Rock und Pop Interpreten Testbericht

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Erfahrungsbericht von topfmops

Rock-Musik fängt vor 1970 an

Pro:

Das sind meine 10 Lieblingsbands.

Kontra:

de gustibus NON est disputandum

Empfehlung:

Ja

Aufruf an das Jungvolk:
Auch, wenn es bei Todesstrafe verboten ist: Geht mal an Papas Plattenschrank und guckt nach, denn von einigen der nun folgenden Gruppen werden viele noch nie gehört haben.
Dennoch haben sie Musikgeschichte gemacht und geschrieben, und ohne sie ist moderne Rock-Musik weder zu erklären noch zu beschreiben.

Meine zehn Lieblingsbands:
Dies ist eine höchst individuelle Auswahl, die ich niemandem aufzwingen, aber jedem empfehlen kann. Das ‚kann’ nehm’ ich zurück; es muss heißen: ‚muss’.
Anderslautende Meinungen werden wie üblich akzeptiert, jedoch weitestgehend ignoriert
Die Reihenfolge ist nicht durchgehend eine Rangfolge; ich schreib’ sie einfach so auf wie sie mir in den Sinn kommen.

Ganz oben auf, unverdrängbar ‚THE WHO’!!
Vor allem weil sie die erste Rock-Oper der Geschichte geschrieben haben: ‚TOMMY’. Insbesondere, da ich mich lebhaft an jenen blöden Deutschen erinnere, der 1966 in ‚Witches Cauldron’ in London auf die Bühne ging, John Entwistle den Bass wegnahm und meinte: „Gib’ her, das kann ich besser als du!“ Konnte er nicht, dennoch besteht seitdem eine Freundschaft zu den Überlebenden der Truppe. Dass die ‚WHO’ das größte Rock-Konzert aller Zeiten mit 102.000 Besuchern im ‚Shea-Stadium’ in New York gegeben haben, was Pete Townshend immer den Worten: „Es gibt Film- und Fernsehaufnahmen davon, ich sehe uns da spielen, aber ich weiß nichts davon, dass wir da waren!“ verleugnete (der medizinische Fachbegriff dafür heißt ‚Alkoholabusus’) und maßgeblich am Gelingen von ‚Woodstock’ beteiligt waren, sei nur am Rande erwähnt.
1996 haben das mir ehelich angetraute Weib und ich ‚THE WHO’ zum letzten mal in der Dortmunder Westfalenhalle gesehen und gehört.
Keine ‚Light-show’, keine Vorgruppe, kein gar nichts. Die Jungs kamen auf die Bühne, spielten drei Akkorde und hatten die 15.000 Besucher. Auch die Zwangsrekrutierten der nächsten Generation, die mit den Gebrechlichen dieses Konzert besuchen mussten.
Sie spielten ‚Quadrophenia’, ihre zweite Oper, wovon alle der Meinung waren, sie könnten es nicht ‚live’ spielen; konnten sie aber doch.
Hinter der Bühne lernte das Weib einiges aus der dunklen Vergangenheit des Gatterichs kennen, das sie dann doch etwas erschreckte.

Ebenso ganz hoch oben: `JIMI HENDRIX EXPERIENCE mit ihrer Scheibe ‚Are you experienced?’
Hier möchte ich ausnahmsweise ein Zitat benutzen:

„Mit "Are You Experienced" von Jimi Hendrix begann für die Rockmusik und den Blues ein neues Zeitalter. Hendrix offenbart auf diesem Album ein geradezu unerschöpfliches künstlerisches, musikalisches und spieltechnisches Talent. Die atemberaubenden Sessions wurden erst durch seine Mitstreiter Mitch Mitchell (Schlagzeug) und Noel Redding (Baß) möglich. Erstaunlich nur, daß diese beiden Musiker Hendrix vom Produzenten zur Seite gestellt wurden, nicht aus musikalischen, sondern aus Marketing-Gründen. "Are You Experienced" ist wegweisend - bis heute!
Olaf Behrens“
Unvergessen auch seine Demontage einer Nationalhymne, auf die ich aus freundschaftlichen Pietätsgründen nicht näher eingehen möchte. Die Einwohner haben ihren Präsidenten selbst gewählt, jede weitere Behauptung verbietet die Höflichkeit. Aber so zerrissen wie die Hendrix-Version der Hymne ist diese Nation.
JIMI HENDRIX also in ewigem, ehrenvollen Angedenken!!

