Schräge Bettgesellen (DVD) Testbericht

Filmkritik zu:

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SCHRÄGE BETTGESELLEN

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„Crocodile Dundee mal anders herum“


Es gibt Filme, bei denen man sich fragt, wie man wohl überhaupt jemals an sie heran gekommen ist. Hierbei meine ich natürlich weniger den Akt des Sich-Beschaffens, sondern vielmehr die Auswahl des konkreten Filmmaterials.
Bis heute wundere ich mich also, wie ausgerechnet ich - eine Horrorliebhaberin, die höchstens mal ins Herzschmerz- oder Martial Arts-Genre abweicht - an einen Film wie „Schräge Bettgesellen“ kommen konnte.

Fakt ist jedenfalls, dass der Name Paul Hogan ein ziemlicher Anreiz war, sich diese Australien-Komödie zuzulegen.
Als Kind nämlich hatte ich diesen stets braungebrannten, etwas gegerbt aussehenden Haudegen als „Crocodile Dundee“ kennen und lieben gelernt.

Was mich allerdings bei „Schräge Bettgesellen“ erwartete, hatte nichts, aber auch gar nichts, mit dem Krokodiljäger zu tun.
Nicht nur dass Hogan ganz anders aussah, nein, die Story hatte nichts mit Krokodilen oder Buschtrommeln zu, sondern schien total behämmert, irgendwie aber auch herrlich frisch und mal ganz anders:


- STORY:
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Das Scheidungsopfer Vincent (Paul Hogan) sieht in Sachen Steuern kein Land mehr und bittet deshalb seinen Kneipenkumpanen und Automechaniker Ralph (Michael Caton) darum, mit ihm eine Schein-Partnerschaft einzugehen. Der gutmütige Ralph lässt sich nach anfänglicher Ablehnung breitschlagen und Vincent zwecks Wahrung des Scheins bei sich einziehen.
Um sich näher über gleichgeschlechtliche Ehegemeinschaften zu informieren, reisen die beiden nach Sydney und geraten dort in den Sog von ausschweifenden Schwulenpartys.
So veränderungslos wie Vincent und Ralph sich das Leben als gleichgeschlechtliche Partnerschaft vorgestellt hatten, ist es bei weitem nicht:
Schnell bekommen die Bewohner ihres Heimatdorfes Wind von der Finte der Freunde.
Und letzten Endes haben die beiden nicht nur die Steuerfahndung auf den Fersen, sondern Ralph auch seine Tochter, der er erst einmal beibringen muss, warum er neuerdings solch innigen Kontakt mit seinem Kumpel Vince pflegt…


- MEINE MEINUNG:
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Zwar tritt Paul Hogan hier in der Tat nicht als braun gegerbtes Raubein aus dem Busch auf, ja trägt nicht einmal einen Hut (was womöglich günstiger wäre), doch tut das seinem Talent fürs Komische keinerlei Abbruch.
Etwas entsetzt war ich über die total veränderte Äußerlichkeit des ehemaligen „Crocodile Dundee“. Ich las vor ein paar Jahren, dass er sich dem Reiz einer Schönheits-OP nicht länger entziehen konnte und sich unters Messer gelegt habe. Tja. Das scheint in der Tat so zu sein, aber wie bei Tatjana G. hatte dieser Eingriff keine positiven Effekte. Ist aber nicht so schlimm, sein straffer Krokodiljäger-Körper ist ihm ja geblieben. Und den setzt er nicht nur einmal gekonnt in Szene, ja schwingt sogar im Swinger-Shorts über die Bühne - ein Brüller!

Während mir Hogans Schauspiel schon gut gefällt, wird es von Michael Catons (den ich zuvor noch nicht kannte) bäuerlich-rüder Grantigkeit noch übertroffen.
Herrlich ahnungslos gegenüber den Neuerungen in der Welt zieht Caton seine Figur Ralph auf und lässt ihn von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen stolpern. Vor allem die Szenen beim schwulen Schneider und in der Disko für Homosexuelle sind zu empfehlen. Catons Gesicht spricht Bände und lässt einen schmunzeln oder lachen - je nach zuschauereigenem Temperament.

Auch Pete Postlethwaite ist ab dem dritten Viertel des Films mit von der Partie und gibt einen genervten, aber dennoch findigen Finanzbeamten. Zwar habe ich ihn noch nicht in so vielen anderen Rollen gesehen, werde sein interessantes, weil sehr prägnantes Gesicht wohl nie vergessen. Als Steuerbeamter erscheint er etwas müde - was aber durchaus am dargestellten Beruf liegen kann.

Doch ein paar gute Hauptdarsteller genügen noch längst nicht, um einen überzeugenden Film zu drehen. Auch der Plot muss gut sein, zumindest gut wirken.
Und wenngleich dieser hier ein wenig seltsam erscheint - die Komik der sich aus der Konstellation ergebenden Schwierigkeiten hat’s in sich!
Missverständnisse und Versteckspiele zeichnen „Schräge Bettgesellen“ aus. Hinzu kommt das permanente Spiel mit dem Klischee, das hier nicht sonderlich scharfzüngig, eher liebevoll gehalten wurde.

Gewiss ist dieser Film kein Stoff für langes Nachdenken oder x-maliges Nochmalansehen. Aber er ist kurzweilig unterhaltsam, etwas, das eine getrübte Stimmung aufhellen kann - zumindest für etwa 1 ½ Stunden.


- DIE DVD:
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Seltsamerweise ist die DVD von „Schräge Bettgesellen“ heutzutage noch recht teuer (bei Amazon kostet sie beispielsweise 16,99 EUR). Vielleicht liegt dies daran, dass es sich um einen eher unbekannten Film handelt, der ausnahmsweise mal nicht aus der Hollywood-Klitsche stammt.

Die Film- und Tonqualität mag mir durchaus behagen, wenngleich sie mir ab und zu relativ bunt erscheint (was aber wahrscheinlich für Szenen wie jene in Sydney extra mit einkalkuliert wurde).

Wie es sich für eine gescheite DVD gehört, liegt der Film neben der deutschsprachigen Synchronisation auch im englischen Original vor (was ich immer durchaus empfehle, wenngleich ich die Synchro dieses Films für gelungen halte).
Das Tonformat ist Dolby Digital 5.1, das Bildformat 16:9, 2.35:1.

Als Extras stehen ein Audiokommentar, ein paar Interviews, eine „Behind the Scenes“-Reportage sowie ein Trailer und ein Teaser zur Verfügung. All das kann mich aber nicht sonderlich vom Hocker reißen - dafür ist der Film einfach zu kurzweilig und kurzfesselnd.


- FAZIT:
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Für kurzweiliges Filmvergnügen ist „Schräge Bettgesellen“ durchaus empfehlenswert!

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© Eminencia / Divalein, 17.05.2006