Schweinebraten Testbericht

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ab 18,90
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  • Arbeits- und Zeitaufwand:  durchschnittlich
  • Kosten:  niedrig

Erfahrungsbericht von Mausbaer1977

Die arme Sau!!!

Pro:

Als Festtagsbraten für mehrere Personen gut geeignet

Kontra:

Knödel machen muss erst gelernt werden

Empfehlung:

Ja

Da die Woche sieben Tage hat und man ja alletags wieder was Neues kochen möcht, meldet sich hier und heute wieder Silkchens Kochstudio mit neuen Rezepten.

Dieser Bericht ist ET gewidmet. \"Dafür braucht man nämlich keine andere Bratpfanne\" (gell, Frank!) (Erklärung für alle anderen: ET gibt mir gern Tipps, welche Pfannen ich zum Braten von Lachs verwenden soll...)

Heute widmen wir uns dem gemeinen Schweinebraten. Ein typisch bayerisches Rezept, zu dem man am besten selber geriebene Kartoffelknödel und Bayerisch Kraut reicht.

Und heute zäumen wir das Pferd von hinten auf.

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Kosten
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Da ich mein Fleisch immer beim Metzger kaufe, muss ich für 1 KG mit ca. 10 EUR rechnen, dafür bekomme ich aber sehr gutes Fleisch und die Knochen zum Mitbraten geschenkt. Im Supermarkt bekommt man das Fleisch billiger, weiß aber den Preis nicht, weil ich\'s dort nicht kaufe.
2,5 kg Kartoffeln kosten je nach Supermarkt etwa 1,50 EUR
Für den Rest muss man etwa nochmal 2 EUR dazurechnen, was dann insgesamt auf 13 - 15 EUR kommt. Dafür hat man aber ein Essen für 4 Personen!

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Zeitaufwand
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Wenn man den Braten zum Mittagessen machen will, z.B. an Ostern für die ganze Familie, sollte man schon früh aufstehen, denn für 1 kg Fleisch muss man an reiner Bratzeit mindestens 2 1/2 Stunden rechnen!
Die restlichen Arbeiten kann man alle während des Bratens erledigen.

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Anmerkungen
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Den Braten gibt\'s bei uns ab und wann man, immer dann wenn mein Mann danach schreit, er hätt gern mal wieder an Schweinsbrodn.

Dieses Jahr an Osten wollen wir nicht wie sonst immer am Sonntag zu meinen Eltern und am Montag zu meinen Schwiegereltern fahren, weil das nur in Stress ausartet. Also haben wir uns gedacht, wir laden die viere doch einfach zu uns ein. Und da wir das an Weihnachten schon hatten, und da gab\'s eine ganze Pute (Rezept folgt natürlich!) gibt\'s halt an Oster einen Schweinebraten. Da waren alle gleich Feuer und Flamme. Und ich auch, weil das nicht so kompliziert ist und weil mein Daddy die Kartoffeln reibt..... *g*

Tipp:
Für meinen Schweinebraten nehme ich gerne Schulterfleisch, weil\'s mager ist und eine Schwarte obenauf hat, aus der dann Knusperl werden. Wer auf Knusperl verzichten will, kann auch Schlegel nehmen, der ist auch mager. Und wer lieber fettigeres Fleisch möchte, nimmt statt dessen einfach Bauchfleisch und lässt die Knochen hinterher weg.

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Zutaten für 4 Personen
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Braten
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1 kg Schweinefleisch von der Schulter oder vom Schlegel (Schulter hat Schwarte, Schlegel weniger. Schwarte vom Metzger gleich rautenförmig einschneiden lassen, dann spart Ihr euch daheim die Mühe)
ein paar Knochen zum Mitbraten (wenn Ihr das dem Metzger so sagt, weiß er, was Ihr wollt, nämlich z.B. ausgelöste rohe, nicht geräucherte (!) Ripperl o.Ä.) Wenn\'s keine Knochen gibt, nehmt Ihr einfach eine dicke (5 cm) Scheibe Wammerl (Bauchfleisch)
4-5 Zwiebeln
5-6 Zehen Knoblauch
Salz, Pfeffer
etwas Öl

