Schilddrüsenunterfunktion Testbericht

No-product-image
ab 10,51
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(1)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(2)

Erfahrungsbericht von chaosleo

Das Chaos ist perfekt!!!!

Pro:

Naja, wenn sie in Ordnung ist, hält sie alles zusammen

Kontra:

wenn nicht, bricht das Chaos aus

Empfehlung:

Nein

Hallo ihr Lieben,

nach langer Zeit mal wieder ein kleiner Bericht, aber kein so erfreulicher....Naja, eigentlich dürfte diesem Bericht der Statistik zufolge halb Deutschland zustimmen, aber manchmal ist es doch anders...

In Deutschland leidet angeblich jeder dritte Deutsche an Schilddrüsenerkrankungen, ohne es zu wissen, entweder an einer sogenannten Über-, Unter- oder Normalfunktion. Die Normalfunktion kann zum Leiden werden, wenn sie mit einem Kropf (Struma, Vergrößerung der Schilddrüse) einhergeht und wird meist gar nicht bemerkt.
So wie die meisten Schilddrüsenerkrankungen, denn die Schilddrüse ist ein leises Organ, das heimlich leidet. Schmerzen hat man im Regelfall nie, daher werden die meisten Symptome auch meist mit anderen Dingen in Verbindung gebracht. Doch der Reihe nach:

Überfunktion:
Die Überfunktion der Schilddrüse äussert sich in erhöhter Wärmeempfindlichkeit, vermehrtem Schwitzen, Gewichtsverlust, Haarausfall und ständiger Nervosität sowie Schlafstörungen. Also durchaus Symptome eines stressgeplagten Menschens... Die Überfunktion kommt meistens durch \"warme Knoten\", also Gewebe, das eigenständig Schilddrüsenhormone erzeugt, obwohl sie gar nicht benötigt werden. Behandelt werden kann die Überfunktion durch Tablettengabe, welche die Überproduktion hemmt. Die Beschwerden klingen meist nach der Behandlung ab. Die Überfunktion sorgt für einen beschleunigten Stoffwechsel, ist aber nicht lebensbedrohlich.

Unterfunktion:
Anders sieht es aus bei einer Unterfunktion der Schilddrüse. Dabei werden nämlich eindeutig zu wenig Hormone produziert und der Körper gerät ins \"Stocken\". Im wahrsten Sinne des Wortes, so sind die Symptome ständige Müdigkeit, Antriebslosigkeit, verminderte Libido, Gewichtszunahme und Veränderungen des Blutdricks. Diese Erkrankung kann im extremen Fall sogar lebensbedrohlich werden und muss dringend behandelt werden. Eine Ursache dieser Erkrankung soll Jodmangel sein, die Gabe von Jodid-Tabletten (allerdings häufig ein Leben lang) schafft Abhilfe. Meistens ist in diesem Zusammenhang auch wieder eine vergrößerte Schilddrüse zu erkennen, da die Schilddrüse krampfhaft versucht, die letzten Jodreserven aus dem Blut zu bekommen und sich dazu \"aufbläht\".

Schilddrüsenvergrößerung, Kropf, Struma:
Die Schilddrüsenvergrößerung ist heutzutage schon fast normal, viele Menschen in Deutschland leiden daran, ohne jemals Beschwerden zu haben. Ein Grund kann hier ein Jodmangel in der Kindheit sein, aber auch andere medizinisch leider nicht abgeklärte Gründe können auftreten. Ein Kropf kann auch mit einer Schilddrüsennormalfunktion einhergehen und wird meist daher gar nicht wahrgenommen. Da die Schilddrüse wie ein Schmetterling mit linkem und rechtem Lappen aufgebaut ist (zu finden hinter und unter dem Kehlkopf) wird meist selbst ein Kropf der nach innen wächst erst bemerkt wenn er erhebliche Probleme macht. Diese äussern sich dann in Luftnot (Kropf drückt gegen die Luftröhre) oder auch Heiserkeit (gegen die Stimmbänder) und meist durch das Gefühl einen Kloss im Hals zu haben.

