Rom Testbericht

Ein Jahr ist es her, als ich traurig einsehen musste, das mein lang ersehnter Interrail-Trip durch Europa in diesem Jahr wohl noch nicht in Erfüllung gehen wird. Die erste eigene Wohnung und damit verbundene Kosten, die ich bisher nicht hatte, zwangen mich dazu wohl mal ein Jahr auszusetzen, was Reisen angeht. Ein Geschenk des Himmels (meine Oma teilte einiges an ihren Erspanissen auf ihre Enkel auf) ließ es dann doch zu, ein paar Tage in Rom zu verbringen.

Das Zugticket nach Rom

Ich wollte mit meiner Mutter verreisen und wir wollten in eine Stadt fahren, in die man von Österreich aus billig und unkompliziert mit dem Zug fahren kann. Dafür boten sich die Sparschiene-Tickets der ÖBB an, die bspw. für 19€ über Nacht nach Zürich fahren, für 69€ nach Amsterdam oder Kopenhagen oder eben auch sehr billig nach Italien. Für 49€ kommt man z.B. nach Mailand. Als wir dann für 39€ einen Zug von Klagenfurt nach Roma Termini entdeckten, fiel die Entscheidung nicht mehr schwer. In der ewigen Stadt muss man einfach einmal gewesen sein, dachten wir uns. Und aufgrund der Vielzahl an Sehenswürdigkeiten würde uns bestimmt nicht so schnell langweilig werden.

Die Zugfahrt

Wir fuhren um ca. halb 12 abends vom Klagenfurter Hauptbahnhof weg und fuhren bis 9 Uhr früh nach Rom, mit Zwischenstopps in Udine, Florenz usw. Die erhoffte, erholsame Nacht voller Schlaf blieb allerdings weitgehend aus. Wir erwischten einen sogenannten "Drunk Train" (How I met your Mother-Fans unter euch kennen es vielleicht), d.h. ca. 20 Betrunkene Jugendliche fuhren mit uns. Normalerweise hätte ich mich ja dazu gesellt, aber das wollte ich meiner Mutter irgendwie auch nicht antun. Umso südlicher es wurde, umso dreckiger wurder leider auch der Zug. Ab einem bestimmten Zeitpunkt waren alle Toiletten verstopt bzw. bereits übergelaufen. Das war wohl der Nachteil daran, dass es so günstig war. In Rom angekommen, standen wir erst Mal etwas orientierungslos am Bahnhof und entschieden uns einfach ein Taxi zum Hotel zu nehmen. Wir erwischten einen sehr netten Taxifahrer, mit dem wir uns mit Händen und Füssen versuchten zu unterhalten. Er zeigte uns auch einige Sehenswürdigkeiten. Bei der Fahrt zum Hotel fiel uns gleich der etwas "andere" Fahrstil der Italiener auf. Verkehrsregeln sind dort eher ein Fremdwort, milde ausgedrückt. Der Taxifahrer fuhr total schnell und schlängelte sich durch jede kleine Lücke hindurch, die er finden konnte. Fußgänger werden schon gar nicht beachtet, aber diese achten wiederrum auch überhaupt nicht auf die Autofahrer. Das war anfangs schon etwas gewöhnungsbedürftig.

Das Hotel

Wir buchten das Hotel Ripa für 3 Nächte inklusive Frühstück und Hop-on-Hop-off-Tour über Tchibo-Reisen für 139€. Das Hotel war wunderschön und bestach vor allem durch seine hervorragende Lage, direkt im Stadtteil "Trastevere", in welchem sich viele Sehenswürdigkeiten befinden und auch der Tiber ist ganz in der Nähe. Ein Spaziergang am Tiber ist vor allem Abends zu empfehlen, alles ist wunderschön beleuchtet und es gibt jede Menge Lokale entlang des Tibers. Vor dem Hotel befindet sich auch eine Straßenbahnhaltestellte, mit der man direkt ins Zentrum von Rom gelangt.

