Ride the lightning - Metallica Testbericht

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ab 16,01
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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von helden_gesucht

Lass die Blitze zucken!

5
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  gut

Pro:

geile, lang ausgespielte 8 Tracks, die Ballade, das Instrumental, Coverartwork

Kontra:

leider nur 8 Tracks, aber bei der Länge verschmerzbar

Empfehlung:

Ja

Vorwort
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Als 2003 „St.Anger“ als „Back-to-the-Roots“ – Album der Band erschien, war ich sehr enttäuscht. Hatten die Rocker doch sich vorher auf ein immer höheres Level musiziert und nun der fast totale Absturz. Denn wenn ich an die Anfänge der Band denke, dann fällt mir als super Album sofort „Ride the Lightning“ aus dem Jahre 1984 ein.

Die Band
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Die Ur-Metaller gibt es schon seit 1981. Damals zupfte noch Dave Mustaine die Lead-Gitarre. Dieser war auch maßgeblich beteiligt an der Realisierung des Materials, das zwei Jahre später als \"Kill \'Em All\" in die Metalgeschichte eingehen sollte.
Nach ihrer dritten Veröffentlichung (\"Master Of Puppets\") wurde die steile Karriere der Metaller 1986 von einem schrecklichen Ereignis überschattet: Während ihrer ersten Europa-Tour als Headliner verunglückte der Tourbus. Basser-Legende Cliff Burton hatte keine Chance. Seinen Platz in der Mitte von Sänger James Hetfield, Lars Ulrich (Drums) und Kirk Hammett (Gitarre) nimmt Jason Newstead ein.
Anfangs besorgten Mundpropaganda und illegal mitgeschnittene Bootlegs die Werbung für die Band.
In letzter Zeit scheint das Quartett etwas ruhiger geworden zu sein. Auf das 98er Coveralbum Garage Inc. folgt am 19. November 1999 S&M. Das Kürzel steht für Symphony & Metallica, dahinter versteckt sich eine Art Live-Best-Of, eingespielt mit dem 108-köpfigen San Francisco Symphony Orchestra. Kritiker reagieren allerdings eher mit Kopfschütteln, als mit Headbangen.
Im Januar 2001 müssen sie sich mal wieder auf die Suche nach einem neuen Bassisten machen: Jason Newsted spürt nach vierzehn Jahren den Zahn der Zeit: \"Wer 14 Jahre lang in so einer Band gespielt hat, trägt irgendwann Schäden davon.\" So weit die offizielle Version, die Jason verbreiten lässt. Dass diese jedoch nur die halbe Wahrheit beinhaltet, wird später offenbar. Newsted beschwert sich, dass er auf das Songwriting keinen Einfluss hat und das sich Lars und James wie kleine Diktatoren benehmen, die ihm auch Engagements außerhalb Metallicas untersagen. Nach seinem Abgang wird Jason kreativ wie nie zuvor, produziert das neue Voivod-Album, zupft dabei den Bass, wird Teil der Band und spielt in mehreren Projekten.
Währenddessen laufen bei Metallica die Vorbereitungen zur Produktion des neuen Albums. Nach nur kurzer Zeit muss James Hetfield jedoch das Handtuch werfen. Sein mittlerweile immens gestiegener Alkoholkonsum macht konzentriertes Arbeiten unmöglich. Metallicas Zukunft steht auf wackeligen Beinen. Nach vier Monaten kehrt Hetfield jedoch gesund in den Kreis der Band zurück und die Arbeiten am achten regulären Studioalbum können fortgesetzt werden. Irgendwann macht das Gerücht die Runde, Metallica würden auf dem mit \"St. Anger\" betitelten Album wieder ordentlich aufs Schnitzel hauen, erste Hörproben bestätigen dies. Mittlerweile haben die drei übrig gebliebenen Mitglieder auch einen neuen Bassisten: Robert Trujillo. Der 1973 geborene, ehemalige Ozzy-Basser ist ein Meister seines Faches und sicherlich die richtige Besetzung. Dieser hat jedoch keinerlei Einfluss mehr aufs Songwriting gehabt, und auch die Bass-Parts auf \"St. Anger\" hat ein anderer eingespielt: Produzent Bob Rock hilft am Viersaiter aus.

