Scream 3 (VHS) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
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Erfahrungsbericht von Onkel18
Keine Glanzleistung...
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Als im Jahr 1998 Hollywood mit Scream 2 einen weiteren Anfall von Fortsetzionitis erlegen war, war das Echo eher ermüdend. Die Kritiker meinten: Nicht schlecht, aber an Teil 1 kommt's nicht heran. Da der Film ziemlich schnell aus der Presse verschwand, war das Schlimmste zu befürchten - zu Unrecht. Teil 2 konnte dem Vorgänger locker das Wasser reichen - denn wenn man in Teil 1 das gesamte Genre parodiert hat, so hat man in Teil 2 die gesamten Fortsetzungen auf die Schaufel genommen, und bei beiden das Kunststück vollbracht, ein spannender Film zu bleiben. Also war es nur eine Frage der Zeit, bis Teil 3 in Planung ging. Nur: Was bitte schön jetzt? In Teil 2 kam die Mama eines Mörders aus Teil 1 und rächte den Sohn. Was in Teil 3? Kommt jetzt des Mörders Großmutter und prügelt die Opfer mit dem Regenschirm zu Tode (eine Theorie, geb' ich gerne zu :))? Nun - wir sollten es im Juli 2000 erfahren.
Scream 3 dreht sich um die Dreharbeiten zu Stab 3, dem zweiten Sequel zu dem Film, der in Scream 2 über die Morde in Scream gedreht wurde. Am Set sterben reihenweise die Leute durch das Messer des maskierten Killers, ebenso wie der aus den ersten beiden Teilen bekannte Cotton Weary. Da man bei den Opfern Jugendfotos von Sidney Loomis' Mutter findet, können Reporterin Gale Weathers (Courteney Cox) und Sheriff Dwight "Dewie" (David Arquette) nur einen Schluss ziehen: Sidney Loomis (Neve Campbell) ist wieder in höchster Gefahr. Diese hat sich in ein Einsiedlerleben als Telefonberaterin zurückgezogen - doch als der Killer sie daheim anruft, weiß sie: Die Woodsboro-Geschichte ist noch nicht vorbei...
Mit Sequels ist es so eine Sache. Nur selten sind Filme über einen oder zwei Teile erweiterbar. Fortsetzungen wie etwa Highlander 2, Speed 2, Batmans Rückkehr, Die Vögel 2 oder Ace Ventura - Jetzt wird's wild zeugen davon. Nur selten hat ein Film das Zeug zu mehreren Teilen - Alien 1-3 etwa. Doch bei Teil 3 war's hier auch schon vorbei - Teil 4 (Alien - Die Wiedergeburt) ging schon daneben - und leider war bei Scream auch nach Teil 2 auch Sense. Zwar war nicht zu erwarten, dass Teil 3 wiederum so gut wie die ersten Teile sein wird, aber eine derartige filmische Katastrophe wie Scream 3 war wirklich nicht zu erwarten.
Hatten die Teile 1 & 2 vor allem durch ihre Ironie dem Genre und sich selbst gegenüber geglänzt, so lässt Teil 3 diesen völlig vermissen. Jeder Humor ist den Machern des Films abhanden gekommen - hier wird nur noch gemordet, und "Killer killt Teenies" - Filme gibt's wie Sand in der Wüste - allein schon die Friday The 13th - Serie füllt Videoregale. Da muss man dem Publikum schon etwas zusätzlich bieten. Leider aber hat man es nicht nur nicht geschafft, den Film irgendas zu geben, dass ihn sehenswert machen würde - der Film ist zu allem Überfluss auch noch zum Steineerweichen dumm. Die handelnden Figuren agieren dermaßen unlogisch, dass keine 5 Minuten vergehen, ohne dass man sich nicht die Hand auf die Stirn schlägt. So versteckt sich eines der Opfer etwa im dunklen (!) Garderobenraum zwischen zwei Wägen mit Killerverkleidungen für den Stab 3 - Film. Und zur großen Überraschung aller ist eine der Verkleidungen der Killer. Genauso lässt es den Zuschauer an der Intelligenz der handelnden Personen zweifeln, wenn die Figuren sich im gewaltigen Haus trennen, um einzeln den Killer zu suchen, alleine durch dunkle Stab 3 - Kulissen stolpern, in abgelegene Winkel gehen, weil sie ein komisches Geräusch gehört haben, überhaupt die unheimliche Gegenden auch nur BETRETEN, wenn sie sich doch nur einfach umdrehen und weggehen müssten, oder auf fingierte Anrufe hören, wo sie doch wissen, dass der Killer Stimmen imitieren kann (Oder kurz gesagt: Sämtliche Protagonisten machen genau das, worüber sich Teil 1 und 2 lustig gemacht haben). Solche und ähnliche Szenen machen das Publikum glauben, Wes Craven hält sie für Gehirnamputierte.
