Satellite - P.O.D Testbericht

Satellite-p-o-d
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut

Erfahrungsbericht von Stepnwolf

P.rädikat O.rdentlicher D.urchschnitt

3
  • Cover-Design:  durchschnittlich
  • Klangqualität:  sehr gut

Pro:

\"Youth of the nation\" und \"Alive\"; also zwei Titel, die mir gefallen, von der gleichen Band

Kontra:

dieser H.R., damit verbunden der Reggeastyle in manchen Titeln

Empfehlung:

Ja

>>> P.O.D. - SATELLITE <<<



Ich bin ja von grundauf nicht gerade ein Fan dieser sogenannten Nu Metal Bands (oder wie die Amis zu sagen pflegen: Rap Metal Bands; was übrigens der Sache etwas näher kommt). Ab und an gefiel mir aber doch mal ein Titel von Bands wie Limp Bizkit, Linkin‘ Park oder auch Papa Roach. Aber seltsamerweise nie mehr als ein \"Ausrutscher\" (??) bis ...

... Ja bis \"Alive\" von P.O.D. im Radio lief. Das Lied gefiel mir auf Anhieb und das verblüffendste war, auch der Nachfolger \"Youth of the nation\" konnte mich begeistern. Was blieb mir also anderes übrig als das Experiment zu wagen, auch einmal in das Album der Band reinzuhören.
\"Satellite\" heißt es, und darum dreht sich auch meine Meinung. (Hach, was für ein Wortspiel!)


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DIE BAND
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P.O.D. steht für Payable On Death (So heißt übrigens auch der Nachfolger des hier zu rezitierenden Albums.) und besteht aus Sonny (Lead Vocals), Marcos (Guitars,Vocals), Traa (Bass,Vocals) und Wuv (Drums,Vocals).

Alles begann 1992 in San Ysidro (von den Leuten dort \"Southtown\" genannt). Wuv, seines Zeichens Schlagzeuger der jetzigen Band, der zusammen mit Marcos eine Hardcoreband ins Leben rief, fehlte noch ein entscheidendes Mitglied für P.O.D. Logisch, einen Sänger, was denn sonst! Den fand man in Person von Sonny. Nachdem wenig später noch Traa dazukam, war die Band in der heutigen Besetzung perfekt.

P.O.D. sind als Live Act bekannt. So tourten sie viel mit Bands wie Green Day oder Pennywise, um nebenbei eigenhändig ihre CDs zu verkaufen. Bis Atlantic Recording 1998 einen Vertrag mit ihnen unterschrieb.
Ihr Erstling \"The Fundemental elements of Southtown\" (1999) verkaufte sich blendend und erreichte Platinstatus. Auch die Singles \"Southtown\" und \"Rock The Party (Off The Hook)\" wurden Hits. Und wieder tourte man ausgiebig durchs Land. Diesmal unter anderem mit Bands wie Linkin‘ Park, Primus oder Korn.

2001 folgte dann \"Satellite\", das mit der ersten Single \"Alive\" auch endlich Europa eroberte.


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DAS ALBUM
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DIE TITEL

\"Set it off\"
Oh ja! Der Opener fetzt gleich gewaltig: \"RISE - let your spirit fly, RISE – stand up for yourself, RISE – hold your head up high, our time has come, set it off\" schallt es uns im Refrain entgegen. Untermalt und lautstark begleitet vom Schlagzeuger und vollem Gitarreneinsatz. Kurz wird es ruhig und leise, um dann aber krachend seine Fortsetzung zu finden. Wer da nicht aufwacht, ist entweder taub oder schon tot.

\"Alive\"
Die erste Single klingt melodischer, nicht so aggressiv wie \"Set it off\". Die Gitarren begleiten Sonnys Gesang, der Schlagzeuger hält sich etwas mehr zurück. Das Lied strahlt viel Optimismus aus, was vom Text auch noch bestätigt wird: \"I feel so alive for the very first time, I can’t deny you. I feel so alive for the very first time and I think I can fly...\" Und trotzdem ist es recht stürmisch. Vielleicht kann er ja deswegen fliegen?? Rundum gelungen, kann ich da nur sagen.

