Sexueller Missbrauch Testbericht

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Erfahrungsbericht von Sternschnuppe2002

Fass mich nicht an!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Liebe Leserinnen und Leser!

In letzter Zeit habe ich mehrere Bericht über Internetseiten wie www.childporn.de oder www.rotetraenen.de geschrieben, weil ich damit vielleicht etwas dazu beitragen kann, das vor diesem Thema nicht mehr so schnell die Augen verschlossen werden sondern das man sich mit diesem Thema beschäftigt.
Wie viele sicherlich aus diesen 2 Berichten wissen, bin ich als Kind selbst Opfer von sexuellem Missbrauch geworden.
Schon länger habe ich vor, diesen Bericht zu schreiben aber immer wieder habe ich es aufgeschoben, weil ich einfach noch nicht die nötige Kraft hatte, über das zu schreiben, was ich erleben musste.
Heute aber fühle ich mich stark genug, über das zu schreiben, was ich erleben musste und möchte euch deshalb an meinem Schicksal teilhaben lassen.

Zuerst möchte ich allerdings mal kurz eine kleine Warnung aussprechen. Ich werde in diesem Bericht keine Sternchen oder sonstiges verwenden. Wer also meint, dass er momentan nicht die Kraft hat, diesen Bericht zu lesen, sollte es besser sein lassen.
ACHTUNG, DIESER BERICHT KANN STARK TRIGGERN!

Wie fängt man einen solchen Bericht am besten an? Gute Frage, aber ich hab absolut keine Ahnung.
Immer wieder hört, sieht oder liest man, dass mal wieder ein Kind, irgendwo auf dieser Welt Opfer von sexuellem Missbrauch geworden ist. Die Anteilnahme in solchen fällen ist meist recht groß aber immer mit dem Hintergedanken, dass das alles sehr weit von einem persönlich weg ist. Viele merken erst gar nicht, wie nah so etwas manchmal von einem selbst weg ist, weil es die meiste Zeit todgeschwiegen wird.
Und wenn dann doch mal jemand aus dem engsten Bekanntenkreis sich traut, nicht mehr zu schweigen, sondern zu reden, werden meistens die Augen verschlossen und nur noch gesagt: „Das kann doch gar nicht sei, der doch nicht“.
Es kann sehr wohl sein. Viele haben noch dieses typische Opfer und Täter Bild vor Augen. Was aber oft nicht bedacht wird, ist, dass jeder Opfer oder auch ein Täter sein kann, egal welche gesellschaftlich Position er hat.
Bei mir war es genau so. Immer wieder habe ich im Fernsehen von irgendwelchen Fällen von sexuellem Missbrauch an Kindern gehört. Meine Familie und meine Bekannten waren immer alle ziemlich geschockt und Betroffen, konnten das alles gar nicht glauben. Vor ca. 3 Jahren dann habe ich meine ganze Geschichte ans Licht gebracht. Nein, dass kann gar nicht sein. So was hätte der doch nie getan. Du hast dich doch immer so gut mit ihm verstanden. Das durfte ich mir sehr lange von meiner Mutter anhören. Sie konnte es einfach nicht glauben. Vielleicht wollte sie es ja auch gar nicht glauben, ich weiß es nicht.
Sie hat mir nicht geglaubt, hat mich weggestoßen. Was sollte ich jetzt machen? Ich war am Boden zerstört. Meine eigene Mutter glaubte mir nicht.
In dem Augenblick war dann auch das ganze Vertrauen, was ich bis dahin zu meiner Mutter hatte völlig weg. Ich konnte einfach nicht mehr mit ihr umgehen. Ich kam einfach nicht damit klar, dass sie mir nicht glaubte.
In diesem Augenblick brauchte ich dann aber unbedingt jemandem zum reden, jemand der mir zuhört, jemand der mir glaubt. Es war verdammt schwer, jemanden zu finden, der einem zuhört, der einem glaubt und zu dem man dann auch noch vertrauen hat. Irgendwann hatte ich einen solchen Menschen aber dann doch noch gefunden. Dies war der erste Mensch, mit dem ich über all das sprechen konnte, was mir als Kind passiert ist.

