AS Foto Service Testbericht

Jeder kennt das Problem, der im Besitz einer Digitalkamera ist: Man macht unzählige wunderbare Fotos, überträgt sie anschließend auf den PC – und da bleiben sie dann im Normalfall. Auch bei mir ist das nicht anders. Wunderschöne Motive lagern in zahlreichen Ordnern auf meiner Festplatte – oder liegen auf CDs gebrannt im Regal herum. Bilder nachbestellen – bisher konnte ich mich dazu irgendwie nicht so richtig aufraffen. Wäre da nicht meine türkische Brieffreundin gewesen, die mich schon seit einiger Zeit nach Fotos von unserem Besuch bei ihr in Antalya fragt. Und da sie keinen PC besitzt und es beim Tempo der türkischen Internetverbindungen auch eh eine halbe Ewigkeit dauern würde, nur ein einziges Bild zu öffnen, beschloss ich, endlich mal einen Teil meiner Digitalfotos auf Papier zu bringen.


*** Warum gerade der Fotoland Online Print Service von Schlecker? ***

Anbieter, bei denen man Digitalfotos im Internet als Papierabzug bestellen kann, gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Genauso vielfältig wie das Angebot sind jedoch die unterschiedlichen Preise, die für simple 10x15-Fotos erhoben werden. Da gab es Firmen, die boten mir einen einzelnen Abzug für schlappe 45 Cent pro Bild an – natürlich abgesehen von einem Versandkostenteil von rund drei Euro für die Bearbeitung und den Versand per Post direkt in den heimischen Briefkasten. So war ich direkt froh, als ich von mehreren Kollegen den Tipp bekam, es doch in diesem Fall auf jeden Fall mal bei Schlecker Online zu probieren. Sowohl die Qualität als auch die Preise wären hier hervorragend.

Genau davon wollte ich mich selbst überzeugen – und war schon einmal sehr angenehm überrascht, was ich dort auf der Homepage vorfand. Warnung: Die größte Herausforderung am Schlecker Bilderservice besteht ledilgich darin, ihn überhaupt auf der Schlecker-Homepage zu finden! Dazu muss man nämlich zunächst auf www.schlecker.de gehen, dann auf der dort erscheinenden Europa-Karte das Deutschland-Fähnchen anklicken – und dann seinen Blick auf der dort erscheinenden Seite auf die linke Navigationsseite richten. Unter dem Punkt Shop-Partner befindet sich dort an oberster Stelle ein gelber Button mit dem Schriftzug „Schlecker Home Foto Service“ – und erst, wenn man diesen angeklickt hat, hat man sein Ziel erreicht. Was dann folgt, ist im Vergleich zum ersten Auffinden der Seite wirklich simpel.


*** Das große Plus bei Schlecker: Die supergünstigen Preise ***

Was natürlich an einem Online-Foto-Service am interessantesten ist: Neben guten Bildern sollen diese nach Möglichkeit natürlich möglichst wenig kosten. Diesem Anspruch wird Schlecker voll und ganz gerecht. Ein 10x15-Bild, das wohl die Standard-Auswahl für die meisten Nutzer ist, kostet gerade mal 15 Cent, 9x13 ist mit 13 Cent sogar noch ein bisschen billiger. Auch die Preise für die anderen Größen halten sich im Rahmen: Ein Abzug in 13x18 kostet 29 Cent, ein Poster in 20x30 1,19 Euro. Auffällig ist hier natürlich gleich, dass die Preise für Digitalfoto-Abzüge nur geringfügig über jenen Preisen liegen, die man in einem Discounter zahlen würde, wenn man dort Abzüge von einem ganz normalen Kleinbildfilm bestellt.

Zusätzlich zu den Kosten für die Bilder muss man dazu noch einmalig 69 Cent zahlen (wenn man seine Bilder in einem Schlecker-Markt nach Wahl abholt – oder 2,85 Euro, wenn man sich die Bilder nach Hause schicken möchte. Letzteres lohnt sich meines Erachtens dann, wenn man wirklich eine große Bildermenge bestellt, weil die Versandkosten ja trotzdem gleich bleiben und man sich dafür dann doch nicht extra in einen Schlecker-Markt bemühen muss. Ich wollte lediglich 12 Bilder als Papierabzug haben – und wählte deswegen die Selbstabholer-Variante.


