Rolls Royce Silver Shadow Testbericht

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Abbildung beispielhaft
ab 28,28
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Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
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Erfahrungsbericht von pooljoe

Unglaubliche Reaktionen.........

4
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Fahrkomfort:  sehr gut
  • Platzangebot:  sehr großzügig
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Besitzen Sie das Produkt?:  nein
  • Dauer des Besitzes & der Nutzung:  länger als 1 Jahr

Pro:

Sicher, zuverlässig, hohe Durchzugskraft

Kontra:

hoher Verbrauch, Neidfaktor

Empfehlung:

Ja

In den Jahren 1993 bis 1997 ging es mir finanziell ausgesprochen gut und ich bin nach Mallorca gezogen, wo ich in Pto. Andratx ein kleines Haus am Meer hatte. Da ich schon immer ein Fan von Rolls Royce und Bentley war, habe ich mir damals einen gebrauchten Rolls Royce Silver Shadow II, Baujahr 1980 zugelegt. Damals war das nur mein Drittfahrzeug, da ich für den Alltag zwei BMW besaß, einen auf Mallorca und einen in Deutschland.


Historie
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Die Firma Rolls Royce ist Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Seit dem baut die Firma neben Luxusautos auch insbesondere Flugzeugmotoren und Düsentriebwerke. Heute fliegen etwa 50% aller Düsenflugzeuge mit Motoren von Rolls Royce.

Die Autos von Rolls Royce haben eine Mobilitätsgarantie fürs ganze Leben. Die Autos sind so exclusiv, das nur wenige Leute jemals in den Genuss kommen, einen Rolls Royce zu besitzen. Selbst gebraucht kostet ein guter Wagen noch teilweise über 100.000 Euro, ganz zu schweigen von den Folgekosten. Aber eines muss man sagen, etwa 90% aller jemals gebauten Rolls Royce fahren noch heute, ein Recyclingproblem haben die jedenfalls nicht.

Rolls Royce hat weltweit Königshäuser, Scheichs und reiche Industrielle beliefert. Dieser Personenkreis legt natürlich Wert auf Qualität und das kostet bekanntlich Geld. So kann man für einen Rolls ohne Probleme mit ein paar Extras auf 500.000 Euro Anschaffungspreis kommen.

Seit Beginn baut Rolls Royce seine Autos ausschließlich in Handarbeit. Ich meine damit auch tatsächlich Handarbeit, denn ein Kotflügel eines RR entsteht, indem ein Stück Blech auf einer Holzform so lange gehämmert wird, bis daraus ein Kotflügel entstanden ist. Ob das heute noch so ist, seit BMW Rolls Royce geschluckt hat, wage ich zu bezweifeln.


Der Silver Shadow II
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Jeder hat dieses Auto schon einmal gesehen, da er recht häufig produziert wurde. In vielen Filmen wurde er benutzt und auch heute noch fahren viele davon herum, besonders in England natürlich.

Er wurde in vielen Variationen gebaut und im Grunde ist keiner, wie der andere, denn es ist nun einmal kein Auto von der Stange.

Mein Silver Shadow war äusserlich distelgrün metallic und hatte eine dunkelblaue Innenausstattung. Die Verarbeitung ist wirklich phänomenal gut. Allein die Holzarbeiten im Innenraum sind ein Blickfang par excellence. Jedes Holzteil ist in doppelter Ausführung hergestellt worden und wird bei Rolls Royce ein Leben lang vorgehalten, falls einmal etwas kaputt geht. Dann bekommt man von RR das gleiche Stück Holz, mit genau der gleichen Farbe und Maserung geliefert, wie man es gewohnt war.

Der Motor schöpft aus seinem Hubraum von 6,75 l ein nahezu unerschöpfliches Drehmoment von ca. 900 Nm (Newtonmeter). Der Wagen schoss damit trotz 2,5 t Leergewicht ab, wie eine Rakete, man konnte es kaum glauben. Selbst ein Porsche hatte es nicht ganz leicht, bei der Beschleunigung mitzuhalten, zumindest bis 60 km/h... Die PS-Zahl hat Rolls Royce immer verschwiegen, aber PS sind bei dem Drehmoment ohnehin nachrangig zu sehen, es dürften bei meinem Fahrzeug etwa 170 gewesen sein.

