Schokoladenmuseum Testbericht
Erfahrungsbericht von MatthiasHuehr
Das Museum für Schokoholics
Pro:
interessantes Thema
Kontra:
nicht unbedingt preiswert
Empfehlung:
Ja
===Lage===
In der Nähe der Severinsbrücke auf der Rheinauhalbinsel befindet sich das Schokoladenmuseum. Einen Besuch des Museums kann man wie ich mit einem Bummel am Rheinufer verbinden. Vom Dom aus kommend hat man den Rhein immer auf der linken Seite, solange bis man ein markantes Gebäude erblickt, was einem Schiff nachempfunden wurde. Wie man am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen Auto zu diesem Museum gelangt, kann ich nicht genau sagen, da ich bei meinem Aufenthalt in Köln alle Wege nur zu Fuß zurückgelegt habe. Anscheinend machten es relativ viele Leute so, denn ein Großteil derjenigen Spaziergänger, die auch die Promenade am Wasser entlang liefen, bewegte sich wie ich in Richtung des Museums. Aufgrund der Lage am Rheinufer sollte es relativ einfach sein das Schokoladenmuseum auch als ortsunkundiger Besucher zu finden.
===Gebäude===
Aufgrund seiner modernen Architektur ist das Museum schon von weitem gut wiedererkennbar. Eine futuristische Architektur in Form eines Schiffes aus Glas und Aluminium, angebaut an den historischen Gemäuern eines alten Lagerhauses, bietet einen recht interessanten Anblick für die Besucher des Museums. Eckige Betonklötzer gibt es eh schon viel zu viele, da bildet das Gebäude des Schokoladenmuseums für mich eine positive Ausnahme. In der Nacht sieht das Tropenhaus des Museums von weiten sehr interessant aus, da es nachts auch beleuchtet wird und der grüne Schein, der durch die Scheiben dringt, einen Kontrast zur Dunkelheit der Umgebung bildet. Das Gebäude besitzt vor dem Eingang eine Art Rampe und im Gebäude gibt es auch einen Fahrstuhl um in die oberen Etagen gelangen zu können. Die Toiletten des Museums sind soweit ganz in Ordnung und sauber gewesen, es gibt aber nur welche im Eingangsbereich, was bei auftretenden Bedürfnissen während eines Besuches der Ausstellung recht unpraktikabel ist. Zudem stand in den besagten Räumlichkeiten auch noch ein Teller für Kleingeld herum ... wie sagte schon ein römischer Kaiser einmal: Geld stinkt nicht.
===Eintrittspreise===
Als billig würde ich den Besuch des Museums nicht unbedingt bezeichnen. So kostet der normale Eintritt derzeitig 7,50 Euro. Ermäßigungen für Gruppen gibt es leider auch erst ab 15 Leuten und dann ist der Rabatt, den man an der Kasse bekommt, auch nur mickrige 50 Cent groß. Kinder und andere Ermäßigungsberechtigte zahlen immerhin noch 4,50 Euro Eintritt, wobei bis zum Alter von fünf Jahren der Eintritt kostenlos ist. Die Garderobe in diesem Museum ist kostenpflichtig, einen Euro pro Jacke wird man somit zusätzlich los. Separate Schließfächer gibt es leider auch nicht. Am Einlass erhält man ein kleines Schokoladentäfelchen, dessen Herstellung man sich später im Museumsbereich anschauen kann. Da eine große Anzahl von Leuten mehr oder weniger große Probleme mit Milchprodukten hat, finde ich es doch etwas unpassend, dass es sich bei der Tafel nur um eine einfache Milchschokolade handelt.
===Ausstellung===
Die Ausstellung des Schokoladenmuseums teilt sich in mehrere Bereiche auf. Zum einen Anfang lernt man etwas über den Anbau der Kakaobohne, und den Transport. Dieser Teil der Ausstellung ist recht kindgerecht gestaltet. Es gibt eine Menge großflächiger Schautafeln und interaktive Ausstellungsobjekte zu sehen. Leider wurde das Angebot von der großen Mehrheit der Eltern nicht so genutzt wie es eigentlich vorgesehen war, nämlich indem sie damit interaktiv ihren Kindern das Wissen spielerisch beibringen können. Stattdessen liefen aber die kleinen Museumsbesucher unbeaufsichtigt durch die Räumlichkeiten und machten die Abdeckungen der Schautafeln unter einer erheblichen Geräuschkulisse auf und mit einem kräftigen Zuschlagen wieder zu. Ich finde es echt schade, wenn solche kindgerechten Angebote von vielen Leuten nicht richtig genutzt, schließlich gibt es in vielen Museen überhaupt keine interaktiven Ausstellungstafeln, sondern nur das Resultat ihrer mangelnden Erziehungsarbeit einem großen und dazu noch unfreiwilligen Publikum vorgeführt werden. Von dort aus führt der Weg in das Tropenhaus, welches aber doch recht klein ausgefallen ist. In diesem Gewächshaus wachsen eine Menge verschiedenster tropischer Pflanzen auf engstem Raum, nicht nur die zum Museum passenden Kakaosträucher. Man betritt dieses Gewächshaus über Schleusen, von denen auch zwei eine Etage höher befinden, von wo aus man unter den Kronen der Pflanzen entlanggehen kann.
