Hilfe, die Herdmanns kommen. ( Ab 8 J.) (gebundene Ausgabe) / Barbara Robinson Testbericht

Ich habe mal wieder meinen Bücherschrank durchstöbert. Da fand ich doch das Buch schlechthin, weil ich es zu meinen Kindertagen sehr gerne gelesen habe und euch heute näherbringen möchte:

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"Hilfe, die Herdmanns kommen"

von Barbara Robinson
Verlag Friedrich Oetinger / Hamburg
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Doch wer sind diese ominösen Herdmanns eigentlich???

Der Herdmannskinder waren wohl das, was man allgemein unter "AK"-Kinder kennt ( wer diesen Ausdruck nicht kennen sollte,hier die Übersetzung: "Ar...loch-Kinder"), also Kinder, die man im Leben nicht einmal "geschenkt" haben möchte.
Die Herdmanns leben von der Fürsorge. Der Vater ist weg und die Mutter arbeitet in einer Fabrik.
Die Herdmanns-Kinder sind: Ralf, Eugenia, Leopold, Klaus, Olli und Hedwig. Es waren 6 magere Kinder, die sich äußerlich nur dadurch unterschieden, daß sie verschieden groß waren und an den unterschiedlichsten Stellen blaue Flecken hatten, die von diversen Prügeleien untereinander her stammten.......Prügeln war alltäglich für sie.
Sie waren bekannt dafür zu lügen und zu klauen, wo es nur ging......sie rauchten Zigarren (auch die Mädchen)und erzählten nur schmutzige Witze.
Sie wohnten über einer alten Garage in einer Kleinstadt der USA. Das Garagentor diente nur dazu, es laut auf- und zuzuknallen oder auch mal "völlig unabsichtlich" die Geschwister darin einzuklemmen.....ja, das verstanden diese Kids unter Spielen.
Wo andere einen schönen gepflegten Vorgarten mit Blumen und Rasen hatten, sah der Vorgarten der Herdmanns alles andere als schön aus. Dort lagen Felsbrocken und statt Blumen züchteten sie Tollkirschen. Zudem schreckte ein Schild im Hof die anderen Kinder vor dem Betreten dieses Grundstückes ab, dort stand nämlich :"Vorsicht,bissige Katze!"
Diese Katze war allgemein als Ungeheuer bekannt,noch nie hatte jemand eine so bösartige Katze gesehen: Sie hatte ein kurzes Bein, einen gebrochenen Schwanz und nur ein Auge.......sicherlich könnt ihr euch denken, wer ihr das angetan hat,oder?
Dieses Tierchen ist auch der Grund, warum sich der Briefträger standhaft weigert, den Herdmanns ihre Post zu bringen, denn diese Katze griff alles und jeden an, was sie mit ihrem einen Auge sehen konnte.

In der Schule verhielten sich die Herdmann-Kinder nicht anders. Das Klassenzimmer sah nach einem Tag immer aus wie nach einem Bombenanschlag. Auch blieb nie eines dieser Kinder sitzen und so wanderten sie von Klasse zu Klasse, von einem Lehrer zum anderen.
Am Ende der 1. Klasse konnte Klaus Herdmann nicht das ABC, kannte weder Zahlen noch Farben oder Formen. Er konnte kein Viereck von einem Kreis unterscheiden.

Alle Schülerinnen und Schüler waren froh, wenn sie wenigstens sonntags Ruhe vor den Herdmann-Kindern hatten, den diese gingen nicht wie die anderen in die Sonntagsschule geschweige denn haben sie mal eine Kirche von innen gesehen. Doch das sollte sich bald ändern. Das Interesse an der Sonntagsschule wuchs, als die Herdmann- Kinder mitbekamen, daß es dort Massen an Kuchen und Süßigkeiten gab.....und das alles umsonst. Und so kamen die Herdmann selbst am Sonntag und benahmen sich leider auch dort nicht anders als sonst.

Nun kam es aber, daß sich Frau Armstrong ein Bein brach und ins Krankenhaus mußte. Frau Armstrong hatte in den letzten Jahren immer das Krippenspiel einstudiert und sich nebenbei auf vielen Veranstaltungen ehrenamtlich betätigt.

