TuneUp Utilities 2006 Testbericht

Eigentlich war ich nur auf der Suche nach einem übersichtlichen Programm, das die Möglichkeit bietet, Visual Styles (Desktop aussehen verändern) mit einem kleinen Vorschaubild aufzulisten. Beim Störbern stieß ich auf TuneUp: laut der Beschreibung hatte er all das, was ich suchte - und noch einiges an Features mehr, die mich letztenendes auch zum Kauf überredeten.

Zur Installation gibt es nicht wirklich viel zu sagen. Diese läuft wie bei jedem Programm ab: der Autostart startet, man wählt einen Installationspfad und wartet, bis die Installation komplett ist. Dies dauerte eine gute Minute, oder auch zwei, jedenfalls konnte ich das Programm starten und näher betrachten.

Freundliche, helle Farben und eine übersichtliche Benutzerebene kamen mir entgegen. Auf der linken Seite befand sich eine Navigation, die verschiedene Kategorien anzeigte: Anpassen & Informieren, Aufräumen & Reparieren, Optimieren & Verbessern, Verwalten & Kontrollieren, Daten retten & Vernichten. Um nun nicht alles durcheinander zu bringen, der Reihe nach:

Anpassen & Informieren
Unter dieser Kategorie fand ich mehrere Möglichkeiten. TuneUp SystemControl, mit dessen Hilfe ich detailiert in das System und dessen Aussehen eintreten konnte. Animationen, Effekte, Menüdarstellung, größe der Symbole, Eingabeoptionen, Privatsphäre, Benutzeranmeldung, Systemdaten, Startleiste, Taskleiste - das waren so ziemlich die Wichtigsten Optionen. Damit konnte ich so ziemlich jedes unscheinbare Detail von Windows individuell anpassen. Unter anderem konnte ich die automatischen Updates abschalten, zwischen zwei Anmeldebildschirmen wählen, die größe der Miniaturbilder einstellen, Kontextmenüs verwalten und Startseiten festlegen. Auch hier wurde darauf geachtet, alles übersichtlich zu gestalten; und das ist meines Erachtens auch gut gelungen. Ich fand mich auf anhieb zurecht. Nette Möglichkeiten sind es außerdem, so ließ sich zum Beispiel eine kleine Grafik in die Eigenschaften des Arbeitsplatzes einbinden, so dass es etwas privateres erhält.

Unter TuneUp StartUp Manager wurden alle Programme aufgelistet, die mit Windows gestartet werden. Neben jedem Eintrag steht außerdem eine Bewertung die besagt, wie der jeweilige Eintrag zu bewerten ist. Vertrauenswürdig, unbekannt oder nicht vertrauenswürdig. Um Einträge zu entfernen musste ich nur das Häcken, dass links neben jeder Eintragung zu finden ist, entfernen. Schon würde dieser nicht mehr mit Windows starten. Nettes Feature, doch mehr oder weniger überflüssig. Denn Windows bringt einen eigenen "Startmanager" mit, den man findet indem man in "Ausführen" "msconfig" (ohne Anführungszeichen) eingibt.

TuneUp System Information zeigte mir alles wissenswerte über mein System an. Prozessor, Arbeitsspeicher, Bildschirmauflösung, Sytemgeräte und wichtiges über Windows. Letzteres beherbergt eine Information, die ich unverantwortlich finde. Es wird nicht nur die Windowsversion angezeigt, sondern auch der dazugehörige Key. Das heißt im Klartext das jeder, der sich im Zimmer befindet, sich diesen abschreiben und selbst verwenden könnte. Darüberhinaus erhält man nahezu die selben Informationen, jedoch ohne Key(!), in den Eigenschaften des Arbeitsplatzes. Also auch hier meiner Meinung eher sinnlos.

TuneUp WinStyler 2 hingegen war wirklich übersichtlich und einfach gestaltet. Kurzum genau das, was ich eigentlich gesucht hatte. Austauschen ließen sich Visual Styles, Icons, Start- sowie Anmeldebildschirm. All das (Icons, Visual Styles[..]) konnte ich ohne weitere kosten über die TuneUp Website herunterladen, bei TuneUp einbinden und schlußendlich in meinem System übernehmen. Einfacher und übersichtlicher geht es nicht. Sollte etwas nicht richtig übernommen werden - was bei mir ab und zu der Fall war - gab es noch die Möglichkeit einer Reparatur. Dadurch wurde die Symbolcache neu eingelesen, und somit evtl. Fehler beseitigt.
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Aufräumen & Reparieren
Unter anderem war TuneUp Diskcleaner unter dieser Kategorie aufzufinden. Sinn dessen ist, die Festplatte(n) von Datenmüll zu befreien. Bei mir arbeitete er recht schnell und zuverlässig. Doch auch hier eher zwecklos, da Windows das selbe Ding mitliefert; nämlich in den Eigenschaften einer jeden Festplatte.

