Schnittlauch Testbericht

... Schnittlauch

Nachdem ich ja hier schon einmal einen Bericht über SCHNITTLAUCH verfasst habe (seltsamerweise existiert diese Rubrik zweimal, einmal unter: Gewürze und einmal unter Pflanzen, Samen und Co.), heute ein schmittlauchiger Bericht über das Gewürz im Allgemeinen und die Verwendung im Besonderen.

Dass das Schnittlauch zu unseren bekanntesten Gewürzen gehört, steht außer Frage. Exotisch ist es nicht, obwohl es ursprünglich aus Zentralasien stammt. Das ist so laaaaange her.....

....mittlerweile hat sich der kleine Bruder des großen Lauchs in Europa eingebürgert und ist aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken.

Eine Beschreibung über die Pflanze Schnittlauch, die Aussaat, das Ernten und die Eigenschaften, habe ich, wie bereits oben angemerkt, schon veröffentlicht. Wiederholen möchte ich mich natürlich nicht. Wen es interessiert, kann gerne im anderen Bericht nachlesen.

Vitaminreich ist es, das kleine grüne Röhrchen, das steht fest und auch Spurenelemente sind reichlich enthalten!
Wenn möglich, bitte immer frisches Schnittlauch verwenden. Getrocknet verliert es nicht nur Vitamine, sondern auch viel Geschmack. Getrocknetes Schnittlauch sollte auch immer ganz kurz mitgekocht werden, da es nur dann wieder "Flüssigkeit zieht" (das Aussehen spiekt schließlich auch eine nicht zu unterschätzende Rolle).
Meist ist gefriergetrocknetes Schnittlauch im Handel erhältlich. Und das ist im wahrsten Sinne des Wortes: T R O C K E N!

Ohne Garten oder Balkon ist es auch kein Problem mit frischem Schnittlauch zu würzen. Fast überall sind bepflanzte Töpfe erhältlich, die auch innen auf dem Fensterbrett gedeihen (Ich meine natürlich die Beflanzung der Töpfe, der Topf gedeiht nicht, wenn doch, bitte ich um Benachrichtigung)!

Der Geruch des Schnittlauchs ist, solange man es noch nicht abgeschnitten hat, relativ neutral. Wird es jedoch in Stückchen geschnitten, duftet es leicht "zwiebelig", aber nicht unangenehm. Keinesfalls so penetrant, wie sein Verwandter, das Knoblauch. Somit lässt sich Schnittlauch für viele Speisen verwenden, die noch einen letzten Pfiff benötigen, nach deren Genuss man aber nicht mit "Hand vor dem Mund" wegen sonstiger Geruchsbelästigung, sprechen muss.

Passend zur Jahreszeit habe ich einen Rezeptvorschlag für Euch, der wahrscheinlich nicht so bekannt ist. Eigentlich dürfte er überhaupt nicht bekannt sein, denn ich bin vor Jahren von selbst drauf gekommen. Die Geschichte dazu: Herbst ist zumindest in Baden-Württemberg auch die Zeit, in der es überall Zwiebelkuchen gibt. So auch bei uns. Samstags oder Sonntags wird ein großer Zwiebelkuchne gebacken und gemeinsam mit Freunden (und neuem Wein) vertilgt. Was tun, wenn jemand dabei ist, der nun absolut keien Zwiebeln verträgt? Nun, ich habe die Zwiebeln einfach durch eine große Menge Schnittlauch ersetzt. Das geht ganz easy. Ihr macht den Kuchen, wie in Eurem Rezept angegeben, nur wird das Schnittlauch natürlich nicht angedünstet, sindern frisch dazugegeben. Mitbacken muss es natürlich. Probiert es mal aus . Schmeckt ganz prima!

Des weiteren eignet sich Schnittlauch als frische Zugabe zu JEDEM Eintopf (sogar zu Chili con Carne) und auch eine klare Suppe gewinnt sehr durch die grüne Beilage.
Absolutes MUSS ist bei Frankfurter grüner Soße geboten und auch jegliche Kräuterbutter verlöre viel von ihrem Aroma!

Weitere Rezeptvorschläge:

Das Eigelb von hartgekochten Eiern mit etwas Butter und viel Schnittlauch vermengen und wieder in die Eihälften füllen. Macht sich gut auf jedem kalten Büffet.

Eine helle Soße, selbst hergestellt, oder aus dem Soßenpäckchen, mit Senf und Schnittlauch verfeinern, passt gut hartgekochten Eiern und Reis.
Überhaupt "vertragen" sich Eier und Schnittlauch sehr gut.

Das Quark- oder Butterbrot mit Schnittlauch ist wohl jedem bekannt.

Kennt Ihr aber auch fritierte Schnittlauchkörbchen?
Dazu benötigt Ihr als erstes mal ein Fritiersieb, bestehend aus zwei Sieben, die miteinander verbunden sind und mittels einer Vorrichtung zusammengepresst werden können. (Ich weiß jetzt nicht genau, ob Ihr Euch unter der Beschreibung das Teil vorstellen könnt. Aber keine Panik, Foto folgt demnächst, wenn ich mal endlich meine Digi-Cam kapiert habe).
Also, das Schnittlauch in den unteren Korb geben, den zweiten Korb drauf, herausstehende Stengelchen abschneiden, alles kurz in Bierteig fritieren, rausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen, damit das Fett aufgesaugt wird. In diese fritierten Körbchen könnt Ihr nun reinfüllen, wonach Euch zumute ist, oder besser gesagt, wonach Euch der Hunger drängt: Gedünstetes Gemüse jeglicher Art sieht in dieser Verpackung toll aus und schmeckt sehr lecker. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Noch was: Schnittlauch lässt sich besser mit einer Küchenschere als mit einem Messer schneiden.

So, das war nun mein zweiter und letzter Schnittlauchbericht. Ich hoffe, Euch zumindest ein wenig unterhalten zu haben und das Ihr auch ein bisschen Neues über dieses bekannte Gewürz lesen konntet.

Schönen Abend noch, Andrea