Rottweiler Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Familientauglichkeit:  gering
  • Pflegeaufwand:  gering
  • Futterkosten:  gering
  • Platzbedarf:  gering

Erfahrungsbericht von ChrisLanger

Hass, Liebe und den Tod gibt es auch bei Hunden!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nachdem ihr in meinem letzten Bericht etwas über meinen Husky erfahren habt, will ich euch nun etwas zu meinem ehemaligen Patenhund Balou erzählen. Ehemaliger deshalb, weil er eingeschläfert wurde. Doch dazu später mehr. Als erstes mal eine kleine Erläuterung zu dem Wort Patenhund:
In dem Tierheim in das ich immer gegangen bin konnte man Patenschaften für Hunde übernehmen. Voraussetzung war, dass man mit dem Hund spazieren geht und sich regelmäig um ihn kümmert. Und so kam es dass ich Balou in seinem Zwinger sah und ich wusste jetzt werde ich das erste Mal Pate!!!!
Balou war ein Rottweiler-Mix, der keinerlei Sozialverhalten hatte und dadurch auf jeden Hund losgehen wollte. Gegenüber Menschen war er jedoch jederzeit lieb und brav. Mir war klar, dass es nicht einfach wird diesem Hund klar zu machen, dass ich der Herr bin, aber ich wusste dass wir mit viel Arbeit das mir und dem Hund gesteckte Ziel erreichen können!

Während unseres ersten Spaziergangs wurde mir gleich klar, was es heißt wenn ein Hund keine anderen Hunde mag. Und da Balou nicht gerade klein und schmächtig war, bedurfte es schon einer etwas höheren Kraftanstrengung, damit nichts passiert. Doch ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich diesem Hund alles beibringen werde was ein Hund braucht um auch mit anderen klar zu kommen. Und so machte ich mich an die Arbeit. Neben vielen langen Spaziergängen und Gehorsamkeitsübungen war es für mich auch sehr wichtig dem Hund die menschliche Nähe zu geben, die er bisher nie gekannt hatte. Denn vor seiner Tierheimzeit wurde er von einem Alkoholiker in einem Verschlag gehalten. So bekam Balou von mir sehr viele Streicheleinheiten und jedes Mal wenn wir während eines Spaziergangs anderen Hunden begegneten sprach ich mit ihm und beruhigte ihn, damit er so ruhig wie möglich war. Zu Beginn funktionierte das natürlich nicht immer, aber es wurde von Mal zu Mal besser. Und jedes Mal wenn ich wieder merkte, dass Balou freundlicher zu anderen Hunden ist, war auch ich erleichtert weil ich merkte, dass die Arbeit was nützt. Doch um ihn einmal wirklich zu testen musste ich etwas mehr Risiko eingehen und das tat ich dann auch:

Nachdem ich Balou zu einem erneuten Spaziergang aus dem Zwinger geholt hatte kam meine Mutter mit einem anderen Rottweiler, mit dem wir nebenbei noch immer gegangen sind, dazu und wie ein Wunder, es gab keinen Knurr von Balou. Die beiden verstanden sich prima und waren ab diesem Zeitpunkt die besten Freunde. Sogar die Tierpflegerin war erstaunt aber sie freute sich natürlich sehr darüber. Von diesem Zeitpunkt an gingen dann immer meine Mutter, ich, Balou und Ken (der andere Rottweiler) zusammen spazieren.

Doch all diese Arbeit wurde mir dann vom Vorstand des Tierheims zerstört. Nachdem ein Rottweiler in der Umgebung ein Kind tot gebissen hatte, mussten alle Rottweiler zum Wesenstest. Dies war natürlich mit Balou etwas schwieriger wie sich wohl jeder vorstellen konnte. Aber ich wusste, dass er auch das schaffen kann. Ich trainierte mit ihm all die Dinge die evtl. bei so einem Test geprüft werden könnten.
Dann kam auch schon der Test: Während eines Spaziergangs testete der Prüfer das Verhalten der Hunde und Balou war einsame Spitze, doch leider war der Prüfer schon durch Informationen des Tierheim-Vorstandes voreingenommen und so viel dann auch die Beurteilung von Balou aus. Man muss dazu sagen, dass die Vorsitzende des Tierschutzvereins und gleichzeitige 1. Vorsitzende des Tierheims keine großen Hunde mag und vor allem Balou nicht, weil sie der Meinung war, dass er super gefährlich sein. Doch alleine schon die Abneigung gegen Hunde einer bestimmten Größe lässt mir die Frage offen, wieso diese Frau hinter dem Tierschutz steht.
Balou wurde also von dem Prüfer als extrem gefährlich eingestuft und hatte somit keine Überlebenschance mehr. Da auch ich ihn leider nicht nach Hause holen konnte, denn wir haben ja bereits zwei Hunde und ein dritter wäre nicht gegangen, wobei ich im Nachhinein sagen muss, dass ich einen Zwinger hätte bauen sollen und ihn darein tun sollen, so wäre er wenigstens am Leben geblieben und hätte weiter die menschliche Zuneigung erfahren, die ihm so gut getan hat.
Doch was dann passierte ist schnell erzählt. Nur wenige Tage nach offizieller Bekanntgabe des Test-Ergebnisses bekam ich die Nachricht, dass Balou eingeschläfert wird und das schlimmste daran war, dass man mir noch nicht mal mehr die Möglichkeit gab mich von ihm zu verabschieden. Wie ihr euch vorstellen könnt habe ich eine Wahnsinns-Beziehung zu diesem Hund aufgebaut und es mir sehr weh getan hat, als ich das nächste Mal ins Tierheim bin und den leeren Zwinger gesehen habe. Mein größter Hass galt aber der 1. Vorsitzenden (die mich an dem Tag, als ich den leeren Zwinger das erste Mal gesehen habe gefragt hat ob alles in Ordnung ist – eine Frechheit oder????), mit der ich ein paar Tage später noch einen heftigen Disput hatte, in dem ich ihr sogar den Tod an den Hals gewünscht habe. Dies geschah alles in meiner Trauer und meinem Hass gegen diese Person, die den Tierschutz repräsentiert. Einige Wochen nach diesem Streit bekam ich dann Post vom Tierheim: Ich bekam Hausverbot und das hat bis heute noch bestand. Mir wurde sogar mit Polizei gedroht, doch für mich war klar, dass ich der Vorsitzenden nie was antun würde, aber mein Hass besteht auch heute noch im selben Maße wie damals.

Meine Mutter geht noch heute in das Tierheim, denn sie kümmerte sich noch weiter um Ken, den besten Freund von Balou. Dieser ist mittlerweile vermittelt. Ich habe kein Problem damit, wenn meine Mutter das Tierheim besucht, denn ich weiß, dass sie alles nur für die Hunde macht! Ich selber werde in das Tierheim wohl nie wieder einen Fuß setzten (dürfen?!)!
In diesem Sinne...........

ciaoi Chris

18 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Sommergirl

    22.09.2006, 14:10 Uhr von Sommergirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich mag diese Hunderasse nicht

  • Wurzelchen2

    16.03.2003, 12:34 Uhr von Wurzelchen2
    Bewertung: sehr hilfreich

    Tut mir leid. Schade, dass das Abschneiden von Balou so gar nicht berücksichtigt wurde. Wo du doch so dolle mit ihm trainiert hast.