\"Boom\"
\"Boom! Here comes the boom! Ready or not, here comes the boys from the south. Boom! Here comes the boom! How you like me now?\" Naja, geht so! Eigentlich mag ich es eher nicht. Die Gitarren krachen, der Schlagzeuger drischt auf sein Arbeitsgerät ein, weshalb es vielleicht auch laufend boomt, Und dann schreit sich Sonny, tatkräftig von seinen Freunden unterstützt, die Seele aus dem Leib. Alles irgendwie so konfus, als ob jedes Instrument für sich alleine spielt und nur aus Versehen ins gleiche Lied geraten ist. Ich bin jedenfalls fertig. Fertig mit dem Lied!

\"Youth of the nation\"
Eingeleitet von spielenden Kindern und deren Gekreische, beginnt eine Gitarre einsam ihr Spiel. Doch nur kurze Zeit später gesellt sich das Schlagzeug dazu. Und schon fängt Sonny an zu erzählen, von Kids, von deren Problemen und den daraus resultierenden Geschehnissen: \"He was never really one of the guys, no matter how hard he tried, often thought of suicide. It’s kind of hard when you ain’t got no friends. He put his life to an end. They might remember him them.\" Das bringt er dementsprechend auch anklagend rüber, untermalt von einer seufzenden Bassgitarre. Ein Aufschrei an alle dort draussen nicht zu vergessen, was die Kinder sind, nämlich \"the youth of the nation\" und sie deshalb nicht allein zu lassen, mit ihren Sorgen und Ängsten.
Mit Abstand das Beste auf diesem Album, das kann ich jetzt schon sagen.

\"Celestial\"
Ein kurzes instrumentales Intermezzo. Die Gitarren verfallen in ein virtuoses melodisches Spiel, was allerdings wenig Bedeutung für das Album hat. Anders ausgedrückt: Wer braucht solche Lückenfüller? Ich jedenfalls nicht!

\"Satellite\"
Der Namensgeber des Albums kracht mal wieder gewaltig. Krächzende Gitarren, eine dumpfe Bassgitarre und der wieder sehr spielfreudige Schlagzeuger. Und auch Sonny sprintet durch den Text, um so schnell als möglich zum Refrain zu kommen. Was mich stört, ist diese ab und an einsetzende E-Gitarre, die so sehr vor sich hinjault, das man am liebsten auch ein Satellit wäre. Schön weit weg von diesem Gejaule. Dadurch wird der positive Eindruck des Liedes ein wenig getrübt. \"As I look up to the sky today. Well I can see you looking down on me.\" Ja genau, ich bin dort oben und warte auf das Verschwinden dieses mißglückten Gitarreneinsatz...

\"Ridiculous\"
Irgendjemand hat diese jaulende Gitarre mit in dieses Lied herrübergerettet (zu meinem Leidwesen). Und dann trällert da im Hintergrund laufend jemand. Würd ich ja noch ertragen, aber das Lied hat noch einen entscheidenen Nachteil: Es ist im Reggeastyle! Und irgendwie klingt das gar nicht gut. Dazu auch noch ein gewisser Eek-A-Mousse, der ständig durch das Lied brabbelt. Alles ziemlich überflüssig, um nicht zu sagen ridiculous. Lächerlich!

\"The Messenjah\"
Das fängt doch schon mal wieder besser an. Die bekannten Gitarrenklänge und der immer noch unbändige, wenn hier auch nicht so aggressive, Schlagzeugtakt. Der Refrain ist dann allerdings nur noch ein reines Geschreie. Tut das Not, Jungs? Ansatzweise sehr gut, aber so richtig gefallen kann es mir am Ende doch nicht. Und \"Even if I die tonight\" würde ich vorher nicht unbedingt noch mal ausgerechnet dieses Lied aus diesem Album hören wollen. Nein, wirklich nicht!