Knödel
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2,5 kg Kartoffeln
Salz
etwas Kartoffelmehl oder Speisestärke bei Bedarf

Kraut
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1 Weißkrautkopf
Salz, Zucker, Kümmel, Essig
1 geriebene Kartoffel bei Bedarf

Soße
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Brühwürfel
Salz, Pfeffer
dunkler Soßenbinder oder Speisestärke


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Zubereitung
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Fleisch
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Als Allererstes müsst Ihr die Zwiebeln schälen und in Viertel schneiden. Dann nehmt Ihr entweder die Fettpfanne vom Ofen oder einen großen Bräter, gebt etwas neutrales Öl (Distel, Sonnenblumen, Raps)und verteilt die Zwiebeln darin.

Als nächstes zieht Ihr den Knoblauch ab und halbiert die Zehen.

Dann müsst Ihr das Fleisch waschen und trockentupfen mit Küchenkrepp. Mit einem kleinen scharfen Küchenmesser werden dann kleine Taschen ins Fleisch geschnitten, darin dann die einzelnen Knoblauchstückchen vergraben. Ein Zustöpseln braucht\'s nicht, wenn man den Knoblauch tief genug reinsteckt, fällt er auch sicher nicht raus (wer keinen Knoblauch mag, kann ihn übrigens auch weglassen!)

Dann wird das Fleisch rundherum mit Salz und weniger Pfeffer eingerieben und mit der Schwartenseite nach oben mitten ins Zwiebelbett gelegt.

Die Knochen werden rings um das Stück Fleisch verteilt (Scheibe Bauchfleisch einfach daneben legen). Sie sind einfach nur dazu da, dass man mehr und bessere Soße bekommt.

Wichtig ist, dass der Braten in einen kalten Ofen gestellt wird. So läuft der Fleischsaft nicht so schnell aus und der Braten bleibt saftig.

Dann schaltet Ihr den Ofen auf 180 °C und stellt die Form in die 2. Schiene von unten (nicht in die Mitte, sonst verbrennt euch der Braten!). Nach 2 Stunden erhöht sich die Temperatur auf 210 °C, dann wird er schön knusprig!

Wichtig:
ca. 30 Minuten nachdem Ihr den Braten ins Rohr gestellt habt, müsst Ihr ca. 1/2 Tasse Wasser aufgießen. Das muss dann alle halbe Stunde wiederholt werden, sonst verbrennen euch die Zwiebeln und Soße gibt\'s außerdem keine! Schaut zwischendurch einfach ab und wann ins Rohr, wenn kein Wasser mehr in der Form ist, ist Aufgießen angesagt.

Knödel
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Während der Braten im Rohr vor sich hin schmort, nehmt Ihr die Kartoffeln und schält sie alle. 1/3 der Kartoffeln können gleich ab in einen Topf und werden gekocht. Ca. 20 Minuten, dann mit der Gabel reinpieken und testen, ob sie noch hart sind. Wenn sie fertig sind, abgießen und durch eine Kartoffelpresse drücken. Wer keine Hat, drückt mit einer Gabel. Dauert etwas länger, ist aber genauso effektiv!

Während die ersten Kartoffeln kochen, nehmt Ihr den rest und reibt sie in eine große Schüssel voller Wasser (dann laufen sie nicht braun an ). Wenn Kartoffelenden übrig bleiben, weil Ihr euch nicht in die Finger reiben wolltet, könnt Ihr sie auch kochen, dann verringert sich aber die Menge der Ganzen zu kochenden Kartoffeln um diesen Anteil.

Dann wird in eine ebenso große Schüssel ein großes sauberes Küchentuch gehängt und der rohe Kartoffelpamp einfach hinein gegossen. Achtung, dass nichts daneben geht! Wenn die Kartoffeln alle im Tuch hängen, dieses kräftig zusammendrehen, sodass das überschüssige Wasser raus geht! Das funktioniert in etwa wie ein Kleidungsstück auswringen. Der Kartoffelbaz soll richtig trocken sein!

