Rostock Testbericht

Rostock
ab 63,46
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Erfahrungsbericht von Huwie

Rostock Stadt der Superlative.

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Bei unserem Aufenthalt in Mecklenburg-Vorpommern durfte natürlich ein erneuter Besuch in der Hansestadt Rostock nicht fehlen.

Mit dem PKW angekommen, parkten wir auf einem der großen Parkplätze direkt am Stadthafen.
Ein idealer Punkt für das Erkunden der Hansestadt.
Mit wenigen Schritten ist man direkt im Zentrum und vom Stadthafen aus kann man stündlich zur großen Hafenrundfahrt mit Aufenthalt im Ostseebad Warnemünde in See stechen.

Rostock ist die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Sie liegt direkt im Zentrum der Seebäder der deutschen Ostseeküste und an der Rostocker Heide.
Seit mehr als 800 Jahren ist sie Universitäts- und Hansestadt, mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten und historischen Backstein-Bauwerken.

Das 1270 bis 1290 erbaute Rathaus ist seit mehr als 700 Jahren Sitz der Stadtverwaltung.
Es ist ein eigenwilliger Bau mit gotischer Schauwand und barocken Vorbau.
Im Jahre 2002 wurde die Sanierung des historischen Gebäudes abgeschlossen und eine Besichtigung sollte unbedingt auf dem Besuchsprogramm stehen.

Zu einem besonderen Erlebnis wurde unser Besuch in der St.-Marienkirche, die bereits im 13. Jahrhundert erbaut wurde.
Glücklicherweise waren wir gerade zum Tag des offenen Denkmals 2002 hier und konnte dabei auch einen Blick hinter die Kulissen werfen.
So konnten wir unter anderen Jahrhunderte Baumaterialien und Balken besichtigen und Einblick in historische Baupläne nehmen.
Sie wurde nach französischen Vorbild und nach Anregungen von der Lübecker Marienkirche erbaut.
Sehenswert sind die Kunstschätze der Kirche.
Die Astronomische Uhr aus dem Jahre 1472 ist einmalig in Deutschland, und sie funktioniert noch heute sehr genau.
Unter anderen können Sonnen- und Mondaufgänge sowie deren Untergänge
minutengenau abgelesen werden.
Täglich um 12.00 Uhr mittags zieht der Apostel – Umlauf der Uhr die Besucher in ihren Bann.
Wo anfangen und wo aufhören, wenn man diese Kirche entsprechend würdigen will, man muss es selbst einmal gesehen haben.
Auf jeden Fall sollte man sich die Zeit nehmen, um die imposanten Statuen und Gemälde, die bronzene Tauftüte von 1290, den Rochusaltar, die Barockorgel, das Deckengewölbe, die Grabstätten und den Kirchturm zu besichtigen.

Nach dem Kirchenbesuch wanderten wir durch die Kröpeliner Straße, die liebevoll als Fußgängerzone gestaltet wurde und die Lange Straße.
Hier gibt es massenhaft Fotomotive und prachtvolle historische Bauten zu besichtigen, von denen ich nur einige nennen möchte:
- das Portal der Universität
- das Kerkhofhaus
- das Schuhmonumental
- die Springbrunnen
- die historisch-hanseatischen Giebelhäuser soweit das Auge reicht
- die Hausfassaden am Marktplatz
- das Ensemble der Marienkirche
- die modernen Einkaufspassagen
- der Stadthafen
- die Straßenkaffees und historische Gaststätten
- das Kröpeliner Tor und das Steintor

Überall sah man viele Besucher in ausgelassener Urlaubsstimmung, die sich in den zahlreichen Straßenkaffees erholten.

Interessant ist auch ein Besuch an der alten Stadtmauer, von der noch große Teile erhalten sind.
Südwestlich des gotischen Kröpeliner Tores bis zur Schwaanschen Straße erstrecken sich die Wall- und Wehranlagen mit den in die Mauer eingefügten Wiekhäusern und einem Teil des hölzernen Wehrganges. Vom Steintor ausgehend gelangt man entlang der Stadtmauer zum ältesten Stadttor Mecklenburgs, dem Kuhtor.

