Senegal Testbericht

Mit dem Senegal ist der letzte Vertreter Afrikas durch ein Golden Goal der Türkei ausgeschieden.

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea begann für die Senegalesen mit einem unerwarteten Paukenschlag, als man im Eröffnungsspiel den amtierenden Weltmeister mit 1:0 bezwingen konnte.

Im zweiten Spiel erkämpften sie sich gegen die starken Dänen, die in ihrem letzten Gruppenspiel Frankreich sogar mit 2:0 sicher besiegten bevor sie im Achtelfinale gegen England mit 0:3 eingingen, ein 1:1 nachdem man zur Pause mit 0:1 hinten gelegen hatte.

Im letzten Vorrundenspiel konnte man gegen die wieder erstarkten Südamerikaner aus Uruguay aber selbst ein 3:0 nicht ins Ziel bringen, denn den Urus gelang es noch überraschend auf 3:3 auszugleichen, was jedoch nicht zuletzt wegen den induskutablen Vorstellungen Frankreichs für das Achtelfinale reichte.

Der erste Gegner der Senegalesen im ko-System war Schweden, daß erst in der Verlängerung durch ein Golden Goal bezwungen werden konnte, bevor man nun im Viertelfinale auf die Türkei traf.

Für beide Mannschaften ist das Erreichen der Runde der letzten acht schon ein größerer Erfolg, als man im Vorfeld erwartet hatte und auch erwarten konnte.

Gerade in der ersten Halbzeit hatten die Türken mehr vom Spiel, suchten auch den Weg zum Tor und erarbeiteten sich zahlreichen Chancen, die dann aber durch Hakan Sükür, Hasan Sas und Co. mehr oder kläglich vergeben wurden oder durch den guten senegalesischen Torhüter Sylva zunichte gemacht wurden.

Die Senegalesen kamen nur gelegentlich vor das türkische Tor ohne wirklich gefährlich zu werden.

Gerade die zweite Halbzeit zeigte auch, daß die Senegalesen körperlich dem anstrengenden Turnier Tribut zollen muß, so daß die Partie ihrerseits mehr und mehr verflachte und sie sich eigentlich kaum noch eine Torchance erarbeiteten.

Bei den Türken blieb allerdings auch alles beim alten, Chance um Chance wurde vergeben, bis der türkische Trainer in der 67. Minute Ilhan Mansiz für den mehr als glücklos spielenden Hakan Sükür einwechselte, was sich noch als Glücksgriff bewahrheiten sollte.

Mit ihm kam mehr Zug in den türkischen Angriff, aber das ersehnte Tor wollte und wollte nicht fallen. Wäre die Türkei ausgeschieden, hätte ich natürlich statt über das Spiel und den Senegal einen Beitrag über die Türkei geschrieben, der dann vielleicht die Überschrift gehabt hätte: \"Hakan Sükür oder wie man kein Tor schießt\".

Das Spiel ging in die Verlängerung und eigentlich hätte es so kommen müssen, wie es so oft in solchen Situationen kommt, daß nämlich die Mannschaft die viele Chancen vergibt bestraft wird und das Spiel letztendlich verliert.

Dieser Theorie folgend hätten also die Senegalesen ins Halbfinale einziehen müssen, aber der eingewechselte Ilhan Mansiz erzielte in der 94. Minute das Golden Goal für die Türkei.

Bei aller Traurigkeit über die Niederlage, können die Senegalesen und ihr französischer Trainer mit erhobenen Häuptern die Heimreise antreten, denn sie haben bei diesem Turnier viel mehr erreicht, als sie sich wohl selbst in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hatten. Sie sind auf dem richtigen Weg und werden, wenn dieser wieter beschritten wird, auch bei zukünftigen internationalen Turnieren eine gewichtige Rolle spielen.

Gespannt sein darf man auf das Halbfinale der Türkei, denn der Gegner ist kein anderer als Brasilien, gegen das die Türken bereits in der Vorrunde antreten mußten und wo wohl noch das eine oder andere Hühnchen zu rupfen ist, wegen unter anderem dem zumindest umstrittenen Elfmeter, der zum Siegtor für Brasilien führte, aber vor allem auch wegen der Schauspieleinlage von Rivaldo, die der Türkei eine Gelb-Rote Karte einbrachte und eines solchen Superstars einfach unwürdig ist.

Danke fürs Lesen und für Euer Interesse.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

Euer kerlimaus99