Diagnose:
Die Schilddrüsenfehlfunktionen (Unter- oder ÜBerfunktion) können durch den Hausarzt mittels Blutanalyse der TSH-Werte (Schilddrüsenhormon) ermittelt werden. Werden diese festgestellt erfolgt die Therapie meist durch Medikamentengabe und kann so gut behandelt werden. Stellt der Arzt jedoch einen Kropf fest (mittels Tasten oder meist schon durch das bloße Auge) werden sowohl Ultraschall als auch das Szintigramm eingesetzt. Durch den Ultraschall kann man ermitteln, ob es sich um Zysten oder Knoten handelt und natürlich Größe und Lage bestimmen. Das Szintigramm hingegen wird in der Radiologie oder Nuklearmedizin vorgenommen und ist einwenig komplizierter. Dem Patienten wird Blut abgenommen, es wird eine radioaktiv versetzte Kochsalzlösung injiziert und der Radiologie kann nachher Abbilder der Strahlung zur Analyse der Aktivität des Gewebes erstellen. Die Halbwertszeit der Radioaktivität beträgt ca. 6 Stunden und bereitet kaum Nebenwirkungen. Vergleichbar ist die Prozedur und Belastung mit einem Röntgenvorgang, allerdings wird hier der Patient nicht bestrahlt sondern \"strahlt selber\". Somit kann der Arzt feststellen, ob sich kalte oder warme Knoten gebildet haben. Die wärmen Knoten produzieren selber Hormone und müssen medikamentös eingedämmt werden. Kalte Knoten bilden kein Hormon, sind inaktiv und können bösartig werden.

Behandlung:
Überfunktionen werden in der Regel durch hemmende Medikamente behandelt, der Erfolg und Beschwerdenabklang stellt sich meist nach kurzer Zeit ein. Dennoch müssen die Werte (wie bei allen Schilddrüsenerkrankungen) regelmäßig untersucht werden. Unterfunktionen können durch die Gabe von Jodid-Tabletten behandelt werden, der alleinige Verzehr von Jodsalz hilft meist nicht mehr. Wird eine Struma unidosa (ein einzelner Knoten) festgestellt und ist dieser inaktiv (kalter Knoten), kann man bei einer geringen Größe einfach nichts machen. Haben sich allerdings mehrere gebildet und sind diese größer muss eine OP in Betracht gezogen werden. Vorher wird das Gewebe meist punktiert und nach einer Woche erhält man dann die Ergebnisse, ob das Gewebe gutartig oder bösartig ist. Bösartigkeit kommt in diesem Zusammenhang allerdings eher selten vor. Warme Knoten können zudem auch durch die Gabe von Radiojodid (radioaktiv versetztes Jod) von innen zerstört werden.

DIE OP:
Wird stationär von Spezialisten vorgenommen. Da diese in unmittelbarer Nähe der Stimmbänder vorgenommen werden muss, muss der Patient die Erklärung unterschreiben, dass er sich dem Verlust seiner Stimme bewusst ist. Als ob man die Wahl hätte. Problematisch sind dabei aber nicht die Stimmnänder selbst (diese befinden sich über dem Kehlkopf und können selbst bei Durchtrennung wieder hergestellt werden), sondern der Stimmbandnerv, der beschädigt werden kann. Wird dieser durchtrennt, gibt es wenig Möglichkeiten. Ist das Übel entfernt und alles gutgegangen, hat man (angeblich) in der Regel keine Beschwerden mehr.

Und warum schreibe ich diesen Roman hier?
Weil ich einen großen kalten Knoten mit einer Normalfunktion habe. Naja, es war vorher eine Überfunktion, hat mich fünf Kilo gekostet und meine Umwelt eine Menge Nerven. Das Szintigramm hab ich hinter mir, dabei wurden noch neun weitere kalte Knoten festgestellt. Der große aber ragt schön weit nach aussen, drückt auf Luftröhre und Stimmbänder. Ich bin ausser Atem, krächze wie ein Rabe (und das bei meiner ohnehin schon dunklen Stimme), wurde punktiert, warte gebannt auf meine Ergebnisse. Operiert werden muss auf jeden Fall. Ausserdem ist dieser blöde Knoten in 2 Wochen auf das dreifache angewachsen (normalerweise lassen sich die Dinger zwanzig Jahre dafür Zeit)....
Ich hab Angst ohne Ende....Aber ich dachte, dass wird mein Jahr. War wohl nix damit, aber wer weiss? Was so ein kleines Organ nicht alles still und heimlich anrichten kann...Ich bin mittlerweile echt schlau geworden in Sachen Schilddrüse, dabei wusste ich vorher nicht einmal wo die überhaupt liegt. Als der blöde Knoten angefangen hat zu wachsen, dachte ich noch, es wäre ein Insektenstich. Und die Symptome ignoriert man ja sowieso....

Jeder sollte die Schilddrüse regelmäßig untersuchen lassen. Geht ganz schnell beim Hausarzt, Blutuntersuchung und Ultraschall. Leider sind solche Standardchecks erst ab dreizig vorgesehen. Dennoch macht es anscheinend mit 26 auch Sinn....

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Geschwollene Grüße
Leonie

14 Bewertungen