SEG VCR-4350 Testbericht

Eins der wohl merkwürdigsten Phänomene der Neuzeit ist, dass Videorecorder immer noch teurer sind als DVD-Player. Sicherlich ist die DVD-Technik immer weiter auf dem Vormarsch, auch die neueren DVD-Brenner werden wohl in Zukunft jeden Videorecorder ersetzen. Ich besitze trotzdem noch einen solchen \"veralteten\" Videorecorder, den ich euch nun vorstellen möchte. Es handelt sich dabei um den \"SEG VCR4350\". Dieses Gerät habe ich mir vor etwa zwei Jahren für 79,-EUR gekauft. Damals lag der Preis für einen einfachen DVD-Player schon bei knapp 50,-EUR. Neu gibt es wahrscheinlich keine Exemplare mehr zu kaufen, aber gebrauchte Modelle sind sicherlich noch zu haben.


Lieferumfang
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Im Lieferumfang gab es eigentlich nicht viel Zubehör, im Karton fand ich lediglich den Videorecorder, die Fernbedienung mit Batterien, ein einfaches Antennenkabel und eine Bedienungsanleitung. Das reichte aber auf jeden Fall aus, um sofort alles anzuschließen und den Recorder in Betrieb zu nehmen.


Technische Details
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Hier die technischen Daten, die sicherlich einige von euch interessieren werden:

- Abmessungen: 360 x 90 x 288 mm
- Gewicht: 3,85 kg
- Spannung: 230 V, 50 Hz
- Leistungsaufnahme: 15 W
- Videosystem: PAL -B/G
- Ton: Mono
- Kanalbereiche: VHF 2 - 12; UHF 21 - 69; CATV S1 - S41
- Programmplätze: 99 + AUX
- HF-Ausgang: UHF CH 21 - 69
- Videostandard: VHS
- Geschwindigkeiten: SP / LP
- Timer: 8 Programme pro Monat, VPS/PDC, ShowView
- Anschlüsse: Antenne IN, Antenne OUT, SCART


Anschluss
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Die Installation ist sehr schnell erledigt. Auf der letzten Seite der Anleitung ist dafür nämlich eine \"Installationsanleitung für eilige\". Es gilt also die Batterien (2x AAA) in die Fernbedienung einzulegen und die Kabel entsprechend zu verbinden. Ich habe mich dabei für ein SCART-Kabel entschieden, da ich den Videorecorder an meinen Sat-Receiver anschließen musste.


Design
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Das Design des Recorders ist sehr schön, die Front ist schlicht und funktionell. Das schwarze Gehäuse passt sich so fast überall ein. Auf der Frontblende sind diverse Tasten angebracht, die die schnelle und einfache Bedienung auch ohne Fernbedienung gewährleisten. Der Videorecorder ist somit auf jeden Fall in einem zeitlosen Design gestaltet.

Die Fernbedienung passt sich dem an, sie ist schön klein und sehr handlich.


Bedienung
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Auch die Bedienung ist ansich sehr einfach zu erlernen, zumal das OSD-Menü auch auf Deutsch ist. Alle Funktionen lassen sich so einfach über den Fernseher einstellen. Mithilfe der Navigationstasten auf der Fernbedienung wählt man sich durch die verschiedenen Einstellungspunkte. Zunächst sollte man die Grundeinstellungen vornehmen, dazu gehört die Uhrzeit, die man natürlich nur einmal einstellen muss, man sollte sie trotzdem so genau wie möglich stellen, da sich der Videorecorder bei der Aufnahme danach richtet. Die Uhrzeit wird dann übrigens immer auf dem Display an der Frontseite angezeigt, auch wenn der Videorecorder auf Stand-By steht - man kann ihn also nur völlig ausschalten, wenn man ihn vom Netz trennt.

Gut finde ich, dass am Videorecorder selbst eine Record-Taste ist, die man schnell mal drücken kann, falls man spontane Aufnahmen machen möchte, sobald man die drückt werden fünf Minuten aufgenommen, wird die Taste innerhalb dieser Zeit nochmals gedrückt, verlängert sich die Zeit nochmal um fünf Minuten, dies kann beliebig fortgesetzt werden (kann dann auch für unbestimmte Zeit vorgenommen werden).

Die Programmierung der Aufnahme ist durch das ShowView-System sehr einfach. Man braucht nur die ShowView-Nummer aus der Fernsehzeitung eingeben, nachdem man die ShowView-Taste gedrückt hat, dann eine Videokassette einzulegen und den Rest macht der Recorder von sich aus. Dabei kann man in einem Monat bis zu acht Aufnahmen programmieren, das reicht im Normalfall eigentlich aus, da auf eine Videokassette sowieso nur zwei Spielfilme passen.

