Runter mit den Spendierhosen - Die Ärzte Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von TimeQ
die ärzte - Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer! - CD-Kritik
Pro:
sehr abwechslungsreiche und größtenteils geniale Texte, ausgefallenes Design, viele Fotos und Texte im Booklet, relativ viele Songs
Kontra:
einige Lückenfüller (Las Vegas, Yoko Ono), nicht alle Lieder super (Herrliche Jahre)
Empfehlung:
Ja
Design & Allgemeines
Nicht nur der Titel dieser CD, welche 2000 in deutschen Landen erschien, ist höchst merkwürdig. Das ganze Design ist wohl das Abwegigste der ganzen Geschichte der Ärzte bzw. von die ärzte, vielleicht sogar das des neuen „Geräusch“ mit eingeschlos-sen. Und das will was heißen! Schienen Papphüllen die Lieblings-CD-Hüllen von die ärzte zu werden, haben sie sich diesmal etwas ganz Neues ausgedacht (aber Pappe ist auch wieder im Spiel). Geht man nichts ahnend durch die Schallplattenläden dieser Welt, sticht diese CD gleich ins Auge. Warum? Weil sie einfach nur blau ist. Und nicht nur das – sie ist aus Plüsch! Ja, die ärzte haben ihr 2000er Album in eine Plüschhülle eingepackt. Damit man auch weiß, dass die ärzte drin stecken, klebt noch ein schwarzer Zettel mit der Trackliste auf der (eingeschweißten) Verpackung. Genug zum Äußeren, was steckt drin? Drei Dinge: Erstmal ein kleiner Zettel, auf dem die Track-Auflistung in schöner Halbkreisform steht (links natürlich wieder die Gwendo-line) und die sonstigen Infos wie Produzent (wie gewohnt Uwe Hoffmann und die ärz-te) etc. Weiter geht\'s mit der „zweiten“ CD-Hülle, die eigentlich schon so im Laden hätte stehen können. (Natürlich) eine Papphülle, aber nicht zum Aufklappen. Rechts ist bloß ein kleiner Spalt, durch den die CD entnommen werden kann. Auf dem Cover der Hülle sind die ärzte von hinten als Hausmänner zu sehen (vor allem Bela sehr se-henswert), wie sie in einem Waschsalon auf ihre fertige Wäsche warten. Drunter Inter-pret und Titel der CD. Rückseite: Rechts wieder die „Halbkreis-Tracks“, oben links ein riesengroßes türkises „ä“ und drunter ein furchtbar wichtiger Warnhinweis (in sechs Worten: Aufpassen, dass die CD nicht zerkratzt). Die CD selbst – wen wundert\'s – natürlich auch vollkommen blau (bis auf die Rückseite natürlich). Aber, was kaum auffällt: Auf der CD steht noch in etwas hellerem Blau als der Hintergrund „BELA-FARINROD – Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!“ Das dritte Teil in der Verpackung stellt das Booklet dar, welches ziemlich dick ist. Was noch auffällt: Dass es bunt ist. Blau, rot, blau, gelb, blau, schwarz, blau, schwarz – und noch mal blau in den verschiedensten Farbtönen. Außerdem sind natürlich die Lyrics drin, oft in der bereits bekannten Halbkreisform (und inklusive der höchstwahrscheinlich beabsichtig-ten Fehler, wie bei „Planet Punk“), und ein paar lustige Bilder von die ärzte. U. a. ist da eine Szene aus dem „Wie es geht“-Video zu sehen, ferner gibt es ein Bild, wo sich Bela und Farin, noch immer vor den Waschmaschinen sitzend, lieb haben. Außerdem ist Farin beim Grinsen zu sehen, Rod beim Gitarre spielen, Bela und Farin beim ge-genseitigen Umbringen mit Pistolen (während Rod freundlich lächelt) und Farin (über-zeugter Nicht-Trinker), wie er eine Flasche Wasser grinsend ins Bild hält. Und noch viel mehr, da könnte ich allerdings noch Stunden drüber schreiben. In der Mitte gibt es natürlich wieder mal das Merchandising-Zeug, natürlich auch mit damals neuen die ärzte-Motiven, u. a. sind da oft Teufel zu sehen und T-Shirts mit dem Aufdruck „rock\'n\' roll übermensch“. Ganz hinten gibt es neben (bzw. unter) den Danksagungen noch drei witzige Symbole: Ein Schild mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz, na-türlich die Gwendoline und noch ein Schild mit dem Aufdruck „100 % Didgeridoo-free music“ Didgeridoos sind australische Instrumente, die den Klang geben, der am Ende von der Unplugged-Version von „Manchmal haben Frauen ...“ (auch auf der CD, aber nicht unplugged) zu hören ist. Das sollte genügen fürs Design!
Die einzelnen Songs mit Bewertung
1. ~~~ Wie es geht ~~~ (04:00)
Der erste Song war auch gleich erste Singleauskopplung und ein Chartbreaker. Kein Wunder, bei dieser hitverdächtigen Melodie. Auch der Text ist nett, aber alles andere als tiefgründig. Aber – es rockt ganz schön! Es geht um jemanden, der sich nicht traut, einer Frau zu sagen, dass er sie liebt. Typisches die ärzte-Thema, nett umgesetzt.
