Schuberth Concept Testbericht

Schuberth-concept
ab 82,96
Auf yopi.de gelistet seit 06/2005

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Erfahrungsbericht von tuxfan

Ein CONCEPT das überzeugt

Pro:

Sonnenschutz, gute Belüftung, einfache Bedienung

Kontra:

etwas zu schwer, nicht ganz billig

Empfehlung:

Ja

Seit etwas über einem Jahr bin ich wieder auf einem motorisierten Zweirad unterwegs.
Beim Kauf meines Rollers Suzuki Burgman 400 (siehe eigener Bericht) habe ich mir einen Integralhelm von Nolan geleistet. Da ich Brillenträger gab es damit nur Probleme, das Bügelscharnier meiner Brille ging mehrfach kaputt, so dass ich mich letztendlich nach einer Alternative umsah.

Schon vor Jahren,bei meinem ersten Roller,liebäugelte ich mit einem Klapphelm, aber die Anschaffung war mir dann doch zu teuer. Damals, man war ja noch jünger, war ich aber auch noch nicht auf die Sehhilfe angewiesen, wie heute.
Nach den Erfahrungen mit meiner Brille machte ich mich
dann aber doch auf, die aktuellen Klapphelme zu probieren.

Glücklicherweise gibt es in Augsburg zwei Motorradshops (Polo und Louis) die ein reichhaltiges Angebot an Helmen und insbesondere auch an Klapphelmen bieten. So nutzte ich einen Urlaubstag um dort die verschiedensten Varianten zu testen.

Ein Helm der sich gleich von Anfang prima auf bzw.um meinen Kopf anfühlte, war der CONCEPT.
Aber ein Blick auf den Preis lies mich schlucken. Fast
300 EUR sollte der Spass kosten.

Letztendlich entschied ich mich dann doch für einen silbergrauen CONCEPT. Zwar gab es bereits einen Nachfolger, der in einigen Punkten, z.B.Geräuschniveau, verbessert sein soll, aber diese
Punkte waren mir keine zusätzlichen 100 EUR wert.

Mancher Mopped-Fahrer wird mich sowieso für verrückt halten, weil ich mir für einen Roller so ein Luxusteil zulege. Aber man hat ja nur einen Kopf und
den möchte man nicht verlieren.

Mit dem Helm habe ich jetzt mittlerweile gut 10.000 km zurückgelegt und dabei die Vorzüge genossen.

Klappe auf
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Im Stadtverkehr kann man mit der komfortablen Einhandbedienung an der linken Seite leicht die Klappe nach oben schwenken und Frischluft geniesen.
Die Klappe geht auch auf, anstatt den Helm abzusetzen,wenn kleine Erledigungen, wie tanken
oder kurze Einkäufe zu machen sind. So spart man
sich das Tragen bzw. das Verstauen des Helmsim Roller. Als Brillenträger ist das echt Luxus pur.

Fahren mit geöffneter Klappe oberhalb der Stadtgeschwindigkeit ist allerdings kein Vergnügen. Durch die geöffnete Klappe wird der Kopf bei höheren Geschwindigkeiten stark nach hinten gezogen, meine
Nackenmuskeln sind leider nicht mehr so stark wie in meiner Jugendzeit.

Luft marsch
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Die Techniker von Schuberth haben sich einige Gedanken gemacht damit ich einen kühlen Kopf bewahren kann. Am Helm gibt es drei Belüftungsklappen mit denen der Luftstrom im Helm gesteuert werden kann. Dadurch ist es auch bei höheren Temperaturen im Sommer angenehm kühl
ohne dass es wie Hechtsuppe zieht. In der Nacht und
an kühleren Tagen darf man aber nicht vergessen die
Öffnungen zu schliessen, da es sonst etwas zu kühl
werden kann.
Im Kinnbereich befindet sich aussen eine Klappe mit
der Luft in den Mund und Nasenbereich gebracht werden kann. Auf der Innenseite befindet sich an gleicher Stelle zusätzlich noch eine weitere Klappe um den Strom weiter zu regulieren.
Damit sich die erwärmte Luft nicht im Helm staut, gibt
es auf dem Kopf noch eine dritte Klappe,so dass die
Wärme entweichen kann.
Die Belüftung ist mehr als ausreichend um bei höhere Temperaturen, getestet im heissen Italien, ein angenehme s Klima am Kopf zu erzeugen.