Angefangen hat alles, als ich ca. 3 Jahre alt war. Meine Eltern waren selten zu Hause. Waren immer am arbeiten und hatten somit keine Zeit für mich. Ich kam dann immer zu meinen Großeltern, zu denen ich auch eigentlich ein sehr gutes Verhältnis hatte.
Jeden Tag nach dem Kindergarten bin ich dann zu meinen Großeltern gegangen. Nach dem Mittagessen musste ich dann immer einen Mittagsschlaf machen. Bis zu einem Tag, war auch alles noch in Ordnung. Ich hielt Mittagsschlaf, alles wie gewohnt.
Dann aber eines Tages, war plötzlich was anders. Normalerweise wurde ich immer von meiner Großmutter geweckt. An diesem Tag aber war dies anders.
Als ich aufgewacht bin, lag mein Opa neben mir. Das kam mir zwar schon damals recht komisch vor, aber als Kind macht das einem ja nicht so viel aus und schon nach ein paar Minuten, war ich sogar froh, dass er neben mir lag. Er war der einzigste, der mich in den Arm genommen hatte, der mir gesagt hatte, das er mich lieb hat. Das kannte ich von meinen Eltern nicht, deswegen habe ich es bei meinem Großvater auch immer sehr genossen.
An diesem Tag dann war aber alles anders. Zuerst hat er einfach nur neben mir gelegen und mich im Arm gehalten. Dann aber fing er plötzlich an, mich am ganzen Körper zu berühren. Sein Hände glitten meinen ganzen Körper entlang. Keine Stelle hatte er ausgelassen. Ich fand das zwar damals sehr komisch und ungewöhnlich aber ich hatte mir nichts weiter dabei gedacht.
Dies waren meiner Meinung nach die Anfänge meines Traumas.
Ein paar Tage später dann, ging er wieder einen Schritt weiter. Wieder berührte er mich am ganzen Körper. Dann aber fing er an, sich seine Hose auszuziehen. Er nahm meine Hand und legte sie auf sein errigiertes Glied. Er hat gesagt, dass das schön ist, wenn meine Hand da liegt. So würde er merken, dass ich ihn genauso lieb habe wie er mich. Die ganze Zeit, hielt er meine Hand fest und rieb sie immer wieder an seinem Glied herum, bis er letztlich zum Samenerguss kam.
Solche Szenen kamen dann ca. bis zu meinem 5. Lebensjahr sehr regelmäßig vor. Für mich war es völlig normal, weil er mir ja gesagt hatte, dass es schön ist und das er mich lieb hat. Außerdem hatte ich ja seit dem ein Geheimnis, nur mit ihm alleine. Ich war so stolz, endlich auch mal ein Geheimnis zu haben.
Als ich 5 Jahre alt war, ging er wieder eine Schritt weiter. Diesmal nahm er nicht mehr meine Hand und legte sie auf sein Glied. Nein, ich sollte sein Glied wie eine Lolli in meinen Mund nehmen. Dies war das erste mal, wo ich wirklich richtig Panik bekommen habe. Ich dachte, ich müsste ersticken und dann war auch schon dieses ekelhafte weiße Zeug in meinem Mund.
Ich habe mich geekelt. Geekelt vor ihm und vor allem vor seinem großen, dicken Glied. Ich wollte das nicht, aber er wollte es und hat mir gedroht, dass wenn ich das nicht machen würde, würde er mein Kaninchen umbringen. Nein, bitte nicht mein Kaninchen. Das war doch noch mein einzigster Freund. Dies war für mich genug, dass alles weiter mit zu machen und keinem auch nur ein Wort darüber zu erzählen.
Jetzt kam er immer öfters und verlangte, dass ich sein Glied in den Mund nehme. Irgendwann dann, fing er an wieder mich am ganzen Körper zu berühren. Diesmal fing er auch an, mich ganz auszuziehen. Er zog mich aus und berührte mich wieder. Überall, am ganzen Körper. Dann nahm er seinen Finger und drang damit in meine Scheide ein. Viel weiß ich davon nicht mehr. Ich weiß nur noch, was ich für Schmerzen hatte und das er mir den Mund zugehalten hat, damit ich nicht anfange zu schreien. Er tat mir weh, dass wusste er. Aber trotzdem machte er immer weiter und fing dann letztlich auch noch an, mich an meiner Scheide zu lecken. Ich fühlte mich schrecklich und dreckig. Angst, Schmerz und Verzweiflung waren in dieser Zeit die einzigsten Gefühle, die ich kannte.
Mit 7 Jahren hat er dann zum ersten mal versucht, mich zu vergewaltigen. Es funktionierte allerdings nicht. Er war ärgerlich und hat mich angeschrieen. Ich war schuld, dass es nicht klappte. Also musste ich wieder alles über mich ergehen lassen, weil ich es wieder gut machen musste.
Mit 9 Jahren dann habe ich meinem Großvater die wohl dümmste Frage meines Lebens gestellt.
„Was ist eigentlich Liebe?“
Er sagte, dass ich her kommen sollte, er werde mir zeigen, was Liebe ist. Und er tat es. Er zog mich und sich aus und drang mit aller Gewalt in mich ein. Ich wollte schreien, doch ich konnte nicht. Ich war taub vor schmerzen.
Seit diesem Tag, kam es dann fast regelmäßig alle 2 Tage zu einer erneuten Vergewaltigung. Irgendwann musste es ja dann soweit kommen. Ich wurde schwanger. Von meinem eigenen Großvater. Wie er das herausbekommen hatte, weiß ich bis heute nicht. Er wusste es aber und fuhr kurzerhand mit mir nach Holland, wo er wohl einen Arzt kannte, der eine Abtreibung vornahm.
Diese ganze Szenario nahm erst ein Ende, als er Ende 1996 starb. Ich war damals gerade mal 12 Jahre als er starb.
Auch wenn das jetzt sicherlich sehr makaber klingt, aber mir konnte nichts besserer passieren.
Ich konnte nicht weinen an seinem Grab. Ich war froh, dass er weg ist. Ich weiß jetzt, dass er nichts „normales“ getan hat und hasse ihn dafür, was er mir angetan hat.

