Bayer Schering Pharma Tetragynon Testbericht

No-product-image
ab 7,70
Auf yopi.de gelistet seit 10/2003
5 Sterne
(1)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Verträglichkeit:  sehr gut
  • Nebenwirkungen:  erträglich
  • Packungsbeilage:  sehr gut verständlich

Erfahrungsbericht von catmother

Wenn es eben doch mal passiert ist – die Pille danach

4
  • Verträglichkeit:  gut
  • Nebenwirkungen:  erträglich
  • Packungsbeilage:  sehr gut verständlich

Pro:

letzte Sicherung vor einer möglichen Schwangerschaft

Kontra:

Nebenwirkungen, sollte nur eine absolute Notlösung sein

Empfehlung:

Ja

Manchmal bin ich wirklich pappesatt, daß die Verhütung immer uns Frauen überlassen wird – außer man nimmt Kondome, aber da müssen wir die wahrscheinlich auch noch kaufen.
Nun ist es mir doch tatsächlich mal passiert, daß ich mit der Pilleneinnahme etwas geschludert habe – der Nachteil von einem etwas entfernteren, gelegentlichen Übernachtungsplatz, wo dann nachts die Sexspielchen stattfinden.
Jedenfalls, ich habe mir Sorgen gemacht, daß doch etwas passieren könnte. Und da bei uns leider keine Familienplanung mehr vorgesehen ist, wollte ich doch kein Risiko eingehen.

Meine Gynäkologin hat mir ohne Zögern die sogenannte \"Pille danach\" verschrieben, ein Präparat namens Tetragynon.


** Verpackung **
In der Schachtel befindet sich neben dem Beipackzettel eine Plastikplatte mit 4 kleinen, gelben Dragees, die man bei Bedarf aus der Schutzverpackung herausdrückt.


** Zusammensetzung **
1 Dragee enthält: 0,25 mg Levonorgestrel und 0,05 mg Ethinylestradiol.
weitere Bestandteile: Magnesium stearat; Montanglycolwachs; Eisenoxide; Titandioxid; Glycerol 85%; Calciumcarbonat; Macrogol 6000; Talkum; Povidon; Maisstärke; Lactose; Saccharose


** Anwendung **
Die ersten beiden Dragees müssen so schnell wie möglich nach dem Geschlechtsverkehr genommen werden, maximal 48 Stunden danach. Die anderen beiden schließlich noch 12 Stunden nach der Einnahme der ersten, d.h. spätestens 60 Stunden nach dem Sex muß die Behandlung abgeschlossen sein, sonst ist es vermutlich wirkungslos.

Einige Tage nach der Behandlung setzt dann im allgemeinen eine Art Abbruchblutung ein, da die Zusammensetzung der Pille das Ende des Zyklus simuliert und verhindert, daß sich das möglicherweise befruchtete Ei in die Gebärmutterschleimhaut einnisten kann.

Im Beipackzettel steht, je früher man damit beginnt, desto zuverlässiger wirkt das Medikament. Toll, aber wer hat das schon auf Vorrat liegen, falls mal was passiert? Immerhin muß man „danach“ erst noch zum Arzt, da Tetragynon rezeptpflichtig ist. Und was, wenn ein Wochenende dazwischenliegt? Dann ist man angeschmiert.

Noch einige Hinweise aus dem Beipackzettel: vorher sichergehen, daß keine Schwangerschaft besteht. Was eigentlich Quatsch ist, denn wenn ich damit eine verhindern will, will ich doch sowieso nicht schwanger werden.
Nur als Notfall ansehen und nicht mehrmals innerhalb eines Zyklus anwenden.
Drei Wochen nach der Einnahme sollte man vorsichtshalber doch noch einmal zum Frauenarzt gehen oder einen Schwangerschaftstest machen. Trotz Blutung könnte es (in Ausnahmefällen) zu einer Schwangerschaft gekommen sein.

Alles andere zu Risiken und Nebenwirkungen entnehmt bitte dem Beipackzettel oder fragen den Arzt oder Apotheker.


** Erfahrungen **
Da ich dieses Medikament recht zeitig nach dem Verkehrt mit meinem Freund eingenommen und auch die zweite Dosis im erforderlichen Zeitabstand geschluckt hatte, verlief alles reibungslos. Ich bin in der Regel recht unempfindlich gegen Medikamente und so hatte ich zumindest nach der Einnahme keine Nebenwirkungen. Man muß nämlich aufpassen, daß einem nicht schlecht wird, was als mögliche Nebenwirkung auch erwähnt wird, und die Dragees wieder erbricht. Dann ist die Wirkung natürlich hin.
Wie gesagt, bei mir waren direkt nach der Behandlung keine Unverträglichkeitserscheinungen oder andere Symptome zu verzeichnen.

Einige Tage danach bekam ich allerdings leichte Schmerzen in den Brüsten, ein Spannungsgefühl, daß man von den ersten Schwangerschaftsmonaten kennt, aber manche Frauen auch im letzten Abschnitt ihres Zyklus haben. Da wurde ich logischerweise etwas unruhig, weil ich natürlich die Ursache nicht ergründen konnte und es für einen weiteren Schwangerschaftstest noch zu früh war.
Als die Blutung einsetzte, war ich schon absolut erleichtert, nach einer Untersuchung beim Gyn natürlich noch mehr. Alles gut gegangen.
Meine Regel setzte dann im nächsten Monat auch wieder pünktlich ein, es gab also keinerlei Hormon- oder Zyklusstörungen, außer daß er eben ein wenig aus dem Rhythmus gekommen war.

Wenn ihr mich fragt, das muß nicht wieder sein. Die Behandlung an sich war nicht das Problem, das hat mein Körper ziemlich gut verkraftet. Aber die Anspannung, der Streß und die Angst, bis das Ergebnis endgültig feststeht, sind einfach die Hölle. Und das möchte ich möglichst nicht noch einmal durchmachen.

Aber es kostet natürlich nur ein 50stel der Kosten einer ambulanten Schwangerschaftsunterbrechung, deshalb ist es dem Risiko allemal vorzuziehen.


** Noch etwas zum Hintergrund **
Wie gesagt, besteht so ein Dragees aus Levonorgestrel und Ethinylrestradiol, zwei Hormonen, die auch (manchmal unter anderen, abgewandelten Namen) in der normalen Pille vorhanden sind, allerdings in einer erheblich kleineren Dosierung. Und von dem Tetragynon nimmt man dann noch die doppelte Portion. Diese beiden Hormone sind für unseren (fraulichen) Zyklus verantwortlich, wobei Levonorgestrel der Name für Gestagen und Ethinylrestradiol der für Östrogen ist.
Vor allem die Dosis des Gestagens sowohl in Pille als auch in Pille danach verhindert, daß sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut und sich ein befruchtetes Ei einnisten kann. Deshalb ist sie auch so hoch in diesem Medikament.


** Daten **
Schering Deutschland GmbH
Preis: ca. 15 €

22 Bewertungen