Nachdem es bei uns in Deutschland aber überwiegend kühl ist, sollte der Helm auch hier überzeugen. Gelegenheit dies zu testen gab es ja dieses Jahr genug.

Bei Regen läuft das Visier, obwohl vollständig geschlossen nicht an. Nur ein einziges Mal lief es
so stark an, dass ich stehen bleiben musste. Da hatte
es aber so einen starken Platzregen, dass ich auch mit offenem Visier nichts mehr sehen konnte.
Gegen das Beschlagen hat Schuberth ja auch einiges getan. Das Visier ist speziell beschichtet und die wärmeableitende Belüftung hilft auch die Feuchtigkeit
abzutransportieren. Hier war mein vorheriger Helm deutlich schlechter. Bei Regen muste ich immer das
Visier etwas geöffnet lassen. So ging zwar der Dampf
nach draussen, gleichzeitig kam aber Spritzwasser in den Helm bzw. ins Gesicht.

Also ein deutliches Plus für die Sicherheit.

Komfort
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Der Helm ist innen mit einem angenehmen Veloursstoff verkleidet. Die Innenverkleidung kann einfach herausgenommen und gewaschen werden.
Das ist wichtig um den Schweiss und sonstige Überbleibsel von schweisstreibenden Fahrten aus dem Helm zu bekommen.
Im Kinnbereich ist ausreichend Platz, so dass auch ein Michael Schumacher hier sein Kinn unterbringen
könnte. Hier war ich in der Vergangenheit engere Platzverhältnisse gewöhnt.
Das Lärmniveau ist höher als bei meinem alten Integralhelm, aber nie so hoch, dass es unangenehm wird. Bisher habe ich jedenfalls keine Ohrstöpsel benötigt.
Auch die Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten ist
deutlich besser als bei meinem alten Helm. Jetzt ist
das Fahren in den Verwirbelungen eines LKW geradezu eine Wohltat, der Kopf wird nicht mehr wie wild herumgewirbelt.

Flexibler Sonnenschutz
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Der Höhepunkt ist aber das jederzeit runterklappbare
Sonnenvisier. Dadurch wird keine Sonnenbrille mehr beim Fahren benötigt und man hat auch den Vorteil
in Waldwegen und Tunnels schnell den Sonnenschutz zu öffnen, so dass wieder frei Sicht herrscht. Dieses Detail möchte ich mittlerweile nicht mehr missen.
Mittlerweile gibt es aber nicht nur beim Schuberth dieses klappbare Visier, auch andere Hersteller haben hier mitgezogen.

Fazit
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Nach den vielen positiven Punkten muss dieser Helm
doch auch irgend einen Haken haben.
Mir ist bisher keiner aufgefallen.
Der Helm ist zwar schwerer als ein Integralhelm, das trifft aber für alle Klapphelme zu und nicht nur beim Schuberth.
Die Verabeitung ist einsame Spitze und durch das verwendete Helmmaterial hält der Helm länger als die sonst üblichen 5 Jahre, so dass sich der höhere Preis schon hier relativiert.

Der einzige Punkt, der mich bisher an dem Helm gestört hat, ist der grosse Nackenausschnitt. Dadurch
benötige ich jetzt manchmal einen Schal, was ich früher nicht benötigte.

20 Bewertungen, 1 Kommentar

  • antjeeule

    08.09.2005, 11:51 Uhr von antjeeule
    Bewertung: sehr hilfreich

    Entweder habe ich es jetzt überlesen, oder du hast nur vom etwas schwereren Helm geschrieben, aber das tatsächliche Gewicht nicht angegeben. Das würde mich schon sehr interessieren, weil ich mir vorstellen könnte, dass es hier durchaus