Rotel-Tours, Tittling Testbericht

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ab 12,48
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Erfahrungsbericht von carsten1962

Mit Rotel weltweit reisen zu günstigem Preis

Pro:

weltweit reisen zu günstigem Preis, kein Einzelzimmerzuschlag, Natur pur, besonders gut für Alleinreisende

Kontra:

einfache bis teilweise einfachste Verhältnisse erwarten

Empfehlung:

Ja

Meinem Erfahrungsbericht liegen zwei unterschiedliche Reisen zu Grunde. Die erste Reise verlief durch den Südwesten der USA, die zweite Reise durch Marokko.

Vorausgeschickt sei, wer bisher nur in Hotels mit 4 oder eher 5 Sternen seinen Urlaub verbracht hat, der wird sich wahrscheinlich in einem Rotel nicht wohl fühlen. Das gleiche gilt für Reisende, die Zeiten mit viel Ruhe für sich suchen.

Die Rotelkabine hat Abmessungen von 60 cm Breite und 80 cm Höhe, bei einer Länge von 2 m. Die Kabinen sind getrennt durch einfache Holzwände. In jeder Kabine befinden sich mehrere Haken und ein kleines Gepäcknetz. Dazu ist jede Kabine mit einer kleinen Lampe ausgestattet, die zum Lesen ausreichend Licht bietet. Für den Schlafkomfort befinden sich in den Kabinen eine Matratze, eine warme Decke und ein Kopfkissen. Am Kopfende der Kabine ist jeweils eine Luke mit davorgehängten Gardinen vorhanden. Die Kabine wird durch einen Vorhang vom Vorraum des Rotels abgetrennt. Jeweils drei Kabinen befinden sich übereinander. Vor diesen drei Kabinen befindet sich ein weiter dicker Vorhang.
Schlafen läßt es sich sehr gut in den Kabinen. Störend ist nur das frühe Aufstehen einiger Zeitgenossen, die sich dabei nicht gerade ruhig verhalten. Andererseits stören diese sich wahrscheinlich auch an denen, die spät ins Bett gehen. Schnarchen war kein großes Problem. Ich bin eher überrascht, wie relativ wenig man bei der offenen Bauweise vom Schnarchen anderer Reiseteilnehmer hört. Meine Erfahrung bezieht sich direkt auf die Nachbarkabine. Die Doppelkabinen sind 120 cm breit.

Bei der Buskabine muss man unterscheiden zwischen den neueren und den älteren Bussen. Die in Übersee eingesetzten kombinierten Rotelbusse sind sehr bequem. Die älteren Busse, die mit Anhänger unterwegs sind, lassen noch manchen Sitzkomfort vermissen. In neueren Modellen sind die jeweils innen befindlichen Sitze offensichtlich auch zum Gang hin verschiebbar. Leider sind die Rotelsitze nicht nach hinten klappbar, weil sich an den Sitzen für den jeweiligen Rückmann ein Tischchen montiert ist, den man für das Essen im Bus bei schlechtem Wetter braucht. Die erste Sitzreihe bietet immer eine ausgezeichnete Sicht nach vorn aus dem Bus, jedoch ist die Beinfreiheit mehr eingeschränkt als auf den anderen Sitzen, bei denen man die Beine unter die Vordersitze ausstrecken kann. Nachteilig ist die vorderste Reihe rechts, da hier ein Feuerlöscher unter dem Sitz montiert ist und somit der Platz zum Verstauen von Handgepäck fehlt.

Die Reiseleiter beider Reisen verfügten über ein ausgezeichnetes Wissen. Sie wussten zu allen Regionen, durch die wir fuhren oder geführt wurden sehr viel zu berichten. Bei der Marokkoreise benötigte der Reiseleiter nicht einmal Unterlagen zum Nachschlagen. Er hatte alle Daten im Kopf. Ich habe auf beiden Reisen viele interessante Informationen über die Länder und die Menschen lernen können.

Pausen werden ausreichend viele gemacht. Dabei werden gezielt Orte mit sanitären Anlagen angesteuert, sofern das Reiseland diese auch anbieten kann. Auch Fotostops gibt es sehr viele, so dass ich heute über viele schöne Erinnerungsfotos verfüge.