6/8 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „die ärzte (Japan-Edition)“
2. ~~~ Geld ~~~ (03:45)
Es geht recht ruhig los und um eine Frau, die Männer nach ihrem Einkommen beur-teilt. Nach ca. 01:00 rockt es dann aber los, doch die Reime und der Text bleiben klas-se wie vorher. Bei knappen 02:00 wird\'s dann wieder ruhiger, geht nach dem Refrain aber gleich wieder laut los. Bela singt eigentlich die ganze Zeit davon, dass alle immer nur Geld wollen und er das nicht okay findet. Doch dann am Ende gibt er zu, selbst viel Geld haben zu wollen! Klasse Song mit klasse Melodie.
7/7 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: Single „Nichts in der Welt“ (2004) (live)
3. ~~~ Gib mir Zeit ~~~ (02:10)
Vom Anfang her könnte man schließen, dass das ein hirnloses Lied wird. Es rockt auf einmal schnell und punkig los und das mit dummem Text. Aber es bessert sich! Farin weiß eben nicht, ob er seine alte Freundin behalten soll oder ob er sich eine neue su-chen soll. Am Tempo ändert sich aber nichts, dafür wird die Melodie besser. Das Gan-ze erinnert irgendwie ans \'95er „B.S.L.“ - auch wahnsinnig schnell und auch mit die-sen „Nein!“s!
3/4 Punkte, vergleichbar mit: B.S.L. (PP)
bisher nicht wiederveröffentlicht
4. ~~~ Dir ~~~ (03:39)
Ein sehr aussagekräftiger Titel, natürlich. Warum er so heißt? Weil sich so schön viele Wörter auf DIR reimen. „Hier“, „frier“, „Gier“, „triumphier“, „dafür“, „mir“ ... Das Ganze klingt recht unheimlich und still, bis dann der Refrain kommt und es losrockt. Dann kommt noch ein toll verschrammeltes Gitarren-Solo, aber insgesamt ist der Song doch zu langweilig.
4/7 Punkte, vergleichbar mit: nichts
bisher nicht wiederveröffentlicht
5. ~~~ Mondo Bondage ~~~ (03:02)
Auch dieses Lied ist recht schnell, gesungen von Rod, dessen Stimme perfekt zu dem Song passt. Textlich erinnert er stark ans 1988er „Bitte bitte“, und auch hier gibt es nicht viel Abwechslung: Es werden dauernd alle möglichen Kleidungsstücke aufge-zählt („Latexvinyl, Gummijacket, Ringe aus Stahl ...“) und dazu ein äußerst düsterer Sound. Nicht schlecht gemacht!
5/6 Punkte, vergleichbar mit: Bitte bitte (DindgW)
bisher nicht wiederveröffentlicht
6. ~~~ Onprangering ~~~ (03:55)
ONPRANGERING, was soll das sein? Die eingeenglischte Form vom deutschen „an-prangern“. Und was wird hier (übrigens von Farin) angeprangert? Z. B., dass er nicht mehr pinkeln kann. Und damit sich alles schön reimt, muss natürlich auch vieles furchtbar in die Länge gezogen werden: Aus „pisse“ (1. Person Singular von „pissen“) wird „pissé“, „Tripper“ heißt jetzt „Trippér“ und „kaputt“ wird zu „kapuht“. Der Sound ist ebenso witzig wie Text und Titel: Das Schlagzeug wird durch Buschtrom-meln ersetzt, die die ganze Zeit über erklingen und im Hintergrund ist ein hawaiiani-sches „Aaaaahhhhaaahhhaahhaahh“ zu hören. Klasse!
6/7 Punkte, vergleichbar mit: Jag älskar Sverige! (Geräusch)
bisher nicht wiederveröffentlicht
7. ~~~ Leichenhalle ~~~ (03:53)
Eine echte Rarität: Dieser Song wurde von allen drei die ärzte geschrieben! Rod schrieb die Melodie allein (ganze Arbeit geleistet!), aber alle drei den Text. Und dieser ist ebenso genial wie die Musik: Mit düsterem Sound beschreibt Bela (der singt näm-lich), wie er in einer LEICHENHALLE liegt und nicht weiß, wo seine Kumpels ab-geblieben sind. Dann entpuppen sich die Monster um ihn herum als Altbekannte ... mehr soll nicht verraten werden! Klasse Wendung am Schluss, einer der besten Songs auf der CD!
7/7 Punkte, vergleichbar mit: nichts
bisher nicht wiederveröffentlicht
8. ~~~ Der Optimist ~~~ (02:38)
Der Titel sagt, wie für die ärzte üblich, alles und nichts. Vor dem ersten Hören kann man sich nichts drunter vorstellen, aber danach kommt man drauf. Hier geht es näm-lich um einen, der fest davon überzeugt ist, dass seine Freundin zu ihm zurückkehrt, der Bundeskanzler (keine Namen werden genannt!) seine Arbeit gut machen wird, das Ozonloch beseitigt werden kann ... doch am Ende scheint er selbst irgendwie dran zu zweifeln. Gut gemacht, auch vom Sound her.
4/5 Punkte, vergleichbar mit: nichts
bisher nicht wiederveröffentlicht
9. ~~~ Alles so einfach ~~~ (04:27)
Hier mal wieder ein recht langsamer (und –weiliger) Song. Eigentlich genau das Ge-genteil vom Optimisten: Hier singt eher ein Pessimist, der sagt: „Wenn das mal AL-LES SO EINFACH wär, dann hätt ich drei Sorgen weniger.“ Die Polizei wäre arbeits-los, was ja wirklich ganz groß wäre. Weder besonders lustig noch traurig noch span-nend noch sonst was, einfach ein akzeptabler Song zwischendrin. Das Ende gestaltet sich aber als viel zu lang – anderthalb Minuten bloß eine relativ dumme Blasmusik-Melodie ist zu viel bzw. wenig!