Wenn tausend Popmusik-Kritiker jeder ein Liste der 10 besten ‚Pop-Songs aller Zeiten’ aufstellen, bekommen wir tausend verschiedene Listen. Aber wenn ein Lied auf jeder Liste auftaucht und wer den Nerv hat, auf der Geburtstagsparty der englischen Königin – besser bekannt als ‚Themse-Elly’ oder auch ‚Lisbeth von der großen Hallig’ – zu fragen ‚Lady, do you want some vibes?’ und dann in die Tasten haut, der hat ihn, den größten Popsong aller Zeiten:
‚Good Vibrations’ von den ‚BEACH BOYS’.
Diese Gruppe steht einfach für ‚Gute-Laune-Musik’, für ein unbeschwertes Leben, für Strand und Party und allem, was dazu gehört. Angefügt seien noch ‚Surfer Girl’, ‚Help me Rhonda’ oder ‚I Can Hear Music’.

Dann haben wir da noch ‚CCR’, eigentlich eine ‚cover-band’: ‚CREEDANCE CLEARWATER REVIVAL’.
Die Jungs, die den Schuss nicht gehört haben, die den Einsatz der Elektronik verpasst haben und immer ihren unverwechselbaren Sound von ‚hand-made-music’ durchgehalten haben. Die herrliche Musik gemacht haben. Die Älteren werden sich mit Freude erinnern an ‚Bad Moon Rising’, an ‚Suzie Q’ oder ‚Proud Mary’ und ‚I Put A Spell On You’. Jede Aufzählung muss unvollständig bleiben.

Sicher gehören die ‚ROLLING STONES’ in diese Reihe.
Gegründet 1962 als Rhythm ‚n Blues Band, nach dem sie einige Zeit bei ‚Alexis Korner Blues Incorporated’ gespielt hatten. Auf den ewigen Streit zwischen ‚Stones-’ und ‚Beatles-Adepten’ möchte ich hier nicht näher eingehen. Jedoch sind ohne jeden Zweifel die dienstälteste Rockband der Erde. Diese Einschränkung mach’ ich nur, weil ich nicht weiß, ob auf anderen Planeten auch Musik gemacht wird. Einzelne Titel oder Alben aufzuzählen, sprengt diesen Bericht.

Noch mal ‚Gute-Laune-Musik’, und wenn ich die nicht erwähne, hab’ ich beim ehelich angetrauten Weibe ganz schlechte Karten: ‚THE MAMAS AND THE PAPAS’. Mit ‚Monday, Monday’ und ‘California Dreamin’’ unverwechselbare Welthits.

Auch zu den besten Zehn – für mich – gehört ‚IRON BUTTERFLY’ mit dem längsten Schlagzeugsolo aller Zeiten, wenn man von Gene Krupa mit Duke Ellingtons ‚Blues for Winnetou’ absieht.
‚In-A-Gadda-Da-Vida’ steht exemplarisch für einen Lebensstil, der am besten mit Kopfhörern zu genießen ist, und den Ausdruck ‚genießen’ gebrauche ich ganz bewusst. Leider sind ‚IRON BUTTERFLY’ eines dieser – auf Neudeutsch – ‚One-hit-wonder’, denn schon die Rückseite der Platte ist nichtssagende Hollywood-Schnulze. Wenn ihr jemals an diese Scheibe kommt, nehmt euch die lange Version vor. Es lohnt sich!!

Das Bonner Theater ‚Pantheon’ verleiht alljährlich Preise in verschiedenen Kategorien an Kabarettisten. Ich meine Kabarettisten, nicht diese unsäglichen Witzerzähler, die sich ‚Comedians’ schimpfen. Darunter auch die Ehrung in der Rubrik ‚Reif und Bekloppt’
Gäbe es so etwas für Rock-Musik, dann gebührt diese Sparte über jeden Zweifel erhaben ‚Dr. HOOK & THE MEDICINE SHOW’ . Die Jungs machen so etwas von bescheuerter und grandioser Musik, dass es unglaublich ist.
Erinnert sei lediglich an ‚Sylvia’s Mother’, ‚Cover of Rolling Stone’ und ‚Freaker’s Ball’.
Bei der Gelegenheit für alle Musik-Kenner und Jauch-Bewerber:
Wie heißt eigentlich Sylvia’s Mother mit Nachnamen?? Googlen ist unfair!
Erinnert sei auch an unseren alten Freund Max-Hans, der seine 75-jährige Großmutter dazu brachte, um 23.00 Uhr wieder aufzustehen, nur um ein Konzert dieser Band im Radio aufzunehmen.
Noch mal ans Jungvolk: programierbare Aufnahmegeräte gab es in jenen Tagen noch nicht, allerdings gab es auch schon damals zwischenmenschliche Dinge, die vermeintlich wichtiger waren als Musik hören.
Hallo, Mäks-Hänz, was machen die ‚Red Hot Cancers’??

