Sting Testbericht

Sting
ab 24,75
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Erfahrungsbericht von emmtie

The Dream of the Blue Turtles - Erstes Soloalbum von '85 - Jazz-Orientierung, ruhige Songs und sehr

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Mit seinem ersten Solo-Album „The dream of the blue turtles“ leitete Sting, Leadsänger und Hauptsongschreiber der Gruppe 1985 quasi gleichzeitig das Ende von THE POLICE ein. Es gab danach kein Album mehr mit neuem Material von der Gruppe und ab 1987 gingen die Mitglieder ohne eine formale Trennung eigene Wege.

Sting, der mit bürgerlichem Namen Gordon Sumner heißt und seinen Künstlernamen angeblich einem gelb-schwarz gestreiften Pulli, der seine Kollegen an eine Biene erinnerte, verdankt, hat mit diesem Album all die Songs verwirklicht, die er scheinbar im Rahmen des Band-Umfelds nicht unterbringen konnte. Herausgekommen ist eine sehr gelungenen Mischung aus zum einen sehr ruhigen nachdenklichen Songs und gleichzeitig auch eine ganz klare Richtungsänderung weg vom rockig-punkigen Soundelementen, die man bei POLICE hörte hin zu einem sehr jazz-lastigen Album. Dies wird auch noch dadurch unterstrichen, daß als Musiker auf diesem Album bekannte Jazzer, allen voran der Saxophonist Brandford Marsalis, mitwirken.

Ich habe mir die Platte damals als großer Police-Fan gekauft und gebe ehrlich zu, daß ich bei den ersten „Hörversuchen“ doch meine Problem mit der Stiländerung hatte, doch das verging und wenn ich jetzt zurückblicke muß ich wirklich sagen, daß gerade diese Sperrigkeit dazu geführt hat, mich intensiver mit dem Album zu beschäftigen und es dadurch bis heute, trotz seiner hervorragenden Nachfolgewerken immer noch mein Favorit von Sting ist.

Auf der Platte (mittlerweile natürlich eine remasterte CD bei mir) sind sehr viele Lieder, die zu echten Klassikern geworden sind, vielleicht einfach ein paar Beispiele:

Zu allererst fallen mir dabei immer wieder die beiden ruhigsten Stücke der CD ein, die scheinbar ganz bewußt in der Musik zurückgenommen wurden, um den wirklich guten Text nicht zu überdecken; „Russians“ und „We work the black seam“. In „Russians“ wird eigentlich mit ganz simplen Worten eine Hoffnung auf Frieden geschildert. Wenn man den Text einfach nur so liest, ist es schon fast zu einfach und könnte leicht ins Kitschige abgleiten (Zitat „..there is no such thing as a winnable war..“), aber zusammen mit der Musik regt es meiner Ansicht nach unwahrscheinlich zum Nachdenken an. Ähnlich geht es mir mit „We work..“. Hier geht es um die Gefahren der Endlagerung von Atommüll und wieder wird eigentlich einfach nur erzählt („..build mashines that they cann’t control..“); trotzdem blieb mehr hängen als bei unzähligen Dokumentationen.

Natürlich gibt es nicht nur Anspruch auf der CD, sondern auch jede Menge wirklich mitreißende Musik, sei es das reggae-mäßige „Love in the seventh wave“, die Hits „Moon over Bourbon Street“ und „If you love somebody..“ oder das ruhigere „Childrens Crusade“. Und immer wieder hört man die Jazz-Bläser und Ansätze von Jazz-Improvisationen.

Dieses Album zeigte schon 1985 auf welchen Weg Sting sich begeben wollte und vieles von dem, was er später gemacht hat, kann man im nachhinein hier schon erkennen. Für mich auch heute, 15 Jahre später ein All-time-Favorit, der sehr häufig den Weg in meinen CD-Player findet.

15 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Mummy

    25.03.2002, 21:23 Uhr von Mummy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sting und Police höre ich immer wieder gerne

  • schnuppi

    25.03.2002, 21:18 Uhr von schnuppi
    Bewertung: sehr hilfreich

    gut geschrieben... bringt mich auf die idee, mal einen bericht über die 'nothing like the sun' zu schreiben, für mich eins der besten alben der musikgeschichte

  • unauffaellig007

    25.03.2002, 21:12 Uhr von unauffaellig007
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich höre gerade Westernhagen wie findest du den ??

  • seifertandreas

    25.03.2002, 21:10 Uhr von seifertandreas
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich bin auch ein großer Stingfan. Gute Meinung.