Line-Up
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James Hetfield (Gitarre/Gesang)
Lars Ulrich (Drums)
Kirk Hammett (Gitarre)
Robert Trujillo (Bass) (aber bei diesem Album noch mit Cliff Burton am Bass)

Das Album
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Schon das gesamte Coverartwork ist ein Hingucker. Unter dem unübersehbarem Metallica-Schriftzug sieht man einen elektrischen Stuhl. Überall zucken Blitze durchs Bild.
Hetfield und Co. noch mit großer Matte sieht man im Booklet und auf der Rückseite gibt’s die zwar nicht gerade üppige, aber dafür gut sortierte Tracklist.

Tracklist
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#1 Fight Fire With Fire
#2 Ride The Lightning
#3 For Whom The Bell Tools
#4 Fade To Black
#5 Trapped Under Ice
#6 Escape
#7 Creeping Death
#8 The Call Of Ktulu

…und die Tracks im Einzelnen
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> Fight Fire With Fire < - Der Introsong beginnt überraschend ruhig. Fein gezupfte Gitarren und eine sehr ruhig Atmosphäre, doch dann hört man schon, als das Schlagzeug die Führung übernimmt, dass jetzt härtere Töne angeschlagen werden. Und so geht’s dann auch sofort in ein fast schon trashiges Metalriff. James reitet nur so auf den Quinten herum. Der Refrain ist dann wirklich mal etwas anderes, denn die Strophe erscheint schon etwas monoton gestaltet. Doch wie so oft ist das Songkonzept noch weiter gefächert, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Das lange Solo ist da erst der Anfang. Der Song wird einfach nicht langweilig und zwischendurch hört man auch nur mal Lars an den Drums. Guter Introsong.
(5/5) -> (4:44)

> Ride The Lightning < - Und sofort gehts weiter. Der nächste Track ist schon viel rhythmischer und melodischer. Man könnte fast sagen, dass der Track zum Tanzen animieren könnte, doch was dann wohl eher nur Headbangen wird. Die Staccatobegleitung zieht sich durch den gesagten Vers und im Refrain werden dann wieder andere, variable Klänge angeschlagen. So könnte man gegen Ende meinen, dass sich der Track total beruhigt, doch das haben die Jungs nur gemacht, damit Kirks Gitarrensolo besser klingt. Eine echte Augenweide.
(5/5) -> (6:36)

> For Whom The Bell Tools < - Das ist einer der Klassiker auf dem Album. Ich hab gesehen wie Sum 41 das Stück beim Icon Metallica zum Besten gegeben haben. War nicht schlecht, aber das Original ist mir immer noch lieber.
Glockenschläge beginnen den Track. Dann das charakteristische Riff in den Gitarren und der ruhige, gleichmäßige Beat. Die Akkordfolge im Anschluss scheint manchmal wie eine Hand, die nach irgendwas greift und auch der kurze Gitarrenlauf danach ist wiedermal typisch für die Zauberhände von Kirk. Erst bei Minute 2 setzt James mit dem Gesang ein. Seine Stimme sticht geradezu durch den musikalischen Hintergrund. Ein super Stück und im Original noch immer am Besten. Auch wenn die Orchesterversion auf „S&M“ auch nicht schlecht ist.
(5/5) -> (5:10)

