SACHSENRING AUTOM.AG O.N. (WKN716220) Testbericht

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Erfahrungsbericht von heisswiekalt

Die nächste Pleite?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Trotz eines Kursverlustes von mehr als der Hälfte des Vortageswertes für die Aktie, möchte die Unternehmenssprecherin Antje Günther keinen Kommentar zum heute veröffentlichten Artikel in der Zeitung „Die Welt“ abgeben. Dieses Verhalten zu erklären, obwohl die Zeitung berichtet, dass Sachsenring schon in dieser Woche der Gang zum Insolvenzrichter drohe, fällt mir schwer. Aufgabe des Unternehmens muß es vielmehr sein, die Gerüchte im Keim zu ersticken und statt des Schweigens ein offizielles Statement ab zu geben. Genau dieses Fehlverhalten ist der Aufhänger meines Berichtes. Meiner Meinung nach ist die Gefahr einer Insolvenz sehr sehr hoch und die Anleger sollten sich überlegen, ob sie trotz des herben Kursrückganges nicht doch noch aussteigen sollten. Käufern kann ich nur von einem Investment abraten, zumindest so lange keinen neuen Daten/Informationen kommen.

Was macht Sachsenring?

Die Sachsenring Automobiltechnik AG bezeichnet ist ein Automobildienstleister für Sonderlösungen und Spezialprodukte. Die ehemalige VEB Sachsenring, so hieß der Konzern bis nach der Wende 1991, produzierte zu Zeiten der DDR insgesamt 3,3 millionen Trabbis. Organisatorisch wurde die Sachsenring Automobiltechnik AG für den Börsengang in eine Holding umfunktioniert. Zu diesem Zwecke wurde das Komponenten- und Systemgeschäft aus der AG herausgelöst und in der Tochter Sachsenring Fahrzeugtechnik GmbH zusammengefaßt. Diese Gesellschaft ist nunmehr für die Fahrzeug-Systemtechnik verantwortlich, die auf Anwendungen für den Karosseriebau sowie auf die Baugruppenmontage einschließlich komplexer mechanischer Bearbeitungsprozesse ausgerichtet ist. Ferner werden Aluminium- und Buntmetall- sowie Kunststofferzeugnisse hergestellt und das Ersatzteilgeschäft betrieben. Wichtige Kunden sind neben dem VW-Konzern und Opel fast alle bedeutenden Kfz- und Nutzfahrzeug-Hersteller Europas.

Der ehemalige Trabbiproduzent ging bereits 1998 an den Neuen Markt und war damit ein Exot unter den Stars der New Economy. Der Aktienkurs kannte aber von Beginn an nur einen Weg: gen Süden! Zum Zeitpunkt der Emission vor rund 4 Jahren lag der Aktienkurs bei über 30 EUR, nach der Meldung heute steht die Aktie bei 1,64 EUR. Die Gründe hierfür liegen nicht am ursprünglichen Geschäftsmodell, Sachsenring hatte sehr viel Pech mit Übernahmen bzw. gescheiterten Übernahmen und den damit verbundenen Kosten.

Wie geht’s weiter?

Unter Berufung auf gut informierte Kreise heißt es in dem Bericht der Zeitung „Die Welt“, dass am morgigen Dienstag ein letztes Gespräch mit den finanzierenden Banken anberaumt ist. Sollte es Sachsenring nicht gelingen, ein tragfähiges Konzept vorzulegen, müsse am Donnerstag Insolvenz angemeldet werden. Dieses Gespräch hat die Unternehmenssprecherin mittlerweile bestätigt.

Ich befürchte, daß eine Insolvenz bevor steht. Die Banken sind mittlerweile sehr kritisch geworden und verweigern auch guten Unternehmen wichtige Finanzierungsmittel. Meiner Ansicht nach sollte man die Finger von dem Titel fern halten.

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