Nun wäre man ja vielleicht dazu bereit, über den einen oder anderen Faux Pas hinwegzusehen, wenn die Grundidee des Ganzen zumindest einigermaßen interessant wäre. Leider aber haben die Autoren die Story aus der hintersten Ecke der Horrorfilmkiste gezerrt und eine Rachestory rund um Sidneys Mutter und einen verschollenen Bruder zusammengedrechselt, wie sie uns in jedem zweiten Horrorfilm vorgesetzt wird. Dazu hat sich Wes Craven nicht entblödet, Szenen aus dem ersten Teil 1:1 nachzuspielen (was mancher für ein subtiles Stilmittel halten mag - ich halt es schlicht für Ideenmangel), und um das Ganze zu krönen, verwendet er auch noch dieselbe Musik wie in Teil 1. Der gesamte Handlungsverlauf ist völlig ohne Überraschungen, und manchmal ist der Film an Dummheit nicht zu überbieten. In der Szene etwa, in der der Killer ein Messer auf Dewie (der eigentlich schon zumindest im Rollstuhl fahren müsste, nach dem, wie er in Teil 1 & 2 zugerichtet wurde) wirft, und dieses den Sheriff mit dem Griff voran an der Stirn trifft, ist das gesamte Kino kollektiv verfallen. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, bemühen Wes Craven & Co. dann am Ende auch noch einen Geheimkeller, um der lahmen Schauermär krampfhaft sowas wie Spannung einzuprügeln.
Zu allem Überfluss kommt hinzu, dass selbst namhafte Schauspieler wie Lance Henriksen, der die Rolle des Stab 3 - Produzenten spielt, mit der Überzeugungskraft von Weinstöcken agieren. Und auch die Scream - erprobten Akteure aus Teil 1 und 2, die dort noch zu überzeugen wussten, enttäuschen auf der ganzen Linie. David Arquette etwa schafft das Kunststück, den gesamten Film mit ein und demselben Gesichtsausdruck herumzulaufen, Courteney Cox (der man eine Frisur verpasst hat, die jedem Frisör Tränen der Verzweiflung in die Augen treiben) nimmt man die kaltschnäuzige Reporterin keinen Moment mehr ab, was aber auch daran liegt, dass sie während des gesamten Film eigentlich nur hysterisch durchs Bild läuft, und Neve Campbell ist für eine Hauptfigur herzlich wenig im Bild - und wenn hat sie nichts anderes zu tun als verzweifelt zu schauen. Die Autoren haben sogar einen Dreh gefunden, den in Teil 2 verstorbenen Randy wieder auftreten zu lassen, nämlich als "Wenn Ihr das seht bin ich tot" - Video. Ebenfalls ein Stilmittel, dass wir noch nie gesehen haben - nur etwa in jedem dritten Film dieser Gattung.
