Saturn Testbericht

Sparen, jubeln, weitersagen - ein Werbeslogan, der in den Köpfen der Werbestrategen von Saturn entstanden ist. Das Weitersagen will ich mit diesem Bericht denn auch beherzigen.

Natürlich sind es meine ganz persönlichen Erfahrungen, die ich mit dem Markt gemacht habe, und deren Bewertung ich dem Leser überlasse. Es liegt mir also fern, hier ein pauschales Urteil über den Elektronikfachmarkt für technische Gebrauchsgüter zu fällen.

Vor einiger Zeit bot ein Saturn-Markt (der Ort spielt hier denke ich keine Rolle) Flachbildschirme zu einem fast unschlagbaren Preis an. Schon vorher hatte mich mich bei etlichen Händlern am Ort erkundigt, wobei keiner auch nur annähernd an diesen Preis herankam, auch nicht bei dem Kauf von 4 (!) Bildschirmen. Also machte ich mich auf den Weg zum nächsten Saturn-Markt in ca. 25 km Entfernung. Leider war ich schon etwa 15 Minuten vor der Öffnungszeit, die um 10 Uhr sein sollte, vor Ort, so dass mir die 3 Minuten, die der Laden zu spät aufmachte, besonders sauer aufstießen. Wahrscheinlich aber war es so, dass meine Funkuhr (!) falsch ging, wie mir ein Mitarbeiter versicherte.

Geradewegs steuerte ich in die Computerabteilung und erblickte auch sofort eine große Zahl des angebotenen Bildschirms. Da ich aber nun 4 Bildschirme erwerben wollte, suchte ich zunächst nach einem Verkäufer oder Fachberater. Es war Freitag, und irgendwie hatte da verständlicherweise kaum jemand mehr richtig Lust, der normalen Arbeit (der Kundenberatung nämlich) nachzugehen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen durch zurückhaltendes, höfliches Ansprechen jemanden dazu zu bewegen, auf meine Fragen einzugehen, musste ich im Tonfall schon barscher werden, ehe sich jemand endlich dorch erbarmte, sich meine Frage anzuhören. Ich wollte ja auch nur wissen, ob beim Kauf von 4 Bildschirmen noch irgendein Sonderrabatt gewährt würde. Der Preis für diese Bildschirne betrug immerhin insgesamt ca 3000 EUR. Die Frage hätte ich mir aber sparen können. Mir wurde zwar nicht gesagt, dass es eine Frechheit sei, so eine Frage zu stellen, aber der Blick meines Gegenübers drückte dies eindrucksvoll aus. Also bezahlte ich brav den normalen Preis.

Beim Auspacken überwog denn auch die Vorfreude auf das Arbeiten mit den neuen Bildschirmen. Mein Frust (naja, etwas frustig war ich schon ob der tollen Behandlung) war fast verflogen. Das Aufstellen und Anschließen war dann schnell erledigt und ich genoss das neue Arbeiten, bis ich feststellte, dass auf einem der Bildschirme ein Pixel defekt war und an dieser Stelle ein hell leuchtendes Pünktchen meinen Blick wie magisch anzog. Was nun? Bildschirm einpacken und zu Saturn natürlich.

Es war Montag, wieder kurz nach Ladenöffnung. In der Computerabteilung fand ich diesmal sofort meinen netten Kundenberater vom Tag des Kaufes. Er telefonierte gerade, so dass ich mich wartend in seine Nähe stellte. Mich nicht beachtend unterhielt er sich mit seinem Telefonpartner über das vergangene Wochenende. Muss wohl sehr lustig gewesen sein. Nach 10 Minuten konnte ich mich dann doch nicht mehr bremsen, zumal sein Gespräch für mich an Interesse verlor, so dass ich ihn in das Gespräch hinein fragte, ob er mir kurz helfen könne. Macht man ja eigentlich nicht, ich weiß. Er schaute mich groß an und legte erst einmal auf. War wohl doch nicht so wichtig dieses Telefonat. Nachdem ich ihm dann mein problem geschildert hatte, kam dann für mich eine doch eher überraschende Aussage. Er verstünde es nicht, warum ich mir so ein Billiggerät geklauft habe, es gäbe doch eine große Auswahl an guten Bildschirmen, die zwar teurer seien, aber bei denen dieser Fehler mit Sicherheit nicht auftrete. Das wollte ich ja eigentlich gar nicht wissen. Ich wollte einfach nur meinen Bildschirm umtauschen und dann vielleicht noch vor Ort testen, ob dieser auch wirklich fehlerfrei sei, damit ich nicht noch einmal den Weg in Kauf nehmen müsse. Ich hab ja schließlich auch noch was anderes zu tun. Das war für diesen guten mann dann doch zuviel. Ich sähe doch, wieviel zu tun sei (ich muss da wohl keinen Blick haben), das könne er auf keinen Fall. Wenn der Bildschirm ebenfalls defekt sei, dann würde ich das ja merken, und dann müsse ich halt noch einmal wiederkommen oder aber sofort einen besseren (aber teureren) kaufen. Ich war dann doch eher sprachlos, notierte mir seinen Namen und zog mit meinem getauschten Bildschirm ab.

Mir blieb dann nur noch die Möglichkeit, eine Beschwerdemail an Saturn zu schreiben, die auch innerhalb weniger Tage beantwortet wurde. Hierin zumindest entschuldigte man sich für das Verhalten des Mitarbeiters und versicherte mir, dass noch Gespräche mit ihm geführt würden.

Nochmal den Slogan in Erinnerung gebracht, komme ich zu der Erkenntnis, dass ich gespart habe, gejubelt eher weniger, aber hiermit weitergesagt.