Der Silver Shadow kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 210 km/h. Aber das sollte man lieber nicht zu oft in Anspruch nehmen, denn er ist kein Rennwagen, sondern gemütlich. Er verbraucht bei solchen Geschwindigkeiten auch mal leicht majestätische 40 l Normalbenzin auf 100 km, wobei er bei gezügelter Fahrweise durchaus auch mit 16-18 l auskommt. Das ist natürlich heute nicht mehr zeitgemäss wenn man bedenkt, dass die Spritpreise schon fast bei 1,50 Euro/l angekommen sind. Dennoch stört das einen RR-Owner meist eher weniger, denn es ist ja nur schnöder Mammon und darüber spricht man nicht... :O)

Steigt man in einen Silver Shadow, so kann man das in aufrechter Position machen. Man muss sich kaum bücken und sich auch nicht in anderer Form gross verbiegen, um auf den bequemen Sesseln platz zu nehmen. Die höhe der Sitzposition ist mit der in einem Geländewagen zu vergleichen und man guckt beim Fahren über zwei bis drei "normale" Autos hinweg, was natürlich auch ein Sicherheitsmerkmal ist.

Jeder Rolls Royce hat ein automatisches Getriebe. Meines hat leider einmal versagt und ein Austauschgetriebe schlug mit damals 11.000 DM, also 5.500 Euro zu buche. Wer mit solchen Summen ein Problem hat, sollte sich keinesfalls ein solches Fahrzeug anschaffen, denn Reparaturen können durchaus auch bei einem so gut verarbeiteten Fahrzeug einmal vorkommen.

Alles in Allem ist der Silver Shadow aber durchaus ein alltagsfähiges und zuverlässiges Auto. Mit seinen knapp 6 m Länge muss man aber möglichst einen Stamm-Parkplatz und eine grosse Garage haben. Der Motor ist unverwüstlich, wenn man ein gutes Synthetic-Öl verwendet. Er nimmt gerne ein bis zwei Liter davon auf 1000 km zu sich, also immer schön den Ölstand kontrollieren...


Der Neidfaktor
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Ich habe den Rolli in Deutschland gekauft und dafür gerade mal 30.000 DM (15.000 Euro) bezahlt, war ein echter Schnapper damals. Auch ein neuer Golf kostete damals schon so viel.

Ich bin das Auto in Deutschland, Belgien und Spanien (überwiegend) gefahren. Während mir in allen anderen Ländern eher Respekt entgegenkam, überwog in Deutschland absolut der Neid. Das ist etwas, was ich an der deutschen Mentalität nicht mag. Man wird verurteilt, obwohl man sich das Auto selbst verdient hat und auch noch bar bezahlt hat. Neid ist etwas schlimmes und ich persönlich kenne keinen Neid, ich gönne jedem, was er verdient hat.

Verachtende Blicke, Stinkefinger, Kratzer mit Schlüsseln und vollgespuckte Windschutzscheiben sind nur einige der vielen Neidbekenntnisse des deutschen Neiders.

Ich kann niemandem dazu raten, einen Rolls Royce in Deutschland zu fahren.


Der Respektfaktor
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In Belgien und Frankreich schauen die Leute einen ganz genau an, wenn man an der Autobahntankstelle tankt. Man könnte ja prominent sein... Auch wenn man das nicht ist, bekommt man oft ein freundliches Nicken oder auch bei Frauen einmal ein freundliches Zwinkern zu sehen. Neid, wie in Deutschland, scheint dort kaum zu existieren.

