Das siebte Kreuz (Taschenbuch) / Anna Seghers Testbericht

ab 4,79
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Erfahrungsbericht von melaniki

Das Symbol des Widerstands schlechthin.

Pro:

ansprechend, spannend

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Testbericht

"Das Siebte Kreuz - Ein Roman aus Hitlerdeutschland" von Anna Seghers

Fakten:
Aufbau Verlag, 416 Seiten, 8,50€

Die Autorin:
Netty Reiling, die sich später Anna Seghers nannte, wurde 1900 in Mainz geboren. 1928: Eintritt in die KPD und in den Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. 1933 Flucht über die Schweiz nach Paris, 1941 von Marseille nach . 1943 schwere Verkehrsunfall. 1947 Rückkehr nach Berlin. Georg-Büchner-Preis. 1950 Mitglied des Weltfriendesrates. Von 1952 bis 198 Vorsitzende des Schriftstellerverbandes der DDR. 1983 in Berlin gestorben.
An dem Roman "Das siebte Kreuz", durch den sie weltberühmt wurde, arbeitete Anna Seghers 1937-1939 in ihrem Pariser Exil. 1942 erschien er in Boston in englischer Sprache. Die erste Buchausgabe in Deutschland kam 1946 im Aufbau-Verlag heraus.

Klappentext:
Aus sieben gekuppten Platanen wurden im Konzentrationslager Westhofen Folterkreuze für sieben geflohene Häftlinge vorbereitet. Sechs der Männer müssen ihren Fluchtversuch mit dem Leben bezahlen. Das siebte Kreuz aber bleibt frei.


Inhalt:
Im Oktober 1937 fliehen sieben "Schutzhäftlinge" aus dem Konzentrationslager Westhofen bei Worms (Georg Heisler, Wallau, Beutler, Pelzer, Belloni, Füllgrabe, Aldinger). An sieben Platanen nagelt man in Schulterhöhe Querbretter: Sieben Kreuze, an die die sieben Ausbrecher gebunden werden sollen. Als Beutler kurz darauf wieder gefasst wird, setzt es sich der Lagerkommandant Fahrenberg zum Ziel auch die anderen Flüchtlinge sobald wie möglich zurück zu bringen. Heisler versteckt sich im nächstgelegenen Dorf, Buchenau, und seht wie Pelzer von der SA aufgegriffen wird. Er gelangt nach Mainz, wo er sich die NAcht über im Dom versteckt. Franz Marnet, ein früherer Freund Georgs, erfährt in Höchst von der Flucht und macht sich Gedanken um Georg.
Am nächsten Morgen lässt sich Heisler in der Praxis des jüdischen Arztes Dr. Löwenstein seine verletzte Hand verarzten. Zeitgleich stürzt sich Belloni in Frankfurt nach einer spektakulären Flucht von einem Hoteldach. Der Tapeziermeister Alfons Mettenheimer, Vater von Georgs Frau Elli, mit der Heisler seit Jahren in Trennung gelebt hat, wird von der Gestapo verhört. Als Elli ihren Bekannten Heinrich Kübler zu sich einlädt, schlägt man ihn zusammen, da man ihn für Georg hält, und verhfatet das Paar. Unterdessen macht sich Georg auf den Weg nach Neiderrad zu seiner Freundin leni, von der er Hilfe erwartet. Wallau, der geistige Kopf der Flucht, wird verraten und entdeckt.
Er wird sogleich verhört, aber schweigt stets vor sich hin. Franz will Hilfe suchen für Georg und verabredet sich mit Elli. Georg schafft es unterdessen zusammen mit einer Schulklasse den Rhein zu überqueren und gelangt endlich zu Leni. Diese weist ihn jedoch ab, da sie inzwischen die Frau eines Nazis geworden ist. Er macht sich auf den Weg zu Bellonis Schneiderin, von der er neue Kleidung und Gelf erhält.
Georg trifft dann zufällig auf Füllgrabe, der hm klar macht, dass nur noch sie beide und der Flüchtling Aldinger übrig sind. Er erläutert Heisler, dass er sich der Gestapo stellen möchte und versucht ihn ebenfalls zum Aufgeben zu überreden. Dieser lehnt jedoch bestimmt ab und sucht stattdessen seinen Schulfreund Paul Röder auf, in dessen Wohnung er für eine Nacht unterkommt. Elli und Franz überlegen derweil, wo Georgg aufzufinden sein könnte und erinnern sich beide an den alten Freund Röder.
Paul versucht am nächsten Tag ein besseres Versteck für Georg zu organisieren und bringt ihn schließlich zu seiner Tante Katharina, bei der er in der nächsten Nacht Unterschlupf findet. Als Franz unterdessen bei den Röders nach Georg fragt, wird er schroff abgewiesen, da ihn sowohl Paul, als auch seine Frau nicht erkennen. Aldinger, der sechste noch übrige Flüchtling, stirbt am Abend des sechsten Tages der Flucht auf dem Weg zu seinem Heimatdorf vor Erschöpfung.
Am nächsten Tag wird Elli erneut von der Gestapo verhört, schweigt aber übere frühere Bekannte Georgs. Während Wallau im KZ Westhofen von Zillich, dem Scharführer des Lagers, totgeschlagen wird, spricht Röder mit seinem Arbeitskollegen Fiedler, der die nötigen Papiere für eine Flucht organisieren will. Er spafft außerdem den Kontakt zu Dr. Kreß, einem ehemaligen Chemielehrer, der Georg bis zu seiner Ausreise bei sich aufnimmt.
Nachdem Röder, der von der Gestapo zum Verhör vorgeladen worden war, entlassen wird, haben die gemeinsamen Bemühungen der Freunde Georgs Erfolg und er kann mit neuem Pass auf dem Schleppkahn "Wilhelmine" nach Holland übersiedeln. Unterdessen kursieren in Westhofen die Gerüchte, dass sich Fahrenberg aus Verzweiflung über das Nichtauffinden Heislers umgebracht hat. Dies wird bestätigt, als die Lagerleitung abgelöst wird und die Kreuze demontiert und verbrannt werden.

Meine Meinung:
Ein sagenhafter Roman, der so spannend und ergreifend ist, dass man die 400 Seiten so schnell wei möglich zu Ende lesen möchte. Der Kontrast der beiden Geschichten um Georg und Franz, die beide ihren Weg gehen, ohne sich dabei selbst zu begegnen, wird treffend und einfühlsam beschrieben, so dass man das Gefühl hat, eine Landkarte nach der Beschreibung ihrer beiden Wege zeichnen zu können.
Georg ist das Symbol des Widerstands in der Nazizeit schlechthin, obwohl er selbst dabei mehr passiv, als aktiv handelt. Ohne die Hilfe der anderen Menschen wäre seine Flucht nämlich nie im Leben geglückt.

18 Bewertungen, 6 Kommentare

  • peter_nordberg

    08.07.2010, 23:28 Uhr von peter_nordberg
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht von dir. lg Peter

  • anonym

    09.04.2006, 22:56 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Venezianerin_2005

    09.04.2006, 21:05 Uhr von Venezianerin_2005
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gibts da net ein gleichnamiges Buch von Konsalik? Oder irre ich mich da.... <br/>SH & LG :o) Ina

  • morla

    09.04.2006, 21:00 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich <br/>

  • Kranich

    09.04.2006, 20:57 Uhr von Kranich
    Bewertung: sehr hilfreich

    <b>sh - * lg & thx 4 re * ;-))</b>

  • luna1011

    09.04.2006, 20:52 Uhr von luna1011
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich