Pforte der Verdammnis (Taschenbuch) / C. J. Sansom Testbericht

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ab 8,53
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  gering
  • Spannung:  sehr gering
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von margy

pforte der verdammnis

3
  • Niveau:  sehr anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  sehr gering
  • Spannung:  sehr gering
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  sehr ausschmückend
  • Zielgruppe:  Männer

Pro:

siehe bericht

Kontra:

siehe bericht

Empfehlung:

Ja

Zum Buch:

Irmengard Gabler übersetzte den Text des Buches aus dem englischen. Originaltitel: Dissolution. Das broschierte 479seitige Buch erschien im Fischer Verlag in Frankfurt in der 5. Auflage am 20. Oktober 2005 in der deutschen Sprache. Unter der ISBN 3596158400 ist das Buch zu einem Preis von 8,95 € erhältlich.

Buchumschlag:

Ein Bogen, aus Steinen errichtet, lässt mich einen Blick in die dunkle Nacht werfen. Der Himmel ist grau mit schwarzen nebligen Wolken. Die Türme einer Kirche ragen in die Höhe, die Sichel des Mondes leuchtet hell in der Finsternis.

Autor:

C. J. Sansom, studierte zunächst Geschichte und arbeitete als selbständiger Rechtsanwalt in Sussex, bevor er sich hauptberuflich dem Schreiben zuwandte. Der Autor lebt in Sussex. Sein zweiter Roman >Feuer der Vergeltung< ist im Scherz Verlag lieferbar.

Inhalt:

Während der Zeit Martin Luthers, der Reformation der Kirche, erfolgt überall in Europa eine Spaltung der katholischen Kirche und der Religion. Auch in England ist das nicht anders. Was Martin Luther in Deutschland, das ist Heinrich VIII in England. Thomas Cromwell steht an seiner Seite und hilft ihm dabei. Dazu kommen dann noch die Hinrichtungen, die in England das Volk in Unruhe bringen. Dann sollen die Klöster des Landes verschwinden. Sie werden inspiziert. Ein Kommissar, vom König ausgesandt, wird dabei brutal ermordet.

Textausschnitt:

Ich weilte im Auftrag Lord Cromwells in Surrey, als mich der Ruf ereilte. Die Ländereien eines aufgelösten Klosters waren einem Mitglied des Oberhauses zuerkannt worden, dessen Unterstützung der Generalvikar bedurfte, doch die Übertragungsurkunden für einige Wälder waren unauffindbar. Sie aufzuspüren hatte sich als nicht schwierig erwiesen, und anschließend war ich der Einladung des Mannes gefolgt, noch einige Tage bei ihm und seiner Familie zu verbleiben. Ich genoss die kurze Rast, sah die letzten Blätter fallen, bevor ich in London meine Kanzlei weiterzuführen gedachte. Sir Stephen bewohnte ein stattliches neues Backsteinhaus von gefälliger Proportion, und ich erbot mich, es für ihn zu zeichnen; doch hatte ich erst ein paar flüchtige Skizzen zu Papier gebracht, als der berittene Bote kam.
Der Bursche war von Whitehall aus die Nacht durchgeritten und traf im Morgengrauen bei mir ein. Ich erkannte in ihm einen von Lord Cromwells persönlichen Boten, und nichts Gutes ahnend erbrach ich das Siegel auf der Nachricht. Sie stammte von Sekretär Grey und besagte, dass Lord Cromwell mich unverzüglich in Westminster zu sehen wünsche.
Früher hätte mich die Aussicht, meinem mächtigen Dienstherrn persönlich gegenüberzutreten, ihn im Glanz seines Amtes zu sehen, in freudige Erregung versetzt, doch im letzten Jahr war ich müde geworden, der Politik und Juristerei ebenso überdrüssig wie der menschlichen Hinterlist und ihrer zahllosen Winkelzüge. Zudem beunruhigte mich, dass der Name Lord Cromwells mittlerweile noch größere Furcht verbreitete als jener des Königs. In London hieß es, die Rotten der Bettler zerstreuten sich, sobald sie ihn in der Nähe wüssten. So hatten wir jungen Reformatoren uns die Welt nicht vorgestellt, wenn wir uns im Geheimen zu endlosen Gesprächen zusammenfanden. Wie Erasmus hatten wir einst geglaubt, dass sich religiöse Zwistigkeiten allein mit dem Glauben und der Nächstenliebe schlichten ließen; doch mittlerweile, zum Winterbeginn des Jahres 1537, war ein Aufstand blutig niedergeschlagen, stieg die Zahl der Hinrichtungen von Tag zu Tag, und suchte ein jeder gierig an sich zu raffen, was einst im Besitz der Mönche war...

Schreibstil:

Ich-Erzähler, mit den Worten und Handlungen das Mittelalter hervorrufend, gefühlvoll, anspruchsvoll, interessant, mitreißend, spannend

Meinung:

Wir schreiben das Jahr 1537 in England. Heinrich VIII ist dabei, die Kirche zu spalten und Cromwell kümmert sich mehr um das ausschweifende Leben der Mönche, um damit begründen zu können, die Klöster zu schließen. Die Klöster erhalten viel Geld und daran sind Cromwell und Heinrich VIII interessiert.

Mit Katharina von Aragon verheiratet, wollte sich Heinrich VIII von ihr scheiden lassen, doch da stimmte der Papst nicht zu. Sie gebar ihm kein Kind und damit keinen Nachfolger. Heinrich hatte sich in Anne Boleyn verliebt. Aufgrund der Absage des Papstes wollte Heinrich VIII die Spaltung der katholischen Religion. Die Verweigerung der Scheidung konnte und wollte er nicht akzeptieren. Trotzdem fand er dann jemanden, nämlich Wolsey, der ihm die Scheidung zubilligte. An seine Stelle trat dann später Cranmer, der zum Erbischof wurde. Heinrich konnte seine Wege gehen und Anne Boley heiraten.

Dieser Kriminalroman, der aus der Zeit des 16. Jahrhunderts erzählt, ist abwechslungsreich, interessant und spannend. Sehr genau und detailliert sind die Reformationskämpfe beschrieben, die Personen gut dargestellt, die Handlungen sehr ausgefeilt skizziert. Historische Fakten fließen mit ein, die sehr gut recherchiert wurden. Sehr kenntnisreich erzählt der Autor packend und fesselnd, in den Bann ziehend über die Zeit der englischen Reformation.

Die Klöster, das Leben der Mönche, die Folterkammern, die in der Zeit der Reformation und der Inquisition täglich in Anspruch genommen wurden, sind in den Roman und die Geschichte eingebaut.

Der Ich-Erzähler ist Shardlake, der sehr glaubhaft die Geschichte der Glaubenskriege erzählt. Der Schriftsteller beschreibt ihn als eigenbrötlerisch, der seine Stärken und seine Schwächen aufzuweisen hat. Mit den Worten Shardlakes haucht der Autor der Zeit der Reformation und der Religionskriege Leben ein, wirkt mitreißend und erzählt von den inneren Ängsten, den Zweifeln und der Verzweiflung der Menschen im Land. Glaubwürdig und realitätsgetreu kam das bei mir an.

Die Worte des Schriftstellers beschwören die Dunkelheit und die Finsternis der Jahre in England im Jahre 1537 hervor. Mitgerissen und in den Bann gezogen stiegen Bilder in mir auf und ich hing gefesselt an den Worten.

33 Bewertungen, 6 Kommentare

  • anonym

    14.09.2010, 12:36 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Du schreibst viel zu viel ab!!!

  • sigrid9979

    14.09.2010, 09:19 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen schönen Tag wünsche ich...

  • morla

    14.09.2010, 01:22 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    einen guten wochenstart wünsch ich dir. lg. petra

  • Sommerregen

    14.09.2010, 00:50 Uhr von Sommerregen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht. LG Yvonne PS: Freu mich immer über Gegenlesungen :-).

  • goat

    14.09.2010, 00:02 Uhr von goat
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gab es nicht auch mal einen Film mit diesem Titel? Oder versehe ich mich jetzt? Und wenn, haben die beiden wahrscheinlich nichts miteinander zu tun.

  • anonym

    13.09.2010, 23:45 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöne Grüsse,Talulah