Harry Potter und der Halbblutprinz (gebundene Ausgabe) / Joanne K. Rowling Testbericht

*Klappentext*
Seit Voldemort, der gefährlichste schwarze Magier aller Zeiten, zurückgekehrt ist, herrschen Aufruhr und Gewalt in der magischen Welt. Als Harry Potter und seine Freunde Ron und Hermine zu ihrem sechsten Schuljahr nach Hogwarts kommen, gelten strengste Sicherheitsmaßnahmen in der Zauberschule.
Dumbledore will seine Schützlinge vor dem Zugriff des Bösen bewahren. Um Harry zu wappnen, erforscht er mit ihm die Geschichte des Dunklen Lords. Ob auch Harrys Zaubertrankbuch, das früher einem „Halbblutprinzen“ gehörte, ihm helfen kann? Nur ein Detail fehlt, das Harry finden muss, dann liegt das Geheimnis um Voldemort offen. Dumbledore führt ihn, doch im alles entscheidenen Moment ist der Halbblutprinz zur Stelle und zeigt sein wahres Gesicht.

*Zum Inhalt*
Im Gegensatz zu den anderen Büchern verläuft der größte Teil ziemlich ruhig. Da nun Snapes langgehegter Wunsch, Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu werden, erfüllt wird, muss die Zaubertränke-Stelle neu besetzt werden, und zwar mit Horace Slughorn, einem ehemaligen Hogwarts-Lehrer. Da der nicht so hohe Anforderungen stellt, kann Harry überraschenderweise doch Zaubertränke belegen - allerdings fehlt ihm das Buch. Kein Problem: Der ihn bewundernde Slughorn leiht im fürs Erste ein altes Schulbuch, welches eine Überraschung enthält: Es ist das Buch des Halbblutprinzen. Auf einmal fällt es Harry leicht, die besten Tränke des ganzen Kurses zu mischen, sehr zu Hermines Ärger. Sie weiß von all den nützlichen Ergänzungen des Halbblutprinzen, die Harry eifrig befolgt.
Dumbledore, der sich der wachsenden Gefahr durch Voldemort bewusst ist, weiß, wie wichtig es ist, Harry, den „Auserwählten“, auf den späteren Kampf vorzubereiten. In mehreren Einzelstunden erforschen sie Tom Riddles Leben mithilfe von gesammelten Erinnerungen, die Harry und Dumbledore dank des Denkariums nochmal durchleben können. Allerdings fehlt ein wichtiger Bestandteil: Slughhorns Erinnerung über ein Gespräch mit Tom Riddle, welches die Lösung auf Voldemorts Unsterblichkeit enthält. Allerdings schämt sich Slughorn, so verändert er seine Erinnerung, die ihn Dumbledore gezwungen hat zu geben, so dass Harry nun von diesem den Auftrag erhält, die richtige Erinnerung zu bekommen. Dies gestaltet sich allerdings schwieriger als gedacht...
Weiterer wichtiger Punkt ist Malfoy, der von Voldemort gezwungen wird, Dumbledore zu töten. Sichere Unterstützung ist ihm hier Snape, der sich der Seite des Bösen zugekehrt hat. Harry, der ein Gespräch belauscht hatte, versucht immer wieder erst Hermine und Ron, dann Dumbledore klar zu machen, dass Malfoy und Snape unter einer Decke stecken und dass Snape einer der treuesten Handlanger Voldemorts ist. Hier irrt Dumbledore sich das erste Mal in seiner einzigartigen Gabe, Menschen zu durchschauen, was schreckliche Folgen hat...
Außer diesen Problemen gibt es noch die Sorgen, die fast jeder Jugendlich in Harrys Alter hat: die Liebe. Wie er nun entdeckt, würde er Dean Thomas am liebsten erwürgen, als der mit Rons Schwester, Ginny Weasley, zusammen kommt. Aber was würde Ron sagen, wenn er wüsste, dass sein bester Freund unsterblich in seine Schwester verliebt ist? Allerdings hat er mit Lavender Brown genug zu tun, die ihm, da sie jetzt zusammen sind, auf Schritt und Tritt folgt, was nicht nur Hermine, sondern nach einer Weile auch Ron selber nervt. Zwischen den beiden ist ein wochenlanger Streit im Gange, der damit anfängt, dass Ginny Ron vor Augen führt, dass Hermine Victor Krum geküsst hat. Zutiefst beleidigt durch dieses Vergehen, ist er sauer auf Hermine. Da sie nicht weiß, dass Ron wegen dieser alten Angelegenheit sauer ist, bringen sie seine Knutschereien mit Lavender so auf die Palme, dass Harry nicht weiß, wie er seine beiden besten Freunde je wieder vereinen soll...

*Meine Meinung*
Der vorletzte Harry Potter Band ist spannend wie eh und je, wenigstens am Schluss. J.K. Rowlings typischer Schreibstil sorgt dafür, dass man, nachdem man am Ende nur noch liest und nichts mehr mitkriegt, wie betäubt ist. Und anstatt dass die Spannung seit dem letzten Band nun erstmal ein wenig nachlässt, kann man sich nicht vorstellen, so lange auf den nächsten Band warten zu müssen.
Beim Inhalt habe ich die Haupthandlungen des Buches genannt, obwohl ich die Handlung vor der spannenden Endphase in den letzten Bänden noch interessanter fand. Es wurde zwar immer wieder erwähnt, wie Harry versucht hat, Malfoy im Raum der Wünsche aufzuspüren, aber bis zu den letzten 100 Seiten war die Handlung noch nicht übermäßig spannend. Man muss natürlich sagen, dass auch „nicht übermäßig spannend“ bei J.K. Rowling immer noch heißt, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann, schon allein weil man weiß, dass die Spannung stetig steigt und auf ein explosives Ende hinsteuert. Außerdem wird es ausgeglichen durch viel Witz, der trotz der spannenden und düsteren Handlung in vielen Situationen versteckt ist, schon allein durch Rowlings Wortwahl. Zum Beispiel ein Plakat in „Weasley’s zauberhafte Zauberscherze“ (das übrigens hervorragend läuft):

Wen ängstigt noch Du-weißt-schon-wer?
Ihr solltet EHER Angst haben vor
DU-SCHEISST-NIE-MEHR-
der Verstopfungssensation, die die Nation in Atem hält!

Dies ist nur eine von vielen Stellen, wo man einfach lachen muss, sodass -besonders in diesem Band- außer der Spannung und der einzigartigen Handlung auch Humor dazukommt, und diese Mischung macht das Buch absolut lesenswert!

*Zum Buch*
Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz
Original: Harry Potter and the Half-Blood-Prince
Autor: Joanne K. Rowling
übersetzt von: Klaus Fritz
Verlag: Carlsen
Original: Bloomsburry
Preis: 22,50 EUR