5/8 Punkte, vergleichbar mit: Wenn es Abend wird (DBiM)
bisher nicht wiederveröffentlicht
10. ~~~ N 48.3 ~~~ (02:52)
Schon wieder so ein merkwürdiger Titel. Hier geht es um Farins nächtliche Versuche, Frauen in der Disco zu finden, doch immer geht irgendetwas schief, was, soll hier nicht verraten werden. Witziger Text, passende Melodie, aber etwas zu abwechslungs-los.
3/5 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „die ärzte (Japan-Edition)“, Single „Deine Schuld“ (2004) (unplugged)
11. ~~~ Manchmal haben Frauen ... ~~~ (04:12)
Der Titel ist mal wieder ein bekannter, da er als Single ausgekoppelt wurde und höchst erfolgreich war. Kein Wunder, bei dem Text: Es geht um Bela, der von einem Typen in einer Kneipe hören musste, dass Frauen manchmal ein kleines bisschen Haue gern hätten, worauf er so empört war, dass er zu seiner Freundin rannte, ihr alles erzählte, aber sie nicht ganz wie erhofft reagierte. Klasse! Auch die Melodie und die Soli (be-sonders in der Unplugged-Version) weisen auf einen seriösen Song hin, doch Fehlan-zeige.
7/8 Punkte, vergleichbar mit: Die Banane (PP)
wiederveröffentlicht auf: „die ärzte (Japan-Edition)“, „Rock’n’Roll Realschule“
12. ~~~ Las Vegas ~~~ (01:48)
Dieser kurze Song dürfte „Rock\'n\'Roll Realschule“-Hörern bestens aus dem Medley bekannt sein. Hier gibt es einen etwas anderen Text, der aber im Prinzip das Gleiche aussagt: LAS VEGAS, du bist so cool! Hier im perfekten Akzent von Bela gesungen, nicht schlecht. Aber im Prinzip fehlt der Sinn, und mitreißend ist der Song auch nicht gerade. Der Text ist aber lustig!
2/3 Punkte, vergleichbar mit: Nie wieder Krieg, nie mehr Las Vegas! (13)
bisher nicht wiederveröffentlicht
13. ~~~ Yoko Ono ~~~ (00:30)
Dieser Song ist etwas ganz Besonderes. Nicht etwa nur ein sinnloser Pausenfüller (gut, das vielleicht auch), sondern vor allem die KÜRZESTE SINGLE DER WELT, und das von der besten Band der Welt! in Video-Version dauert sie nur ca. eine dreiviertel Minute, hier gar nur eine halbe. Die Aussage: „Du bist doof, hau ab.“ YOKO ONO, die Witwe John Lennons, wird nur einmal erwähnt. Witzig!
1/1 Punkt, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: gleichnamiger Single (2001) (als „Do Brasil“ und „L’Age D’Or Mix“), „die ärzte (Japan-Edition)“
14. ~~~ Rock Rendezvous ~~~ (04:08)
Zwar hat Bela den Song ganz allein geschrieben (wie „Goldenes Handwerk“ ;o)), doch alle drei Mitglieder der besten Band der Welt kommen hier zum Zug, ähnlich wie im \'85er „\'Was hat der Junge doch für Nerven\'“. Es geht um die Beziehungen der die ärz-te untereinander! Bela und Farin empfinden nämlich schon seit ihrem ersten Treffen viel füreinander, Rod weniger. Das Ganze wird noch ein „bisschen“ extremer darge-stellt als hier, hört es euch selbst an! Text und Melodie, witziger geht\'s (fast) nicht!
8/8 Punkte, vergleichbar mit: „Was hat der Junge doch für Nerven“ (ISdÄ)
wiederveröffentlicht auf: „die ärzte (Japan-Edition)
15. ~~~ Baby ~~~ (04:32)
Grandioser Song. Die Melodie ist schön. Der Text ist perfekt. Der Sound ist umwer-fend. Aber der Reihe nach: Im Text geht es darum, dass man keine Tiere essen sollte. Ein Vegetarier-Song, könnte man denken. Aber nichts da! Man solle lieber Menschen essen, das hätte zahlreiche Vorteile, u. a. da dann weder von zu vielen Menschen noch von Nahrungsmangel gesprochen werden könnte. Also eher ein Kannibalen-Song, aber wie gesagt ein grandioser! Es liegen immer zahlreiche Stimmen übereinander, man erkennt gar nicht, welche jetzt die eigentliche Melodie singt (eine singt z. B. „aaahh“, eine „yeah yeah“, eine „Kannibalen“ und eine „Doch jetzt seh ich dich erbleichen, weil, ähh ...“) ... wenn man genau hinhört, erkennt man zahlreiche aberwitzige Details! Unbedingt anhören!
9/9 Punkte, vergleichbar mit: Blumen (DindgW)
bisher nichts wiederveröffentlicht
16. ~~~ Kann es sein? ~~~ (02:47)
Nach so vielen grandiosen Songs muss auch mal ein nicht GANZ so perfekter kom-men. In KANN ES SEIN? geht es darum, dass jemand sich klar machen muss, dass seine Freundin auch die Wahrheit ist und nicht nur ein Traum. die ärzte-typischer Text, „okaye“ Melodie, wunderbare Gitarrensoli. Alles in allem ein schöner Gute-Laune-Song mit Ohrwurm-Garantie.
