Shadowrun 3.01D Testbericht

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ab 13,14
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Summe aller Bewertungen
  • Aufmachung:  sehr gut
  • Spielwelt:  gut ausgearbeitet
  • Karten & Spielhilfen:  gut

Erfahrungsbericht von Greifenklaue

Master´s Survival Pack III: Grundrisse für moderne Zeiten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ein Supply insbesondere für Cyberpunkksysteme möchte ich Euch heute vorstellen, wenn es auch kein offizielles Machwerk unter diesem Label ist, passt es doch am besten hierhin!

Eine wahre Freude für den faulen Rezensenten ist die Master´s Survival-Serie der Redaktion Phantastik, die sich bisher durch insgesamt 4 Phantastk-Jahreskalender auszeichneten, ein Projekt, welches mittlerweile leider eingestellt wurde.
Teil 1 und 2 dieser Packs enthielt Grundrisse, universell in jedem Fantasy-Rollenspiel einsetzbar, einmal für „jede Gelegenheit“, einmal speziell für „Dörfer“. Die Ausgaben liegen ebenfalls als Mappe oder CD-Rom vor, wo die Grundrisse in 4 typischen Grafikformaten gespeichert sind. So ist auch dieses Werk alternativ als CD-Rom erhältlich.

Diesmal sind es Grundrisse für moderne Zeiten. Während einige durchaus auch für heutige Zeiten geeignet sind (Einkaufzentrum, Hotel - ich denke da an Verwendung in der World of Darkness oder Mystery-Rollenspielen), der wesentliche Teil ist aber eher für Rollenspiele in naher Zukunft, typischerweise Cyberpunksysteme wie Cyberpunk 2020 oder Shadowrun, ausgelegt. Nach aparten Vorwort und Symbol- und Abkürzungsverzeichnis führt ein 3-D-Bild in das jeweilige Gebäude ein, um auch eine plastische Vorstellung zu bekommen. Die Bilder konnten mich eher nicht überzeugen, wenn sie auch nicht wirklich schlecht sind. Was ich jedoch vermisse sind weitere Ergänzungen, wie z. B. ausgearbeitete Szenariovorschläge zu dem Gebäude oder eine Kurzbeschreibung der Räume, so wie es in Magazinen oder auch Fanzines üblich und Standard ist.

Fangen wir einmal mit der Abteilung „Unterhaltung“ an, wo es wohl nicht nur Runner abends hinzieht. Vertreter dieses Genres sind Casino, Disco und die Bar „Bloody Marie“. Das Casino ist als Rakete gebaut und bietet neben 4 Versorgungsebenen vier Automatensalons, 5 Casinos sowie ein Restaurant. Aber leider wurde sich doch recht einfach aus der Atmosphäre – ähh, Affäre (freudscher Versprecher?) gezogen. So sind die verschiedenen Casinosäale mit C1 bis C5 durchbezeichnet – aber was an ihnen anders sein könnte??? Diese Frage wird von den Spielern mit Sicherheit mit als erstes gestellt werden. Verschiedene Spiele, unterschiedliche Kundschaft, vielleicht gar teils exklusive Kundschaft ohne Zutritt von anderen Gästen, Raucher/ Nichtraucher... Oder warum das Restaurant in zwei ungleiche Säale geteilt ist zuzüglich Bistro. Hm. Kommentiert hieße durchdacht – denn ich bin mir durchaus sicher, dass sich der „Autor“ (soweit man bei Karten davon sprechen kann) was dabei gedacht hat – nur was, bleibt dem „Leser“ verborgen.
Die Disco ist recht gelungen: eine riesige Tanzhalle mit Bühne am Rand sowie zwei Glaskuppeln in der Mitte, wo sich der Gast in Ruhe versorgen kann. Die zweite Ebene besteht eigentlich nur aus einem halbseitigen Laufgitter zum runterschauen und Klos. Erwähnenswert ist noch die DJ-Kabine unter dem Dach der Halle – witzige Idee. Das Bloody Mary ist wohl eine typische SR-Bunker-Kneipe ohne herausragende Ideen – vielleicht gerade deswegen auch gut einsetzbar.

Kommen wir zum nächsten Komplex, dem Wohnen. Hier wird neben der normalen Wohnung noch Miniapartments und auch eine Wohnröhrenanlage angeboten. Letztere erinnern irgendwie ans Studentenwohnheim – schlimm, wie schnell manches Wirklichkeit wird... Ich hätte mir gewünscht, dass hier nicht nur eine, sondern fünf, sechs angeboten würden, denn die kann man wirklich oft als typischen Schauplatz gebrauchen (aber spätestens der 10 Run auf die selbe Wohnung wird langweilig).

Büro und Hotel stechen durch ihren Modulcharakter (auch gegenseitig) hervor, die verschiedenen Ebenen sind frei kombinierbar. Ob Geheimlabor, verschiedene Dächer, Wohnetagen, Lobby, Büro oder Zwischendecke. Dadurch zumindest mehrfach verwendbar.

Die restlichen Gebäude fallen in die Kategorie Typisch – gibt es dort typischerweise doch Ärger: Ruine, Monorailstation, Hochregallager und Einkaufzentrum. Die Ruine zeigt sich als an die Ecke eingestürztes Herrenhaus, vermutlich von Punks besezt und in verschiedenen Situationen einbringbar. Die Railstation, typischer Schnittpunkt wird man von Konzernen oder anderen, offiziellen Kräften verfolgt, vielleicht auch als unauffälliger, öffentlicher Treffpunkt mit einem Mr. Johnson oder einfach mal Ärger mit ein paar Trolleys – OK. Hochregallager, vielleicht Ziel eines Runs. Und Einkaufszentrum? Bietet ebenfalls vielerlei Möglichkeiten – wobei der SL zu Bastelarbeiten aufgefordert ist, das Einkaufszentrum fleißig zusammenzubasteln.

Kommen wir zur Endkritik: Während man auf manches schnell zurückgreifen kann, wie Bar oder Wohnung, wenn eben mal eine überraschend und dann schnell zur Hand muss. Andererseits schafft es ein Meister normalerweise, sich hier schnell was aus dem Hut zu zaubern – oder der ganz Erfahrende hat auch schon etwas für solche Fälle in der Tasche. Monorailstation etc. können ebenfalls schnell eingesetzt werden, tauchen bloß von selbst nicht oft im Spiel auf, sprich der SL wird sie einbinden müssen. Etwas Vorbereitung sollte man in Casino oder Hochregallager stecken, warum verschiedene Säale, was wird gelagert und und und. Schlußendlich viel Vorbereitung sollte man in Con-Gebäude oder das Einkaufszentrum stecken, gemütlich zusammenbasteln, Überwachung überlegen, was es in den einzelnen Läden gibt etc.

Fazit: Interessantes semiprofessionelles Machwerk (fannisches Aussehen, profesioneller Vertrieb) [manch einer wird bei 10 Euro auch unken: professioneller Preis...], welches man nicht wirklich braucht, aber etwas die Abeit erleichtert. Vom Preis vielleicht etwas hoch gegriffen und die typische Archologie wurde vermißt.

[Karten- bzw. Grundrißsammlung in einseitig bedruckter Spiralbindung, zusammengestellt von Wolfgang Röhling, 56 Seiten A4 + Rasterfolie, veröffentlicht von der Redaktion Phantastik, www.redaktion-phantastik.de, 9 Euro bzw. 10 mit Folie]

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