Saw (DVD) Testbericht

Im Jahr 2004 kam ein Film raus, welcher das Horror Genre revolutionierte. So jedenfalls sämtliche positiven Stimmen die dem Film nahezu in den Himmel lobten. Auch wenn ich eigentlich ein ziemlicher Liebhaber von Horrorstreifen bin, hat es doch recht lange gedauert bis ich den entsprechenden Film, "SAW, gesehen habe. Und warum mir der Film nicht ganz so zugesagt hat, wie es wohl bei einigen anderen der Fall ist, erfahrt ihr nun in meinen Bericht über "SAW".

Story:
Irgendwo, in einem dreckigen Kellerraum, wachen zwei Männer auf. Sie sind gefesselt, wissen nicht wie sie hier her kamen oder wer sie hier her gebracht hat. In der Mitte des Raumes liegt ein toter Mann. Schnell begreifen Adam (Leigh Whannell) und Dr. Gordon (Cary Elwes) dass sie um ihr Leben fürchten müssen. Besonders nachdem sie eine Botschaft des Kidnappers entdeckt haben, der ihnen sagt dass Dr. Gordon seinen Mitgefangenen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt getötet haben muss, andernfalls würde seine Frau und sein Kind sterben. Was beide nicht ahnen, ist dass sie im Spiel eines wahnsinnigen Killers, von der Polizei "Jigsaw" genannt, stecken, der seine Opfer beobachtet und sie regelrecht in den Selbstmord treibt.

Meine Kritik zu "SAW":
Es gibt wohl kaum ein anderes Genre wo man mit einem kleinen Budget, so hohe Wellen schlagen kann wie im Horror Genre. Bestes Beispiel sind Low Budget Produktionen wie "Haus der 1000 Leichen" oder der Zombie Klassiker schlechthin, "Dawn of the Dead". Ein Film der sich in diese Reihe einreiht ist "SAW", wobei dieser eigentlich gar kein Horrorfilm mehr ist. Denn "SAW" setzt, bis auf einige wenige Ausnahmen, viel mehr auf Psychoterror, welcher auch ziemlich unter die Haut geht, als ihn mit Schock Momenten zu quälen. Der Film führt den Zuschauer so nah an die Charaktere, verschafft ihnen auf eine gewisse Weise Sympathie, dass man mit ihnen Mitfiebert und hofft dass sie ihr Martyrium überleben, das sich "SAW" schnell als sehr gute Psycho Folter, gebannt auf Zelluloid herausstellt. Das gelingt wahrlich nicht jedem Genre Vertreter so gut wie "SAW", vor allem in Verbindung mit dem gelungenen Soundtrack kommt eine unglaublich dichte Atmosphäre auf, welche man schon lange nicht mehr in einem "Horror"film erlebt hat. Die wenigen Schockmomente sind hingegen nicht so gut gelungen, da sie auch sehr Vorhersehbar sind. Wie gesagt sollte man "SAW" nicht wirklich in das klassische Horror Genre einordnen, denn da gehört der Film auf keinen Fall hin.

Jedoch weist der Film sehr gute, auch in kleinen Maßen vorhandene, Gore Szenen auf, welche teilweise recht Hart sind, etwa wenn sich einer der Opfer Charaktere, um Frei zu kommen, einen Fuß absägt. Hier hält die Kamera Gnadenlos drauf, jedoch nicht ganz bis zum Ende. Trotz solcher vereinzelter Szenen sollte man jedoch bei "SAW" keinen bluttriefenden Splatter Streifen erwarten. Splatter in Massen hat der Film sowieso nicht nötig, da der brillant inszenierte Psycho Terror, den der Film erzeugt und verbreitet, völlig ausreicht um den Zuschauer an der Stange zu halten.

"Every piece has a puzzle"

Was wirklich sehr gut gefällt, ist die langsame und verwirrende Storyerzählung. Gleich zu Beginn wird der Zuschauer in das Szenario geworfen, ohne vorher etwas über die Charaktere und deren Geschichte zu erfahren. Sie erwachen in diesem Kellerraum, oder was es für ein Raum auch sein soll, und müssen schnell feststellen, dass sie um ihr Leben fürchten müssen. Warum jemand Adam und Dr. Gordon in dem Raum eingesperrt hat ist unklar. Auch die merkwürdige Botschaften von dem Kidnapper und die Leiche in Mitten des Raumes lassen Fragen aufkommen, welche der Film bis zum Ende ausreißt, was natürlich auch einen gewissen Spannungsbogen aufkommen lässt. Stück für Stück wird die Story erzählt, es folgen viele Flashbacks zur Auflösung des Geschehens und am Ende ist man dann Schlau, wenn das Ende auch nicht Jedermanns Geschmack sein wird.

Leider verschwimmen die Flashbacks ab einen gewissen Zeitpunkt zu sehr, dass der Zuschauer zu Verwirrt wird. Das ist eines der größten Probleme des Filmes. Selbst wenn man sich voll auf den Film und das Geschehen konzentriert, versteht man manche Zusammenhänge nicht, was aber auch von den Machern gewollt war. Ein weiteres Problem ist, dass der Film fast zuviel Nebenher erzählt, und so, Stellenweise, sehr Langweilig wird. So wirken die 100 Minuten Spiellänge fast ein wenig zu lang, 90 Minuten hätten es auch getan. Besonders fraglich ist die Wichtigkeit des Nebenplots um den Polizisten David Tapp, welcher im Laufe des Filmes an seiner Versessenheit, den Killer zu fangen der auch Adam und Dr. Gordon gefangen hält, zerfällt und später dem Killer auf die Spur kommt und ihn dann zu stellen versucht. Die Macher versuchen teilweise zu viel zu erzählen, jeden, eigentlich nebensächlichen Punkt zu strecken, was "SAW" und seinen Unterhaltungswert auf Dauer schadet.

Wiederum, einiges gut machen kann "SAW" mit seinen sehr guten Darstellern. Dabei bekommt man vor allem aber eine Cast zu sehen, die den meisten Kinogängern noch Unbekannt sein dürften. So zum Beispiel Leigh Whannell, welcher in "SAW" die Rolle von Adam verkörpert. Adam ist einer der Gefangenen und ein ziemlich lebhafter Charakter, der so schnell wie möglich aus seiner Gefangenschaft freikommen will. Wie bei den anderen Charakteren auch, erfährt man mit der Zeit immer mehr über Adam und den Grund seiner Gefangenschaft in dem Kellerraum. Leigh Whannell gibt seinen Charakter sehr viel Lebhaftigkeit, auf eine gewisse Art auch viel Sympathie und kann so, den ganzen Film über, sehr überzeugend in seiner Rolle spielen. Genau so st es bei Cary Elwes der Dr. Lawrence Gordon verkörpert. Auch Dr. Gordon ist in dem dreckigen Kellerraum gefangen, hat jedoch sehr viel mehr als Adam zu verlieren da derjenige, der Adam und ihn in den Kellerraum gesperrt hat auch seine Familie in der Gewalt hat. Cary Elwes hat au jeden Fall die am schwierigsten zu spielende Rolle abbekommen und meistert diese mit Bravur. Die restliche Cast verkörpert durchgehend Nebendarsteller, welche auf ihre Weise aber auch sehr Wichtig ist. So zum Beispiel Detective David Tapp, gespielt von Danny Glover. Detective Tapp ist schon seit einiger Zeit einem barbarischen Killer au der Spur, welcher seine Opfer am liebsten in Räumen einsperrt und dort mit ihnen spielt Detective Tapp macht mit der Zeit einige Wandlungen durch, welche Danny Glover gut zu spielen versteht. Mit Sicherheit spielt Danny Glover in "SAW" eine seiner besten Rollen der letzten Jahre. Die restlichen Darsteller machen insgesamt auch einen guten Job, jedoch sind die drei genannten Darsteller, besonders Leigh Whannell und Cary Elwes, am Überzeugendsten und wichtigsten in "SAW".

Original Filmtitel:
SAW (2004)

Länge des Filmes:
Ca. 100 Minuten

Schauspieler:
Leigh Whannell (Adam)
Cary Elwes (Dr. Lawrence Gordon)
Danny Glover (Detective David Tapp)
Ken Leung (Detective Steven Sing)
Makenzie Vega (Diana Gordon)
Monica Potter (Alison Gordon)
Mike Butters (Paul)

Regisseur:
James Wan

FSK:
Ab 18 Jahren

Verleiher:
Lions Gate Films

Fazit:
Schlussendlich ist "SAW" Geschmackssache. Der eine wird ihn Lieben, der andere ihn Hassen und es wird Leute geben die ihn mit einem "Na ja" betiteln werden. Letzterer bin ich dann wohl ich. Ohne Frage ist "SAW" mal was neues, bietet eine komplexe Story und den nötigen Gore, welcher jedoch nicht ins Exzessive ausartet. Doch auf mich wirkte das Werk an manchen Stellen zu lang, teilweise geht der Film nicht gut mit den Flashbacks um, sodass der Zuschauer verwirrt wird, und auch das Ende ist nicht so das wahre und lässt an dem gesamt Werk einen Wermutstropfen hängen. Die Zuschauer machen ihre Sache hingegen sehr gut, man Baut förmlich eine Verbindung zu den Charakteren und fühlt mit ihnen mit. Ich gebe dem Film vier Sterne, welche aber knapp sind, und eine Sehempfehlung für jeden, der auf guten Psycho Terror steht.

7/10 Punkten für den Film "SAW" und somit vier Sterne als Wertung

Homepage des Filmes:
http://www.saw-derfilm.de

Homepage des Verleihers :
http://www.lionsgatefilms.com/

IMDB Link mit weiteren Informationen:
http://imdb.com/title/tt0387564/