Er hat mein Leben zerstört. Bis jetzt war ich schon 2 mal in einer Klink, weil ich immer noch an den Folgen dieses Missbrauchs leide und immer noch nicht damit klar komme.
Jetzt habe ich aber endlich jemanden gefunden, mit dem ich über alles reden kann und zu dem ich wirklich vertrauen habe. Das hilft mir ungeheim und gibt mir jeden Tag wieder von neuem die Kraft weiter zu leben.
Eins möchte ich allerdings noch sagen. Ich selbst bezeichne mich sehr ungern als Opfer von sexuellem Missbrauch. Das Wort Opfer stört mich. Ich finde, dass das Wort Überlebende von sexuellem Missbrauch auf alle Fälle besser passt.

An alle Überlebenden: Findet die Kraft und redet darüber. Schweigen bringt nichts. Ich selbst habe es viel zu lange getan. Je mehr Menschen darüber reden, desto wacher wird letztlich auch die Justiz.

Ich hoffe, dass ich euch mit diesem Bericht nicht den ganzen Abend verdorben habe und wünsche euch allen noch ein schönes Wochenende.
Andrea


PS. Die Bewertung ist zu einem solchen Thema sehr unpassend.

24 Bewertungen, 8 Kommentare

  • mus21

    01.04.2003, 20:51 Uhr von mus21
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich hoffe es geht dir schon besser ...

  • Mr.Crash

    15.03.2003, 21:26 Uhr von Mr.Crash
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich hoffe, daß es Dir nun besser geht, und Du diese schreckliche Zeit verdrängen kannst, vergessen kann man daß wohl nicht mehr...Gruß Dieter

  • DerMelchior

    04.11.2002, 15:48 Uhr von DerMelchior
    Bewertung: sehr hilfreich

    was soll man dazu noch sagen seelische schmerzen kann keiner nachfühlen

  • MucKP

    20.06.2002, 10:09 Uhr von MucKP
    Bewertung: sehr hilfreich

    weiß einfach kein Kommentar. Es läuft mir nur kalt den Rücken runter ...

  • Jülki

    05.06.2002, 21:40 Uhr von Jülki
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mir fehlen auch die Worte.

  • Klamotte

    02.06.2002, 22:58 Uhr von Klamotte
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mir fehlen die Worte!

  • Ritzilein

    02.06.2002, 14:55 Uhr von Ritzilein
    Bewertung: sehr hilfreich

    Auch ich kann nichts dazu sagen, denn keine Worte können irgendetwas wieder gutmachen. Aber es ist sehr gut, dass Du diesen Bericht geschrieben hast. Liebe Grüße, Bianca

  • suppengirl

    02.06.2002, 14:37 Uhr von suppengirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hi! Es fällt mir immer schwer, solche Berichte zu kommentieren. Was könnte ich schon sagen, was dich tröstet? Aber gar nichts dazu sagen, das kann ich auch nicht. Das ist wirklich einer der bewegensten Berichte, die ich hier je gelesen habe.