Reveal - R.E.M. Testbericht

Reveal-r-e-m
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von northstar

Revealations...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Intro:

Enthüllungen stehen also an. Welche, das wird sich zeigen. Sicher nicht die zeitgleiche Veröffentlichung der Meldung das R.E.M. Sänger Michael Stipe schwul ist, das wußten wir doch eh alle schon vorher. Aber vielleicht ist Reveal die Enthüllung der Wärme, der Hitze, der guten Laune, des, man wagt es bei den schwermütigen R.E.M. Themen der Vergangenheit kaum zu sagen, Sommers....?!

2001 kam Reveal, das bislang letzte Werk R.E.M.s auf den Markt. Up hatte gezeigt das die Band auch ohne Drumer Bill Berry als Trio funktionieren konnte, was Reveal nun einmal mehr bestättigen sollte...


Wer meine Berichte zu anderen R.E.M. CD’s bereits kennt, der weiß auch was nun folgt & darf den Abschnitt auch ruhig überspringen (der Rest ließt bitte aber weiter!); hier also die Band- geschichte:

R.E.M. sind 4 Leute aus Athens, Georgia, einer Kleinstadt im Süden der USA, die außer einer Uni und einer regen Künstlerszene wohl wirklich nicht viel zu bieten hatte.Die Band traf sich mehr zufällig, einer kannte den anderen, der kannte wieder rum den nächsten, etc..
R.E.M. sind:
(John) Michael Stipe, Sänger, Texteschreiber und charismatisches Aushängeschild der Band.
Peter Buck, wandelndes Musiklexikon und Gitarrist.
Mike Mills, Bass, mit einer zwischenzeitlichen Vorliebe für extrem hässliche Anzüge.
Bill Berry, bis „New Adventures in Hi-Fi“ aus dem Jahre 1996 Drumer der Band.
Angefangen hat wohl alles bei einem legendären Konzert der 4 zusammen in einer ehemaligen Kirche in der Oconee Street in Athens. Das zur WG umfunktionierte Gotteshaus bot prima Platz um Parties zu feiern, auf einer dieser dann R.E.M. zum ersten Mal zusammen spielten. Seitdem probte man immer weiter, nahm später die EP „Chronic Town“ auf. Die verkaufte sich verhältnismäßig gut, die Single „Radio Free Europe“ wurde ein College Radio Hit. 1983 erschien dann die erste Platte „Murmur“. Was folgte war in etwa das hier: alle 2 Jahre eine Platte, dann der Wechsel des Labels zu einem Giganten der Plattenindustrie, zu Warner Bros., wenig später der oben erwähnte Megahit mit „Losing My Religion“, dann der Bekanntheitsgrad einer Topband vergleichsweise mit Acts wie U2, dann weiter Platten, gute Verkaufszahlen, aber nie mehr ein Megahit, dafür aber weitere unzählige zeitlos schöne Songs bis heute.

Mit der 2. Platte für das große Label Warner Brothers kam dann der Durchbruch für R.E.M.. Oder der Ausverkauf, denn: R.E.M. waren zuvor noch immer eher underground, trotz 10jährigem Bestehen. Der Megahit „Losing My Religion“ brachte die Musik der Band in den Mainstream. Automatic festigte diesen Ruf, Monster stürzte ihn etwas um, weitere Veröffentlichungen zeigten aber, das man mit R.E.M. immer rechnen muß, das sie nie zum alten Eisen gehören werden. So auch das bisher letzte Album der Band, Reveal.


Cover & Booklet:

Das Cover ist in Gelbtönen gehalten, darauf zu sehen ein Photo einer grün-gelben Wiese, diese überquerrt gerade eine Reihe Enten, die zu einem Teich auf der linken Bildseite wandern. Idylisch. Auf dem Photo selbst ist dann auch noch der Schatten des Photographen zu erkennen, der Künstler im Bild, in der Kunst also. Ich tippe hier auf Michael Stipe selber, der passionierter Hobbyphotograph ist und seit jeher an dem Packaging der R.E.M. CDs mit arbeitet. Das Bild wird dann angerundet durch ein stylisches Logo eines R.E.M. Schriftzuges. Darin zu erkennen: eine Sonnendarstellung. Schon hier also ein Hinweis auf den Inhalt des Albums.
Über dem Bild dann ein Balken in gelb, darauf der Titel Reveal als Logoschriftzug, daneben dann eine kleine Tracklist.

Das ausfaltbare Booklet ist nun immer wieder mit der unterschiedlich eingefärbten Coveransicht, welche manchmal gespiegelt wird, bedruckt. Darauf die Credits. Die Rückseite des Faltblatts ist ganz weiß, darauf, ungewöhnlich für R.E.M., aber dann seit Up wohl normal, die Texte der Stücke. Mitsingen endlich erlaubt. Aber ich kann ja nicht singen...


Einmal Tracklist, bitte...