4/5 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „die ärzte (Japan-Edition)“
17. ~~~ Ein Sommer nur für mich ~~~ (02:53)
Dafür ist dieser Track mal wieder super. Hier geht es darum: Es ist wieder Sommer! Doch keine Angst, das ist kein sinnfreier Ballermann-Song, sondern einer mit Tief-grund. Farin stellt nämlich die philosophische Frage: „Scheint die Sonne auch für Na-zis? Dürfen Faschos auch verreisen? Können Rassisten etwa auch den blauen Himmel sehen?“ Super Text, die Melodie hat Ohrwurm-Garantie, einfach toll.
5/5 Punkte, vergleichbar mit: Zitroneneis (DÄf!), Schrei nach Liebe (DBiM)
bisher nicht wiederveröffentlicht
18. ~~~ Rock\'n\'Roll Übermensch ~~~ (04:48)
Hier mal wieder ein sehr langer Track! Im, wie es www.laut.de beschreibt, „Manu-Chao-Stil“ erklingt hier das Gegenteil von Rock\'n\'Roll. die ärzte mit Elektro, das muss doch schief gehen! Denkste. Perfekt gemacht, super Text (der Rock\'n\'Roll Ü-bermensch wird zum Rock\'n\'Roll Überkater, zum -vater und zum Rock\'n\'Roll Alien und erzählt etwas über sich). Und die Soundeffekte sind grandios und passend. Cool!
9/9 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: gleichnamiger Single (2001) (mit diversen Mixes, für genaue Auflistung siehe http://dieaerzte.at/diskographie/2001-single-rock-n-roll-uebermensch.php)
19. ~~~ Herrliche Jahre ~~~ (03:50)
Zum Abschluss, nach all den Knallern, ein richtig mieser Track! Textlich unter Bal-lermann-Niveau („Das Leben ist \'ne Party! Eine einzige Party!“), nur die Reime sind okay. Die Melodie ist ebenso nervig wie das ständige „U-oh-ho!“ Langweiliger geht es kaum! Und dann noch knappe vier Minuten lang, schade um den Platz.
2/7 Punkte, vergleichbar mit: Ballermann-Songs aller Art! Na ja, nicht ganz
bisher nicht wiederveröffentlicht
Gesamt: 97/119 =
82 %
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HINWEISE ZUM BEWERTUNGSSYSTEM
Bei meinem Bewertungssystem wird jeder Song einzeln bewertet, und zwar nicht in Prozent oder (Schul-)Noten, sondern in Punkten. Da es aber weniger stört, wenn ein 01:00-Song mise-rabel ist, als wenn ein 05:00-Song schlecht ist, hängt die Anzahl der zu erreichenden Maxi-malpunktzahl für jeden Song von seiner Länge ab. Also kann ein 01:00- bei weitem nicht so viele Punkte erreichen wie ein 05:00-Song. Wie viele genau, das funktioniert so: Ab jeder halben Minute ist ein Song mehr zu erreichen. Eine Ausnahme bilden Unter-einer-Minute-Lieder: Die müssen nur 20 (und nicht 30) Sekunden lang sein, um einen Maximalpunkt erhal-ten zu können. (Lieder unter 20 Sekunden werden also nicht bewertet.) Also sieht das Ganze folgendermaßen aus:
00:00 – 00:19: 0 Maximalpunkte (0/0)
00:20 – 00:59: 1 Maximalpunkt (x/1)
01:00 – 01:29: 2 Maximalpunkte (x/2)
01:30 – 01:59: 3 Maximalpunkte (x/3)
02:00 – 02:29: 4 Maximalpunkte (x/4) und so weiter.
Die Ermittlung der Länge eines Liedes überlasse ich übrigens dem Programm WinAmp 5: Ich lege die CD ins Laufwerk und lese durch WinAmp die Länge des Stückes ab. Das ist weitaus zuverlässiger als die meisten Angaben auf CD-Hüllen.
Am Ende wird dann zusammengerechnet: Die erreichbaren Maximalpunkte und die tatsäch-lich erreichten Punkte. Schließlich wird ausgerechnet, wie viel Prozent die erreichten Punkte von den erreichbaren einnehmen. Diese Prozentzahl ergibt dann das Endergebnis, welches dann – im Gegensatz zu den einzelnen Liedern – auch in Prozent angegeben wird. CDs unter 20 % sind wirklich grottenschlecht, bis 40 % kaum erwähnenswert, bis 70 % durchschnittlich, bis 85 % ziemlich bis richtig gut und alles darüber deutet auf eine Top-CD hin.
Falls eine Doppel-CD vorliegt, werden übrigens die Punkte genauso zusammengezählt – nur eben von beiden CDs zusammen.
Noch einige Ausnahmen: Hat eine CD irgendwelche besonderen, nennenswerten Features wie besonders umfangreiche Booklets, Aufkleber o. Ä. kann es auch Aufwertungen geben und zwar bis zu 2 %. Abwertungen, z. B. für besonders schlechtes Design, gibt es dagegen nicht. Es kommt ja schließlich auf die Musik an und die wird schon bei den einzelnen Songs mit bewertet. Dasselbe gilt für sog. Nulltracks: Befindet sich vor dem eigentlichen ersten Lied noch ein weiteres (durch Zurückspulen zu erreichen), kann das noch mal 1 oder – wenn es richtig gut ist – 2 % für das Endergebnis draufgeben. Ist der Nulltrack dagegen schlecht, gibt es keine Abwertung. Man muss ihn sich ja nicht anhören, wenn man die CD auf normale Weise laufen lässt. „Normale“ Hidden Tracks, also welche hinter dem letzten Lied, werden dagegen normal mitbewertet, so wie jeder andere Song auch. Denn die gehören ja richtig mit zur CD und laufen auch, wenn man die CD nicht nach dem vermeintlich letzten Lied aus-schaltet.
