Ritter aus Leidenschaft (VHS) Testbericht

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ab 5,85
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Erfahrungsbericht von Gering

Der etwas andere Ritterfilm ..

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Derzeit laufen Scharen in die Kinosäle, um den Ritterfilm der letzen Jahre zu bestaunen, in dem nicht nur ein gefällig wirkender Hauptdarsteller zu sehen, sondern auch ein recht passabel singender Robbie Williams zu hören ist.

Dass in der Vorstellung, in der ich war, überdurchschnittlich viele Damen ohne Begleitung bzw. Pärchen waren, nun, woran das gelegen haben mag ....

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DIE HANDLUNG

Der Sohn eines Londoner Dachdeckers im Mittelalter hat einen Traum, den so ähnlich jedes Kind träumt: Wollen die Kinder heute freilich eher Astronauten usw. werden, so träumt William Thatcher davon, ein Ritter zu werden: Stolz, edel, umjubelt.
Und obwohl die Ständegesellschaft des Hohen und des Spätenmittelalters diesem Berufswunsch grundsätzlich unmöglich macht, findet sein Vater einen Ritter, der seinen Sohn bei sich aufnimmt und ihn – wenn nicht ausbildet - , dann doch die Welt des Ritters zeigt.

Gemeinsam mit den beiden Bauernsöhnen Roland und Wat dient William diesem Ritter, bis dieser bei einem für ihn unglücklich verlaufenden Turnier sein leben lässt – freilich nicht auf dem Turnierplatz, sondern abseits im Gebüsch, wo er sich zu Tode schei......!

Und da der besagte Ritter nun auch nicht gerade zu den Reicheren seines Standes gehörte, war ein voller Magen seiner Gefolgschaft auch immer davon abhängig, wie erfolgreich oder nicht sich der Ritter im Turnier zu schlagen vermochte. Mit dem Tod des Ritters freilich sollten auch die Mägen leer belieben.

William freilich, immer noch von seinem Traum beseelt, ein Ritter zu werden und nun auch in den besten Jahren, entschließt sich, in die Rüstung des zu Tode gekommenen zu schlüpfen und das Turnier fortzusetzen: Ein Kampf verbleibt noch, bei er nur auf dem Pferd belieben muss, um zu siegen.

Und das tut er.

Nun trifft er den Plan, als Ulrich von Lichtestein an Turnieren teilzunehmen: Um zu trainieren, wird die gesamte Siegprämie des gewonnen Turniers veranschlagt. Aber erst mithilfe des Dichters Geoff Chaucer, seines Zeichens ein beseelter, wenn auch wenig erfolgreicher Glückspieler, gelingt ihm die Aufnahme in die Ritterkreise, da dieser ihm eine Abstammungsurkunde fälscht.

Von nun an Beginnt der Siegeszug Sir Ulrichs alias William Thatcher, Sohn des Dachdeckers aus London.

Und natürlich: Weder die Liebe darf fahlen, diese in Person der holden Dame Jocelyn, die William gleich eifrig zu freien beginnt, und ein richtig böser Bösewicht in Person des Grafen Adhemar, Sohn des ...bla, bal usw.
Während William nach dem ersten Zusammentreffen mit Jocelyn hoffnungsfroh gestimmt sein darf, verläuft das erste Stechen mit dem Grafen weniger erfolgreich, wird er doch von diesem im Finale besiegt – und der Schurke hat es auch noch auf die holde Jocelyn abgesehen. Lump, wahrhaftiger!

William schwört Rache und siegt forthin in den Turnieren, an denen er teilnimmt, ohne allerdings nochmals auf Adhemar zu treffen, der zwecks Schlachtgebarens im Süden Frankreichs verharrt.