- The Lifting – Die CD hebt ab, der im Text besungene Mensch soll mit: „allow yourself to drift and fly away“. Aber will nicht, „but you just stay“, schade drum. Da kann Stipe noch so schwärmerisch vom schönen Wetter erzählen. Aber das Lied probiert’s immer wieder, seien wir froh das wir nicht der Mensch aus dem Lied sind, sondern nur der Zuhörer, der sich bereitwillig mit nehmen läßt...
- I’ve Been High – „Have I missed the big reveal?“ fargt Stipe schon bald am Anfang des Liedes und wir hoffen es mal nicht. Wieder positive Bilder, „I dive into a pool so cool and deepthat if I sink I sink and when I swim I fly so high“, ein wunderschönes Bild, wie ich finde. Freiheit, Genuss, Stipe fühlt sich scheinbar wohl, das merkt man auch der Musik an, leicht, leise.
- All The Way To Reno ( You’re Gonna Be A Star ) – Single # 2. Das High School Video. Es geht nach Reno. Durch die Wüste, die Sonne ist heiß. Dort wird man berühmt, ein Star. Soso. Etwas naiv, aber das bestreitet das Lied auch gar nicht, „you were so sugar sweet you may as well have had „kick me“ fastened non your sleeve“. Roadmovie Romantik in Songform.
- She Just Wants To Be – Ein neues Leben, irgendwo, egal wo, das kennt jeder. So ein Leben will auch die besungene Frau in diesem Lied haben, „she just wants to be somewhere, she just wants to be“. Das ist schon fast verzweifelt, aber immer noch bestimmt, so daß es doch noch klappen könnte. Chancen hat man immer, das Lied zeigt sie auf...
- Disappear – Man will nicht irgendwo sein, man will verschwinden, komplett verschwinden. Man nähert sich im, dem Punkt des Exits, „the vanishing point appears“. „I came to disappear“, so die einzige Aussage des Textes, mehr gibt’s nicht, und wenn das der Wunsch ist, ok, nur zu, keiner hält dich. Klingt nicht gut, ist es aber doch für die betreffende Person. Also wieder ein positives Lied.
- Saturn Return – Worum geht? Selbst mit dem Text vor mir kann ich das nicht so recht sagen. Um den Orbit des Saturn, um Racketenschiffe, um Galileo? Egal, ist ein leichtes, beschwingtes, ruhiges Stück Musik, das R.E.M. hier vor legen, nichts worüber man sich Gedanken machen müßte.
- Beat A Drum – Mein Favorit. Da ist jemand einfach nur glücklich, schön das sowas noch möglich ist, wenn auch nur im Lied. „This is all I want it’s all I need, this is all I am it’s everything“. So schön wie der Text ist auch der Song: beschwingt, lebensfroh, lebensbejahend.
- Imitation Of Life – Die erste Single. Positiv bis zum Umfallen, Gott, das schockt den R.E.M. Fan dann schon beim ersten Hören. Aber das war auch Shiny Happy People mal vor 10 Jahren, geht also doch noch; „no one can see you cry“, weil’s einfach nichts zum heulen gibt. Popig bunt, überschwenglich, glücklich, das Ist Imitation Of Life, den Streichern sei Dank.
- Summer Turns To High – Dies mal nicht der saturn, sondern der Merkur. Es geht um den Sommer, Sommernächte, das Hochgefühl der Zeit. Man macht sich keine Sorgen, man ist „preoccupied“, genießt das leben in vollen Zügen, all seine Schönheiten. Leicht kommt der Track daher und läßt alle Sorgen hinter sich. Luftig locker, einen Touch zu locker schon...
- Chorus And The Ring – Erinnert mich strak an Songs von Fables, lange ist’s her. Die Melodie fließt dahin, der Song ebenso, Erinnerungen werden wach, Lagerfeuerromantik at ist best. Schönes Lied, sticht sehr herraus.
- I’ll Take The Rain – Die bisher letzte Single mit einem wunderbaren gezeichneten Video, das den Song nur noch einmal umso mehr aufwertet. Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und man nimmt den Regen in Kauf, wenn „this is the what you’re offering“, denn das scheint nicht viel zu sein. Ein trauriges Lied, das Ende einer Liebe als Parallele zum Ende des Sommers. Aber auch sowas kann man ohne Bedauern hin nehmen und so klingt der Song nie wirklich am Boden zerstört, sondern rappelt sich immer wieder auf. Freiheit muß, egal wie, schön sein...
- Beachball – Wow, jetzt auch noch Sport im Sommer als Thema und dazu Stipe wie er französisch sprechen will, was schon sehr strange klingt, „à tes amours cherí“, na gut, es sei verziehen. Dann der Rhumba Einschub, sowohl in Text als auch Musik, sehr seltsam, aber schon nett. „This life is sweet“ singt Stipe und glaubt dran, wenn man so über Reveal als Ganzes nach denkt....


Alle Songs sind geschrieben von Buck, Mills & Stipe; produziert hat die CD Pat McCarthy zusamnmen mit R.E.M. Aufgenommen in Athens, GA, Dublin, Irland und Miami, USA. Aha, deshalb die ganze Sonne, Sommer, Sonnenschein Geschichte...


Fazit:

Der letzte Wurf ist auch gelichzeitig einer der größten. R.E.M. im neuen Jahrtausend, wahrlich eine Enthüllung. Denn: weg die Schwere der vorangegangenen Platten, ja, die Jungs haben auch Humor und können mit leichteren Themen etwas anfangen. Sommer, Sonne, Strand, Wasser, fröhliche Menschen, sowas ist man echt nicht gewohnt, aber R.E.M. steht die Thematik gut, man beklagt sich nicht. Freundliche, leichte Songs, die CD ist fats zum Grillen geeignet. Wann wird’s endlich Sommer frag ich mich jetzt schon im Mai, nachdem ich Reveal aus dem Player genommen habe. Bald, sehr bald wieder, und vielleicht auch nur für gut 50 Minuten...


Der obligatorische Tipp zum Abschluß:

Mehr Infos zu R.E.M. auf der Website der Band unter: www.remhq.com !

15 Bewertungen, 1 Kommentar

  • mapietsch

    23.07.2002, 16:33 Uhr von mapietsch
    Bewertung: sehr hilfreich

    Geile Band