Sexueller Mißbrauch Testbericht

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Erfahrungsbericht von MondfeeMS

KINDESMIßBRAUCH UND PSYSCHICHE FOLGEN

Pro:

absolut nichts

Kontra:

zuviel um es aufzuzählen, denn mit einem Kontra kann man solch ein Thema nicht abspeisen

Empfehlung:

Nein

In die Rubrik sexueller Mißbrauch und Gewalt gehören viele Dinge, sei es Vergewaltigung, Mißbrauch eines Kindes oder auch einfach gewaltsamer Sex innerhalb einer Beziehung. Ich möchte hier in erster Linie auf das eingehen, was ich selbst erleben musste und zwar das Thema Kindesmissbrauch.

Ich bin selbst betroffen und habe einen sexuellen Mißbrauch mit 4 Jahren erleben müssen. Eigentlich müsste ich hier sagen erlebt, denn es war lange Zeit so, das ich mich an einzelne Details gar nicht so richtig erinnern konnte. Vielleicht hatte ich diese einfach verdrängt oder sie waren mir aufgrund meines jungen Alters verloren gegangen, wobei ich im Nachhinein doch eher sich bin, das es lediglich eine Verdrängung war. Auf jegliche Detail zu diesem Vorfall stieß ich nämlich später wieder, genau dann als ich Händeringend nach diesen Details suchte, mich um jeden Preis erinnern wollte um endgültig verarbeiten zu können.

In meinem Alter von 4 Jahren hatte ich die ganze Sache eher im Halbschlaf ( im Sinne von Unterbewusst) in soweit mitbekommen.
Der Mißbrauch kam durch meinen Stiefvater zu Stande. Meine Mutter musste arbeiten und danach etwas wichtiges erledigen. Mein Stiefvater war krank geschrieben und zu Hause geblieben. Er bekam von meiner Mutter somit die Aufsicht über mich in die Hände gelegt. Es war die Zeit des Mittagsschlafes angesagt und mein Stiefvater brachte mich ins Bett. Als ich eine Zeitlang ohne einschlafen zu können gelegen hatte kam er wieder in mein Zimmer. Er bot freundlich an, wenn ich ja doch nicht schlafen könne, so könnte er mir ja auch etwas vorlesen. Warum auch nicht. Das tat er dann auch einige Minuten bis er mitteilte, das ihm zu kalt sei und er sich lieber mit in mein Bett legen würde, da wäre es viel gemütlicher und ließe sich viel besser vorlesen. Nachdem er etwa eine halbe Stunde Märchen vorgelesen hatte lies er mich wissen, das die doch eigentlich langweilig seien und man besser etwas spielen könnte, wie es denn wäre Krankenhaus zu spielen, ich sei der Patient und er der Arzt. Was soll man sich als Kind schon dabei denken? Das Patient sein sah dann für mich so aus, das ich mich ausziehen musste, für die Untersuchung, versteht sich, schließlich muss man das ja auch beim Arzt. Es endete am Ende mit einer Untersuchung die sich ausschließlich auf meinen Unterleib bezog, verschiedene Dinge die Herr Doktor nicht genau feststellen konnte und für die man bestimmte Sitzhaltungen einnehmen musste und am Ende dann wohl mit seiner Ureigenen Spezialuntersuchung, der eines sexuellen Mißbrauchs. Details möchte ich hier absichtlich ersparen, schließlich lesen hier nicht nur ältere Menschen auf unserer Plattform. Die kann sich jeder ja selbst denken.

Ich wusste in diesem Moment nicht was er da mit mir machte und ich wusste auch nicht was ich tun sollte. Das einzigste was ich wusste war, das es irgendwie nicht in Ordnung sein konnte was er tat. Ich vollzog meine Gedanken im Innerem, die eigentlich nur eines wollten, das Mutti nach Hause kommt, der ich das schnell erzählen möchte, weil es alles so komisch arm, so fremd.

