Rock Steady - No Doubt Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut

Erfahrungsbericht von Stepnwolf

Back from Saturn

4
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut

Pro:

neuer Sound und Altbewährtes

Kontra:

neuer Sound

Empfehlung:

Ja

Wir schreiben das Jahr 2006. Nachdem eine Band namens No Doubt im Jahre 2001 bereits vom Planeten Saturn zurückgekehrt ist (Album "Return of Saturn"), aber dabei wohl nicht bemerkt wurde (das Album floppte), erschien 2002 ihr neuer Longplayer "Rock steady".

Aber wer ist eigentlich No Doubt?

Es gab eine Zeit, da dachte alle Welt No Doubt ist Gwen Stefani. Nur das gefiel den restlichen Bandmitgliedern ganz und gar nicht. Doch vor dieser Zeit beginnt die eigentliche Story der Band.

Gegründet 1987 war No Doubt in den Anfangsjahren eine minder erfolgreiche Band nur bekannt in und um Long Beach und Anaheim, im schönen Kalifornien. Ihre Musik war eindeutig Ska mit vereinzelten Rockelementen und New Wave-Einflüssen, was auf ihrem Erstling "No Doubt" (1992) unüberhörbar war. Das Album floppte. Verständlich! 1992 war das Jahr des Grunge und Bands wie Nirvana waren die neuen Heroen der amerikanischen Jugend (und nicht nur dieser). Wen interessierte da schon eine Ska-Band?
1995 erschien ihr zweites Album "The Beacon Street Collection" mit einer Sammlung von Songs aus verschiedenen Epochen ihres Schaffens.
1996 gelang der Durchbruch. Mit "I’m just a girl" aus ihrem dritten Album "Tragic Kingdom" erklommen sie die US-Billboard-Charts. Und ihre Rockballade "Don’t speak" machte die Band auch in Europa und dem Rest der Welt berühmt.

Und da sind wir dort angelangt, wo No Doubt gern an einer Person manifestiert wurden: Gwen Stefani. Natürlich ist sie unbestritten optisches und akustisches Aushängeschild der Band, aber Betonung liegt auf Band. Daher gibt es da noch drei Jungs, die nicht ganz unwichtig sind: Adrian Young (Drums), Tony Kanal (Bass Guitar / Keyboards) und Tom Dumont (Guitar / Keyboards). Das Gründungsmitglied Eric Stefani (Bruder von Gwen) ist mittlerweile nicht mehr an Bord.

Knapp 20 Jahre gibt es nun schon No Doubt und mit ihrem fünften Album "Rock steady" gelang ihnen mal wieder der Sprung in obere Chartpositionen, nach Gwen Stefanis Solokarriere vielleicht das letzte Mal?

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DAS ALBUM
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Aber schon die erste Single "Hey Baby" macht eingefleischte Fans dermaßen stutzig. Wenn da nicht die markante Stimme von Gwen wäre, hätte ich nicht gedacht es mit No Doubt zu verbinden. Wo ist der treibende Rocksound eines Titels wie "Spiderwebs" oder die tollen Balladen wie "Don’t speak"?
Doch um es gleich vorweg zu nehmen: mir gefällt der neue Musikstil sehr gut. Was andere No Doubt Fans davon halten, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Und damit komme ich zum eigentlichen, der Musik ...

"Intro" (0:26 min.)
Die Beschreibung schenk ich mir. Ist halt ein Intro!

"Hella good" (4:02 min.)
Das Drum beginnt. Soweit so gut ... Aber was ist das? Eine Keyboardmelodie im tanzbaren Rhythmus und dazu ein tiefer Bass begleiten Gwens Gesang. Und diese elektronischen Klänge durchziehen das ganze Lied. Im Refrain wird es dann doch rockiger. Tom Dumonts Gitarreneinsatz ist nicht zu überhören. Ja ich geb’s zu, das klingt sogar richtig toll. Darum: "You got me feeling hella good, so let’s just keep on dancing...".