> Fade To Black < - Die Ballade des Albums und sie ist so geil. Als ich sie zum ersten Mal gehört hab, hab ich gleich die CD auf Repeat laufen lassen, weil die ersten 4 Songs schon der totale Hammer waren. Ein gefühlvolle und leicht traurige Akustikgitarre führt in den Track. Lars gibt einen sanften Beat dazu. James philosophiert geradezu die erste Strophe von dem Silberling in der Stereoanlage. Und gegen Ende der Strophe merkt man, wie in ihm die Gefühle rebellieren und seine Stimme wird lauter und aggressiver. Und der Refrain ist dann schön hart gemacht mit ausschweifenden Gitarrenakkorden. Und auch dieser Track hat einen zweiten Teil, der sich musikalischen klar vom ersten abtrennt, denn er ist einfach viel härter. Vielleicht der genialste Song der Scheibe.
(5/5) -> (6:55)

> Trapped Under Ice < - Fette Gitarrenklänge beginnen hier den Kampf unterm Eis. Lars gesellt sich drumstark dazu. Kirk kann es wohl kaum abwarten und beginnt einfach mal ein kleines Speedsolo hinzulegen. James Stimme ist lang nicht mehr so melancholisch wie noch zuvor. Eher sehr giftig. Ein gutes altes Metalstück aus der Anfangszeit der 4. Viele Powerchords und schnelle, energiegeladene Gitarrenläufe.
(5/5) -> (4:04)

> Escape < - Und auch dieser Song hat ein schönes Riff zum Anfang. Doch es ist kein typischer Metallica-Song. Der Refrain ist ziemlich Mainstream-mäßig geworden. Eine lockerflockige Melodie, ohne hörbare Gefühlsregungen. Klar, der Song überzeugt vom Klangkonzept locker, aber dieser verwaschene Refrain rückt das alles etwas ins falsche Licht. Da kann auch das schöne Grummeln der Gitarren und die Sirene im Hintergrund nicht viel machen.
(3/5) -> (4:24)

> Creeping Death < - Aber dafür geht es jetzt wieder ab. Staccatoriffs und –anschläge der Gitarren und des Schlagzeuges. Dann ein kurzer Trommelwirbel und es geht mit voller Fahrt los. Schnell und heftig – so die Musik und plötzlich sticht James Stimme wie aus dem Dunkel. Der Refrain ist hier schon wieder viel besser geworden und macht den Song zu einem echten Highlight.
(5/5) -> (6:36)

> The Call Of Ktulu < - Und zum Abschluss gibt’s noch ein Instrumental. Eines der Geilsten, wie ich finde. Es war auch der Opener zum „S&M“ – Konzert. Leicht geladen hört man zu Anfang eine Gitarre, mit einem leicht beunruhigenden Gitarrenintro. Dazu dann erste Bassklänge und dann stoßen aus dem Dunkel Staccatoquinten dazu. Doch der Song wird dabei nicht hektisch oder unübersichtlich. Das Grundschema wird beibehalten. Erst später kommt eine Temposteigerung, welche jedoch bald schon wieder verflacht. Und zum Schluss noch einpaar letzte laute Anschläge. Klasse Outro zum Album!
(5/5) -> (8:52)

Fazit
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„Ride The Lightning“ ist eines meiner Lieblingsalben von Metallica. Ich höre zwar jedes Album gern wieder, aber bei diesem merkt man geradezu, welche Ideen die Jungs damals noch hatten. Zwar sind auf der Scheibe nur 8 Tracks, aber keiner kürzer als 4 Minuten und auch keiner so langweilig, dass man in der Mitte einfach zum nächsten Song will, weil die beste Stelle vorbei ist. Ich hatte mir das Album aus Zufall zugelegt und heute bereue ich das keine Minute. Es ist sehr vielseitig und bietet schönen, harten Metal in Verbindung mit einpaar ruhigen Tönen und „Fade To Black“ ist neben „Nothing Else Matters“ und der Coverversion zu „Turn The Page“ eine der schönsten Rockballaden, die je auf einer Metallica-Scheibe zu finden waren. Mein Urteil kann nur positiv ausfallen. Ich kann das Album nur weiterempfehlen.

34 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Jerry525

    24.08.2008, 16:24 Uhr von Jerry525
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße sh Jerry

  • frankensteins

    01.07.2008, 01:17 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße Werner