Nach dem Ausstellungsteil über den Transport der Kakaobohnen erfährt man einiges über die verschiedenen Zutaten und Zusammenstellungen mehrerer Schokoladensorten und kann interaktiv auch einige Gewürze erriechen. Eine komplette Produktionsstrecke ist im nördlichen Teil des Hauses untergebracht. Dort kann man sehen, wie die kleinen Schokoladentäfelchen hergestellt und verpackt werden, welche man zuvor am Einlass erhalten hat. Eine Strecke für die Pralinenherstellung gibt es auch zu besichtigen, wobei man die Resultate dann auch vor Ort verköstigen beziehungsweise in Tüten erwerben kann. Umsonst ist nur der Tod und daher verlangen sie dort für eines der Pralinchen 50 Cent. Preiswert ist was anderes. In dem Raum ist auch der Schokoladenbrunnen um den merkwürdigerweise viel Aufriss gemacht wird, was ich persönlich nicht verstehen kann. Oder liegt es nur daran, dass es die einzige Aktivität im Museum ist, für die noch kein Geld verlangt wird? Es ist für mich nur ein übergroßer Behälter mit einem darüber krönenden Schmuck in Form eines stilisierten Kakaostrauches, oder was es immer darstellen soll, indem flüssige Schokolade fließt. Dort steht dann eine Mitarbeiterin herum, welche den Besuchern eine Waffel in die Hand drückt, welche sie davor kurz in die Schokolade getaucht hatte.
Eine Etage höher erfährt man einiges über die Geschichte der Schokolade. So gibt es gleich zum Anfang einige alte Artefakte aus der Zeit vor der Kolonialisierung Südamerikas zu sehen. Die Zeitreise geht dann zu den europäischen Fürstenhäusern und den Beginn des Konsums von Kakao in Form von Trinkschokolade. Viele verschiedene Trinkgefäße aus dieser Zeit kann man in den Vitrinen bewundern. Irgendwann im Laufe der Geschichte wurde Schokolade preiswerter und sie ein Massenprodukt. Dieser Teil der Ausstellung beinhaltet hauptsächlich die Geschichte von Stollwerk, da dieses Museum von dem Geschäftsführer der Firma gegründet worden ist. Viele historische Verpackungen oder Automaten kann man sehen, sowie einige Nachbauten historischer Verkaufsstellen. Dieser Teil des Museums ist eigentlich nur für Erwachsene geeignet, da er hauptsächlich Informationen vermittelt und keine interaktiven Ausstellungsobjekte bietet.
Im obersten Stockwerk beschäftigt sich das Schokoladenmuseum mit der Werbung für Schokolade. So gibt es einen großen Bereich der den verschiedensten Spielen gewidmet wurde. So gibt es unter anderem eine Milka-Kuh und Überraschungseierfiguren als Ausstellungsobjekte. Spielecken für die kleinen Besucher findet man dort auch. In dem kleinen Schokokino auf der Etage kann man sich auch viele historische Werbespots anschauen, zum Großteil sind sie von Stollwerk, die dort in einer Endlosschleife präsentiert werden. Es ist schon interessant zu sehen, wie früher Produkte beworben worden sind und was für zum Teil merkwürdige Produkte von den Herstellern kreiert worden sind. Man schafft es schon dort eine längere Zeit zu verweilen ohne sich zu langweilen, da man die wenigsten der gezeigten Werbespots kennen dürfte. Die Ausstellung des Schokoladenmuseums ist von der Größe her so umfangreich, dass man in der Ausstellung zwei bis drei Stunden verbringen kann.
===Museumshop aka Schokoshop===
Wie fast jedes größere Museum besitzt auch das Schokoladenmuseum in Köln einen eigenen Laden in dem man als Besucher verschiedenste Produkte und Souvenirs erwerben kann. Dem Thema des Museums entsprechend dreht es sich bei dem dort vorhandenen Angebot hauptsächlich um Produkte aus oder über Schokolade. Die Auswahl an Produkten ist recht groß und teilweise auch etwas exotisch. So gibt es relativ viele Sorten von Schokolade mit Beimengungen von speziellen Zutaten, die man so für gewöhnlich nicht im Supermarkt finden würde oder auch einige Liköre mit Schokolade. Vieles davon bekommt man auch in hübschen Geschenkverpackungen zu kaufen, so dass man mit einigen Mitbringseln aus dem Laden schon für die nächsten Geburtstagspräsente vorsorgen könnte. An sich ist das Angebot des Museumsshops recht interessant, aber auch relativ teuer. Für meinen Geschmack aber leider viel zu teuer, denn ich habe mir bei meinem Besuch nichts aus diesem Laden mitgenommen, da mir persönlich die dort vorherrschende allgemeine Preislage dieses Ladens im Vergleich zu gewöhnlichen Kaufhäusern immer noch viel zu hoch erschien. Ich schätze mal so etwa an die dreißig bis fünfzig Prozent Aufschlag zu den Kaufhauspreisen war es mindestens.
