Sättel Testbericht

Kurzform: Wer nicht so viel ausgeben will und trotzdem einen tollen Sattel haben will: Fehler gibt es überall. Sieht man dies nicht so eng, sehr empfehlenswert.

Nachdem ich im Jahre 1995 den Isabell Werth Pro gekauft habe, war ich eigentlich zufrieden. Leider verzog sich der Sattel. Trotz Aufpolsterung bei Wintec musste ich nun einen neuen Sattel kaufen. Wg. Rückeproblemen wählte ich den Cair Sattel.
Tipp: Hat das Pferd einen \"normalen\" Rücken, oder Sie einen Sattler, der den Sattel umarbeitet, ist es evt. günstiger, diesen über eine Auktion zu kaufen. Sie werden neu für ca. 200,00 Euro weniger als im Handel angeboten.

\"Sacken den Sattels\"
Ich mußte wg. sogenannten Kuhlen an der Schulter (Krankheitsbedingt), den Sattel anpassen lassen. Leider ist er bereits nach einigen Wochen abgesackt. Da er trotzdem noch passt, kann ich damit leben. Aber auf jeden Fall auf genügend Spielraum achten. Und den Händler/Sattler dringend fragen, ob in einem solchen Fall eine kostenlose Nachbesserung erfolgt.

Pauschen:
Es werden 2 verschiedene, mit Klett-Verschluß anzubringende Pauschen mitgeliefert. Dies ermöglicht die individuelle Anpassung an den Reiter und ist eine tolle Sache.
Nachteil: Bei anderen Dressursätteln ist das Sattelblatt so ausgeformt, das es vorne über die Pauschen geht. Bei dem Wintec ist das nicht der Fall. Grund: Die Ausbeulung der Pauschen muß an Diese angepasst sein. Bei auszuwechselnden Pauschen ist dies logischerweise nur leicht möglich. Das Sattelblatt hat jedoch gar keine Anpassung. Der Nachteil liegt auf der Hand: Von vorne gesehen ist der Anblick nicht so schön, da man ein \"Loch\" und direkt auf die Pauschen sieht. Insbesondere bei Nutzung der großen Pauschen empfinde ich!es als häßlich. Spätestens ab einer M-Dressur-Prüfung möchte ich mein Pferd nicht mehr mit diesem Anblick präsentieren.

Verzug des Sattelblattes:
Wie schon bei dem ersten Sattel besteht die Gefahr, daß sich das Sattelblatt verzieht. Insbesondere bei der Nutzung der großen Pauschen. Wenn man/frau dann später zu den kleinen wechselt, könnte es ein kleines Schönheitsproblem geben. Es ist immer!!! darauf zu achten, daß der Sattelblattriemen fest zugeschnallt ist und nicht nach hinten rutschen kann. Am besten verwendet man einen Sattelgurt, in den der Riemen eingeschnallt werden kann.

Steigbügelriemen:
Es gibt spezielle Wintec-Riemen, die aber nicht benutzt werden müssen. Die Verschnallung erfolgt jedoch derart, daß die Längenverschnallung unten am Steigbügel ist. Dies hat den Vorteil, daß 1. keine \"Reste\" nach hinten geschnallt werden und 2. eben kein Doppelriemen da ist. Ich empfinde dies als angenehmeres Gefühl am Oberschenke. Beim Reiten mit Jodpurhose fällt der Unterschied noch mehr auf.

Fazit: Der Sattel kostet im Laden ca. 600,00 Euro weniger als z.B. der Kiefer Lusitano. Allerdings sackt er eben ein bischen und muß evtl. nachgepolstert werden. Für das Pferd ist er sehr angenehm, nicht nur wegen seines geringen Gewichtes. Das Cair-System entlastet zu dem Pferderücken auch den Reiter(rücken). Ich empfinde das Sitzgefühl als ausgezeichnet und glaube, \"näher am Pferd\" zu sitzen. Nachteilig ist die leichte Instabilität und das unschöne Aussehen von vorne. Also:Für große Dressuren deswegen nicht unbedingt empfehlenswert, für die Ausbildung optimal. Wer nicht so viel ausgeben will und trotzdem einen tollen Sattel haben will: Fehler gibt es überall. Sieht man dies nicht so eng, sehr empfehlenswert.