* Hier eine kurze Erklärung----> Die Geschichte wird von einer Mitschülerin erzählt, die zusammen mit Eugenia in einer Klasse war.*

Die Mutter der Erzählerin bekam die ganzen ehrenamtlichen Tätigkeiten an andere Personen verteilt, doch die Proben und Aufführung des Krippenspiels blieb an ihr hängen.
Bislang waren auch die Rollen wie in jedem Jahr verteilt: der Sohn des Pfarrers spielte den Josef, die beste Freundin der Erzählerin spielte die Maria,die Unterstufenkinder spielten die Engel, die Mittelstufenkinder waren die Hirten und große Jungen die Heiligen 3 Könige.
Doch diese Besetzung war keineswegs rein freiwillig. Der Sohn des Pfarrers wurde mehr von seinem Vater dazu verpflichtet, die Rolle des Josef zu spielen. Doch an diesem Tag war es soweit. Der Pfarrerssohn Edgar Hoppe sagte seine Beteiligung am diesjährigen Krippenspiel ab.Er war es leid, ewig mit kleinen Kindern zu spielen und weigerte sich trotz Anratens eines Vaters.

Das war die Chance für Ralf Herdmann. da sich niemand ernsthaft für die Rolle des Josefs interessierte,meldete er großes Interesse an. Als Alice, die Freundin der Erzählerin, dies mitbekam, wollte sie auch nicht mehr mitspielen.........sie wollte unter keinen Umständen mit Ralf Herdmann zusammen spielen.
Dafür aber konnte sich Hedwig Herdmann für die Rolle der Maria begeistern. Blieben noch die Rollenbesetzung der Heiligen 3 Könige. Dafür interessierten sich, wie konnte es anders sein, Leopold, Klaus und Olli Herdmann.

Das Chaos schien perfekt zu sein.
In 5 Tagen mußte das Krippenspiel geprobt sein.
Wie haben sich die Herdmanns geschlagen?
Gab es am Ende ein anschauliches Krippenspiel mit dieser Besetzung???

Ich werde es euch nicht verraten! ;o))


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Technische Buchdaten
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ISBN: 3-7891-1989-X
Erschienen bei: OETINGER
Erscheinungstermin:1974
Einband: gebunden m. Zeichn. v. Wilh. Schlote. 20 cm
Seiten: 95
Gewicht: 236 g
Preis: 9.90 €uro


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Barbara Robinson
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"Barbara Robinson wurde 1927 in einer Kleinstadt in Süd-Ohio geboren. Schon in der vierten Klasse begann sie zu schreiben. Bis heute macht ihr das Schreiben Spaß, vielleicht vor allem deshalb, weil sie Bücher schreibt, die sie selbst gerne lesen würde.
Sie lebt mit ihrem Mann in einem Vorort von Philadelphia und hat zwei Töchter."
(Quelle: Verlag Oetinger)


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Fazit
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Dieser Klassiker ist mittlerweile über 30 Jahre alt und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Diese Geschichte wird aus der Perspektive einer Klassenkameradin von Eugenia Herdmann erzählt und enthält viele Gedanken zum Verhalten der Herdmanns.
Es ist eine wirklich lustige Geschichte, die sich in einem durch weglesen läßt. Immer wieder habe ich zwischendurch lachen müssen.

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Leseprobe:
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"Die Freundin meiner Mutter; Fräulein Phillip, war Fürsorgerin und versuchte, Wohlfahrtsunterstützung für die Herdmanns zu beantragen, damit Frau Herdmann nur eine Schicht arbeiten mußte und mehr Zeit für ihre Kinder hatte. Aber Frau Herdmann wollte nicht. Sie arbeitete gern.
"Es ist nicht die Arbeit,an der sie hängt", erklärte Fräulein Phillip meiner Mutter, "Und es geht ihr auch nicht ums Geld. Sie geht lieber in die Schuhfabrik, weil sie sonst daheim mit ihrer Horde Kinder fertigwerden muß."....Sie seufzte. "Und ich kann es ihr nicht einmal verdenken."
Also paßten die Herdmann- Kinder selbst aufeinander auf.Ralf paßte auf Eugenia auf, Eugenia auf Leopold, Leopold auf Klaus und so weiter,bis hinunter zum Kleinsten. Bei den Herdmanns war es wie bei den meisten Großfamilien. Der Beweis dafür war, daß Hedwig, die Jüngste, die Schlimmste von allen Herdmanns war.
Wir waren überzeugt, daß sie direkt auf die Hölle zusteuerten,mit dem Umweg über die Staatliche Besserungsanstalt - bis sie sich mit meiner Mutter, der Kirche und unserem Krippenspiel einließen."

(Seite 20/21)


Ein sehr lohnenswertes Buch für Kinder ab 8 Jahren. Für mich eines der besten Kinderbücher, die ich bislang gelesen habe.
Hiermit vergebe ich 5 Sterne und eine unbedingte Kaufempfehlung!!!


Vielen Dank fürs Lesen,Bewerten und Kommentieren........

Euer Sternchen*