Als alles geschehen war redetet dieser Mann auf mich ein. Er sagte zu mir das ich aber auf gar keinem Fall meiner Mutti erzählen sollte, was wir gespielt hätten. Als ich nachfragte warum nicht, sagte er zu mir er würde dies nur mit sehr hübschen Mädchen spielen und Mutti's seien da manchmal etwas komisch, es könnte sein das Mutti's dann eifersüchtig wären, weil sie denken würde das der Mann das Kind viel lieber hätte als die Mutti und dann wären sie sehr traurig und enttäuscht. Dann verschwand er aus dem Haus und lies mich allein. Ich ging ins Wohnzimmer und schlief dort ein.
Als meine Mutter zurück kam, ging ich sofort zu ihr und erzählte was passiert war. Meine Mutter weinte und ich konnte mitbekommen wie mein Stiefvater am gleichem Abend von der Polizei abgeholt wurde. Meine Mutter erklärte mir das dann alles was passiert war und das es etwas ganz schlimmes sei und weinte den ganzen Abend. Sie erklärte mir das wir zu einem Gericht müssten und dort einige Menschen etwas fragen würden, was ich dann alles genau beantworten soll, damit dieser schlechte Mensch eine Strafe bekommen würde.

Genau das folgte dann auch und ich empfand es damals als Kind als sehr blöd und schämte mich. Stundenlang musste ich in einem Raum mit einem Mann und einer Frau sitzen, ich musste wieder und wieder alles erzählen, musste vormachen wie ich gesessen und gelegen hatte und wo er mich angefasst hatte. Immer wieder fragten sie seltsame Dinge, ob dies auch meine Mutti schon einmal gemacht hätte oder ob sie schon einmal dabei war. Ich verstand das alles nicht.
Am Ende jedenfalls gab es eine Gerichtsverhandlung und der Mann bekam ganze 2 Jahre Gefängnis, die er nicht einmal ganz absitzen musste. Zudem stellte sich später heraus, das er bereits zuvor 2 Beziehungen mit einer Frau mit Kindern hatte und auch diese von ihm missbraucht wurden. Es war auch zur Anzeige gekommen, doch zu keiner Verurteilung, weil zu wenig Beweise vorhanden waren. Das was ich heute als richtig schlimm empfinde ist die Tatsache das all das in den Akten jenes Menschen stand und niemand meine Mutter informierte. Zudem arbeitete der Mann als Hausmeister, nicht irgendwo, nein an einer Grundschule! Gut das alles war in der ehem. DDR, aber leider sieht es auch hierzulande in solchen Dingen oftmals nicht viel besser oder anders aus.

Nun möchte ich aber auf die eigentliche Überschrift zurück kommen, den Folgen eines solchen Mißbrauchs. Wie ich vorhin schon erwähnte hatte ich es verdrängt oder einfach nur weggeschoben aufgrund des Alters in dem man vielleicht noch nicht so bewusst erlebt, als wenn man Älter ist.
Ich redete schon damals sehr viel mit meiner Mutter über das was passiert war und war danach auch ganz viele Jahre lang überzeugt davon, ich hätte all das sehr gut und vor allem restlos verarbeitet, es wären keine Spuren zurück geblieben und ich hätte es weitgehend vergessen.

Doch das ist und war in jedem Fall ein Irrtum. ich hatte zwar niemals Probleme darüber zu sprechen, auch niemals Probleme die ich sichtbar feststellen konnte und doch muss man sagen, solche Erlebnisse prägen sich tief ins Unterbewusste ein und verbleiben dort. Aus dem Unterbewusstsein heraus steuern sie einige Dinge in unserem Leben, von dem wir gar nicht wissen wieso etwas so ist und weshalb wir so oder so handeln. das konnte ich auch bei mir, wenn auch Unwissend in diesen Momenten immer mehr feststellen.

Es waren inzwischen viele Jahre vergangen und viele andere Ereignisse hatten mein Leben inzwischen geprägt, so das es schwer war, festzustellen woher die eine oder die andere Verhaltensweise stammte. es gab einige Dinge die ich mir nie erklären konnte. So hasste ich es zum Beispiel wenn beim Sex das Licht brannte, ich hasste es wie die Pest wenn ich beim Sex angesehen wurde. Sah man mich dabei an wurde ich innerlich total nervös und fühlte mich irgendwie schlecht. Warum und weshalb konnte ich mir nie wirklich beantworten und auch wenn mich ein Freund fragte wusste ich keine Antwort darauf. Andere Dinge kamen ins Spiel, wie Angst vor dem allein sein, Angst im dunklem, Angst in engen Räumen. Vor allem im sexuellem Bereich waren diese Dinge immer wieder vorhanden, ich konnte mich nur sehr schwer fallen lassen, vermied beinahe alles was nicht zum Standart gehörte. Das schlimme immer wieder ich wusste nie was der Grund dafür war. Ich suchte nach Begründungen in vorrangegangenen Beziehungen und Ereignissen, ohne fündig zu werden. Manchmal hasste ich mich selbst für das eine oder andere, was mir unerklärlich erschien.