*** Wie kommen meine Bilder zu Schlecker? ***

Natürlich müssen die Digital-Bilder, die ja zunächst irgendwo auf der Festplatte am eigenen Schlecker-PC zwischengelagert sind, irgendwie den Schlecker-Online-Foto-Service erreichen. Dazu gibt es gleich eine Fülle von Möglichkeiten – den HTML-Upload, den Java-Upload und den XP-Upload über den Windows-Multimediabereich. Hier wollte ich zunächst eigentlich die Bestellmöglichkeit über das XP-Upload-Tool nutzen – muss aber sagen, dass ich damit nicht so ganz klar kam. Zwar hatte ich mir den XP-Upload-Client binnen auf meinen Rechner geladen – nur gelang es mir nicht, auf meinem PC den sogenannten „Multimedia-Dialog“ zu finden, in dem es fortan den Punkt „Abzüge online bestellen“ geben sollte. Also entschied ich mich dafür, gar kein Tool auf meinen PC zu laden – und statt dessen die Bilder ganz einfach per HTML-Upload auf den Schlecker-Rechner zu bringen.

Die dritte Alternative ist der sogenannte Java-Upload-Client. Auch hier muss man sich zunächst den entsprechenden Client runterladen, soll aber danach den Vorteil haben, dass das Surfen im Internet durch das Hochladen der Bilder nicht blockiert wird. Ob dies wirklich so ist und ob das Tool wirklich vielleicht den einen oder anderen Vorteil in sich birgt, kann ich leider nicht sagen – ich habe dieses Tool nämlich nicht getestet.

Laut meinem Kollegen gibt es bei Schlecker wohl auch noch die Möglichkeit, seine Bilder ganz einfach auf CD zu brennen und die CD dann ganz normal wie früher den Kleinbild-Film in den Laden zu tragen. Dazu habe ich auf der Schlecker-Page allerdings keine Informationen gefunden – und kann deswegen auch nichts dazu sagen, ob diese Möglichkeit wirklich existiert. Sollte jemand aber an dieser Form des Bildertransport Interesse haben, so würde ich schlicht und ergreifend mal empfehlen, einfach in der Schlecker-Filiale seines Vertrauens mal nachzufragen.

Meine Erfahrungen mit dem Schlecker Home Photo Service beziehen sich also nachfolgend auf den HTML-Upload. Dieser einfache Weg dürfte meines Erachtens nach aber auch der gängigste sein.


*** Meine Erfahrungen mit dem Schlecker Home Photo Service ***

Um die Abzüge seiner Digitalbilder online bestellen zu können, muss man sich zunächst einmal mit seiner Adresse online registrieren und ein Passwort vergeben. Dieser – natürlich kostenlose - Vorgang ist zwingend erforderlich, aber auch nicht weiter aufwendig – er nahm nur ca. eine halbe Minute in Anspruch. Danach stand mit der Online-Foto-Service zur kompletten und uneingeschränkten Benutzung frei.

Über ein Popup, das sich danach öffnet, kann man dann ganz einfach die Bilder, die man nachbestellen möchte, von seiner Festplatte auswählen und sie zu Schlecker übertragen. Ziemlich begeistert war ich von der Tatsache, dass man im Zuge des Uploads in diesem Popup nach dem Hochladen nicht nur den Dateinamen der ausgewählten Bilder sehen kann, sondern das komplette Bild angezeigt wird – und man so eine zusätzliche Sicherheit hat, dass man wirklich nur die richtigen Bilder als Abzüge bestellt. Direkt neben dieser Bild-Anzeige befinden sich kleine Kästchen, in denen man die gewünschte Foto-Anzahl sowie die gewünschte Bildgröße auswählen kann. Es ist also auch ohne Probleme möglich, z.B. fünf Fotos in 10x15 zu bestellen, zwei in 13x18 und eins als Poster ... Direkt neben dem jeweiligen Bild wird dann gleich auch automatisch der jeweilige Preis angezeigt – und am Ende der Seite eine Gesamtsumme inklusive Abholgebühr bzw. Versandkosten. Für meine 12 Bilder, die ich auf diese Weise bestellen wollte, hat der gesamte Bestellvorgang wirklich nur wenige Minuten in Anspruch genommen – so einfach und problemlos ging hier alles vonstatten. Kaum hatte ich die Bestellung abgeschickt, fand ich in meiner Mailbox auch schon eine Bestätigungsmail vor, die mir meinen Auftrag quittierte und den Hinweis enthielt, dass meine Bilder in wenigen Tagen abholbereit wären. Gespannt wartete ich darauf, wann ich nun das fertige Ergebnis in Händen halten könnte.

Auf der Homepage ist eine Bearbeitungszeit von 4-5 Tagen für die Bestellung von Bildern angegeben. So war ich entsprechend überrascht, dass ich bereits zwei Tage nach meiner Bestellung eine Mail bekam, dass meine Abzüge fertig wären und sie nun an meine Schlecker-Filiale verschickt würden. Diese Mail kam nachmittags, am Vormittag des übernächsten Tages waren sie dort noch nicht, weil an diesem Tag kein Bilderdienst in der Filiale Sendungen abgegeben hatte. Einen Tag später konnte ich meine Bilder jedoch in Empfang nehmen, so dass der gesamte Bestellvorgang inklusive dazwischenliegendem Wochenende weniger als eine Woche in Anspruch genommen hatte. Das müssen andere Online-Fotodienste erst mal nachmachen.