TuneUp RegistryCleaner
Dieser ist dazu da, ungültige Registryeinträge - die meist nach Deinstallationen übrigbleiben - sauber zu entfernen. An sich recht sinnvoll, arbeitet nur nicht sauber genug. Habe es mit einem Registryeditor nachgeprüft und stellte fest, dass einige Registryeinträge - die keine Verwendung mehr fanden - übrigblieben und ich diese manuell löschen durfte.
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Optimieren & Verbessern
TuneUp MemOptimizer sollte dazu da sein, den Arbeitsspeicher im Hintergrund zu bewachen. Meiner Meinung nach völliger Blödsinn; zumindest hilft es mir nicht sonderlich weiter zu wissen, wie viel von meinem Arbeitsspeicher ausgelastet ist (und wenn mich das interessieren sollte, könnte ich das auch im Task-Manager sehen). Von einer Arbeitsspeicheroptimierung habe ich auch nichts gemerkt.

Hinter TuneUp RegistryDefrag steht der Sinn der Defragmentierung der Registrydatenbank. Eine fragmentierte Datenbank ist schlecht, denn dann brauchen Programme länger, um auf wichtige Registryenträge zuzugreifen. Funktioniert zuverlässig und gut.

TuneUp SystemOptimizer sollte eigentlich das System sowie die Internetverbindung optimieren. Gibt darüberhinaus noch Hinweise, wie man das System verbessern kann. Die Optimierungen habe ich natürlich durchgeführt, und damit ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht. Nach der Systemoptimierung schmierte mir das System ab - und wurde merklich langsamer - und nach der Internetoptimierung ging alles nur noch sehr langsam vorran. Rückgängig machen konnte ich das nicht, so blieb mir nur eine Lösung: das System neu aufsetzen. Daher benutzte ich die Optimierungsfunktionen nicht mehr. Die auch vorhandene 1-Klick-Wartung erfüllt hingegen ihren Zweck und behebt Fehler im System - und das zuverlässig. Der Systemratgeber ist überflüssig: meist gab er mir nur Tipps wie z.B. ich sollte mehr Arbeitsspeicher und einen neueren Prozessor kaufen, damit der Rechner schneller wird (das wusste ich auch vorher ;))
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Verwalten&Kontrollieren
Hier fand ich den TuneUp Process Manager der zeigt, welche Prozesse aktuell laufen. Langweilig, nix neues, denn das gibts auch einfacher: man drücke STRG+ALT+ENTF - den sogenannten "Affengriff"..

TuneUp RegistryEditor ist sinnvoll. Damit können erfahrene User selbst in der Registrierungsdatenbank rumfummeln. Schön übersichtlich ist es gestaltet, leicht in der Handhabung.

TuneUp Uninstall Manager zeigt alle Anwendungen, die auf dem Rechner installiert sind und bietet die Möglichkeit, diese zu deinstallieren. Im Grunde ist das das selbe wie "Software" in der "Systemsteuerung" bei Windows. Also auch eher überflüssig.
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Daten retten & Vernichten
Mit TuneUp Shredder lassen sich bestimmte Dateien so löschen, dass sie nicht wiederherstellt werden können (das wird zumindest behauptet). Löschungen dauern, je nach größe der Datei, bis zu ein paar Stunden.

TuneUp Undelte stellt bereits gelöschte Dateien, aus dem Papierkorb, wieder her. Das funktioniert problemlos und schnell. Ist die gesuchte Datei auffindbar und noch zu gebrauchen, konnte ich sie wiederherstellen.
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Fazit:
TuneUp ist, meiner Meinung nach, ein überbewertetes Programm. So ziemlich alles was TuneUp kann, können auch Programme, die teilweise kostenlos zum Download bereitstehen. Natürlich hätte ich dann statt einem, zehn oder mehr Programme, dafür aber kostenlos. Einiges ist sinnlos, einiges weniger. Der angezeigte Windowskey ist mehr als unverantwortlich. Im Nachinein würde ich das nicht noch einmal kaufen.