Rotenburg ob der Tauber Testbericht

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ab 14,94
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Erfahrungsbericht von pygmaleon

Weiße Weihnacht in Rothenburg ob der Tauber

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Vor nun fast einem Jahr schenkte ich meiner Freundin zum Geburtstag, Weihnachten und unserem Jahrestag (alles innerhalb eines Monats) eine vorweihnachtliche Reise in die schöne, mittelalterlich romantische Altstadt Rothenburg ob der Tauber. Wir wollten das Wochenende vor Weihnachten dort verbringen. Da zu diesem Zeitpunkt auch Ferienbeginn in vielen Bundesländern war, beschlossen wir mit der Bahn zu fahren. Dies war eine sehr gute Entscheidung, denn es schneite und die Autobahnen gen Süden waren zu. Später erfuhren wir, daß Leute teilweise 24 Stunden im Stau gestanden haben. Auf jedenfall hatten wir eigentlich mit Besuchermassen in der Stadt gerechnet, doch sie war eher angenehm frequentiert aber keineswegs voll.
Im Vorfeld war es sehr schwer, eine Unterkunft zu kriegen. Wir bekamen noch gerade ein Zimmer in der dortigen Jugendherberge. Als wir dort ankamen, war diese so gut wie leer, wir bekamen ohne Aufpreis ein Luxuszimmer mit eigenem Bad. Aber auch so ist die Jugendherberge wunderschön. Die Ausstattung der Zimmer ist relativ neu, alles ist sehr sauber, die Herbergsbetreiber sind sehr freundlich und das Essen war ausreichend. Aber die Lage ist unübertreffbar. An der südlichen Burgmauer erhöht gelegen. Das Gebäude ist eine alte renovierte Mühle. Da es sehr hoch ist, hat man einen traumhaften Blick über die Altstadt und das Taubertal. Also eine preiswerte Alternative ohne große Abstriche.
Von der Jugendherberge aus ist man innerhalb von 10 Gehminuten im Stadtzentrum. Die Stadt wurde während des dreißigjährigen Krieges immer wieder erobert, später aber total vergessen und ist daher noch so gut erhalten. Die ältesten Häuser sind aus dem 16. Jahrhundert. Die Umfriedung der Stadt ist komplett erhalten bzw. wiederaufgebaut worden. Die Stadt hat zahlreiche schöne Kirchen und Museen zu bieten. Hier besonders zu erwähnen sei das Kriminalmuseem oder, sehr passend, das Käthe Wohlfahrt Weihnachtsmuseum mit anschließendem Laden, in dem wirklich alles zum Thema Weihnachtsdekoration u.a. erhältlich ist.
Wir hatten eigentlich einen großen Weihnachtsmarkt erwartet, dieser fiel allerdings eher winzig aus und bestand fast hauptsächlich aus Fressbuden. Das liegt wahrscheinlich daran, daß die Läden in Rothenburg an sich das selbe bieten. Rothenburg ist im Grunde ein großer Weihnachtsmarkt in mittelalterlichen Mauern. Wer noch Geschenke braucht findet sie garantiert hier.
Überall trifft man auf Konditoreien, die die Spezialität Rothenburgs anbieten: die Schneeballen, große Teigkugel bestehend wahrscheinlich aus sehr viel Ei, da sehr sehr mächtig, und das in allen Variationen.
Um ein bisschen über die Geschichte der Stadt zu lehren, empfiehlt sich der nächtliche Rundgang mit dem Nachtwächter, der jeden Abend gegen halb 11 vom Rathaus aus losgeht und viele spannende und interessante Geschichten über das Mittelalter allgemein und die Geschichte der Stadt preisgibt. Kostenpunkt etwa 2.50 Euro.
Eine Stadtumrundung auf der Burgmauer ist ebenfalls ein Muß, genau wie ein Abstieg ins Taubertal. Hierfür liegt die Jugendherberge ebenfalls genial, so daß wir unseren letzten Abend mit einer wüsten Schneeballschlacht im Taubertal beendeten.
Die Stadt bietet also eine enorme Fülle von Betätigungsmöglichkeiten. Allerdings muß ich sagen, daß die drei Tage völlig ausgereicht haben, um einen schönen Querschnitt zu erleben. Länger wäre zwar schön gewesen, aber nötig ist es nicht unbedingt. Rothenburg also eine absolute Kurztripp Empfehlung. Gerade zur Weihnachtszeit.

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