Ritter aus Leidenschaft (VHS) Testbericht

William ist der Sohn eines armen Dachdeckers. Seit jeher träumt er davon einmal wie sein Meister zu werden, ein Ritter, angesehen und verehrt. Er möchte an Lanzenduellen teilnehmen und die Menschenmassen begeistern, so sein wie all die edlen Ritter feinen Geschlechts.

Als sein Meister vor einem Turnier überraschend das Zeitliche segnet, ergreift William die Gelegenheit, die sich ihm wahrscheinlich niemals wieder geboten hätte. Zuerst steigt er nur in den Sattel um sich und seinen Freunden eine warme Mahlzeit zu verdienen, als er aber tatsächlich im Sattel bleibt und seinen ersten Sieg davon trägt wittert er seine Chance. Unterstützt von seinen Freunden Roland und Wat sowie dem aufstrebenden Dichter Geoff Chaucer, schlüpft William in die Rüstung des Edelmanns und ab diesem Zeitpunkt kann er unter dem Namen Sir Ulrich von Lichtenstein einen Sieg nach dem anderen verbuchen.

Wie William sich immer erträumt hatte, hat er nun auch tatsächlich die begeisterten Massen auf seiner Seite, und selbst das bildschöne Edelfräulein Jocelyn kann dem mysteriösen Newcomer nicht widerstehen.
Aber wo Liebe ist muß auch ein Feind, ein Neider her. Hier ist es der heimtückische Count Adhemar. Er ist von dem scheinbar unbesiegbaren Konkurrenten wenig begeistert und schreckt vor keiner Niederträchtigkeit zurück, um William auszuschalten...

Als wirklich ernst gemeinter Ritterfilm würde "Ritter aus Leidenschaft" mit Sicherheit nicht durchgehen und auch als versuchte Komödie hätte der Film keine Chance.
Aber hier hat man genau das richtige Mittelmaß gefunden. Es geht weder genau in die eine Richtung noch genau in die andere, es hält sich genau die Waage.
Es ist eine perfekte Kombination dieser beiden Genres, super umgesetzt und ein absoluter Knaller.
Schon im Vorspann tanzen die Bauern auf den Tribünen zu "We Will Rock You" von Queen. Und musikalisches Bonbon dieses wilden Ritts durch die Welt der Turniere bietet eine Neuauflage des Evergreens "We Are The Champions", den Queen gemeinsam mit Super-Star Robbie Williams einspielte.
Aber es wird noch ganz andere Musik aus der Neuzeit eingespielt, wie zum Beispiel die von David Bowie, sie bildet nicht nur einen musikalischen Hintergrund zum Geschehen, sondern greift mit ihren Beats auch tatsächlich in die Geschehnisse des Filmes ein.
Wer einen Lanzenfilm wie die alten Ritterfilme erwartet sollte sich diesen Film lieber nicht anschauen, denn dann wäre man enttäuscht und würde diesen Film nur als abolut grotesk abstempeln. Wenn man das aber weiß, hat man sicherlich einiges zu Lachen.

Jungstar Heath Ledger (als William) gewinnt schnell die Herzen des Publikums, denn er ist genau das was wir alle sein wollen. Ein Held, der seinen Kindheitstraum niemals aus den Augen verloren hat und alles dransetzt in wahr werden zu lassen. Egal was passiert. Er ist der geborene Kämpfer.
An seiner Seite spielen Mark Addy als treuer Weggefährte, Paul Bettany als Dichter Geoff Chaucer, Rufus Sewell als Bösewicht Count Adhemar und das unwiderstehliche Edelfräulein Jocelyn spielt Shannyn Sossamon.

Ich habe mich bei diesem Film köstlich amüsiert und kann ihn nur 100 % weiterempfehlen.

Viel Spaß, Eure Ivory