===Gastronomie===
Es gibt auch ein Restaurant in diesem Museum, da aber in den Räumlichkeiten auch einige Veranstaltungen stattfinden, hauptsächlich im Foyer und dem Restaurant, kann ich dazu nichts sagen, da gerade eine Veranstaltung vorbereitet wurde und diese Einrichtung daher geschlossen und umgebaut wurde. Ich persönlich finde es etwas kundenunfreundlich, wenn man noch während der Öffnungszeiten Einrichtungen schließt und Umbauten vornimmt. Zudem wurde schon eine halbe Stunde vor Schließung die Putzkolonne durch das Foyer geschickt, welche dann um die Leute herumwischen konnte, die immer noch das Museum bevölkerten. Das macht keinen besonders guten Eindruck auf mich. Sauberkeit schön und gut, aber man kann das aber auch nach den Öffnungszeiten bewerkstelligen. So wirkt das Ganze so als ob man als Besucher nicht mehr wirklich willkommen wäre. Vom Restaurant aus soll man einen schönen Blick auf den Rhein haben, was ich aber aufgrund der Schließung nicht selber sehen konnte und somit auch nicht bestätigen kann. Über die dort verlangten Preise kann ich daher auch keine Aussage treffen.
===Bewertung===
Wenn man sich für das Thema Schokolade und ihre Geschichte interessiert, dürfte dafür dieses Museum die erste Wahl in Deutschland sein. Die Ausstellung des Museums ist interessant gestaltet und hat eine große Anzahl an Ausstellungsstücken. Wenn man etwas mehr Ruhe bei seinem Museumsrundgang haben möchte, sollte man es besser in der Woche besichtigen, denn am Wochenende verzeichnet das Museum deutlich mehr Besucher als an einem Werktag. Kindgerecht sind nur einige der vorhandenen Bereiche gestaltet, als ein Museum welches durchgängig für Kinder geeignet wäre, würde ich es daher nicht bezeichnen wollen. Nachteilig finde ich die Preisgestaltung des Museums, denn die an der Kasse verlangten 7,50 Euro für eine einzige Eintrittskarte sind nicht unbedingt wenig Geld. Die Preise für die Produkte des Hauses beziehungsweise die aus dem Museumsshop sind auch jenseits von Gut und Böse. Eine Empfehlung für den Besuch des Museums spreche ich zwar aus, aber die volle Punktzahl vergebe ich nicht.
71 Bewertungen, 22 Kommentare
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10.09.2010, 19:20 Uhr von meisterjaeger86
Bewertung: sehr hilfreichtoller bericht lg
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25.07.2009, 09:54 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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25.07.2009, 00:08 Uhr von billabbong
Bewertung: sehr hilfreichsehr schöner Bericht. LG
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23.07.2009, 22:29 Uhr von ronald65
Bewertung: sehr hilfreichlg
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23.07.2009, 12:09 Uhr von tina08
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße .... Tina
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22.07.2009, 19:35 Uhr von Elfenfrau
Bewertung: sehr hilfreichWar ich auch schon drin. Bestens. Kein BW mehr. Lg Elfi
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22.07.2009, 12:07 Uhr von wolli007
Bewertung: besonders wertvollprima Bericht, lg Wolli
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22.07.2009, 11:50 Uhr von mima007
Bewertung: sehr hilfreichViele Gruesse, mima007
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22.07.2009, 08:46 Uhr von campino
Bewertung: sehr hilfreich::: lg andrea :::
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22.07.2009, 08:43 Uhr von Iris1979
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht. Liebe Grüße Iris
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22.07.2009, 02:22 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichich wünsche dir eine gute nacht lg. petra
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22.07.2009, 01:05 Uhr von paula2
Bewertung: besonders wertvollliebe Grüße
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22.07.2009, 00:44 Uhr von RuHe2310
Bewertung: besonders wertvollhier kommt nur ein bw in Frage und vlg
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22.07.2009, 00:12 Uhr von sayjay
Bewertung: sehr hilfreichYummy. Da will ich hin :)
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21.07.2009, 23:08 Uhr von Sanedou
Bewertung: sehr hilfreichich liebe Schokolade!!!! ;-)
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21.07.2009, 22:30 Uhr von minasteini
Bewertung: sehr hilfreichToll geschrieben. LG Marina. Freue mich über Gegenlesung.
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21.07.2009, 22:11 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichInformativer Bericht ...Lg Sigi
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21.07.2009, 22:10 Uhr von catmum68
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreicher Bericht LG
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21.07.2009, 22:07 Uhr von sunrise67
Bewertung: sehr hilfreichviele liebe Grüße von Beate
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21.07.2009, 21:58 Uhr von rob1980
Bewertung: sehr hilfreichtoller bericht, freue mich auf gegenlesungen....lg rob1980
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21.07.2009, 21:17 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich und liebe Grüsse
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21.07.2009, 21:10 Uhr von Clarinetta2
Bewertung: sehr hilfreichoh, da gehe ich gerne hin, toller bericht
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