Fazit: Die Hollywood-Produzenten haben wieder einmal nicht gewusst, wann Schluss ist und haben auf Teufel komm raus einen trostlosen Heuler produziert, der selbst die schlimmsten Erwartungen übertrifft. Es bleibt zu hoffen, dass nach dem unnötig pathetischen Schluss von Scream 3 uns ein vierter Aufguss erspart bleibt. Denn gegen Scream 3 ist Freitag der 13. fast schon hohe Kunst - und ich glaube, ich brauche nicht zu erwähnen, wie toll der war...
Scream 3 dreht sich um die Dreharbeiten zu Stab 3, dem zweiten Sequel zu dem Film, der in Scream 2 über die Morde in Scream gedreht wurde. Am Set sterben reihenweise die Leute durch das Messer des maskierten Killers, ebenso wie der aus den ersten beiden Teilen bekannte Cotton Weary. Da man bei den Opfern Jugendfotos von Sidney Loomis' Mutter findet, können Reporterin Gale Weathers (Courteney Cox) und Sheriff Dwight "Dewie" (David Arquette) nur einen Schluss ziehen: Sidney Loomis (Neve Campbell) ist wieder in höchster Gefahr. Diese hat sich in ein Einsiedlerleben als Telefonberaterin zurückgezogen - doch als der Killer sie daheim anruft, weiß sie: Die Woodsboro-Geschichte ist noch nicht vorbei...
Mit Sequels ist es so eine Sache. Nur selten sind Filme über einen oder zwei Teile erweiterbar. Fortsetzungen wie etwa Highlander 2, Speed 2, Batmans Rückkehr, Die Vögel 2 oder Ace Ventura - Jetzt wird's wild zeugen davon. Nur selten hat ein Film das Zeug zu mehreren Teilen - Alien 1-3 etwa. Doch bei Teil 3 war's hier auch schon vorbei - Teil 4 (Alien - Die Wiedergeburt) ging schon daneben - und leider war bei Scream auch nach Teil 2 auch Sense. Zwar war nicht zu erwarten, dass Teil 3 wiederum so gut wie die ersten Teile sein wird, aber eine derartige filmische Katastrophe wie Scream 3 war wirklich nicht zu erwarten.
Hatten die Teile 1 & 2 vor allem durch ihre Ironie dem Genre und sich selbst gegenüber geglänzt, so lässt Teil 3 diesen völlig vermissen. Jeder Humor ist den Machern des Films abhanden gekommen - hier wird nur noch gemordet, und "Killer killt Teenies" - Filme gibt's wie Sand in der Wüste - allein schon die Friday The 13th - Serie füllt Videoregale. Da muss man dem Publikum schon etwas zusätzlich bieten. Leider aber hat man es nicht nur nicht geschafft, den Film irgendas zu geben, dass ihn sehenswert machen würde - der Film ist zu allem Überfluss auch noch zum Steineerweichen dumm. Die handelnden Figuren agieren dermaßen unlogisch, dass keine 5 Minuten vergehen, ohne dass man sich nicht die Hand auf die Stirn schlägt. So versteckt sich eines der Opfer etwa im dunklen (!) Garderobenraum zwischen zwei Wägen mit Killerverkleidungen für den Stab 3 - Film. Und zur großen Überraschung aller ist eine der Verkleidungen der Killer. Genauso lässt es den Zuschauer an der Intelligenz der handelnden Personen zweifeln, wenn die Figuren sich im gewaltigen Haus trennen, um einzeln den Killer zu suchen, alleine durch dunkle Stab 3 - Kulissen stolpern, in abgelegene Winkel gehen, weil sie ein komisches Geräusch gehört haben, überhaupt die unheimliche Gegenden auch nur BETRETEN, wenn sie sich doch nur einfach umdrehen und weggehen müssten, oder auf fingierte Anrufe hören, wo sie doch wissen, dass der Killer Stimmen imitieren kann (Oder kurz gesagt: Sämtliche Protagonisten machen genau das, worüber sich Teil 1 und 2 lustig gemacht haben). Solche und ähnliche Szenen machen das Publikum glauben, Wes Craven hält sie für Gehirnamputierte.