Ich befasse mich Hobbymäßig sehr viel mit psychologischen Themen, wusste auch daher schon das Auslöser für manche Dinge oft in der frühen Kindheit zu suchen sind, doch auch trotz dessen klingelte es noch immer nicht in meinem Kopf. Dann fiel mir ein sehr altes Buch in die Hand, eines von Siegmund Freud. In dem Buch wurden unter anderem an Beispielen bestimmte Ängste und Verhaltensweisen besprochen und viele einzelne mögliche Gründe dafür. ich begann das Buch zu lesen und las daran eine ganze Nacht, bis ich es zu Ende hatte. Ich hörte nicht auf, weil all diese Dinge, für die ich eine Erklärung suchte dort maßgenau vor mir auf dem Papier standen und mir viele Begründungen so verdammt bekannt vorkamen. Es waren auch Altersangaben enthalten, welche Muster in einem bestimmtem Lebensalter vorrangig geprägt werden können. Alles lief auf das Alter zwischen 3 und 5 Jahren hinaus.

Dann machte es plötzlich Klick in meinem Kopf und ich hätte mir eigentlich vor selbigen tippen müssen, weil es ja eigentlich hätte auf der Hand liegen müssen, wo diese komischen Ängste und Verhaltensweisen herrühren.
Ich hatte einen gravierenden Fehler gemacht. Ich hatte immer darüber geredet was mir passiert ist, das ich als Kind missbraucht wurde, ich hatte es in mein Leben als einen geschehenen Bestandteil aufgenommen und somit in meinen Alltag und mein Bewusstsein übernommen, nur hatte ich eines vergessen und das war es jemals wirklich intensiv aufzuarbeiten und zu verarbeiten !
Das hatte sich gerächt in all diesen kleinen Symptomen, in all diesen kleinen unerklärlichen Handlungen und Ängsten.

Wichtig war nur eines wirklich, es aufarbeiten und es endgültig verarbeiten!

Das musste geschehen und ich suchte nach Wegen dies zu tun. Einen Psychologen wollte ich erst dazu haben, wenn ich es in mir selbst verarbeitet und aufgearbeitet hätte, nicht eher. So entwickelte ich meine eigene Methode.

Ich begann ein kleines Heft zu beschreiben. ich schrieb alles darin auf an Details von diesem Mißbrauch, an die ich mich bewusst erinnern konnte. Dazu schrieb ich auf was ich damals in diesem Moment dabei fühlte und was ich danach fühlte und wie ich meine Gefühle dann einige Jahre später dazu darstellte. ich schrieb weiter auf wann ich mich in irgendeiner Weise in meinem Verhalten verändert hatte, fragte meine Mutter dazu aus und so weiter. Dem ganzem gegenüber schrieb ich dann alles auf was mir von den gesamten letzten Jahren einfiel, Momente in denen ich seltsam reagierte, bei welchen Worten zum Beispiel machte ich zu, in welchen Situationen habe ich ein komisches Gefühl oder verweigere bestimmte Dinge, wann reagiere ich unangemessen. Das ganze aufschreiben zog sich über 5 Monate. Dann meinte ich fertig zu sein und habe es durch gelesen. was dabei raus gekommen ist, war erstaunlich. Am Ende konnte man es lesen wie ein Buch, in dem jeweils Ursache und Wirkung nacheinander aufgeführt waren.

Ich wusste nun ganz sicher das all diese seltsamen Dinge die ich mir nicht erklären konnte lediglich ihre Ursache auch nach nunmehr 21 vergangenen Jahren noch, in diesem Kindesmissbrauch den ich erlebte zu finden waren. Ich beschloss die praktische Bewältigung auf eigene Hand, soweit dies gehen würde. Zunächst schloss ich jeden einzelnen Abend vor dem schlafen meine Augen und ging wieder und wieder jedes Detail dieses Tages damals in Gedanken durch. Dann schnappte ich mir meinen Freund und bat ihn all das zu tun, was ich wieder und wieder absolut ablehnte. Also auf deutsch Licht an beim Sex ob es mir passt oder nicht, mich dabei ansehen und mich dazu bringen das gleiche zu tun und wenn ich anfange auszuweichen oder zu motzen, mich sofort an den Grund dafür zu erinnern um das gleiche Spiel von vorn zu beginnen. Es war wahnsinnig schwer und kostete manchen Wutausbruch und manche Träne, aber nach und nach klappte es mehr und mehr. Dazu fing ich an alles andere ebenso zu behandeln. Angst im dunklem, nix da. Licht aus, Rollo runter und schlafen oder einfach da sein und bei jeder Angst den Grund vor Augen halten, der schon viele Jahre gar nicht mehr existent war. Angst vor dem allein zu Hause sein. Auch hier Essig. Ich schickte meinen Freund weg und praktizierte allein sein Tag und Nacht solange bis ich es als normal empfunden habe.

Abschließend ging ich mit all diesen Dingen zu einem Psychologen. Es folgten 4 Gespräche und dann war es erledigt. er war der Meinung ich hätte für mich die richtige Erkenntnis und den richtigen Weg gewählt.

Seit diesem Zeitraum waren diese albernen Probleme wie weg gefegt und ich konnte in diesen Dingen endlich wieder normal reagieren, mich fallen lassen, etwas zu lassen und ich selbst sein.

Fazit:
****
Ein Mißbrauch, wann immer er auch stattfindet und wie gut er auch immer verdrängt wird, brennt sich immer in die Seele ein, ganz tief ins Unterbewusste. Wichtig ist in keinem Fall damit zu leben oder zu vergessen. Das einzige Wichtige ist es sich bewusst zu machen, so bewusst wie man es nur aushält und es nach und nach zu verarbeiten in seinem Innerem. Ist man allein dazu nicht fähig sollte man sich unbedingt die professionelle Hilfe eines Psychologen hinzu ziehen. Lässt man all das aus, ganz egal ob bei einem Kindesmissbrauch oder einer Vergewaltigung oder einer anderen Gewalttat, so läuft man sehr große Gefahr sein Handeln, seine Reaktionen auf bestimmte Dinge oder auch bestimmte Menschen, seine reale Wahrnehmung für so manche Lebenssituation aus den Augen zu verlieren. Man weiß zwar was man tut, man weiß auch was man nicht gut und was man gut findet, aber für Wunden die aus so einem schlimmem Vorfall resultieren wird man immer wieder andere Gründe vor Augen haben, weil einen der wirkliche vorm eigenem Bewusstsein verborgen bleibt.

Letztendliches Schlusswort: Solche schlimmen Geschehnisse prägen sich tief in die Seele eines betroffenen ein. deshalb sollte niemand dem ein Mißbrauch oder eine Vergewaltigung zugefügt wird und niemand der von einer weiß, je schweigen. Immer und sofort eine Anzeige erstatten ! Und vor allem darüber reden und es verarbeiten.

Eure Mondfee

Copyright © by MondfeeMS

Erstellt am 04.04.02/15:57:27 Uhr

27 Bewertungen, 4 Kommentare

  • LeaofRafiki

    25.04.2002, 02:44 Uhr von LeaofRafiki
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich kenne diesen Bericht schon vonCiao, will aber auch hier darauf hinweisen, daß nicht in jedemFall und IMMER alles ins Bewußtseingeholt werden MUSS, um es zu überwinden. LiebeNgruß, Lea

  • freija

    14.04.2002, 23:39 Uhr von freija
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich kann dir nachfühlen. ich wurde auch jahrelang von meinemVater sexuell Mißbraucht. Ich möchte dir ein wenig von meiner Kraft abgeben umes zu verarbeiten. Wenn man das verarbeite nnennen kann. Es bleibt immer in deinem Kopf und indeuinem

  • dani___

    05.04.2002, 14:03 Uhr von dani___
    Bewertung: sehr hilfreich

    gute arbeit, v.a. weil ich weiß was das alles bedeutet ;( mach weiter so, du hilfst bestimmt vielen damit........... ciao dani *;)

  • Christine03

    04.04.2002, 18:19 Uhr von Christine03
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich finde so schlimm, dass solche Menschen, die ganze Leben zerstören, so gut wie gar nicht bestraft werden.