Den gebt Ihr dann zu den durchgepressten gekochten Kartoffeln.

Als nächstes versucht Ihr so gut wie möglich, das aufgefangene Wasser abzugießen. Es hat sich am Boden inzwischen Kartoffelstärke abgesetzt, die (und nur die, mit nicht zu viel Flüssigkeit!) dann auf das Kartoffelgemisch kommt. Dann 1 TL Salz dazu geben und alles kräftig verkneten. Wenn der Teig nicht zusammen hält, einfach etwas Speisestärke oder besser noch Kartoffelmehl drauf geben und einkneten. Dann Knödel daraus formen (Größe wie man mag) und in kochendes Salzwasser geben (auch hier wieder erst Wasser kochen, dann salzen, weil\'s so schneller kocht). Hitze zurück fahren und bei offenem Deckel die Knödel 20 Minuten bei kleiner Hitzezufuhr ziehen lassen. Nicht kochen, sonst darf ich auf mein Gemüseeintopf-Rezept verweisen -> solch eine Brühe bekommt man sonst :-)

Nach der Ziehzeit aus dem Wasser nehmen mit einem Schaumlöffel.

Kraut:
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Das kann man am Vortag auch schon vorbereiten, dann wird\'s nicht so stressig.
Ansonsten während unsere Knödel ziehen, den Krautkopf hobeln in mittelgroße Stücke (nicht kleiner als etwa 2 x 2 cm, nicht größer als 5 x 5 cm). Alles in Salzwasser geben und einige Minuten lang blanchieren (nach etwa 5 Minuten reinspicken, wie weich das Kraut schon ist). Abgießen.

Etwas Butter im Topf schmelzen lassen und ein bisserl Zucker, besser Puderzucker darin karamelisieren (aber nicht hart werden) lassen. Dann das Kraut hinein geben und kräftig rühren. Mit Salz, Essig und Kümmel abschmecken, fertig.

Soße:
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Nach den etwa 2 ½ Stunden Bratzeit nehmt Ihr die Form aus dem Ofen und setzt das Fleisch und die Knochen (oder Bauch) vorsichtig auf einen hitzebeständigen Teller. Den Teller stellt Ihr wieder zurück in den (inzwischen ausgeschalteten) Ofen.

Dann vorsichtig die Flüssigkeit aus der Form in einen bereit stehenden Topf gießen. Da muss man vorsichtig sein, wenn man nicht Fußboden wischen will!

Dann kocht man den Sud mitsamt den Zwiebeln auf und schmeckt mit Brühwürfel, Salz und Pfeffer ab. Wer mag, kann die Soße mit dunklem Soßenbinder abbinden oder aber mit angerührter Speisestärke. Ich nehme hier immer Soßenbinder, weil’s einfacher geht und leichter zu dosieren ist.

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das war’s
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...nein, noch nicht ganz, anrichten müssen wir’s ja noch!
Das Fleisch wird am besten mit einem elektrischen Messer (oder einem scharfen Küchenmesser) in mehr oder weniger dicke Scheiben (nach Geschmack) geschnitten und auf dem Teller angerichtet. Dann noch einen Knödel dazu und ein paar Löffel Kraut daneben, etwas Soße über’s Fleisch und fertig ist das Festtagsmahl!

War doch gar nicht schwer, oder?

Ach ja, ein letzter Tipp noch:
Wer mag, kann frisch geröstete Weißbrotwürfel vor dem Kochen in die Kartoffelknödel einkneten. Einfach eine Mulde in den Teig drücken, ein paar Würfel rein und an der Öffnung zudrücken.

Hmmmm ein allerletzter Tipp noch:
Es eignen sich auch Semmelknödel als Beilage, oder Brezenknödel.

Bis zum nächsten Mal in Silkchens Kochstudio...

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