Rotkäppchen Sekt Trocken Testbericht

Rotkaeppchen-sekt-trocken
ab 12,40
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Erfahrungsbericht von Comte_de_Flandre

Lass mich Dein böser Wolf sein, Baby

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

\"Alex, warum hast Du so rote Wangen??\" - \"Weil ich zuviel Rotkäppchen Sekt getrunken habe.\"

\"Alex, warum reißt Du auf einmal den Mund so weit auf??\" - \"Damit ich besser göbeln kann.....\" - Und ab dafür.....


So oder ein wenig ähnlich muss sich die \"Hallo Schatz, bin zuhause\"-Konversation am letzten Montag abend angehört haben, als ich nach meinem letzten Arbeitstag im Jahr 2002 doch noch nach Hause gefunden hatte.

Traditionell dient solch ein Tag vor Weihnachten oder Sylvester, um auf die Erfolge oder Misserfolge des abgelaufenen Jahres mit den Kollegen anzustoßen.

So hatten wir auch heuer etliche Euro zusammengeworfen und ein paar Flaschen Sekt käuflich erworben. Und das war ROTKÄPPCHEN TROCKEN.



Nachdem wir Rotkäppchen ordentlich gezeigt haben, wo der Most geholt wird, folgt aus den noch verbleibenden Erinnerung hier mein Bericht:


Das Produkt
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Rotkäppchen ist DIE Sektmarke aus dem Osten der Republik. Schon vor DDR-Zeiten wurde im sächsischen Freyberg seit 1856 Schaumwein produziert. Dieser hieß zunächst \"Monopol\", was aber nicht lange währte, da das Champagnerhaus Heidsieck durch das Gesetz zum Schutz der Warenbezeichnungen in 1894 das Namensrecht auf diese Marke für sich beanspruchte.

Da in Sachsen nicht nur hübsche Mädchen an den Bäumen wachsen, sondern auch findige und bestimmt vor allem durstige Kellermeister ihr Dasein fristeten, wurde der Sekt aufgrund seiner roten Kappe kurzerhand in \"Rotkäppchen\" umgetauft. \"Ei verbübsch, er hat ein rötes Käppsche, also heißter jetzt Rotkäppchen\" - oder so ähnlich hat es wohl anno 1894 geklungen.

In DDR-Tagen wurde die Puffbrause dann im volkseigenen Kombinat produziert und überlebte sogar Ende der 80er Jahre die Wende und Wiedervereinigung, was so manches prämierte Ostprodukt leider nicht vorweisen kann.

Zunächst als Treuhandbesitz, später erfolgreich privatisiert, wird Rotkäppchen nun in der Rechtsform einer GmbH produziert und präsentiert eine positive Geschäftsentwicklung. Die Sektmarke findet über die Jahre immer mehr Zuspruch im Westen und hat sich inzwischen vollständig auch in den Supermärkten des ehemaligen imperialistischen Klassenfeindes etabliert.

Neben den Marken Rotkäppchen Trocken, Halbtrocken, Mild und Rubin wird auch noch ein trockener Diabetiker Sekt hergestellt.

Die Kellerei ist im Internet unter www.rotkaeppchen.de zu finden.


Verpackung / Preis
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Da vor Weihnachten der Rotkäppchen Trocken so gemundet hat, entschloss ich mich nunmehr auch für die anstehende Sylvesterfeier selbigen zu kaufen.

Eine 0,75l Flasche habe ich zu Testzwecken abgesondert und genauer betrachtet bzw. davon gekostet. Rotkäppchen ist aber auch in 0,2l-Piccolo Flaschen im 2er- und 3er-Pack erhältlich.

Der Preis liegt bei € 3,47 je Flasche, was im Vergleich zu anderen Markensektsorten im Supermarktregal nicht überteuert ist.

Die dunkelgrüne Flasche ziert ein weißes Etikett mit Produktbezeichnung und Wappen der Kellerei. Der Korken ist mit dem typischen roten Mantel umzogen, welcher Rotkäppchen auf den ersten Blick als solches identifiziert. Insgesamt wirkt die Flasche sehr edel und kann absolut gegen ihre Westkonkurrenten anstinken. Leider kenne ich zum Vergleich nicht das Design aus DDR-Zeiten.

Angemerkt sei noch, dass sich die Flasche problemlos öffnen lässt, den Korken zeichnet eine ruhige, konstante und angemessen lange Flugbahn aus.


Geschmack / Bekömmlichkeit
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Für einen passionierten Biertrinker ist es durchaus eine Herausforderung, einen Sekt zu trinken und auch noch zu beurteilen. Respektbekundungen nehme ich dankend entgegen.

Vor Weihnachten hat er mir schon sehr gut geschmeckt und im jetzigen Test auch. Sein elegantes Prickeln im Glas kreiert Durst und die Vorfreude auf ein Geschmackserlebnis mit anschließendem Kehlkopfbeben.

Die trockenste Variante von Rotkäppchen hat einen Zuckergehalt von 20 g/l bei 10,5% Alkohol. Ich fand die \"Trockenheit\" des Sektes gerade richtig. Er war weder zu trocken, dass man denkt, man trinkt Sand, noch stellte er sich in einer - besonders für mich abartigen - Süße dar. Insgesamt ist der Rotkäppchen Sekt ein leckeres Tröpfchen.

Der Trockene von Rotkäppchen ist aufgrund seines geringeren Zuckergehaltes sicher bekömmlicher als die Varianten mit mehr Zucker.

Meine Erfahrungen von der Sause mit den Kollegen sind nicht repräsentativ und bleiben daher außen vor. Die drei Gläser, die ich gestern genoss, bereiteten mir heute früh keine Katerfreuden, was bei der letztlich geringen Menge auch nicht verwunderlich ist. Ich halte den Rotkäppchen Trocken für insgesamt gut bekömmlich, bei übermäßigem Genuss schafft aber auch er am nächsten Tag sicher eine nette Erinnerung an den Abend zuvor.


Fazit
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Ich kann den Rotkäppchen Trocken ohne Einschränkung empfehlen. Er hält qualitativ und geschmacklich locker mit den bekannten und gängigen Marken aus dem Westen Deutschlands mit, wenn er den ein oder anderen Carstens oder Mumm nicht sogar um Längen schlägt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist absolut in Ordnung.

Gleichzeitig weckt er in mir auch ein wenig Ostalgie. Recherchen ergaben, dass uns die Pacholkes allerdings damals nie ein Paket mit Rotkäppchen schickten, obwohl Peggy und Ronny immer Original-Playmobil bekamen.

Deutschland, Deine Sachsen: ich danke Euch, denn ihr produziert den Sekt, mit dem ich auf das kommende Jahr 2003 anstoßen werde.



© Comte de Flandre in einem in seinen letzten Zügen liegenden 2002




PS: Da dieses mein letzter Bericht in 2002 war, bedanke ich mich an dieser Stelle für die meinen Berichten und mir im Laufe des Jahres entgegengebrachte Aufmerksamkeit. Ich wünsche allen einen guten Rutsch und ein erfolgreiches NEUES JAHR 2003.

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