So richtig begeistert war ich dann jedoch, als ich den Fotoumschlag geöffnet hatte und zum ersten Mal die fertigen Bilder in den Händen hielt. Denn das Ergebnis (übrigens auf Kodak-Papier) war nicht nur sehr gut, es war hevorragend!!! Auf den Schlecker-Bildern erwarteten mich satte, klare wunderschöne Farben und klare Konturen – kurzum: Bilder in allerhöchster Qualität. Die Bilder sahen genau aus wie die Papierabzüge von einem normalen Kleinbildfilm, der nicht mit einem Mini-Knipser, sondern mit meiner Spiegelreflexkamera belichtet worden war – kurzerhand phantastisch. Ich muss sagen, dass ich im Vorfeld einfach nur halbwegs ordentliche Ergebnisse haben wollte. Das die Bilder dermaßen gut sein würden – für den Preis und für die schnelle Bearbeitungszeit – damit hätte ich niemals gerechnet.

Die Bilder, die man bekommt, sind übrigens immer glänzend, matte Abzüge sind von Digital-Fotos nicht möglich. Persönlich gefallen mit glänzende Abzüge aber eh grundsätzlich besser als matte, so dass ich dies nicht als Manko empfand.

Ein kleiner Hinweis sei mir noch auf die Tatsache gestattet, das die Qualität der fertigen Bilder natürlich auch mit davon abhängt, wie groß und gut die Bilder sind, die man mit seiner Digitalkamera aufgenommen hat. Um Bilder in eine bestimmte Papiergröße bringen zu können, muss natürlich die Auflösung der Bilder stimmen. In welcher Pixelgröße die Bilder aufgenommen sein sollten und für welches Ausgabeformat sich welche Bildgröße eignet, steht in einer übersichtlichen Tabelle ebenfalls auf der Schlecker-Page.
(direkter Link: http://www.schlecker.com/channels/digiphoto/channels/wichtig.html)
Meine Bilder, die mir Schlecker zu so hervorragenden Papierabzügen umwandelte, waren bei mittlerer Komprimierung in einer Auflösung von 1280x1024 auf der Rollei d330 motion aufgenommen worden, ich habe sie am PC danach nur noch leicht bearbeitet und auf mittlere JPEG-Auflösung (im Photoshop: Stufe 5) heruntergezogen. Jedes Bild war danach nur noch ca. 500 KB groß, lag also unter der von Schlecker empfohlenen Dateigröße – und trotzdem tat dies dem Ergebnis wirklich keinen Abbruch.


*** Zusammenfassung und Fazit ***

Meine Bestellung beim Home Photo Service von Schlecker war ein Experiment, zu dem ich mich aufgrund der günstigen Preise hatte hinreißen lassen – allerdings eins, das auf der ganzen Linie gelungen ist. Dass billig nicht eindeutig schlechter ist, sondern man auch für wenig Geld ein hervorragendes Ergebnis bekommen kann – dies hat der Schlecker-Dienst eindeutig bewiesen. Der Upload der Bilder ging wirklich einfach vonstatten, die Bearbeitungszeit war kurz und auch mit der Lieferung in den Schlecker-Markt in meiner Nähe hat wirklich alles geklappt.

Als Kritikpunkte muss ich lediglich anführen, dass ich mit der angebotenen Möglichkeit des XP-Upload-Tools nicht klargekommen bin und der Foto-Dienst auf der Schlecker-Website wirklich schwer zu finden ist. Beide Probleme kann man aber ganz leicht beheben: Den Link kann man zu seinen Bookmarks hinzufügen – und sich statt dem XP-Upload für den simplen HTML-Upload entscheiden.

Nachdem mein Text des Dienstes so erfolgreich verlaufen ist und die winzigen Probleme nicht weiter ins Gewicht fallen, steht für mich fest, dass ich den Schlecker Fotoland Home Print Service auch in Zukunft regelmäßig nutzen werde und meine Digitalfotos nicht mehr ihr trauriges, einsames Dasein lediglich auf meiner Festplatte fristen müssen. In diesem Sinne: Es brechen bunte Zeiten an!

stefbl, 15. Februar 2004
(Erstveröffentlichung bei ciao am 11. Februar 2004)

P.S. Die detaillierten Bewertungen unten passen auf einen Foto-Online-Service ja irgendwie gar nicht ...