\"Guitarras de Amor\"
Eine leise spanisch angehauchte Melodie kriecht in unser Ohr und im Hintergrund nuschelt irgendjemand undefinierbare Worte. Wieder ein leidiges kurzes Intermezzo. Hatte ich schon erwähnt, wie überflüssig solche Titel sind??

\"Anything right\"
Das ist doch etwas außergewöhnlich, zumindest was die Instrumente betrifft. Denn P.O.D. arbeiten hier mit Streicherunterstützung. Das wirkt sich gerade in den Strophen aus, die doch sehr ruhig daher kommen. Im Hintergrund das Schlagzeug und der unterstützende Streicherteppich. Dazu eine leise rufende Stimme, die übrigens Christian Lindskog von der Band Blindside gehört, der hier als Gastmusiker auftritt. So weit, so gut. Bevor wir jetzt aber völlig dahinschmelzen, ob des ruhigen Gesamteindrucks, lassen wir den Refrain noch ein Wörtchen mitreden. Denn der dreht dann am Krachfaktor und je länger das Lied dauert, umso mehr verfällt Sonny wieder dem Geschrei. Diesmal verzeih ich ihm aber. \"Anything right\" kann schon gefallen.

\"Ghetto\"
\"I believe that this world believes in love\" Ja das glaube ich auch, manchmal.
So startet das Lied. Sonny singt diesmal sogar die Strophe, im Gegensatz zum sonstigen Gerappe. Die Instrumentierung ist sehr ruhig und der Rhythmus ist langsam. Ungewohnt langsam. Und kurzzeitig ist diese \"Ach die Welt ist ja so lieblich\"-Stimmung falsch abgebogen und im Ghetto gelandet. \"Living in this world of pain, don’t let it bring you down, The world is a ghetto!\" schreit man uns entgegen. Schnell wieder auf die richtige Spur und weiter geht’s im vorherigen melodischen Rhythmus... Das ist eindeutig zu ruhig für P.O.D.

\"Masterpiece Conspiracy\"
Was man von diesem Lied nicht behaupten kann. Sonny rappt wieder locker drauf los, begleitet von Gitarren und Schlagzeuggedresche. Der Refrain ist eine einzige Verschwörung. Ich sags euch: \"It’s a masterpiece conspiracy\" schreit man uns entgegen. Und da ja solche Verschwörungen schwer aufzudecken sind (wie uns Akte X bewiesen hat), kann ich auch das Anliegen dieses Liedes nicht aufdecken. Und ich will es auch nicht. Zu kurz und dafür noch nicht mal gut genug.

\"Without Jah, nothin‘\"
Was ist das? Zuerst kracht dir nur so der Sound um die Ohren, das einem bei Kopfhörergenuß dieselbigen davonfliegen und dann setzt auf einmal wieder dieser Reggeastyle ein. Erschwerend hinzu kommt das getexte und vorgetragene \"Meisterwerk\" jamaikanischer Redekunst in Form von H.R., dem \"Freestyle-Rapper\" der Band Bad Brains. Und so hört sich auch das komplette Lied an. Grausam, nichts für mich. Without this song, everything!

\"Thinking about forever\"
Beginnt sehr langsam mit einer ruhigen Melodie und leisen Gitarrenklängen. Dieser Charakter durchzieht das Lied auf wohltuende Art und Weise. Angenehm und melodiös ist es. Ein Lied für die erste große Liebe im Leben eines Mannes - die Mutter. \"I married my sweetheart, even got a little babygirl. I wish you could see her, I swear she looks just like you...\" Der Text zeigt leider auch den Schmerz über den Verlust der Mutter, der durch den Gesang auch zum Ausdruck kommt. Aber \"I thinking about forever, missing you. I know you’re so much better, we made it trough.\" - nie in Vergessenheit gerät.