Nach unserem Rundgang fuhren wir per Schiff vom Stadthafen auf der Warnow nach Warnemünde, mit einer hervorragenden Moderation durch den Kapitän.
Vorbei an der einst betriebsamen, heute still und ruhig gewordenen Neptunwerft, vorbei an der heute noch intakten Warnowerft, vorbei an der einzigen schwimmenden Jugendherberge Deutschlands, vorbei am ehemals großen und heute kleinen Fischkombinat, entlang der Wohnstätten von Lütten Klein und Groß Klein nach Warnemünde.

Warnemünde sollte jeder Rostock- Besucher unbedingt gesehen haben.
Hier gibt es herrliche Sandstrände und Steilküsten.
Warnemünde hat sich seine Urwüchsigkeit und Einmaligkeit bewahrt.
Großzügige Promenaden, typische Bäderarchitektur, urige Kneipen mit deftiger Mecklenburger Kost laden zum verweilen ein.
Tausende Besucher und Touristen bevölkern den herrlichen Sandstrand.
Kilometerweit erstreckt er sich zwischen Leuchtturm und dem Küstenwald.

Der „Alte Strom“ mit seinen gepflegten uralten Fischerhütten, und dem Wald von Masten von unzähligen Segelschiffen sind Besuchermagneten aus Nah und Fern.
Das einstige Fischerdorf steht im Kontrast zur alten Hansestadt Rostock.
Weithin sichtbar begrüßt der Leuchtturm, das Hotel Neptun und der Teepott die Warnemündebesucher.
Wir kamen gerade zum Stadtteilfest und sahen ein unübersehbares Menschengewimmel und Händler soweit das Auge reichte.
Trotz Menschengewimmel gab es hier und da noch die Möglichkeit ein Quartier zum verweilen zu buchen.
Der bekannte Rostocker Hafen entwickelte sich zu einer Drehscheibe im Skandinavienverkehr.
Elf regelmäßige Fähr- und Ro-Ro- Linien verbinden den Hafen mit Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen, Russland und den baltischen Staaten.
Wir sahen riesige Fähr- und Containerschiffe aus und einfahren.
Trotzdem machte einige Kais und Krananlagen gemessen an früheren Zeiten einen recht verlassenen Eindruck.
Allein die Hafenrundfahrt für 8 Euro pro Person ist eine Reise wert und auch die Bewirtungspreise auf dem Schiff halten sich in vertretbaren Grenzen.

Hafen, Schifffahrt und Schiffsbau spielen nach wie vor in Rostock eine große Rolle.
Die Stadt ist auf dem Weg zu einem erfolgreichen Wirtschaftsstandort in Deutschlands.
Die Universität leistet dazu einen gewichtigen Beitrag.

Östlich der Stadt erstreckt sich dir Rostocker-Heide bis nach Graal-Müritz.
Im 5600 ha großen Arial kann man wandern, Fahrrad fahren und seine Ruhe in gesunden Wäldern finden.

Sehr schön zu jeder Jahreszeit ist auch der Rostocker Zoo und dessen Botanischer Garten, der von der Uni gepflegt und unterhalten wird.
Über 2000 Tiere aus allen Erdteilen erwarten den Besucher in den weitläufigen Parkanlagen.
Im 8 ha großen Botanischen Garten findet man eine völlig andere Welt in der ansonsten so betriebsamen Stadt.

Um diese Stadt umfassend zu beschreiben, reichten unsere Kurzbesuche einfach nicht aus.
Viele Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Petrikirche, einige Museen, die Kunsthalle, die Sportstätten u.a. haben wir noch nicht kennen gelernt.

Wir waren erneut begeistert von der schönen Stadt Rostock und kommen bestimmt wieder um neue Eindrücke zu sammeln.
Eventuell werden wir in dieser Stadt einmal 14 Tage Urlaub machen.

Gegenwärtig wird die Grüne Weltausstellung IGA 2003 mit Hochdruck vorbereitet. Ein weiteres Großereignis, das wieder Tausende Besucher anziehen wird.
2003 wird auch die Untertunnelung der Warnow für den Autoverkehr freigegeben. Damit ist Warnemünde aus Richtung Markgrafenheide noch besser zu erreichen als bisher.
Bis dahin muss man noch mit Autofähren vorlieb nehmen, die im Pendelverkehr fahren.

Für ergänzende und kritische Kommentare wären wir dankbar.

Herzlichen dank für die Lesung und Bewertung.


© Huwie und Guwie Oktober 2002

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