Nicht nur der Titel dieser CD, welche 2000 in deutschen Landen erschien, ist höchst merkwürdig. Das ganze Design ist wohl das Abwegigste der ganzen Geschichte der Ärzte bzw. von die ärzte, vielleicht sogar das des neuen „Geräusch“ mit eingeschlos-sen. Und das will was heißen! Schienen Papphüllen die Lieblings-CD-Hüllen von die ärzte zu werden, haben sie sich diesmal etwas ganz Neues ausgedacht (aber Pappe ist auch wieder im Spiel). Geht man nichts ahnend durch die Schallplattenläden dieser Welt, sticht diese CD gleich ins Auge. Warum? Weil sie einfach nur blau ist. Und nicht nur das – sie ist aus Plüsch! Ja, die ärzte haben ihr 2000er Album in eine Plüschhülle eingepackt. Damit man auch weiß, dass die ärzte drin stecken, klebt noch ein schwarzer Zettel mit der Trackliste auf der (eingeschweißten) Verpackung. Genug zum Äußeren, was steckt drin? Drei Dinge: Erstmal ein kleiner Zettel, auf dem die Track-Auflistung in schöner Halbkreisform steht (links natürlich wieder die Gwendo-line) und die sonstigen Infos wie Produzent (wie gewohnt Uwe Hoffmann und die ärz-te) etc. Weiter geht\'s mit der „zweiten“ CD-Hülle, die eigentlich schon so im Laden hätte stehen können. (Natürlich) eine Papphülle, aber nicht zum Aufklappen. Rechts ist bloß ein kleiner Spalt, durch den die CD entnommen werden kann. Auf dem Cover der Hülle sind die ärzte von hinten als Hausmänner zu sehen (vor allem Bela sehr se-henswert), wie sie in einem Waschsalon auf ihre fertige Wäsche warten. Drunter Inter-pret und Titel der CD. Rückseite: Rechts wieder die „Halbkreis-Tracks“, oben links ein riesengroßes türkises „ä“ und drunter ein furchtbar wichtiger Warnhinweis (in sechs Worten: Aufpassen, dass die CD nicht zerkratzt). Die CD selbst – wen wundert\'s – natürlich auch vollkommen blau (bis auf die Rückseite natürlich). Aber, was kaum auffällt: Auf der CD steht noch in etwas hellerem Blau als der Hintergrund „BELA-FARINROD – Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!“ Das dritte Teil in der Verpackung stellt das Booklet dar, welches ziemlich dick ist. Was noch auffällt: Dass es bunt ist. Blau, rot, blau, gelb, blau, schwarz, blau, schwarz – und noch mal blau in den verschiedensten Farbtönen. Außerdem sind natürlich die Lyrics drin, oft in der bereits bekannten Halbkreisform (und inklusive der höchstwahrscheinlich beabsichtig-ten Fehler, wie bei „Planet Punk“), und ein paar lustige Bilder von die ärzte. U. a. ist da eine Szene aus dem „Wie es geht“-Video zu sehen, ferner gibt es ein Bild, wo sich Bela und Farin, noch immer vor den Waschmaschinen sitzend, lieb haben. Außerdem ist Farin beim Grinsen zu sehen, Rod beim Gitarre spielen, Bela und Farin beim ge-genseitigen Umbringen mit Pistolen (während Rod freundlich lächelt) und Farin (über-zeugter Nicht-Trinker), wie er eine Flasche Wasser grinsend ins Bild hält. Und noch viel mehr, da könnte ich allerdings noch Stunden drüber schreiben. In der Mitte gibt es natürlich wieder mal das Merchandising-Zeug, natürlich auch mit damals neuen die ärzte-Motiven, u. a. sind da oft Teufel zu sehen und T-Shirts mit dem Aufdruck „rock\'n\' roll übermensch“. Ganz hinten gibt es neben (bzw. unter) den Danksagungen noch drei witzige Symbole: Ein Schild mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz, na-türlich die Gwendoline und noch ein Schild mit dem Aufdruck „100 % Didgeridoo-free music“ Didgeridoos sind australische Instrumente, die den Klang geben, der am Ende von der Unplugged-Version von „Manchmal haben Frauen ...“ (auch auf der CD, aber nicht unplugged) zu hören ist. Das sollte genügen fürs Design!
Die einzelnen Songs mit Bewertung
1. ~~~ Wie es geht ~~~ (04:00)
Der erste Song war auch gleich erste Singleauskopplung und ein Chartbreaker. Kein Wunder, bei dieser hitverdächtigen Melodie. Auch der Text ist nett, aber alles andere als tiefgründig. Aber – es rockt ganz schön! Es geht um jemanden, der sich nicht traut, einer Frau zu sagen, dass er sie liebt. Typisches die ärzte-Thema, nett umgesetzt.
6/8 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „die ärzte (Japan-Edition)“
2. ~~~ Geld ~~~ (03:45)
Es geht recht ruhig los und um eine Frau, die Männer nach ihrem Einkommen beur-teilt. Nach ca. 01:00 rockt es dann aber los, doch die Reime und der Text bleiben klas-se wie vorher. Bei knappen 02:00 wird\'s dann wieder ruhiger, geht nach dem Refrain aber gleich wieder laut los. Bela singt eigentlich die ganze Zeit davon, dass alle immer nur Geld wollen und er das nicht okay findet. Doch dann am Ende gibt er zu, selbst viel Geld haben zu wollen! Klasse Song mit klasse Melodie.