\"Portrait\"
Nach der Ode an die Mutter, folgt die Ode an Gott.
Die Gitarre als Solist beginnt. Schon denkt man: Was denn nun?? Will denn da niemand mehr singen?? Aber dann krachts. Und diesmal ist es schlimmer als alles vorher auf dem Album. Ein einziges Hölleninferno an Gitarrengeschrammele, Schlagzeuggedresche und Geschreie setzt ein. Und wäre ich Gott, ich würde flüchten. Aber im Verlauf des Liedes besinnt man sich wieder eines besseren und bedient uns mit melodiösen Gitarrenklängen und annehmbaren Gesang. Jungs, warum nicht gleich so??

\"Whatever it takes\"
Und zum Abschluß noch mal ein Lied im vorherrschenden Sound des Albums. Der Titel ist ein Bonustrack, dabei bin ich sogar froh, das man den noch mit drauf packte. Denn er klingt richtig rund. Sonnys typischer Rapgesang in den Strophen und ein lauter, kraftvoller Refrain. Ein guter Abschluß für ein mittelmäßiges Album.


ANSPIELTIPPS

Neben DEM Lied \"Youth of the nation\" kann man zumindest mal in \"Anything right\" und \"Alive\" (obwohl das schon bekannt sein dürfte) reinhören. Außerdem gefällt mir \"Thinking about forever\", da es sich durch seine ruhige Art vom Rest abhebt.



CD-INFOS

Das Album \"Satellite\" ist erschienen bei Atlantic Recording/WEA und hat eine Spiellänge von 57:10 Minuten.

Das Booklet besteht aus allen Texten und jeweils einem Foto jedes Bandmitglieds - was also nach Adam Riese 4 macht - die außerdem alle ihr eigene Danksagung loswerden, neben den üblichen anderen. In Europa erschien eine \"European Edition\" (was auch sonst) mit dem Bonustrack \"Whatever it takes\", der schon 1999 geschrieben wurde.
Als Gastmusiker versuchten sich, die schon erwähnten Eek-A-Mousse aus dem schönen Jamaica und H.R. von den Bad Brains, sowie Christian Lindskog von Blindside.

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FAZIT
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\"There\'s not really a word that can describe P.O.D. If you were to go to each one of our homes and look at our CD collections, you would see everything from metal to punk to jazz to reggae, you name it. Everything. Except maybe country, but other than that, we have it all.\" (Marcos)

Naja, ganz so viele verschiedene Einflüsse sind dann doch nicht auf \"Satellite\" zu finden, Reggea, ein wenig Punk und Metal sind vereinzelt schon zu vernehmen. Aber konsequent gesehen ist es der Nu Metal Zug, auf den P.O.D. aufgesprungen sind, wie schon einige vor ihnen (Limp Bizkit, Crazy Town etc.). So sind die meisten Titel denn auch im Stile ihrer ersten Single \"Alive\", wenngleich nicht immer so gut umgesetzt. \"Youth of the nation\" bildet da eine positive Ausnahme und ist auch mit Abstand das Highlight des Albums.
Der Rest ist meist guter Durchschnitt, manchmal etwas besser, selten schlechter. Daher vergebe ich 3 Sterne und eine Empfehlung. Wer auf Nu Metal steht kann bei \"Satellite\" nichts falsch machen. Alle anderen sollten erstmal reinhören und dann entscheiden.



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MEHR
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VON P.O.D.

www.thesouthtown.com
Sehr informative Seite und noch vor der offiziellen Homepage erster Ansurfpunkt.

www.payableondeath.com
Die offizielle Homepage bietet vor allem viel Merchandisingprodukte, aber auch Hörproben aus allen bisher erschienenen Alben.

www.payable-on-death.de
Die deutsche Website finde ich persönlich nicht sehr gut gelungen. Aber hier versteht man wenigstens was! ;-)

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