Der Vorleser (Taschenbuch) / Bernhard Schlink Testbericht

ab 3,37
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Erfahrungsbericht von chickenhead

Tragische Geschichte

Pro:

-leichte Verständlichkeit -mehrere interessante Themen -spannend -nicht zu dick

Kontra:

-für mich nichts

Empfehlung:

Ja

Bernhard Schlink: \"Der Vorleser\"

Wie ich zu dem Buch kam:
Unsere Deutschlehrerin kam auf die glorreiche Idee, dass die ganze Klasse Buchvorstellungen halten sollte. Jeder durfte sich sein Buch frei auswählen, was die Entscheidung nicht gerade vereinfachte. Also wühlte ich ziemlich unentschlossen im Regal meiner Mutter herum, und stieß auf den \"Vorleser\". Der Klappentext überzeugte mich schließlich, das Buch zu lesen.

Klappentext:
Sie ist reizber, rätselhastund viel älter als er...und sie wird seine erste Leidenschaft. Sie hütet verzweifelt ein Geheimnis. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre Später sieht er sie wieder. Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Libe und bedrängender Vergangenheit.

Inhalt:
Auf dem Heimweg von der Schule wird dem 15-jährigen Michael Berg schlecht. Eine ihm unbekannte Frau hilft ihm und bringt ihn nach Hause. Als Michael wieder gesund ist, besucht er sie. Hanna Schmitz ist 36 Jahre alt, und hat etwas seltsam Anziehendes an sich, sodass Michael sich in sie verliebt. Die beiden beginnen eine Liebesbeziehung miteinander, in der Hanna aber sehr dominant ist. Da Michael sie so sehr liebt, ist er abhängig von ihr und macht alles, was sie will. So muss er ihr täglich Bücher vorlesen, ohen, dass er weiß, warum.
Eines Tages verschwindet Hanna spurlos. Michael gibt sich die Schuld dafür und zieht sich vor andern Menschen zurück. Jahre später, Michael studiert Rechtswissenschaften, trifft er Hanna bei einem Gerichtsprozess gegen ehemalige KZ-Anwärterinnen wieder. Sie ist eine der Hauptangeklagten. Als Hanna sich im Laufe des Prozesses immer mehr selbst belastet, erkennt Michael ihr Geheimnis: Sie kann weder lesen noch schreiben und geht lieber ins Gefängnis, als diese sie entlastende Tatsache vor Gericht zuzugeben. Hanna bekommt lebenslänglich und bringt sich mit Hilfe von Michaels Kassetten, auf denen er ihr vorliest, selbst lesen und schreiben bei. Als sie nach 18 Jahren wegen guter Führung entlassen werden soll, geschieht ein tragisches Unglück.

Sprache/Stil
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Michael geschrieben. Es ist in drei Abschnitte unterteilt, die die drei Lebensabschnitte von Michael darstellen sollen. (1.Abschnitt: Jugend, 2.Abschnitt: Studienzeit, 3. Erwachsen, als Hanna im Gefängnis ist.}
Die Abschnitte sind jeweils in Unterkapitel unterteilt. Der erste Satz von jedem Kapitel gibt kurz den folgenden Inhalt wieder. Die Sätze sind sehr einfach, kurz und verständlich geschrieben.

Wertung:
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, da verschiedene sehr ernste Themen behandelt werden, wie die Schuldfrage nach dem 2. Weltkrieg, der Generationenkonflikt und Analphabetismus in der Gesellschaft. Der Roman ist sehr realistisch geschrieben, deshalb konnte ich mich gut in Michaels Denken und Fühlen hineinversetzen. Der Roman ist absolut nicht langweilig, die Spannung wird sehr gut gehalten und die Probleme werden trotz der relativ niedrigen Seitenzahl ausführlich dargestellt. Gut fand ich auch, dass man in Bezug au die Problematik der Geschichte keine Meinung vorgegeben bekommt, sondern selbst nachdenken muss. Ich kann dieses Buch jedem Empfehlen, der sich für die oben genannten Themen interessiert und mit \"schwerer\" Literatur nicht so gut zurechtkommt.

Infos zum Buch:
Autor: Bernhard Schlink
Titel:\"Der Vorleser\"
Verlag: Diogenes
Preis: €7.50
Seitenzahl: 207
Taschenbuch, 1997
ISBN 3 257 22953 4

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