Rolling Stone Testbericht

Rolling-stone
ab 25,94
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Erfahrungsbericht von Kerstin.Viehl

My magazine is a Rolling Stone

Pro:

Gute Fotos,gute Interviews

Kontra:

Ein bisschen altmodisch.

Empfehlung:

Ja

In deutschen Landen gibt es eine relativ große Auswahl an Musikzeitschriften. Nicht riesig, aber es ist schon schwer sich zu entscheiden. So kann es echt zur Gewissensfrage werden, ob man jetzt die Visions, den Musikexpress, den Rolling Stone oder die Spexx liest. Ich persönlich bleibe meistens am Rolling Stone hängen. Und für alle, die noch nicht wissen, was das Richtige für sie ist, gebe ich jetzt ein bisschen Entscheidungshilfe, indem ich euch über den RS informiere.

Zunächst einmal muss gesagt werden, dass die Zeitung bestimmt nichts für Leute ist, die einen ausschließlich sehr modernen Musikgeschmack haben. Häufig werden die Beatles, Neil Young, Bob Dylan oder andere aus dieser Altersklasse mit großen Berichten und Interviews gewürdigt. Ich finde das ja sehr o.k., aber es ist ziemlich klar, wie langweilig das für andere sein kann. Klar ist außerdem, dass die Zeitschrift zum großen Teil Rock\'n\'Roll orientiert ist. Wer sich hauptsächlich für HipHop und Elektronisches interessiert, ist da an der falschen Adresse. Aber es gibt auch immer wieder mal einen Bericht über solche Themen.

Zum Plattenteil würde ich sagen, dass er meistens alles Wichtige enthält, aber mit der Ausführlichkeit desselben im Musikexpress nicht mithalten kann. Es gibt auch eine recht liebevoll gestaltete Abteilung für die Replays, d.h. wiederveröffentlichte Platten.

Ansonsten gibt es immer viele recht gute Interviews mit Musikern, teilweise von der amerikanischen Mutterausgabe übernommen. Man sollte sich aber nicht wundern, wenn man immer mal wieder auf einen Artikel stößt, der mit Musik rein gar nichts zu tun hat. Von politischen Themen über Interviews mit Schriftstellern bis zu Berichten über Fernsehstars ist alles dabei. Die Kinotipps sind ebenfalls nicht gerade kurz gefasst. Wem solche Themen am Popo vorbeigehen, der kann sich mit dem Heft wahrscheinlich nicht so anfreunden. Daneben gibt es die üblichen Konzertbesprechungen und immer wieder interessante Kurzvorstellungen von ausgefallenen Newcomerbands, wie zum Beispiel „The Datsuns“.

Außerdem hat man beim Rolling Stone auch so seine ganz eigene Art zu schreiben. Es gab schon Leute, die das als pseudointellektuelles Gequatsche abgetan haben. Aber unter anderem Blickwinkel kann diese Art zu schreiben auch sehr amüsant sein. Vorsicht: Das lustige Lästermaul Benjamin von Stuckrad-Barre ging in den Neunzigern bei der Zeitschrift in die Lehre!

Zur aktuellen Tendenz lässt sich sagen, dass der Rolling Stone voll auf der Rockrevivalwelle mitschwimmt. Besonders die Libertines und die White Stripes haben es der Redaktion angetan, aber das kann man ja auch verstehen. Neben den Sechziger Klassikern ist auch Britpop immer wieder ein Thema. Aktuell gibt es ein großes Interview mit Damon Albarn von Blur und Pulp lieben sie dort sowieso.

Jedem Heft liegt außerdem noch eine CD bei. Entweder eine „New Noises“ oder eine “Rare Trax“. Erstere bringt eine aktuelle Mischung nach Hause, letzteres sammelt Musik zu einem bestimmten Thema, wie Soul oder Reggae.

Insgesamt ist der Rolling Stone sehr zu empfehlen, wenn man auf die genannten Themen steht. Ansonsten kauft euch lieber was anderes!

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