7/7 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: Single „Nichts in der Welt“ (2004) (live)
3. ~~~ Gib mir Zeit ~~~ (02:10)
Vom Anfang her könnte man schließen, dass das ein hirnloses Lied wird. Es rockt auf einmal schnell und punkig los und das mit dummem Text. Aber es bessert sich! Farin weiß eben nicht, ob er seine alte Freundin behalten soll oder ob er sich eine neue su-chen soll. Am Tempo ändert sich aber nichts, dafür wird die Melodie besser. Das Gan-ze erinnert irgendwie ans \'95er „B.S.L.“ - auch wahnsinnig schnell und auch mit die-sen „Nein!“s!
3/4 Punkte, vergleichbar mit: B.S.L. (PP)
bisher nicht wiederveröffentlicht
4. ~~~ Dir ~~~ (03:39)
Ein sehr aussagekräftiger Titel, natürlich. Warum er so heißt? Weil sich so schön viele Wörter auf DIR reimen. „Hier“, „frier“, „Gier“, „triumphier“, „dafür“, „mir“ ... Das Ganze klingt recht unheimlich und still, bis dann der Refrain kommt und es losrockt. Dann kommt noch ein toll verschrammeltes Gitarren-Solo, aber insgesamt ist der Song doch zu langweilig.
4/7 Punkte, vergleichbar mit: nichts
bisher nicht wiederveröffentlicht
5. ~~~ Mondo Bondage ~~~ (03:02)
Auch dieses Lied ist recht schnell, gesungen von Rod, dessen Stimme perfekt zu dem Song passt. Textlich erinnert er stark ans 1988er „Bitte bitte“, und auch hier gibt es nicht viel Abwechslung: Es werden dauernd alle möglichen Kleidungsstücke aufge-zählt („Latexvinyl, Gummijacket, Ringe aus Stahl ...“) und dazu ein äußerst düsterer Sound. Nicht schlecht gemacht!
5/6 Punkte, vergleichbar mit: Bitte bitte (DindgW)
bisher nicht wiederveröffentlicht
6. ~~~ Onprangering ~~~ (03:55)
ONPRANGERING, was soll das sein? Die eingeenglischte Form vom deutschen „an-prangern“. Und was wird hier (übrigens von Farin) angeprangert? Z. B., dass er nicht mehr pinkeln kann. Und damit sich alles schön reimt, muss natürlich auch vieles furchtbar in die Länge gezogen werden: Aus „pisse“ (1. Person Singular von „pissen“) wird „pissé“, „Tripper“ heißt jetzt „Trippér“ und „kaputt“ wird zu „kapuht“. Der Sound ist ebenso witzig wie Text und Titel: Das Schlagzeug wird durch Buschtrom-meln ersetzt, die die ganze Zeit über erklingen und im Hintergrund ist ein hawaiiani-sches „Aaaaahhhhaaahhhaahhaahh“ zu hören. Klasse!
6/7 Punkte, vergleichbar mit: Jag älskar Sverige! (Geräusch)
bisher nicht wiederveröffentlicht
7. ~~~ Leichenhalle ~~~ (03:53)
Eine echte Rarität: Dieser Song wurde von allen drei die ärzte geschrieben! Rod schrieb die Melodie allein (ganze Arbeit geleistet!), aber alle drei den Text. Und dieser ist ebenso genial wie die Musik: Mit düsterem Sound beschreibt Bela (der singt näm-lich), wie er in einer LEICHENHALLE liegt und nicht weiß, wo seine Kumpels ab-geblieben sind. Dann entpuppen sich die Monster um ihn herum als Altbekannte ... mehr soll nicht verraten werden! Klasse Wendung am Schluss, einer der besten Songs auf der CD!
7/7 Punkte, vergleichbar mit: nichts
bisher nicht wiederveröffentlicht
8. ~~~ Der Optimist ~~~ (02:38)
Der Titel sagt, wie für die ärzte üblich, alles und nichts. Vor dem ersten Hören kann man sich nichts drunter vorstellen, aber danach kommt man drauf. Hier geht es näm-lich um einen, der fest davon überzeugt ist, dass seine Freundin zu ihm zurückkehrt, der Bundeskanzler (keine Namen werden genannt!) seine Arbeit gut machen wird, das Ozonloch beseitigt werden kann ... doch am Ende scheint er selbst irgendwie dran zu zweifeln. Gut gemacht, auch vom Sound her.
4/5 Punkte, vergleichbar mit: nichts
bisher nicht wiederveröffentlicht
9. ~~~ Alles so einfach ~~~ (04:27)
Hier mal wieder ein recht langsamer (und –weiliger) Song. Eigentlich genau das Ge-genteil vom Optimisten: Hier singt eher ein Pessimist, der sagt: „Wenn das mal AL-LES SO EINFACH wär, dann hätt ich drei Sorgen weniger.“ Die Polizei wäre arbeits-los, was ja wirklich ganz groß wäre. Weder besonders lustig noch traurig noch span-nend noch sonst was, einfach ein akzeptabler Song zwischendrin. Das Ende gestaltet sich aber als viel zu lang – anderthalb Minuten bloß eine relativ dumme Blasmusik-Melodie ist zu viel bzw. wenig!