Das markanteste Erlebnis hatte ich aber auf Mallorca. Der König war mal wieder (wie jedes Jahr) in seiner Sommerresidenz und die ETA hatte einmal wieder Anschläge auf ihn angekündigt. Nichts ahnend fuhr ich nach Palma rein und plötzlich war die gesamte Autobahn gesperrt und jedes Fahrzeug wurde kontrolliert. Der Kofferraum wurde durchsucht, alle Personen überprüft und sogar die Motorhauben wurden geöffnet. Es hatte sich bereits ein Stau von knapp einem Kilometer aufgebaut...

Über Funk wurde ein Polizist, der auf dem Seitenstreifen stand plötzlich angemorst. Er winkte mich aus der Schlange auf den Standstreifen und deutete mir an, Gas zu geben. Ich wurde an der gesamten Schlange vorbeigeleitet und einfach durch die Kontrolle durchgewinkt, sowas hatte ich noch nie erlebt. Ich bedankte mich natürlich mit einem freundliche Winken. Das war schon beinahe peinlich, wie mir ein Besitzer einer Mercedes S-Klasse hinterhersah. Man konnte erkennen, was er dachte...

Auch in Spanien trat man mir fast immer mit Respekt entgegen, auch dort war kein Neid erkennbar. Jedenfalls nicht bei Spaniern, aber auf der Insel gibt es ja genug Deutsche, die mir auch einmal das Auto zerkratzt haben, aber sich dabei haben erwischen lassen und das ist teuer für die beiden geworden...


Fazit
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Wenn man in Deutschland lebt, sollte man keinen Rolls Royce fahren. In anderen Ländern kann man das aber ruhig machen, kein Problem. Er ist alltagstauglich und zuverlässig. Die hohen Kosten muss man allerdings von vorn herein berücksichtigen. Von denen kann man durchaus auch zwei bis drei andere Autos unterhalten. Der Komfort und das Fahrgefühl sind unbeschreiblich, wenn man, nachdem man eine Stunde Rolls Royce gefahren ist in einen BMW oder Mercedes steigt, denkt man, man sitzt in einem Trecker oder in einem LKW, so schwergängig kommt einem die Servolenkung vor...

In der heutigen Zeit ist ein Rolls Royce jedoch nicht mehr zeitgemäss. Man muss mit den natürlichen Ressourcen, also auch dem Benzin sorgsam umgehen und ein RR verbrauch einfach zu viel davon. Auch wenn Eichel sich darüber freut, man sollte auf Fahrzeuge mit geringerem Verbrauch umsteigen.

Ich habe meinen RR Anfang 1998 verkauft und ich habe in Spanien mehr dafür bekommen, als ich bezahlt habe. Das hat sich natürlich gelohnt, weil ich ja noch das neue Getriebe eingebaut hatte, ich habe es fast wieder raus bekommen, Glück gehabt sag ich nur...

52 Bewertungen, 8 Kommentare

  • zeberus

    01.02.2006, 23:07 Uhr von zeberus
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg mirko

  • frechdächsin

    08.01.2006, 10:30 Uhr von frechdächsin
    Bewertung: sehr hilfreich

    Soso, alle Holzteile doppelt für unsichtbaren Ersatz... und was ist wenn 2mal was kaputtgeht? ;-) LG Frechdächsin

  • glowhand

    03.12.2005, 10:52 Uhr von glowhand
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Christian

  • buddy05

    26.10.2005, 18:06 Uhr von buddy05
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner Bericht-) lg buddy

  • Nicoleoprz

    24.10.2005, 17:47 Uhr von Nicoleoprz
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreicher bericht von dir. lg nici

  • NancyNoack

    22.10.2005, 14:57 Uhr von NancyNoack
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schön geschrieben

  • Fluetie

    22.09.2005, 21:51 Uhr von Fluetie
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr nützlich ( Sprache: Altyopi ) :-) lg Dirk <br/>

  • Schatzy81

    22.09.2005, 16:36 Uhr von Schatzy81
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bericht. Da hast du dir ja ein schönes Auto ausgesucht.Mein Vater Sammelt(Modellautos) Rols Royce und Bentley. Ich finde die marken sind ein Hammer. aber leider in echt zu teuer für meinen Kleinen Gled beutel. mfg