Nun wäre man ja vielleicht dazu bereit, über den einen oder anderen Faux Pas hinwegzusehen, wenn die Grundidee des Ganzen zumindest einigermaßen interessant wäre. Leider aber haben die Autoren die Story aus der hintersten Ecke der Horrorfilmkiste gezerrt und eine Rachestory rund um Sidneys Mutter und einen verschollenen Bruder zusammengedrechselt, wie sie uns in jedem zweiten Horrorfilm vorgesetzt wird. Dazu hat sich Wes Craven nicht entblödet, Szenen aus dem ersten Teil 1:1 nachzuspielen (was mancher für ein subtiles Stilmittel halten mag - ich halt es schlicht für Ideenmangel), und um das Ganze zu krönen, verwendet er auch noch dieselbe Musik wie in Teil 1. Der gesamte Handlungsverlauf ist völlig ohne Überraschungen, und manchmal ist der Film an Dummheit nicht zu überbieten. In der Szene etwa, in der der Killer ein Messer auf Dewie (der eigentlich schon zumindest im Rollstuhl fahren müsste, nach dem, wie er in Teil 1 & 2 zugerichtet wurde) wirft, und dieses den Sheriff mit dem Griff voran an der Stirn trifft, ist das gesamte Kino kollektiv verfallen. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, bemühen Wes Craven & Co. dann am Ende auch noch einen Geheimkeller, um der lahmen Schauermär krampfhaft sowas wie Spannung einzuprügeln.
Zu allem Überfluss kommt hinzu, dass selbst namhafte Schauspieler wie Lance Henriksen, der die Rolle des Stab 3 - Produzenten spielt, mit der Überzeugungskraft von Weinstöcken agieren. Und auch die Scream - erprobten Akteure aus Teil 1 und 2, die dort noch zu überzeugen wussten, enttäuschen auf der ganzen Linie. David Arquette etwa schafft das Kunststück, den gesamten Film mit ein und demselben Gesichtsausdruck herumzulaufen, Courteney Cox (der man eine Frisur verpasst hat, die jedem Frisör Tränen der Verzweiflung in die Augen treiben) nimmt man die kaltschnäuzige Reporterin keinen Moment mehr ab, was aber auch daran liegt, dass sie während des gesamten Film eigentlich nur hysterisch durchs Bild läuft, und Neve Campbell ist für eine Hauptfigur herzlich wenig im Bild - und wenn hat sie nichts anderes zu tun als verzweifelt zu schauen. Die Autoren haben sogar einen Dreh gefunden, den in Teil 2 verstorbenen Randy wieder auftreten zu lassen, nämlich als "Wenn Ihr das seht bin ich tot" - Video. Ebenfalls ein Stilmittel, dass wir noch nie gesehen haben - nur etwa in jedem dritten Film dieser Gattung.
Fazit: Die Hollywood-Produzenten haben wieder einmal nicht gewusst, wann Schluss ist und haben auf Teufel komm raus einen trostlosen Heuler produziert, der selbst die schlimmsten Erwartungen übertrifft. Es bleibt zu hoffen, dass nach dem unnötig pathetischen Schluss von Scream 3 uns ein vierter Aufguss erspart bleibt. Denn gegen Scream 3 ist Freitag der 13. fast schon hohe Kunst - und ich glaube, ich brauche nicht zu erwähnen, wie toll der war...
11 Bewertungen, 2 Kommentare
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17.02.2002, 20:32 Uhr von Southgirl
Bewertung: sehr hilfreichIch fande die ersten beiden Teile schon nicht so gut, habe mich aber trotzdem noch zum dritten überreden lassen. Den fand ich dann noch schlechter. *g* Gruß, Southy
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12.02.2002, 17:55 Uhr von paladin
Bewertung: sehr hilfreichSidney heißt nebenbei Prescott
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