5/8 Punkte, vergleichbar mit: Wenn es Abend wird (DBiM)
bisher nicht wiederveröffentlicht
10. ~~~ N 48.3 ~~~ (02:52)
Schon wieder so ein merkwürdiger Titel. Hier geht es um Farins nächtliche Versuche, Frauen in der Disco zu finden, doch immer geht irgendetwas schief, was, soll hier nicht verraten werden. Witziger Text, passende Melodie, aber etwas zu abwechslungs-los.
3/5 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „die ärzte (Japan-Edition)“, Single „Deine Schuld“ (2004) (unplugged)
11. ~~~ Manchmal haben Frauen ... ~~~ (04:12)
Der Titel ist mal wieder ein bekannter, da er als Single ausgekoppelt wurde und höchst erfolgreich war. Kein Wunder, bei dem Text: Es geht um Bela, der von einem Typen in einer Kneipe hören musste, dass Frauen manchmal ein kleines bisschen Haue gern hätten, worauf er so empört war, dass er zu seiner Freundin rannte, ihr alles erzählte, aber sie nicht ganz wie erhofft reagierte. Klasse! Auch die Melodie und die Soli (be-sonders in der Unplugged-Version) weisen auf einen seriösen Song hin, doch Fehlan-zeige.
7/8 Punkte, vergleichbar mit: Die Banane (PP)
wiederveröffentlicht auf: „die ärzte (Japan-Edition)“, „Rock’n’Roll Realschule“
12. ~~~ Las Vegas ~~~ (01:48)
Dieser kurze Song dürfte „Rock\'n\'Roll Realschule“-Hörern bestens aus dem Medley bekannt sein. Hier gibt es einen etwas anderen Text, der aber im Prinzip das Gleiche aussagt: LAS VEGAS, du bist so cool! Hier im perfekten Akzent von Bela gesungen, nicht schlecht. Aber im Prinzip fehlt der Sinn, und mitreißend ist der Song auch nicht gerade. Der Text ist aber lustig!
2/3 Punkte, vergleichbar mit: Nie wieder Krieg, nie mehr Las Vegas! (13)
bisher nicht wiederveröffentlicht
13. ~~~ Yoko Ono ~~~ (00:30)
Dieser Song ist etwas ganz Besonderes. Nicht etwa nur ein sinnloser Pausenfüller (gut, das vielleicht auch), sondern vor allem die KÜRZESTE SINGLE DER WELT, und das von der besten Band der Welt! in Video-Version dauert sie nur ca. eine dreiviertel Minute, hier gar nur eine halbe. Die Aussage: „Du bist doof, hau ab.“ YOKO ONO, die Witwe John Lennons, wird nur einmal erwähnt. Witzig!
1/1 Punkt, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: gleichnamiger Single (2001) (als „Do Brasil“ und „L’Age D’Or Mix“), „die ärzte (Japan-Edition)“
14. ~~~ Rock Rendezvous ~~~ (04:08)
Zwar hat Bela den Song ganz allein geschrieben (wie „Goldenes Handwerk“ ;o)), doch alle drei Mitglieder der besten Band der Welt kommen hier zum Zug, ähnlich wie im \'85er „\'Was hat der Junge doch für Nerven\'“. Es geht um die Beziehungen der die ärz-te untereinander! Bela und Farin empfinden nämlich schon seit ihrem ersten Treffen viel füreinander, Rod weniger. Das Ganze wird noch ein „bisschen“ extremer darge-stellt als hier, hört es euch selbst an! Text und Melodie, witziger geht\'s (fast) nicht!
8/8 Punkte, vergleichbar mit: „Was hat der Junge doch für Nerven“ (ISdÄ)
wiederveröffentlicht auf: „die ärzte (Japan-Edition)
15. ~~~ Baby ~~~ (04:32)
Grandioser Song. Die Melodie ist schön. Der Text ist perfekt. Der Sound ist umwer-fend. Aber der Reihe nach: Im Text geht es darum, dass man keine Tiere essen sollte. Ein Vegetarier-Song, könnte man denken. Aber nichts da! Man solle lieber Menschen essen, das hätte zahlreiche Vorteile, u. a. da dann weder von zu vielen Menschen noch von Nahrungsmangel gesprochen werden könnte. Also eher ein Kannibalen-Song, aber wie gesagt ein grandioser! Es liegen immer zahlreiche Stimmen übereinander, man erkennt gar nicht, welche jetzt die eigentliche Melodie singt (eine singt z. B. „aaahh“, eine „yeah yeah“, eine „Kannibalen“ und eine „Doch jetzt seh ich dich erbleichen, weil, ähh ...“) ... wenn man genau hinhört, erkennt man zahlreiche aberwitzige Details! Unbedingt anhören!
9/9 Punkte, vergleichbar mit: Blumen (DindgW)
bisher nichts wiederveröffentlicht
16. ~~~ Kann es sein? ~~~ (02:47)
Nach so vielen grandiosen Songs muss auch mal ein nicht GANZ so perfekter kom-men. In KANN ES SEIN? geht es darum, dass jemand sich klar machen muss, dass seine Freundin auch die Wahrheit ist und nicht nur ein Traum. die ärzte-typischer Text, „okaye“ Melodie, wunderbare Gitarrensoli. Alles in allem ein schöner Gute-Laune-Song mit Ohrwurm-Garantie.
4/5 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „die ärzte (Japan-Edition)“
17. ~~~ Ein Sommer nur für mich ~~~ (02:53)
Dafür ist dieser Track mal wieder super. Hier geht es darum: Es ist wieder Sommer! Doch keine Angst, das ist kein sinnfreier Ballermann-Song, sondern einer mit Tief-grund. Farin stellt nämlich die philosophische Frage: „Scheint die Sonne auch für Na-zis? Dürfen Faschos auch verreisen? Können Rassisten etwa auch den blauen Himmel sehen?“ Super Text, die Melodie hat Ohrwurm-Garantie, einfach toll.