Man kann bei der Aufnahme zudem zwischen LongPlay und ShortPlay umschalten, normalerweise ist ShortPlay aktiviert, beim LongPlay wird die Abspiel- bzw. Aufnahmegeschwindigkeit verringert, sodass man die doppelte Aufnahmezeit zur Verfügung hat, darunter leidet natürlich die Qualität der Aufnahme.

An der Frontseite kann man dann per Cinch-Kabel eine externe Quelle anschließen (z.B. Videokamera) und die dann aufnehmen.

Die Bedienung ist insich sehr einfach, die Fernbedienung ist auch einigermaßen übersichtlich gestaltet, man kann alle Funktionen damit steuern. Die beigefügte Anleitung ist sehr übersichtlich gestaltet und einfach geschrieben, sodass man hier eigentlich alle Details und Funktionen erklärt bekommt. Ich brauchte sie eigentlich nicht zu lesen, da sich die meisten Funktionen von allein erklärten.


Bild- & Tonqualität
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Der wohl wichtigste Aspekt eines Videorecorders ist die Bild- und Klangqualität. Nunja, das Bild ist natürlich nicht mit dem einer DVD zu vergleichen. Ich benutze den Recorder eigentlich nur für eigenen Aufnahmen, fertige Kaufvideos habe ich damit eher selten abgespielt. Die Abspielqualität letzterer ist befriedigend. Es gibt sicherlich noch schlechtere Bildqualitäten, wenn ich eine Schulnote dafür vergeben müsste, wäre es eine Drei. Ich denke, dass es für Kaufvideos eigentlich keine Verwendung mehr gibt, da die DVD günstiger und qualitativ besser ist.

Bei Aufnahmen gibt es je nach verwendeter Videokassette eine etwa ähnliche Bildqualität. Ich nehme meistens Serien oder Shows auf, die ich mir sowieso nur einmal anschaue, weil ich sie sonst verpasst hätte. Dafür reicht die Qualität auf jeden Fall aus. Ich habe auch schon einige Filme damit aufgenommen und archiviert, die kann man sich auch recht gut ansehen, alzu schlecht ist das Bild also nicht.

Die Klangqualität ist leider durch den Monoton etwas zurückgeblieben. Man muss beim Abspielen die Lautstärke doch etwa höher stellen, um den Sound richtig hören zu können. Dabei kommt dann auch ein Rauschen zum Vorschein. Hier gilt dann aber doch das gleiche wie bei der Bildqualität - eine Schulnote hier: Vier!


Meine Meinung
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Wie schon erwähnt, ist die DVD hinsichtlich Bild- und Klangqualität der VHS um Längen vorraus, mein Videorecorder ist mit trotzdem ans Herz gewachsen, er leistet immer noch seien Dienst und ist für schnelle einfache Aufnahmen von Sendungen, die man sich sowieso nur einmal anschaut, völlig ausreichend. Ich benutze übrigens die Videokassetten vom ALDI (Nord), dort gibt es Zweierpacks (2x 240 Minuten) für etwa 3,50 EUR. Die Aufnahmen werden auch nach vielen Überschreibungen noch so wie beim ersten Mal. Somit ist es eine günstige Möglichkeit, Aufnahmen vorzunehmen.
Ein weiterer positiver Aspekt ist der superschnelle Rücklauf, am Ende einer Kassette kann man sie so innerhalb kurzer Zeit (etwa eine Minute für eine 240er) bis an den Anfang spulen, dabei hört man das Laufwerk richtig. Ansonsten ist die Geräuschentwicklung des Recorders sehr gering und fast nicht zu hören.

Ich werde mir jedenfalls keinen teuren DVD-Recorder kaufen, denn wenn ich einen Film gucken möchte, kann ich mir auch die DVD dazu kaufen und brauche ihn nicht aufzunehmen.


Fazit
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Der \"SEG VCR4350\" ist ein einfacher Videorecorder, der für den Normalgebrauch auf jeden Fall ausreichend ist. Zwar ist der Mono-Klang etwas dürftig, aber die Videoaufnahmen lassen sich trotzdem ansehen. Ein positiver Aspekt ist das Design und die einfache Bedienung, insbesondere durch das ShowView-System. Ich spreche also eine eingeschränkte Empfehlung aus.


07.06.2005 by GentleGreg