Die Sehenswürdigkeiten

Wir hatten sehr viel vor was die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten angeht, doch leider schafft man in 4 Tagen nie so viel, wie man eigentlich vor hatte. Zuerst fuhren wir einfach mal drauf los und fuhren ins Zentrum. Dort stach mir gleich wieder ein Gebäude in die Augen, welches mir schon bei der Taxifahrt aufgefallen war: Das "Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II". Ein wirklich imposantes Gebäude, welches wir gleich erkundeten. Danach landeten wir in der "Santa Maria Maggiore", eine der beeindruckendsten Kirchen Roms. Wir waren gleich begeistert von den einzigartigen Mosaiken der Kirche. Wir besichtigten noch einige weitere Kirchen an diesem Tag und waren wirklich schon hin und weg von der Stadt. Am nächsten Tag lösten wir dann unser Hop-on-Hop-off Ticket bei einem "Citysightseeing"-Bus ein, der uns zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Rom brachte. Die Kosten für ein 24 Stunden Ticket belaufen sich übrigens auf 25€, wir hatten das Ticket schon mit dem Hotel gebucht, aber es ist auch überhaupt kein Problem einfach zu so einem Bus zu gehen und ein Ticket zu kaufen. Als erstes stiegen wir beim Vatikan aus und wir wurden gleich von einer Frau angesprochen, ob wir nicht an einer Führung durch den Vatikan teilnehmen wollen. Da der Vatikan ja doch ein kleines Städtchen für sich ist und wir uns überhaupt nicht auskannten willigten wir ein. An den Preis für die Führung kann ich mich leider nicht mehr genau erinnern, aber es war nicht besonders günstig. Ich glaube ca. 50€ für jeden. Ich bekam es, glaube ich, etwas günstiger weil ich Studentin bin. Eigentlich hätte ich dafür ja den internationalen Studentenausweis haben müssen, hatte aber nur einen normalen mit, doch sie machte eine Ausnahme. Anscheinend, wie wir im Nachhinein feststellten, machte sie auch eine Ausnahme was den Reisepass angeht, denn eigentlich muss man sich ausweisen, wenn man den Vatikan betritt, doch ich hatte meinen Reisepass im Hotel liegen lassen. Irgendwie hatten wir aber Glück und wir wurden trotzdem in den Vatikan "geschmuggelt", was unserem Tour-Guide, den wir dann zugeteilt bekamen, allerdings nicht bewusst war, denn er wunderte sich danach. dass wir keine Reisepässe abgegeben hatten (er teilte sie danach nämlich aus). Naja, jedenfalls durften wir uns den Vatikan ansehen und bekamen einen wirklich charismatischen Guide, der auch noch sehr gut Englisch konnte. Nachdem sich alles etwas verzögert hatte (weil erst eine größere Gruppe zusammengetrommelt wurde) ging es endlich los. Wir wurden über den Petersplatz geführt, durch die vatikanischen Museen, durch den Petersdom und als Sahnehäubchen natürlich, durch die sixtinische Kapelle. Nach der Führung war fast der ganze Tag hinüber und wir gingen nur noch etwas essen. Am Tag darauf stand dann endlich das Colloseum bevor, wo wir wieder eine Tour für 45€ nahmen und somit nicht 2 Stunden anstehen mussten. Diesmal bekamen wir eine Frau als Guide, die ihre Sache auch sehr gut machte. Wir wurden im Colloseum herum geführt und erfuhren einiges über die Geschichte des Colloseums. Fälschlicherweise dachten wir, dass die Tour auch noch das Forum Romanum beinhaltet, was dann aber komischerweise ausfiel. Ein besonderes Anliegen war mir natürlich auch noch der Trevi-Brunnen; es heißt ja wenn man einen Münze hineinwirft, kommt man wieder nach Rom. So besichtigten wir auch noch den Trevi-Brunnen und ich konnte meine Münze hineinwerfen. Ein besonderes Highlight war des Weiteren die "Spanische Treppe".

Die Restaurants

Ich kann mich leider nicht mehr genau erinnern, wie die Restaurants hießen, in die wir gingen, doch ich kann mich erinnern dass sie ziemlich teuer waren. In Rom scheint es so zu sein, dass 1. automatisch ein Trinkgeld für den Kellner miteinberechnet wird und 2. das Brot, welches einem auf den Tisch gestellt wird, berechnet wird, auch wenn man es gar nicht angerührt hat. Das Essen selbst war allerdings sehr lecker, italienische Küche eben.

Die Heimreise

Die Heimreise kostete wieder 39€ und auch diesmal sollte uns kein Schlaf vergönnt sein, denn ein italienisches Pärchen, breitete sich in unserem Abteil so richtig schön aus, ohne uns Platz zu lassen. Aber was soll man machen ;-)