Erst zum Saisonhöhepunkt, die Weltmeisterschaften in London, treffen beide Kontrahenten wieder zusammen, wobei William den Fehler begeht, seinen Vater aufzusuchen, mittlerweile erblindet. Diese bekommt der böse Graf natürlich mit und sorgt dafür, dass William an Adelsfälscher an den Pranger gestellt wird und natürlich keine Möglichkeit mehr hat, erfolgreich zu turnieren.

Rettung naht in Person des Schwarzen Prinzen, dem Prinz von Wales: Da William der einzige war, der sich getraute, gegen königliches Blut anzutreten und damit die Achtung des Prinzen gewann, schlägt ihn dieser schnurstracks zu einem wirkliche Ritter und selbstverständlich bleibt William im Turnier und beim Frauenherz siegreich.
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DIE FRAUEN

Dass Frauen als Minneobjekt scheinbar recht kompliziert gewesen sein müssen, zeigt die holde Jocelyn, die von ihrem Ritter William nun gerade nicht verlangte, ein Turnier als Liebesbeweis zu gewinnen, sondern – aufgrund der profunden Kenntnis der natur des Mannes – gerade eben den Verlust desselben wünschte.
William, Gentleman durch und durch, beißt sich auf die Lieben und beginnt, das Turnier zu verlieren: Rund ein Dutzend Lanzen prüfen die Stabilität seines Knochengerüstes, bis die werte Dame ein einsehen hat und doch den Sieg des Turniers wünscht. Noch mal Glück gehabt.

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DIE WIRKUNG

Ungewöhnlich an diesem Ritterfilm ist nicht nur die Rockmusik von Queen, mit der Eingangsszene und auch Tanzszenen untermalt werden. Das mag zu Beginn ein wenige deplaziert wirken, in der Gesamtwirkung des Films passt es aber wie die Faust aufs Auge.
Die Welt der Ritter, die Welt der Minne wird in diesem Film ein ganz klein Wenig auf den Arm genommen und die Schauspieler geben dabei ihr Bestes, nicht allzu viel Ernsthaftigkeit aufkommen zu lassen.

Vor allem die im Kino der letzten Jahre nicht mehr üblichen Kampfszenen zu Pferde, mit einer Lanze in der Hand, sind toll gedreht und dargestellt. Wenn natürlich auch der bescheidenen Besserwisser weiß, dass im mittelalterlichen Turnier die Buhurt den eigentlichen Publikumsmagneten darstellte nicht die Tjoste.

Der Film richtet sich nicht so sehr an den Geschichtsinteressierten, viel mehr an den, der Witz und tolle Unterhaltung im Kino haben möchte.

Vor allem die überdrehte Darstellung der Turnierwelt ist schrill: Der Film unterstellt eine Turnierwelt, die ähnlich aufgebaut ist wie die Amerikanischen Ligasportarten des größeren Stils. Regionale Turniere und ein Superbowlefinale am Ende der Saison, in der alle Superstars der Szene nochmals gegeneinander antreten.


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DIE SCHAUSPIELER / REGIE / MUKKE

Junker William Thatcher (HEATH LEDGER)gespielt von Heath Ledger alias Sir Ulrich von Lichtenstein
Geoff Chaucer gespielt von Paul Bettany
Roland gespielt von Mark Addy und Wat dargestellt von Alan Tudyk

Die holde Jocelyn erhält ihr wirklich hübsches Gesicht durch Shannyn Sossamon

Und so richtig böse wird Rufus Sewell als Graf Adhemar

Regie: Brian Helgeland

Titelmusik: We are teh Champions von Queen / Robbie Williams


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FAZIT

Kein Film, der jedermann Geschmack zufriedenstellen dürfte aber meiner Meinung nach einer, der für mich persönlich den Gang ins Kino 100% wert gewesen ist.


Michael

11 Bewertungen, 1 Kommentar

  • AngelikaR

    04.01.2009, 02:19 Uhr von AngelikaR
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein toller Film.Schade,dass der Hauptdarsteller tot ist. Ein großer Verlust für die Filmwelt. LG