"Hey baby" (3:26 min.)
Hörte man damals im Radio und im TV hoch und runter. Ein dermaßen Gute Laune verbreitendes Lied, das einem nichts anderes übrig bleibt, als laut mitzusingen "Hey baby,hey baby, hey". Das Lied besticht durch ein dumpfes Bassdrum im HipHop-Style (!!!) untermalt mit elektronischen Klängen. Tom’s vereinzeltes Gitarrengezupfe kommt dagegen einfach nicht an. Den Rap-Part (!!!) übernimmt Bounty Killer.

"Making out" (4:14 min.)
wurde mitproduziert von William Orbit. Und der ist ja nun nicht gerade durch treibende Rocksounds bekannt geworden, sondern eher als Dance-Produzent. Dementsprechend kommt das Lied in einem schnellen tanzbaren Rhythmus daher. Tony Kanals dröhnende Bassgitarre und Synthesizermelodien (die ab und an ziemlich verzerrt klingen) begleiten Gwens Gesang. Textlich geht es um das Warten auf die Rückkehr eines Freundes (oder des Freundes?): "So I‘m just kicking it, I’m counting the days, I hardly can wait for us to hang out ..."

"Underneath it all" (5:02 min.)
So mal kurz Radio Kingston Town einstellen ... Da ist es ja. Ein langsames und ruhiges Lied im Reggea-Style mit Einsatz von Bläsern und Saxophon. Gwen singt und wir wiegen uns im Takt der Musik wie die Palmen am Strand von Jamaica. Kurz versucht Tom Dumont durch seinen Gitarreneinsatz alle daran zu erinnern, das hier No Doubt spielt, um aber durch Lady Saw, die den Rap-Part übernimmt, übertönt zu werden. Na, ich versuch noch mal an der Frequenz zu drehen ...

"Detective" (2:53 min.)
Ja, kurz aber knackig! Und, nein, ich meine nicht Gwens Outfit, sondern den Titel. Da sind sie wieder, die so vertrauten Klänge. Tonys dumpfer und drückender Bass, Toms Gitarre und ein Gesang wie aus guten alten Zeiten. Und Adrian Young kann endlich mal seine Drumsticks zum Glühen bringen ...

"Don’t let me down" (4:08 min.)
Beginnt mit einer poppigen Keyboardmelodie. Doch das Lied wird im Verlauf aggressiver und rockiger. Vor allem im Refrain fetzt die Band richtig ab und Gwen singt laut und fordernd. Kurz wird der Rocksound von Keyboardklängen unterbrochen, um zum finalen Soundgewitter anzusetzen. Ja, jetzt glühen sie endgültig, die Drumsticks ...

"Start the fire" (4:08 min.)
Ok, kurze Pause. Lasst uns wieder eine Runde chillen, am besten auf Jamaica. Das Lied ist im langsamen Reggea-Style, untermalt mit vielen elektronischen Klängen (darunter auch eine schottische Dudelsackmelodie, Highlander auf Jamaica!). Adrian Young setzt ab und an zu kurzen Trommelwirbeln an und dumpfe Bassdrums, sowie am Ende Saxophon begleiten ihn. Gwen singt von der Liebe, "Climb in and love me!". Ich glaub, so was passiert dir nur auf Jamaica ;) Darum: "Go on and get the lighter, we gonna need some fire ..."

"Running" (4:01 min.)
Endlich, da ist sie, eine verträumte und langsame Keyboardmelodie und passend dazu Gwens Gesang. Zu Anfang nur von einer Akustikgitarre begleitet, später auch von Drums. Klingt stark nach einem Poplied mit balladeskem Ansatz, animierte mich aber schon beim ersten Hören zum spontanen Mitsingen, bedingt durch einen eingängigen Text und der passenden Melodie. Das hat für mich Hitpotential, ohne Frage!

"In my head" (3:25 min.)
Geht am Anfang wieder in die Popsparte. Ein monotones Gitarrengezupfe begleitet den Gesang im Takt. Im Verlauf des Liedes steigert sich Gwens Stimme und auch der Sound wird rockiger. Und Jungs, falls ihr Gwen trefft, ein Tipp: "... if you think you are clever use the right words when you talk to me ..."