5/5 Punkte, vergleichbar mit: Zitroneneis (DÄf!), Schrei nach Liebe (DBiM)
bisher nicht wiederveröffentlicht
18. ~~~ Rock\'n\'Roll Übermensch ~~~ (04:48)
Hier mal wieder ein sehr langer Track! Im, wie es www.laut.de beschreibt, „Manu-Chao-Stil“ erklingt hier das Gegenteil von Rock\'n\'Roll. die ärzte mit Elektro, das muss doch schief gehen! Denkste. Perfekt gemacht, super Text (der Rock\'n\'Roll Ü-bermensch wird zum Rock\'n\'Roll Überkater, zum -vater und zum Rock\'n\'Roll Alien und erzählt etwas über sich). Und die Soundeffekte sind grandios und passend. Cool!
9/9 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: gleichnamiger Single (2001) (mit diversen Mixes, für genaue Auflistung siehe http://dieaerzte.at/diskographie/2001-single-rock-n-roll-uebermensch.php)
19. ~~~ Herrliche Jahre ~~~ (03:50)
Zum Abschluss, nach all den Knallern, ein richtig mieser Track! Textlich unter Bal-lermann-Niveau („Das Leben ist \'ne Party! Eine einzige Party!“), nur die Reime sind okay. Die Melodie ist ebenso nervig wie das ständige „U-oh-ho!“ Langweiliger geht es kaum! Und dann noch knappe vier Minuten lang, schade um den Platz.
2/7 Punkte, vergleichbar mit: Ballermann-Songs aller Art! Na ja, nicht ganz
bisher nicht wiederveröffentlicht
Gesamt: 97/119 =
82 %
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HINWEISE ZUM BEWERTUNGSSYSTEM
Bei meinem Bewertungssystem wird jeder Song einzeln bewertet, und zwar nicht in Prozent oder (Schul-)Noten, sondern in Punkten. Da es aber weniger stört, wenn ein 01:00-Song mise-rabel ist, als wenn ein 05:00-Song schlecht ist, hängt die Anzahl der zu erreichenden Maxi-malpunktzahl für jeden Song von seiner Länge ab. Also kann ein 01:00- bei weitem nicht so viele Punkte erreichen wie ein 05:00-Song. Wie viele genau, das funktioniert so: Ab jeder halben Minute ist ein Song mehr zu erreichen. Eine Ausnahme bilden Unter-einer-Minute-Lieder: Die müssen nur 20 (und nicht 30) Sekunden lang sein, um einen Maximalpunkt erhal-ten zu können. (Lieder unter 20 Sekunden werden also nicht bewertet.) Also sieht das Ganze folgendermaßen aus:
00:00 – 00:19: 0 Maximalpunkte (0/0)
00:20 – 00:59: 1 Maximalpunkt (x/1)
01:00 – 01:29: 2 Maximalpunkte (x/2)
01:30 – 01:59: 3 Maximalpunkte (x/3)
02:00 – 02:29: 4 Maximalpunkte (x/4) und so weiter.
Die Ermittlung der Länge eines Liedes überlasse ich übrigens dem Programm WinAmp 5: Ich lege die CD ins Laufwerk und lese durch WinAmp die Länge des Stückes ab. Das ist weitaus zuverlässiger als die meisten Angaben auf CD-Hüllen.
Am Ende wird dann zusammengerechnet: Die erreichbaren Maximalpunkte und die tatsäch-lich erreichten Punkte. Schließlich wird ausgerechnet, wie viel Prozent die erreichten Punkte von den erreichbaren einnehmen. Diese Prozentzahl ergibt dann das Endergebnis, welches dann – im Gegensatz zu den einzelnen Liedern – auch in Prozent angegeben wird. CDs unter 20 % sind wirklich grottenschlecht, bis 40 % kaum erwähnenswert, bis 70 % durchschnittlich, bis 85 % ziemlich bis richtig gut und alles darüber deutet auf eine Top-CD hin.
Falls eine Doppel-CD vorliegt, werden übrigens die Punkte genauso zusammengezählt – nur eben von beiden CDs zusammen.
Noch einige Ausnahmen: Hat eine CD irgendwelche besonderen, nennenswerten Features wie besonders umfangreiche Booklets, Aufkleber o. Ä. kann es auch Aufwertungen geben und zwar bis zu 2 %. Abwertungen, z. B. für besonders schlechtes Design, gibt es dagegen nicht. Es kommt ja schließlich auf die Musik an und die wird schon bei den einzelnen Songs mit bewertet. Dasselbe gilt für sog. Nulltracks: Befindet sich vor dem eigentlichen ersten Lied noch ein weiteres (durch Zurückspulen zu erreichen), kann das noch mal 1 oder – wenn es richtig gut ist – 2 % für das Endergebnis draufgeben. Ist der Nulltrack dagegen schlecht, gibt es keine Abwertung. Man muss ihn sich ja nicht anhören, wenn man die CD auf normale Weise laufen lässt. „Normale“ Hidden Tracks, also welche hinter dem letzten Lied, werden dagegen normal mitbewertet, so wie jeder andere Song auch. Denn die gehören ja richtig mit zur CD und laufen auch, wenn man die CD nicht nach dem vermeintlich letzten Lied aus-schaltet.
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