Übernachtet wird grundsätzlich auf Campingplätzen. Sofern keine Campingplätze verfügbar sind, werden auch Hotels angesteuert, neben denen dann übernachtet wird. Im Hotel werden dann wenige Zimmer für sanitäre Anlagen angemietet. Die sanitären Anlagen entsprechen dem landestypischen Zustand. In Amerika waren diese auf den Campingplätzen sehr gut, in Marokko hatte ich schon im Vorherein keine großen Erwartungen und wurde von dem zwar niedrigen Niveau noch positiv überrascht. Dies ist aber ein Punkt, den der Reiseveranstalter kaum bewegen kann.

Bei Ankunft auf den Campinplätzen packen alle Reisegäste ihren Neigungen und Fähigkeiten entsprechend mit an. Ein Teil baut den Vorbereich der Rotelkabine und Tische und Bänke auf und ein anderer Teil hilft dem Fahrer bei der Zubereitung des Abendessens. Hier ist Gemeinschaftsgefühl gefragt, was sich bei den typischen Rotelreisenden auch meistens findet. Gegessen wird üblicherweise unter freiem Himmel. Nur bei Regen wird im Bus gegessen.

An jedem dritten Tag werden die Koffer bereitgestellt. Dann hat jeder die Möglichkeit sich neue Wäsche für die nächsten Tage in eine nicht so große Reisetasche zu packen, die tagsüber in der Rotelkabine verbleibt. Damit mag mancher vielleicht ein Problem haben. Für mich war es einfach. Man muss sich nur Kleidung für verschiedene Wetterlagen bereithalten. Dies kann man schon in einer Reisetasche unterbringen. Ich hatte allerdings die Reisen auch so gewählt, dass ich mit überwiegend sehr gutem Wetter rechnen konnte. Das wird sich vielleicht bei einer der nächsten Reisen mal ändern.

Wie abwechslungsreich das Essen ausfällt hängt auch vom Einfallsreichtum des Fahrers ab. Auf beiden Reisen haben die Fahrer hohe Kreativität bewiesen und aus dem kleinen Budget sehr gut schmeckende Speisen zubereitet.

Beide Fahrer möchte ich ausdrücklich loben! Nicht nur für die Kochkünste, sondern auch für das fahrerische Können. Dies gilt insbesondere für die Marokkoreise beim Fahren und Rangieren mit Anhänger.

Die Rotelreisen sind zeitlich gut durchgeplant, so dass man alle Ziele pünklich erreicht.

Für Alleinreisende ist Rotel eine sehr gute Möglichkeit andere Menschen kennen zu lernen, da man rund um die Uhr immer zusammen ist. Bei Hotelreisen verschwinden viele am Abend auf ihre Zimmer und damit bleiben die Kontakte aus. Bei Rotel ist das anders, hier ist die Gemeinschaft gefragt. Darüber hinaus muss niemand einen Einzelzimmerzuschlag zahlen, was für Alleinreisende schon ein Kostenfaktor ist.

Das Durchschnittsalter der Reisegruppe kann sehr unterschiedlich sein. Die Teilnehmer an den beiden Reisen hatten ein Alter von 15 bis Mitte 70. An der Amerikareise nahm eine über 70-jährige teil, die das erste und noch nicht letzte mal mit Rotel fuhr, teil. Rotel hat sicher eine Stammkundschaft, die zu einem großen Teil über 50 Jahre alt sind. Es nehmen aber ausreichend jüngere Teil. Auf beiden Reisen lag ich mit meinem Alter (Anfang 40) etwa in der Mitte. Da es sich bei den Rotelreisen eher um eine Studienreise handelt, aber ohne Hotelübernachtung, ist schon ein Interesse an Land und Leutern bei den Reiseteilnehmern vorauszusetzen. Das Bildungsniveau der Teilnehmer entspricht im Schnitt also eher dem gehobenen Niveau. Ausnahmen gibt es natürlich auch.

Als abschließendes Fazit kann ich sagen, dass mir das Reisen mit Rotel sehr gut gefällt. Ich werde noch einige Reisen mit Rotel unternehmen. Innerhalb Nord- undMitteleuropa werde ich wahrscheinlich nicht mit Rotel reisen, weil das Wetter für diese Reiseform nicht immer gut genut ist. Rotel bietet Reisen in 150 Länder der Welt an. Das sind mehr Reisen als ich unternehmen kann. Genauere Infos findet ihr auch unter www.rotel.de Meine nächste Reise wird nach Mexiko sein. Ich freue mich darauf!

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