"Platinum blonde life" (3:27 min.)
Da haben wir einen Rocksound, der dir nur so um die Ohren fetzt. Voller Einsatz: Bassgitarre, E-Gitarre und treibende Drumbeats. Dazu vor allem im Refrain ein lauter und aggressiver Gesang (Ihr habt doch wohl nicht das falsche gesagt im Lied davor?). Und eins ist unmissverständlich klar, hätte ich jetzt lange platinblonde Haare wäre Headbanging angesagt ...

"Waiting room" (4:27 min.)
Was, wer singt da denn? Die Stimme kennst du doch. Das ist doch "the artist formally known as Prince". Und genau so klingt das Lied. Wäre es nicht auf diesem Album, hätte ich spontan auf ein "Symbol"-Album getippt. Prince singt zusammen mit Gwen. Die Musik ist sehr elektronisch mit schnellen Bassdrums und klingt fremder als alles andere auf der CD. Tom Dumont versucht kurz mit seiner Gitarre klar zu machen, wer hier der Boss ist, aber das scheint Prince nicht zu stören. Der trällert weiter ...

"Rock steady" (5:22 min.)
Im Hintergrund hören wir einen sonoren Bass im HipHop-Style, dazu elektronisches Geklimper und ein langsamer und einschläfernder Gesang. Das Lied plätschert 5 Minuten so dahin und schließt die CD im "ruhigen Rock" (eben "Rock steady") ab ..."A real love survives a rock steady vibe ..."

ANSPIELTIPPS

Neben "Hey Baby" auf jeden Fall das ruhige "Running" und die Titel "Underneath it all" und "Making out".

CD-INFOS

"Rock steady" hat eine Spiellänge von 49:14 min. und ist bei Interscope Records erschienen.
Es handelt sich hierbei um eine Enhanced-CD, d.h. mit interaktivem Teil. Der beinhaltet das Video zu "Hey Baby", einen Bildschirmschoner für euren PC und ein "Making of Rock Steady". Übrigens sehenswert. Die Band kommt zu Wort, die Produzenten und wir sehen No Doubt in den verschiedenen Studios, wo die Aufnahmen stattfanden (u.a. auf Jamaica und in London). Englischkenntnisse sind allerdings vorausgesetzt, da keine Übersetzung oder Untertitel. Ich habe das Album für 12.95 € gekauft und kann nur sagen es nicht bereut zu haben.


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FAZIT
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Ja es ist schon gewöhnungsbedürftig, das Album „Rock steady“ von No Doubt. Das Einfließen von Musikstilen wie Reggea und HipHop klingen zwar anders und fremd, aber No Doubt schaffen den Wandel mit Bravour. Es ist auch nicht der Popeinfluß zu überhören, der vor allem durch die Zusammenarbeit mit Nellee Hooper (All Saints, Björk) zustande kommt. Das macht das Album sehr mainstreamlastig. Aber die Band hat sich bemüht nicht ganz von ihren Wurzeln abzuweichen und bietet auch mehrere Titel im altbewährten Rocksound.
Alles in allem kann ich "Rock steady" empfehlen. Es wird vielleicht einige No Doubt Fans geben, die sich, ob des neuen Sounds, abwenden. Aber es kommen mit Sicherheit neue Fans dazu, da die Musik einen größeren Bereich anspricht.

24 Bewertungen, 6 Kommentare

  • Estha

    28.07.2006, 11:40 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    ☼☼☼ ... lg susi ... ☼☼☼

  • panico

    28.07.2006, 01:16 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico :-)

  • morla

    28.07.2006, 00:21 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • waltraud.d

    27.07.2006, 22:48 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • samatweb

    27.07.2006, 22:06 Uhr von samatweb
    Bewertung: sehr hilfreich

    Eine sehr schöne Zusammenfassung eines Albums, das mir persönlich sehr gut gefällt! Gruß

  • star87

    27.07.2006, 20:39 Uhr von star87
    Bewertung: sehr hilfreich

    fand das album sehr gut!!