, dann kann ich das schon etwas ältere Spiel Project I.G.I. empfehlen. Da kommt man um Missionbeschreibungen nicht herum :)

Waffen und Gegner:
Die Waffen sind der damaligen Zeit angepasst und bilden so ein rundes Gesamtbild, wenn man von der Elektroschockwaffe mal absieht.
Zur Auswahl stehen durchaus realistisch:

Knife - Messer
Pistols - Pistolen
Light Machine Guns - Leichte Maschinengewehre
Rifles - Gewehre
Heavy Machine Guns - Schwere Maschinengewehre
Grenades - Granaten
Rockets - Raketen
Venom Gun - Drehbares schwere Maschinengewehr
Flame Thrower - Flammenwerfer
Tesla - Elektroschockkanone

Die Auswirkungen sind bei jeder Waffe natürlich unterschiedlich. So ist die MP 40 eine gute Standardwaffe. Später steigt man dann auf schwerere Waffen um, um zum Beispiel die Entgegner zu bewältigen.

Wenn man am Anfang des Spiels nur leicht bewaffnete Soldaten vor die Flinte bekommt, so steigert sich dieser Schwierigkeitsgrad enorm, wenn man in die Labors eindringt, in denen Genversuche, die ausgebrochen sind ihr Unwesen treiben. Diesen kommt man nur mit schweren Geschütz bei. Genauso wie die Untoten in den Grabkammern der alten Ruinen, durch die man sich kämpfen muss. Die Soldaten werden mit steigender Levelzahl immer besser gepanzert und schwerer bewaffnet. Auch treffen sie mit ihren Waffen, wenn die Soldaten anfänglich nur die Luft um einen herum angriffen.
Der Endgegner (Heinrich I.) ist selbst im leichtesten Schwierigkeitsgrad eine harte Nuss und bedarf enormer Feuerkraft, um klein bei zu geben.
Der leichteste Schwierigkeitsgrad ist jedoch nicht unschaffbar schwer. Absolute Anfänger sollten jedoch die Finger von dem Spiel lassen oder sich mit diversen Cheats am Leben halten, denn die mit Stens bewaffneten weiblichen Soldaten schießen verdammt gut und tun verdammt weh, auch in dem leichtesten Level.

Als Fazit lässt sich folgendes sagen:
Die Grafik verdient ein Lob, denn es wurde ein hübsche Kompromiss aus edler Grafik und Spielbarkeit gefunden.
Der Sound ist absolut ausreichend, auch wenn die grandiösen Aha-Effekte fehlen.
Das Gameplay verdient Bestnoten, denn sowohl Leveldesign, als auch die Steuerung zeugt von ausgeweiteten Testphasen und gutem Sachverstand.
Die Waffen sind realistisch und sehr schön animiert.
Die Gegner wirken echt und durchaus menschlich, was aber meiner Meinung nach nicht unbedingt ein Vorteil ist.
Die Schwierigkeit ist nicht zu hoch, aber doch knackig schwer, also für absolute Anfänger dieses Genres (Ego-Shooter) meiner Meinung nach nichts. Es sei denn, sie spielen mit Cheats (Betrügereien, wie Unsterblichkeit und unendliche Munition für die Waffen)
Ob eine Person es nun gut findet Menschen, oder was auch immer in der deutschen Version vorhanden ist, zu töten ist ihm überlassen. Das ist nunmal das Spielprinzip in dem Genre. Wem es nicht gefällt, der kann auf zahlreiche ebenso grandiose Spiele in anderen Sparten zurückgreifen.

Ciao Janero

PS: Ich habe das Spiel mit WindowsXP gespielt und deswegen unter Betriebssystem \"Sonstige\" gewählt.

PPS: Den Multiplayermodus konnte ich noch nicht testen, denke aber, dass er recht gut sein wird, da die Steuerung so \"geschmeidig\" ist.

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