Stellvertretend für all die kleinen, exzellenten Gruppen sollen hier ‚THE KINKS’ stehen, die in einem unvergesslichen Sketch so vorgestellt wurden:
Einladung bei der britischen Königin, ein Lakai nähert sich mit zwei Musikern, es entspinnt sich ein Gespräch:
„Mylady, may I introduce to You: Ray and Dave Davies!”
“Oh, the Spencer Davis Group!”
“No, Mylady, not the ‘Spencer Davis Group’, the Kinks!”
“A:ha!”
“No, Mylady, not ‘A:ha’, the Kinks!”
“Who?”
“No, Mylady, not the ‘Who’, the Kinks!”
“Them??”
“No, Mylady, not ‘Them’, the Kinks!”
“Fuck”
“No, Mylady, not the ‘Fugees’, the KINKS!”
Weiter ist über dieses – in der Folge etwas abgleitende Gespräch – nichts bekannt geworden.
Sie wurden übrigens nie geadelt.
Auch hier nur kurz erwähnt: ‚Lola’, ‚Dandy’, ‚Victoria’ und meinen absoluten Liebling ‚Dedicated Follower Of Fashion’, die allesamt für das unbeschwerte Leben im ‚Swinging London’ der ausgehenden 60er – in der viel zu kurzen Zeit zwischen ‚schon Pille’ und ‚noch nicht AIDS’ - stehen.


Und ‚last, but never least’: Der ungekrönte König, der einmalige ;Guitarrero’ Carlos, Carlos SANTANA , der einen mit der Gitarre zum Schmunzeln, zum Weinen, zum Träumen und zu vielen menschlichen Beziehungen brachte und bringt. Als ‚pars pro toto’ steht hier ‚Black Magic Woman’
Wann immer bekannt wurde, dass einer der besten Blues-Gitarristen und –Sänger aller Zeiten, John Lee Hooker, eine neue Aufnahme plante, gingen weltweit unter den Größen die Finger hoch „Ich möchte mitspielen!“, „Ich auch!“, „Ich auch!“.
John Lee Hooker hatte keine eigene Band, die wurde immer wieder auf Einladung neu zusammengestellt.
Carlos Santana wurde immer eingeladen, obwohl er sich nie bewarb. Und das ist eine Ehre, die unübertrefflich ist und deshalb trägt er den Beinamen ‚Guitarrero’ mit Fug und Recht. Und den Ausdruck übersetz’ ich nicht.

Wie gesagt, das ist meine Liste, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern individueller Geschmack ist.
Sicher kann über fehlende Gruppen, die hier auch hingehören, trefflich gestritten werden. Aber ich hatte mir selbst auferlegt, nur die – meiner Ansicht nach – zehn Lieblingsbands zu nennen.
Und noch mal an die Kinners:
Ran an Papas Plattenschrank, gewühlt, nachgehört und genießen. Es lohnt sich!!

topfmops, der auch auf anderen Plattformen zu Gange ist, bedankt sich für’s Lesen, Bewerten und Kommentieren.

46 Bewertungen, 6 Kommentare

  • sonarmaster

    28.05.2006, 02:26 Uhr von sonarmaster
    Bewertung: sehr hilfreich

    Oh yeah..., das sind die Bands, die einem das Gefühl geben, das man zu den Glücklichen gehört, die erlebt haben das Musik noch mit der Hand gemacht wurde und nicht von Maschinen abhing, die Hochglanzrock ausspucken, wenn eine Mücke am Mikrofon vorbeisurrt.

  • campino

    16.08.2005, 23:58 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    (oder heißt das Fanin???) könnte ich mir mal wieder "All Day and All Of The Night" antun. Ich liebe es!

  • anonym

    16.08.2005, 22:42 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    wäre zu wenig gesagt. Das war noch MUSIK!

  • Flute

    16.08.2005, 21:32 Uhr von Flute
    Bewertung: sehr hilfreich

    a Gada Da Vida, das höre ich immer wenn ich mal allein sein will, dann habe ich 17,05 min. Ruhe. dann verlässt mein Mann das Haus :-).LG.Dunja

  • Fossibaer2002

    16.08.2005, 21:31 Uhr von Fossibaer2002
    Bewertung: sehr hilfreich

    sagen mir was, aber ich kenne nur die Lieder habe keine Platten, Cassetten oder CD's von Ihnen.

  • MedienPanther

    16.08.2005, 20:41 Uhr von MedienPanther
    Bewertung: sehr hilfreich

    auf Iron Butterfly kenne ich alle Gruppen. Vor allem Mama and Papas und The Kinks gefallen mir sehr gut. LG Markus